Malade Ersatzteillage

VW Tiguan 1 (5N/5N2)

DDR 1989: lange schlangen, die versorgungslage der bevölkerung ist mangelhaft- autoteile sind nur unter der hand zu bekommen

Deutschland 2009: der massenhersteller vw bzw. seine zulieferer sind nicht dazu in der lage, ein relativ simples ersatzteil herbeizuschaffen.

zum hintergrund: am 02.02. (also vor fast genau fünf wochen) hatte ich einen unfall. für die reparatur muss auch der xenon-scheinwerfer erneuert werden- scheinbar wird dafür ein spezielles kabel benötigt. reparaturdauer laut gutachten zehn tage.

nach 14 reparatur(werk)tagen war besagtes kabel immer noch nicht lieferbar- da bekam ich von meiner werkstatt im rahmen der mobilitätsgarantie einen audi a4. mittlerweile sind weitere 16 tage vergangen, ich erfreue mich bereits des zweiten audi, vw ließ inzwischen die produktion neuer tiguane in WOB eine woche ruhen, nur ein neues kabel für den scheinwerfer ist nicht lieferbar.

Beste Antwort im Thema

Zitat:

2"
Original geschrieben von graffoto
DDR 1989: lange schlangen, die versorgungslage der bevölkerung ist mangelhaft- autoteile sind nur unter der hand zu bekommen

Deutschland 2009: der massenhersteller vw bzw. seine zulieferer sind nicht dazu in der lage, ein relativ simples ersatzteil herbeizuschaffen.

zum hintergrund: am 02.02. (also vor fast genau fünf wochen) hatte ich einen unfall. für die reparatur muss auch der xenon-scheinwerfer erneuert werden- scheinbar wird dafür ein spezielles kabel benötigt. reparaturdauer laut gutachten zehn tage.

Beide Zenarien sind nicht zu vergleichen. Es sind ganz andere Voraussetzungen, die zur Mangelwirtschaft führten.

Bei ersterer "Meldung" wurde alles in den Export gesteckt, um Devisen zu bekommen und für die Bevölkerung war nur die Grundversorgung wichtig.

Bei Deiner Problematik wurde die Lagerhaltung soweit reduziert, daß nur punktgenau produziert wird und damit der Service darunter leidet und die kundenzufriedenheit auf der Strecke bleibt.

Anfang 90 haben die firmenvertreter alles möglich gemacht, um den Markt zu erschliessen. Heute geht das nur ab einen bestimmten Bestellwert. Manchmal auch mit Frachtkosten und manchmal unter einem bestimmten Wert garnicht.

Ich kenne auf jeden Fall beide Seiten und nicht nur vom Hörensagen.😉

Tig09

6 weitere Antworten
6 Antworten

Zitat:

2"
Original geschrieben von graffoto
DDR 1989: lange schlangen, die versorgungslage der bevölkerung ist mangelhaft- autoteile sind nur unter der hand zu bekommen

Deutschland 2009: der massenhersteller vw bzw. seine zulieferer sind nicht dazu in der lage, ein relativ simples ersatzteil herbeizuschaffen.

zum hintergrund: am 02.02. (also vor fast genau fünf wochen) hatte ich einen unfall. für die reparatur muss auch der xenon-scheinwerfer erneuert werden- scheinbar wird dafür ein spezielles kabel benötigt. reparaturdauer laut gutachten zehn tage.

Beide Zenarien sind nicht zu vergleichen. Es sind ganz andere Voraussetzungen, die zur Mangelwirtschaft führten.

Bei ersterer "Meldung" wurde alles in den Export gesteckt, um Devisen zu bekommen und für die Bevölkerung war nur die Grundversorgung wichtig.

Bei Deiner Problematik wurde die Lagerhaltung soweit reduziert, daß nur punktgenau produziert wird und damit der Service darunter leidet und die kundenzufriedenheit auf der Strecke bleibt.

Anfang 90 haben die firmenvertreter alles möglich gemacht, um den Markt zu erschliessen. Heute geht das nur ab einen bestimmten Bestellwert. Manchmal auch mit Frachtkosten und manchmal unter einem bestimmten Wert garnicht.

Ich kenne auf jeden Fall beide Seiten und nicht nur vom Hörensagen.😉

Tig09

Hallo zusammen!

Ohne das Ganze jetzt gleich mit der Mangelwirtschaft der ehemaligen DDR zu vergleichen....aber es ist schon lächerlich und nicht nachzuvollziehen, wie man auf der einen Seite kurz arbeitet, die Zulieferer beinahe in den Ruin treibt und auf der anderen Seite die Kunden nicht beliefern kann.

Und glaub mir das Argument mit gebundenem Kapital und Lagerkosten etc. etc. ist mir auch bestens bekannt, darf aber bei Kundenbeziehungen kein Argument sein, weil es aus betriebswirtschaftlicher Sich viel viel teurer bis hin zu unbezahlbar wird, später den vergraulten Kunden wieder für die Marke zu gewinnen!!

Außerdem stell ich mir die Frage, was da gespart ist, wenn ein Kunde über 4 Wochen nen Ersatzwagen gestellt bekommen muss?!?!?

Gruß

Gizmo

Zitat:

Original geschrieben von Gizmo78


(...)
Außerdem stell ich mir die Frage, was da gespart ist, wenn ein Kunde über 4 Wochen nen Ersatzwagen gestellt bekommen muss?!?!?

genau das ist es,was mich so ärgert- mir selber entstehen zwar außer dem höheren spritverbrauch und der anderen spritsorten keine direkten kosten, aber die kosten der mobilitätsgarantie werden schlußendlich wieder auf den endkunden umgelegt.

bei aller just-in-time produktion und schlanker lagerhaltung sollte doch vw mindestens einen tiguan in teilen in den diversen teilelagern vorrätig halten; der rest des zerstörten vorderwagens konnte auch schnell geliefert werden- es geht nur um ein einziges kabel, dass der endgültigen wiederherstellung meines auto im wege steht- und dieses kabel wird täglich mehrfach bei jedem xenon verbaut.

ich möchte nicht wissen, wie die teileversorgung bei einem wirklich exotischen teil (ich denk da z.b. an geräuschlose kupplungen/antriebsstränge 😁) aussieht, wenn schon das stricken eines kabels fünf wochen dauert.

Zitat:

. . . ich möchte nicht wissen, wie die teileversorgung bei einem wirklich exotischen teil (ich denk da z.b. an geräuschlose kupplungen/antriebsstränge 😁) aussieht, wenn schon das stricken eines kabels fünf wochen dauert.

. . . Wie wir Alle wissen (sollten), bestehen für den "

T

" immer noch (je nach Ausstattung) relativ lange Lieferzeiten.

Wie sich in verschiedenen threads schon herauskristallisiert hat, liegt dies meistens an den Zulieferteilen und den "anhängigen" Firmen, die mit einem derartigen Bestellaufkommen für den "T" nicht gerechnet haben.

Wenn schon bei der Produktion des "T" Lieferengpässe bestehen, ist es doch nur "recht und billig", dass auf die Ersatzteile-Logistik solche Verzögerungen ebenfalls durchschlagen.

Des Weiteren - dass diese Zulieferer - gerade in dieser Zeit - nicht auf Teufel komm' raus expandieren, um der momentanen Nachfrage nach Bau- und Ersatzteilen gerecht werden zu können, dürfte auch Jedem klar sein.

Und das jeder "T", der einer Reparatur bedarf, in indirekter Abhängigkeit einen "Neubau" verzögern kann, sollte ebenfalls keiner weiteren Erklärung bedürfen 😉 .

. . .

Zitat:

. . . endgültigen wiederherstellung meines auto im wege steht- und dieses kabel wird täglich mehrfach bei jedem xenon verbaut.

Wir erheben zwar den Anspruch als Kunden, entsprechend "bevorzugt" bedient zu werden - Aber um die komplexen Zusammenhänge und was wir mit diesem, unserem Verhalten letztendlich auslösen . . . das interessiert doch die wenigsten wirklich?

Das "Unnormale" an dieser Situation ist doch - so bedauerlich es auch sein mag - etwas ganz anderes - oder liege ich da falsch?

- Bedauernde Grüße -

- Klaus -

da isser endlich wieder.

am 12.03. konnte der am 03.02. bestellte kabelstrang geliefert werden.

vielen dank den fleißigen kupferstrickerInnen, dass sie mir so schnell und unplanmäßig aus einer unnormalen situation halfen!

wieder neues von der ersatzteilfront: seit einer woche warte ich respektive mein händler auf teile, um den wackelnden fahrersitz und die defekte 220 volt steckdose zu reparieren.
so langsam glaube ich, dass wirklich system dahintersteckt. es gab zeiten, da bekam man nach spätestens 24 h jedes noch so exotische ET ins autohaus geliefert- natürlich mit einem gewissen aufschlag gegenüber dem freien handel.

auch seltsam, dass zubehörteile (trittbretter) bis auf weiteres nicht lieferbar sind, während in andreren regionen leute scheinbar seit monaten bereits damit unterwegs sind.

Deine Antwort