Mehr als 10 Mrd. Euro Vermögensverlust für Dieselbesitzer ohne Euro-6

Aufgrund der Meldungen über anstehenden Fahrverbote für Dieselfahrzeuge (jetzt Stuttgart, morgen......?) ohne Euro-6-Norm geht der Verband der Autohändler nach einer heute veröffentlichten aktuellen Meldung von einem derzeitigen Wertverlust für Nicht-Euro-6-Diesel zwischen 10 und 20% aus.
Ich habe mal versucht abzuschätzen, welchen Wertverlust das für alle Bestands-Diesel-PKW ohne Euro-6 in Deutschland ergibt.
Nach den Zahlen des KBA war der Bestand an Dieselfahrzeugen (von 01.01.2016 hochgerechnet) am 31.12.2016 ca. 14,8 Mio. Fahrzeuge, wovon knapp 20% die EuroNorm-6 erfüllten. Die Zahl der Diesel-PKW ohne Euro-6 liegt damit bei etwa 11,8 Mio. Fahrzeugen.
Das Durchschnittsalter aller PKW liegt lt. KBA bei 9,2 Jahren. Unterstellt man diese Situation auch für Diesel, dann könnte der durchschnittliche Fahrzeugwert der Diesel-PKW bei etwa 6000,- € liegen, was einem Gesamtwert der betroffenen Dieselfahrzeuge von etwa 79,1 Milliarden € entspricht.
Geht man als Folge der Fahrverbotsentscheidungen und der Diskussion um die blaue Plakette unter Berücksichtigung der heutigen Pressemitteilung von einem durchschnittlichen Wertverlust von ca. 15% aus, so ergibt sich ein
Wertverlust aller betroffenen Diesel-PKW ohne EURO-6 in Deutschland von 11,8 Milliarden Euro.
Das ist schlichte Enteignung, vor allem des Mittelstandes, also derjenigen Durchschnittsbürger, die sich nicht alle 3 Jahre ein neues Auto anschaffen können. Ich meine, man kann diese willkürlich durch einen Federstrich verursachte Enteignung der Bürger durchaus als Verstoß gegen die Eigentumsgarantie des Grundgesetzes ansehen.
Hier wird vermeintlicher Umweltschutz alleine auf Kosten der kleinen Leute praktiziert. Wo bleibt da die Gerechtigkeitsdiskussion unseres neuen Kanzlerkandidaten? Wie groß soll der Vertrauensverlust in die Politik denn noch werden, wenn teilweise knapp 2 Jahre alte Autos vom Baden-Württembergischen Landesvater mit schrottreifen Autos beim TÜV verglichen werden? Haben die in (gepanzerten) Nobelkarossen mit hohen Schadstoffwerten chauffierten Politiker denn jeden Erdkontakt, d.h. Kontakt zum Normalbürger, verloren? Wie viel Trumps und Petrys muss es den noch geben, bis die politische Mitte wach wird?
Ich bin sehr erstaunt, dass dieser wichtige soziale Aspekt der Diesel-Fahrverbote bisher in der öffentlichen Diskussion überhaupt keine Rolle spielt. Vielleicht können wir das ein wenig ändern!

Beste Antwort im Thema

Wenn man nicht mehr in der Lage ist saubere Luft zu atmen, ist das Enteignung!
Was sind schon 10 Milliarden €, wenn die Krankenkosten aufgrund der Folgen zig mal so hoch liegen?
Das wird natürlich über die Krankenkassenbeiträge bezahlt, daran denken wohl nur die wenigsten.

Die Problematik war lange genug bekannt. Die Hersteller und Konsumenten haben alle Zeit der Welt gehabt, ihr Verhalten zu ändern.

Am besten man sollte ein generelles Dieselverbot ab 2020+ für PKW einführen und die Dieselsteuer auf Benzin-Niveau anheben. LKW wären natürlich übergangsmäßig ausgenommen, schon hätte man das Problem gelöst.

Manchmal sind radikale Maßnahmen auch die einfachsten und effektivsten.

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Zitat:

@Ragysh schrieb am 23. Februar 2017 um 16:36:37 Uhr:


Wenn man nicht mehr in der Lage ist saubere Luft zu atmen, ist das Enteignung!
Was sind schon 10 Milliarden €, wenn die Krankenkosten aufgrund der Folgen zig mal so hoch liegen?
Das wird natürlich über die Krankenkassenbeiträge bezahlt, daran denken wohl nur die wenigsten.

Die Problematik war lange genug bekannt. Die Hersteller und Konsumenten haben alle Zeit der Welt gehabt, ihr Verhalten zu ändern.

Am besten man sollte ein generelles Dieselverbot ab 2020+ für PKW einführen und die Dieselsteuer auf Benzin-Niveau anheben. LKW wären natürlich übergangsmäßig ausgenommen, schon hätte man das Problem gelöst.

Manchmal sind radikale Maßnahmen auch die einfachsten und effektivsten.

Ragish, wo bitte wohnst du ?
Solltest du nicht in einer Großstadt wohnen , würde ich davon ausgehen , du weißt evtl. nicht wovon du redest. Du erzählst nur nach , was man dir erzählt hat . Wenn man in viele Großstädte kommt , stellet man fest , atmen fällt nicht schwerer als woanders auch . Denkt mal an das damalige -Waldsterben - und
- Ozonloch -.
Wir alle wären sicher bereit gewisse Einschränkungen hinzunehmen , aber diese Sache riecht nach Ideologie .
Wer kann eine , oder mehrere Studien auftreiben , die die Gefährlichkeit von Feinstaub zurückführend auf Dieselfahrzeuge explizit beweisen .
Es bingt nichts ein , wenn jemand, nur weil sich jemand darüber geäußert hat ,das gleich als Tatsache verkaufen will .
Haben wir nicht erst mitbekommen , dass Dieselfahrzeuge , älter als E 6 wegen NOx einen Gefahr darstellen , nun mit einem Male sollen es Fahrzeuge die mehrheitlich mit DPF ausgerüstet sind die Ausgesperrten sein. Die Eigentümer , die keine Kosten gescheut haben DPF nachzurüsten sollen die Bösen sein ?
Während Benzinmotoren ohne Filter ungebremst , wenigstens vorübergehend dort fahren dürfen :
Leute, das riecht nicht gut .
Giovanni.

@giovannibastanza

Die Stickoxide reizen die Schleimhäute, das merke ich recht deutlich in der Nase, wenn ein entsprechender Diesel seine Arbeit verrichtet. Es ist aber nicht bei allen Dieselautos gleich stark ausgeprägt.

Ich gebe dir aber Recht in Bezug auf Benzin-Direkteinspritzer. Da sie viel Feinstaub ausstoßen, sollte eine Nachrüstpflicht für einen Partikelfilter kommen.

Ich bin froh, hier in Österreich, von dem Schwachsinn (noch) verschont zu sein.
Meine Kiste hat nicht einmal einen DPF.
Das Ding könnte ich mir dann als Deko in den Vorgarten stellen.

Im Übrigen wundert es mich, daß noch Niemandem die Nase abgefallen oder Er tot umgefallen ist, sobald Er den Dunstkreis meines Fz betreten hat.

Schutz der Atemluft ist sicher ein ernstes Thema.
Dem (privaten) Diesel alleine den Schwarzen Peter zuzuschieben ist sicher nicht die Lösung.

Ich wollte hier nicht allgemein gegen Fahrbeschränkungen und alle sonstigen Übel dieser Welt argumentieren. Um was es mir vor allem geht, ist die Ungerechtigkeit anzuprangern, die Lasten dieser angeblichen Umweltschutz-Maßnahme so einseitig zu verteilen.
Die betroffenen Autobesitzer haben oft vor wenigen Jahren oder sogar erst Monaten (bis September 2015 galt EURO-5!!!) ihre Auto durchaus umweltbewusst und gesetzeskonform gekauft und werden jetzt einseitig mit Fahrverboten und den daraus resultierenden heftigen Wertminderungen ihrer Gebrauchtfahrzeuge konfrontiert.

Andere Länder zeigen, dass es auch anders geht: In Paris sollen alle Fahrzeuge, die älter sind als Baujahr 2000, bei Fahrverboten nicht mehr fahren dürfen. Das trifft zwar auch eher die ärmere Bevölkerung, aber damit kann man wohl leben; die betroffenen Autos sind immerhin 17 Jahre alt. Ich denke, eine Regelung wie in Deutschland würde in Frankreich heftigste Streiks und Proteste der Bevölkerung auslösen.

In London und vielen anderen Städten der Welt gibt es die Regelung nach geraden und ungeraden Kennzeichen-Endziffern. Auch diese Lösung verteilt die Lasten gleichmäßiger auf alle.

Für Deutschland muss man sich inzwischen aufgrund der Erfahrung fragen: Wie lange darf ich dann mein nächstes Auto fahren, wenn ich es heute kaufe?

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Zitat:

@polofreund123 schrieb am 23. Februar 2017 um 19:53:46 Uhr:


In Paris sollen alle Fahrzeuge, die älter sind als Baujahr 2000, bei Fahrverboten nicht mehr fahren dürfen. Das trifft zwar auch eher die ärmere Bevölkerung, aber damit kann man wohl leben; die betroffenen Autos sind immerhin 17 Jahre alt.

Damit kannst du wohl leben, weil du kein so altes Auto fährst hast du betimmt gemeint 🙄

Zitat:

@polofreund123 schrieb am 23. Februar 2017 um 19:53:46 Uhr:


(...)
Für Deutschland muss man sich inzwischen aufgrund der Erfahrung fragen: Wie lange darf ich dann mein nächstes Auto fahren, wenn ich es heute kaufe?

Korrekte Erfahrung. Falsche Frage.

Zitat:

@Ragysh schrieb am 23. Februar 2017 um 16:36:37 Uhr:


Wenn man nicht mehr in der Lage ist saubere Luft zu atmen, ist das Enteignung!
Was sind schon 10 Milliarden €, wenn die Krankenkosten aufgrund der Folgen zig mal so hoch liegen?
Das wird natürlich über die Krankenkassenbeiträge bezahlt, daran denken wohl nur die wenigsten.

Die Problematik war lange genug bekannt. Die Hersteller und Konsumenten haben alle Zeit der Welt gehabt, ihr Verhalten zu ändern.

Am besten man sollte ein generelles Dieselverbot ab 2020+ für PKW einführen und die Dieselsteuer auf Benzin-Niveau anheben. LKW wären natürlich übergangsmäßig ausgenommen, schon hätte man das Problem gelöst.

Manchmal sind radikale Maßnahmen auch die einfachsten und effektivsten.

Bla bla bla....
Solange die Kosten für Medikamente jedes Jahr massiv steigen und die Pharmafirmen neue Medikamente ohne Mehrwert führ viel Geld auf den Markt schmeißen ist das vollkommen Quatsch.

Und selbst wenn der Dieselkraftstoff gleich hoch besteuert würde wie Benzin, würde ich einen Diesel kaufen. Einfach aus dem Grund das ich mit einer Tankfüllung ein gutes Stück weiter komme. Ich habe das für mich mal durchgerechnet: Selbst wenn Diesel gleich teuer wie Benzin wäre, würde ich Sparen, weil ich einfach weniger verbrauche.

Darüber hinaus:
Ich bin erstaunt wie Panisch die Menschen mit einem Mal reagieren....

Wartet doch erst mal ab, was da kommt. Dann kann man sich darüber aufregen. Auch steht eine Rechtliche Überprüfung dafür noch aus. Nur weil irgendwelche Verordnungen erlassen werden, heißt das noch lange nicht, das diese vor Gericht Bestand haben.

Zitat:

@Ragysh schrieb am 23. Februar 2017 um 16:36:37 Uhr:


Wenn man nicht mehr in der Lage ist saubere Luft zu atmen, ist das Enteignung!
Was sind schon 10 Milliarden €, wenn die Krankenkosten aufgrund der Folgen zig mal so hoch liegen?
Das wird natürlich über die Krankenkassenbeiträge bezahlt, daran denken wohl nur die wenigsten.

Die Problematik war lange genug bekannt. Die Hersteller und Konsumenten haben alle Zeit der Welt gehabt, ihr Verhalten zu ändern.

Am besten man sollte ein generelles Dieselverbot ab 2020+ für PKW einführen und die Dieselsteuer auf Benzin-Niveau anheben. LKW wären natürlich übergangsmäßig ausgenommen, schon hätte man das Problem gelöst.

Manchmal sind radikale Maßnahmen auch die einfachsten und effektivsten.

NO2 entsteht bei der Verbrennung fossiler Energieträger, wie Gas, Kohle und Öl, und ist daher unter anderem Bestandteil des Abgases von Kraftfahrzeugen, von Öl- und Gas-Heizkesseln sowie von Gas- und Kohlekraftwerken.

Und Thema Feinstaub

Und wenn man so radikal denkt sollte man über ein Verbot von Holz und Pellet Kaminen einführen, dazu lese mal bitte folgenden Link

http://www.dw.com/de/gesundheitsgefahr-aus-dem-kamin/a-18047139

Zitat:

@surfkiller20 schrieb am 24. Februar 2017 um 10:40:14 Uhr:


(...)
Darüber hinaus:
Ich bin erstaunt wie Panisch die Menschen mit einem Mal reagieren....
(...)

Wie würdest Du reagieren, wenn der Pilot über dem Atlantik die Durchsage macht, dass er jetzt den Kerosin ablässt, weil Kerosin die Umwelt am Zielflughafen verpesten würde?

Nun - genau das tun unsere "Piloten"... Unsere Existenzgrundlage zerstören. Panik ist die korrekte Reaktion.

Zitat:

@Pepperduster schrieb am 24. Februar 2017 um 10:57:32 Uhr:


(...)
Und Thema Feinstaub

Und wenn man so radikal denkt sollte man über ein Verbot von Holz und Pellet Kaminen einführen, dazu lese mal bitte folgenden Link

http://www.dw.com/de/gesundheitsgefahr-aus-dem-kamin/a-18047139

Die werden gefördert.

Zitat:

@azrazr schrieb am 24. Februar 2017 um 11:16:49 Uhr:



Wie würdest Du reagieren, wenn der Pilot über dem Atlantik die Durchsage macht, dass er jetzt den Kerosin ablässt, weil Kerosin die Umwelt am Zielflughafen verpesten würde?

Nun - genau das tun unsere "Piloten"... Unsere Existenzgrundlage zerstören. Panik ist die korrekte Reaktion.

Panik ist immer die schlechteste Reaktion.

Logisches Denken ist eine wesentlich bessere Reaktion. In Deutschland ist der Rechtsweg lang und beschwerlich. Das letzte Wort hierzu ist noch nicht gesprochen.

Zitat:

@azrazr schrieb am 23. Februar 2017 um 17:05:24 Uhr:


Du glaubst an die "Blaue Plakette" - wie süß :-)

Daß nach der Wahl irgendwas passiert glaube ich schon, ob die Plakette jetzt Blau, Lila, Karriert ist weiß ich nicht.

Vielleicht gibt's ja auch Fähnchen an die Antenne und alle Fahrzeuge mit Haifischflossen werden ausgeschlossen. 😁

Zitat:

Heute habe ich LED, A+++, einen Maschinenpark im Wert von mehreren Tausend EUR (keine "weiße Ware" unter 800 EUR pro Stück - und zwar WEGEN A+++ und "Made in Germany"😉, keine Aquarien, keine beleuchteten Zimmerpflanzen und zahle trotzdem 50 EUR/Monat.

Klar, geht halt rauf wie der Benzinpreis auch.

Zitat:

Abzocke ist also nicht dazu da, um ihr entgehen zu können, ...

Dafür gibt's ja dann die Euro7 😉

Schon klar, daß es immr weiter geht, ich versuche halt Zwischenschritte wegzulassen.

Zitat:

Wer glaubt, dass der heutige Kauf eines Benziners die Aussperrung des Diesels kompensiert - LOL?

Hä? Ich glaube halt daß ich mit einem Saugrohrbenziner am längsten außen vor bleibe bei solchen Maßnahmen.

Zitat:

Du zahlst drauf - egal was Du tust.

Schon klar, am besten ist es momentan nichts zu tun (allen Schleifer fahren bis er tot ist).

Zitat:

Meine Behauptung: es wird knallen - aber massiv. 1848 war nichts dagegen.

Glaub ich nicht, zumindest nicht in Deutschland, dafür sind seine Bürger zu doof um gegen den ganzen Schwachsinn anzugehn.

Gruß Metalhead

Zitat:

@polofreund123 schrieb am 23. Februar 2017 um 19:53:46 Uhr:


Die betroffenen Autobesitzer haben oft vor wenigen Jahren oder sogar erst Monaten (bis September 2015 galt EURO-5!!!) ihre Auto durchaus umweltbewusst

Erzählt doch nicht immer solche Märchen, die werden durch ständiges wiederholen nicht wahrer.

Zitat:

@metalhead79 schrieb am 24. Februar 2017 um 11:34:22 Uhr:



Zitat:

@azrazr schrieb am 23. Februar 2017 um 17:05:24 Uhr:


(...)
Abzocke ist also nicht dazu da, um ihr entgehen zu können, ...

Dafür gibt's ja dann die Euro7 😉

Ich korrigiere den Satz ein wenig:

Dafür gibt's ja den Euro.

Zitat:

Hä? Ich glaube halt daß ich mit einem Saugrohrbenziner am längsten außen vor bleibe bei solchen Maßnahmen.

Hast Du JEMALS von Spezialregelungen für Saugrohrbenziner gehört/gelesen? Nein? Siehste, das wird auch so bleiben :-)

Zitat:

@azrazr schrieb am 24. Februar 2017 um 13:07:53 Uhr:


Dafür gibt's ja den Euro.

Yep, damit ist ja alles gefühlt nur noch halb so tuer (fängt beim Joghurt für 50ct an und hört beim Auto für 50k€ auf).

Für ein Auto das heute 50k€ kostet, hätte niemals jemand 100kDM ausgegeben. Und kommt mir jetzt nicht mit Inflation.

Zitat:

Hast Du JEMALS von Spezialregelungen für Saugrohrbenziner gehört/gelesen? Nein? Siehste, das wird auch so bleiben :-)

Wenn es künftig Partikelfilter für DI-Benziner gibt und die laut Politik in Saugrohreinspritzern nachgerüstet werden müssen, dann werde ich zum Terroristen umschulen und Dummheit in der Politik radikal ausmerzen. 😁

Gruß Metalhead

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