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Mängel der Bremsanlage

VW Golf 3 (1H)

Hallo,

bei der Hauptuntersuchung wurden Mängel an der Bremsanlage beanstandet. Den entsprechenden Ausschnitt des Prüfberichts füge ich bei.

Fahrzeug: Golf 3 Lim., BJ 1997, mit ABS, Trommelbremsen hinten.

Die Bremsbeläge hinten sind neu.

Sehe ich es richtig, daß die schlechte Bremswirkung hinten rechts vermutlich an einem schwergängigen Bremszylinder hinten rechts liegt oder sind andere Ursachen naheliegend (zugequollener Bremsschlauch evtl.)?

Steht die schlechte Bremsleistung hinten auch in einem Zusammenhang damit, daß die Bremswirkung vorne nicht besonders gut sein soll? Gefühlt bremst das Fahrzeug vorne entgegen dem Messergebnis sehr gut. Die Bremswirkung ist meinem Gefühl nach in den letzten 20 Jahren auch nicht schlechter geworden.

Vielen Dank für Eure Hilfe!

Frank

 

 

Messwerte Bremsen
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31 Antworten

Zitat:

@Ben_F schrieb am 22. Dezember 2020 um 17:30:14 Uhr:

Zitat:

@tuskg60 schrieb am 22. Dezember 2020 um 14:35:12 Uhr:

 

Genau, ich würde auch auf Luft in der Bremsleitung hinten rechts tippen...

Ich sprach nicht von Luft in der Anlage, so klingt das Problem überhaupt nicht. Ich wollte damit testen ob genug Durchsatz durch den Schlauch kommt.

Ich habe das schon so verstanden, wie Du es gemeint hast. Danke nochmal.

Nachdem die neuen Zylinder eingebaut sein werden, werde ich die Bremsen entlüften. Ich habe ein Entlüftungsgerät, das Druck auf das System gibt. Dann sehe ich, ob Flüssigkeit rauskommt.

Wahrscheinlich müßte ich wirklich nur den Keil weiter runterziehen, wie es empfohlen wurde. Vermutlich wird damit das Problem bereits behoben. Aber die Zylinder sind jetzt schon bestellt und sie schaden sicherlich nichts.

Außerdem möchte ich nicht nochmal bei der Bremsenprüfung scheitern und ohne Prüfstand kann ich die Bremswirkung hinten schlecht prüfen. Wobei, wenn das Fahrzeug rückwärts den Berg runterrollt und ich bremse, sollte eine ungleiche Bremswirkung eigentlich bemerkbar sein.

Viele Grüße

Frank

 

Zitat:

@frall schrieb am 22. Dezember 2020 um 18:17:27 Uhr:

 

Wahrscheinlich müßte ich wirklich nur den Keil weiter runterziehen,

Würd ich nicht machen!

Dadurch drückst du die Backen auseinander mit der Folge das die Bremstrommel nicht mehr montierbar ist.

Zitat:

@Bitboy schrieb am 22. Dezember 2020 um 17:57:26 Uhr:

Bremsflüssigkeit würd ich sowieso mal erneuern. Da der hinten Bremstrommeln hat muss die auch ordentlich eingestellt sein, von wegen Rundlauf und Tragbild. Vorne wurde ja nix gemacht, einfach mal aufmachen alles reinigen und gangbar machen. Dann mal testen.

Die Bremsflüssigkeit ist noch nicht alt.

Da die Feststellbremse ordentliche Wirkung zeigte und auf dasselbe Tragbild zurückgreift, kann das Tragbild und der Rundlauf nicht schlecht sein.

Den Rundlauf und das Tragbild kann man – entgegen Deiner Meinung – nicht einstellen. In den letzten 30 Jahren hat bestimmt keiner mehr an den Bremsbelägen rumgeschliffen, um sie den Trommeln perfekt anzupassen. Die Form der Beläge sind vom Hersteller definiert. Die sind so, wie sie sind.

Corona sei Dank bin ich in letzter Zeit auch keine Alpenpässe runtergerast, so daß die Bremsen überhitzt sein könnten und der Rundlauf deshalb schlecht geworden sein könnte.

Viele Grüße

Frank

Zitat:

@PKGeorge schrieb am 22. Dezember 2020 um 18:25:13 Uhr:

Zitat:

@frall schrieb am 22. Dezember 2020 um 18:17:27 Uhr:

 

Wahrscheinlich müßte ich wirklich nur den Keil weiter runterziehen,

Würd ich nicht machen!

Dadurch drückst du die Backen auseinander mit der Folge das die Bremstrommel nicht mehr montierbar ist.

Er meinte das anders: erst alles montieren und dann von außen durch das Loch mit einem passenden Werkzeug den Keil runterdrücken. So, wie man ihn vor der Demontage nach oben drückt.

Viele Grüße

Frank

Zitat:

@PKGeorge schrieb am 22. Dezember 2020 um 18:25:13 Uhr:

Zitat:

@frall schrieb am 22. Dezember 2020 um 18:17:27 Uhr:

 

Wahrscheinlich müßte ich wirklich nur den Keil weiter runterziehen,

Würd ich nicht machen!

Dadurch drückst du die Backen auseinander mit der Folge das die Bremstrommel nicht mehr montierbar ist.

Lies einfach nochmal was ich geschrieben habe.

Manchmal schreibst du viel zu hektisch drauf los.

Der Zusammenbau wird komplettiert. Anschließend durch das Radschraubenloch der Nachsteller nach unten gezogen. Natürlich nicht so, dass die Bremsbacken dauerhaft schleifen. Leider hakt manchmal der Nachstellmechanismus.

An den Vorherigen Belägen hat einer rumgeschliffen, (alte Trommel) die Neuen haben noch richtige Kanten die bei den Alten eher rund waren. Somit kann das Tragbild bei alten Trommeln durchaus noch ein bischen brauchen. Auch ein paar Fingerabdrücke auf den Belägen vom Montieren können noch was ausmachen.

Luft in der Bremsflüssigkeit kommt vom Wasseranteil, vom verdampfen, muss nicht irgendwo zugeführt sein.

Hallo Bitboy,

mich hat das Wort "eingestellt" irritiert. Man kann nichts einstellen, was das Tragbild verändern würde.

Mir ist schon klar, daß die Bremswirkung nach einigen Kilometern besser wird, weil die neuen Beläge sich den Trommeln etwas anpassen werden. Aber zwischen links und rechts dürfte ja kein Unterschied sein und auch nicht zwischen Feststellbremse und Betriebsbremse (in Bezug auf das Tragbild). Es sollte keinen Unterschied machen, ob wie bei der Feststellbremse unten der Hebel gezogen oder – wie bei der Betriebsbremse – oben auseinandergedrückt wird.

Viele Grüße

Frank

Und ganz ehrlich, normalerweise reichen ein paar Kilometer mit ein paar bremsungen um die Beläge auf die alte Trommel (oder ggf auch Scheibe) einzuschleifen. Das ist kein Hexenwerk. (@frall das ist nicht an dich gerichtet, das ist an den vorposter gerichtet)

Ihr hab gern alle recht, der Verschleiß bei Trommel und Scheibe ist schon deutlich unterschiedlich.

So liegt das einschleifen auch an den vorkommenden Neuteilen und Alten Trommeln.

Ach ja sind denn die Rückholfedern alle neu oder nur zum teil ? Die auf und ablaufende Backe ist auch nicht verwechselt ?

Zitat:

@Bitboy schrieb am 22. Dezember 2020 um 21:35:15 Uhr:

Die auf und ablaufende Backe ist auch nicht verwechselt ?

Naja,das kann auch ein Laie eigentlich nicht verwechseln. ;)

Zitat:

@PKGeorge schrieb am 22. Dezember 2020 um 16:42:12 Uhr:

Zitat:

@tuskg60 schrieb am 22. Dezember 2020 um 14:35:12 Uhr:

 

Genau, ich würde auch auf Luft in der Bremsleitung hinten rechts tippen...

Blödsinn, wo soll die Luft denn herkommen?

Und dann noch HR und nicht HL-->so ein Quatsch!

???

1. Wenn man es testet, weiß man es! Es liegt ja ein Problem vor, das es zu finden gilt.

2. Warum jetzt HL? Laut Bericht fehlt die Bremsleistung HR!

 

Zitat:

@tuskg60 schrieb am 23. Dezember 2020 um 09:09:19 Uhr:

Zitat:

@PKGeorge schrieb am 22. Dezember 2020 um 16:42:12 Uhr:

 

Blödsinn, wo soll die Luft denn herkommen?

Und dann noch HR und nicht HL-->so ein Quatsch!

???

1. Wenn man es testet, weiß man es! Es liegt ja ein Problem vor, das es zu finden gilt.

2. Warum jetzt HL? Laut Bericht fehlt die Bremsleistung HR!

Hallo,

er hatte schon Recht. Wenn Luft in das System gelangt wäre, dann mit ziemlicher Sicherheit nicht an der am weitesten entfernten Stelle von HBZ und Vorratsbehälter. Die Anlage wurde ja bisher (und überhaupt seit der letzten bestandenen HU) nicht geöffnet, sondern es wurden nur die Beläge gewechselt.

Deswegen ist Luft an dieser Stelle beinahe ausgeschlossen.

Der Tip von rpalmer, den Keil runterzuziehen, war super. Daran liegt das Problem (ungleich schlechtere Bremswirkung hinten rechts zu hinten links) mit ziemlicher Sicherheit. Ich werde es später ausprobieren und berichten.

Viele Grüße

Frank

Zitat:

@Bitboy schrieb am 22. Dezember 2020 um 21:35:15 Uhr:

Ach ja sind denn die Rückholfedern alle neu oder nur zum teil ? Die auf und ablaufende Backe ist auch nicht verwechselt ?

Hallo Bitboy,

nein, keine der Federn ist neu. Vielleicht hätte ich die Zugfeder des Keils erneuen sollen.

Aber wie schon gesagt, die Methode von rpalmer wird das Problem mit großer Sicherheit lösen.

Deine profunden Kenntnisse bzgl. der Trommelbremse scheinen sich auf sehr alte Konstruktionen zu beziehen. Wahrscheinlich aus dem 1959 erschienen Buch "Besser machen" von Carl Hertweck (siehe Bild). Dieses Buch ist wirklich sehr gut, kenne ich auch. Aber bei der Trommelbremse im Golf kann bei den neuen Bremsbacken keine Verwechslung beim Einbau zwischen auflaufendem und ablaufendem Backen mehr entstehen, weil der Hebel für das Bremsseil direkt fest mit dem Backen verbunden ist und nicht am Gehäuse wie auf dem Bild. Eine Verwechslung kann nur entstehen beim Einbau gebrauchter Backen, wenn die Einbauseite gewechselt werden würde.

Viele Grüße

Frank

Besser machen

Gut erkannt, hab in einer Bremsenherstellerfirma mal gelernt. Schön das es beim Golf nicht so ist. Es gibt heute aber noch einnige wo es nicht egal ist. Wenn die Federn vom Zug her ziemlich gleich sind fallen die auch raus. Trommeln mit Akkuschrauber und Drahtbürste gereinigt? Quergeschmiergelt?

Das Buch kenne ich nicht , finde aber deinen Hinweis toll.

Bei Bremsenproblemen sollte man nachfolgende Reihenfolge beachten

1. Augenschein. Das heißt, dass die Belagdicke beidseitig vorne geprüft werden sollte. Dazu die Scheibendicke und das Tragbild anschaun. Und zwar beidseitig. Ist die Scheibe auf beiden Seiten blank und hat keine Riefen oder sieht sonst irgendwie merkwürdig aus? Ist die Scheibendicke noch gut? Sind die Bremszangen arg verschmutzt und sehen runtergerockt aus? Hier ist es wichtig (wie von etlichen Vorrednern bereits erwähnt) dass die Gängigkeit der Bremszangen und des hydraulischen Zylinders gut ist. Hinten ist es bei einer Trommelbremse natürlich nicht so leicht ersichtlich, da ja alles innerhalb der Trommel ist. Also mal die Trommel runter nehmen und die Beläge prüfen. Werden diese gleich abgenutzt? Ist die Trommel innen gleich blank? Ist die Trommel arg ausgearbeitet? Sind die Gegenlager alle gängig? Ist alles richtig eingebaut? Ist das Handbremsseil leichtgängig?

2. Probebremsen. Das heißt dass man vor dem TÜV-Termin die Bremsen mehrmals ordentlich abbremsen sollte. Auch das wurde bereits erwähnt. Am besten man macht die Reinigungsprozedur zuerst und dann die Probebremsaktionen. Damit sollte sich die Bremskraft wieder sauber verteilen. Auch hinten. Leider hat man meist nicht die Möglichkeit das Bremsverhalten vorher und nachher zu vergleichen. Damit kann man nicht erkennen welche Aktion was gebracht hat.

All diese Aktionen kosten erstmal nichts außer etwas Arbeit und Zeit. Vielleicht eine Dose Bremsenreiniger oder Rostlöser.

Wenn es wirklich unsauber und schlecht aussieht, kann man mit einem neuen Satz Beläge und einer gründlichen Reinigung und Gängigmachen des Sattels und Zangen schon enorm viel erreichen. Aber Vorsicht. Bei VW haben manche Bremssättel mit Schraubzylinder. Die müssen mit drehen und drücken zurückgedreht werden. Dazu gibts ein Spezialwerkzeug von VW oder Zubehörhandel. Da brauchts normalerweise nicht gleich einen neuen Sattel. Die nächste Stufe wäre bei einem Fahrzeug mit hoher Laufleitung ein Satz neuer Scheiben da diese oft schon etwas dünn sind. Die Bremssättel zu erneuern ist erst die letzte Eskalationsstufe. Bremssysteme sind normalerweise sehr sehr langlebig. Was Bremsen meist viel mehr schadet ist zu wenig bremsen. Grade hinten ist das so. Daher mehrere Male ordentlich runterbremsen mit blockierenden Rädern hinten und auch mal vorne (ACHTUNG ABS muss anspringen). Bringt echt viel.

Ersatzteile erst dann kaufen und verbauen wenn die kostenlosen Aktionen nix gebracht haben. Abhängig von der Gesamtlaufleistung kann man aber immer mal ein paar neue Beläge, Scheiben oder Trommeln spendieren. Das spürt man dann mit einem generell besseren und griffigeren Bremsverhalten. Alle Vorredner haben aber in jedem Fall Recht. An Bremsen nur arbeiten wenn man echt Ahnung von der Materie hat.

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