Luxuskleinwagen? Ja, nein, vielleicht?

Denke hier dürfte das passende Forum für eine Diskussion sein die ich letztens mit Kollegen (alle aus der KFZ-Branche) diskutiert habe:

Warum gibt es keine Luxuskleinwagen auf dem Markt?

Die Diskussion kam halt durch das ständige CO2-Gerede auf. Man nehme mal einen typischen Pendler, Außendienstmitarbeiter oder ähnliche Personen. Die fahren viele Kilometer im Jahr, sind aber meist nur alleine im Auto mit einer Aktentasche im Kofferraum. Sprich von der Transportleistung würde ein Smart reichen. Will man aber anständigen Komfort, gute Straßenlange oder gute Fahrleistungen ist man sofort bei Autos der Mittel- oder Oberklasse. Mit entsprechender Größe und Verbrauch.

Könnte hier nicht ein Luxuskleinwagen als Konzept Chancen haben? Sprich ein Auto in der Größe eines Kleinwagens. Aber konsequent als 2+2-Sitzer ausgelegt. Sprich vorne 2 komfortable Sessel und viel Platz für Fahrer+Beifahrer und Rücksitze als bessere Notsitze oder Gepäckablage. Das ganze kombiniert mit einem komfortablen Fahrwerk, guter Geräuschdämmung und Co. was halt auch eine Mittelklasse bietet. Durch die geringere Größe und Gewicht würde ein kleinerer und sparsamerer Motor reichen, die Parkplatzsuche wäre einfacher, ...

Wenn man aber Kleinwagen mit besserer Ausstattung und/oder Motorleistung hat bekommt man nur "Krawallbüchsen" mit Kürzeln wie GTI, GTC und Co mit Sportsitzen, lautem Auspuff und hartem Fahrwerk. Warum nicht das gleiche auch als komfortorientierte Aussattung anbieten? Polo Sport oder Polo Elegance oder so ähnlich könnte es dann im Prospekt heißen. IMHO unverständlich warum ein Auto das komfortabel sein soll gleich groß und schwer werden muss. Selbst in S-Klassen sitzt häufig nur der Fahrer.

Was denkt ihr? Hätte so ein Konzept Chancen sich am Markt durchzusetzen? Oder ist das etwas das in den Köpfen (ja, verstockte Autokäufer 😁) noch zu unvereinbar? Warum gibt es sowas nicht? Haben die Hersteller nur Angst dass die Kunden ihre größeren Autos nicht mehr kaufen? Chance für Kleinwagenhersteller ihre Marktposition auszubauen? Chancenlos?

Gruß Meik

Beste Antwort im Thema

Und kontinuierliche Evolution kann genauso viel bringen wie eine Revolution alle 100 Jahre 😁

Der 3L-Golf steht bei mir auf der Arbeit. 😁

Ist kein Geheimnis was die gemacht haben. Einfach alle möglichen Optimierungen durchgespielt. Unterboden besser verkleidet, Außenspiegel durch kleine Kameras ersetzt, längere Getriebeübersetzung, Start-Stopp-Automatik, Latentwärmespeicher, diverse Leichtbauteile, ... nichts revolutionäres und ungewöhnliches. Halt konsequentes Anwenden vorhandener Technik.

Bei den Leichtbaumaterialien allerdings immer zweischneidig. Hier muss immer der Energieaufwand für die Herstellung berücksichtigt werden. Kohlefaser braucht z.B. sehr viel Energie je nach Herstellungsverfahren, das sparen die paar kg weniger im Betrieb kaum ein. Hochfeste Stähle sind auch erst nach Wärmebehandlungen hochfest, kostet also auch Energie. Hier muss eine Gesamtoptimierung her die Verbrauch + Herstellung berücksichtigt. Die Karosse ist dank der Crashanforderungen in den letzten Jahren schon massiv optimiert worden, da wird ohne andere Materialien nicht mehr viel gehen. Denke auch dass hier in Zukunft mehr Feintuning bei allen Teilen angesagt ist.

Mal ein Beispiel was Behr auf der IAA zeigte zum Thema Energieeinsparung bei Klimaanlagen. Die meiste Wärme kommt durch die Sonneneinstrahlung durch die Scheiben. Würde man hier konsequent IR-reflektierende Scheiben verwenden wäre nicht nur der Energieverbrauch als solcher kleiner sondern die ganze Klimaanlage könnte kleiner dimensioniert werden. Desweiteren arbeitet man an einer stufenlosen Umluftregelung. Warum ständig die warme Außenluft runterkühlen wenn schon passend temperierte Innenluft da ist? Über Gurtschlösser (=Personenzahl) und Luftgütesensoren soll die nötige Frischluftmenge bestimmt werden und die restliche Luft aus dem Innenraum genommen werden. Schon interessant wie und an welchen Stellen das Thema Energiesparen heute schon angepackt wird. Es lohnt sich bei Autoausstellungen sich nicht nur die Autos anzugucken sondern mal das was die Zulieferer zeigen.

Interessant im Motorbereich ist auch Keramik, z.B. bei Kolben und Ventilen. Leicht, hitzebeständig und hart. Hapert eigentlich "nur" an den Herstellungskosten. Am Block 1kg einsparen ist weniger wert als 1kg bei den ganzen bewegten Teilen.

Andere Maßnahmen wie Wärmespeicher, Kameras als Rückspiegel und Co. sind hier problemloser - und vor allen Dingen vorhanden. Die in vorhandene Autos zu integrieren wäre kein großes Thema. Elektrische Servos setzten sich eh schon immer mehr durch. Jetzt noch den Bremskraftverstärker elektronisch und man könnte (endlich) den Motor bereits beim Ausrollen abschalten lassen. Bisher ging das nie da Servo und Bremse nur bei laufendem Motor funktionieren. Solange das Auto rollt braucht es nicht mal Strom für den Starter um den Motor wieder in Gang zu bekommen.

Gruß Meik

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Hossa! Fiesta, Fiesta!

Wenn du meine Ergüsse gelesen hast, dann siehst du, dass High-Tech mehr ist, als Schürzen in die Höhe ziehen. Mein CJ5 (ja, der schon wieder) hatte ein einziges Teil aus GFK, das den Grill, die Kotflügel und die Haube, beinhaltete. Um an den Motor zu gelangen ist die ganze Einheit nach vorne geklappt worden und schon stand man im Motorraum. Servicefreundlicher gehts nimmer. Sieh dir den Modus an, da erkennst du, das die kleine Haube es dir nicht mal gestattet den Ölstand selbst zu kontrollieren (was ich angesichts der Tatsache, wieviel Backfische sich ein Auto kaufen, nicht mal verkehrt finde, wenn die in die Werkstatt rollen müssen, um sich diese Kleinigkeit machen zu lassen).

Luxus ist auch, wenn man sich in das Fahrzeug setzen kann und sich nicht mit dem Schuhlöffel hineinquetschen muss. Schwerpunkt kann durch Massenkonzentration erreicht werden. Getz und alte A-Klasse (hab einen neben in der Garage stehen) sind vergleichbar, was die Geometrie betrifft. Die A-Klasse (Prä-ESP) hat die Nummernschilder verkehrt herum drauf.

Wer will denn verzichten? Leichtbau hat was mit Strukturierung zu tun. Eine Blechtafel ist nicht sonderlich steif. Eine Sicke gekantet, und das Ding ist schon besser. Mehrere Sicken ....... . Fügeverfahren werden immer besser. Die Aufbauten der Feuerwehrfahrzeuge an denen ich in den 90-ern mitgearbeitet habe, sind geklebt und geschweißt. Wir haben Wassertanks mit innenliegender Wabenstruktur gebaut, damit die Pfütze nicht ins Schwallen gerät. Mit den Sprittanks haben wir es ebenso gehalten. Wenn du unter ein Auto liegst. dann zeichnet sich eine Struktur ab, die einem Leiterrahmen entspricht, der mit gesickten Blechen durchzogen ist.

Es gibt Menschen, die Kaufen sich einen Audi (ein Beispiel, nicht aufheulen, wenn gerade ein Audifahrer dabei ist), möglicherweise um den Nachbarn in seiner zwischenmenschlichen Zuneigung zu fördern. Ich weiß es nicht. Dann, ich stehe gerade so an der Kreuzung und warte auf Grün, qietscht es wie Sau! Da bremst sich gerade ein A6 zur Kreuzung hin. Nicht mit blockierten Reifen, das Quietschen kommt von den Bremsen. Ich denke, was das wohl sein könnte. Die arme Nuss hat die Kiste geleast, kann sich keine Originalbeläge leisten und sieht auch sonst nicht mehr gesund aus. Hat irgendwie beim Aussteigen seine ganze schillerne Persönlichkeit im Auto auf dem Parkplatz vergessen.

Es ist schön für die, die sich ihre Traumautos, egal wie, besorgen und sich damit wohl fühlen. Gut zu wissen, denn ansonsten würde das eh schon marode Wirtschaftssystem ganz zum Erliegen kommen. Jedes noch so beschissen gestylte Kübelchen, das seinen Abnehmer findet, hat also seine Daseinsberechtigung. Wenn überall die Erscheinung einer Person zu deren Gedeih oder Verderb führte, dann sähen alle Menschen irgendwie gleich aus. Das würde aber heißen, dass Ideologien einzelner das Maß der Dinge wären. Wo es hinführt? Die Geschichte hat es uns schon gelehrt. Auf die Autoindustrie gemünzt, dürften dann welche Autos noch bestehen?

Denk mal ganz scharf nach.

Kryss

}Ne vorhandene Klein(st)wagenplattform nehmen, Schwerpunkt durch ne flachere Karosserie senken, größerer Motor, Rückbank raus, }einsportlicheres (nicht zu extremes) Fahrwerk rein und für die Leistung angepasste Bereifung...

Also ein Fiat Barchetta.

Kryss

Also Luxus und klein, das kann nicht sein.
Wer eine dicke Karre zum Protzen für das prestiege braucht, der wird diese auch weiterhin Kaufen.
Seht her ich bin der tolle Manager, der einen 750il fährt.

Andererseits wer lange fährt will Komfort, das kann ich gut verstehen, auch wenn mir noch mein Golf reicht, obwohl ich mit einem Prius liebäugle.
Und den Luxus-Komfort findet man halt oft nur in der Oberklasse.

Aber ich denke schon, dass ein Luxus "Golf" sich verkaufen würde. Der darf halt nicht Golf heissen, und es darf ihn nur in der Luxus edition geben.
Mit Luftfahrwerk, leise, mit guten sesseln, kein sport-rumpel auspuff.

Ich denke Teilweise würde das etwa der Audi A1 concept schaffen.

Schickes design, technische Rafinessen wie 100km elektrisch danach mit benzin weiter, für einen oberklasse kleinmwagen, darf das dann auch mehr kosten. weil das hätte auch prestiege funktion.
Seht her ich fahre einen luxus hybriden.

aber nein Audi will den A1 nur als micro-hybrid bringen mit start/stop und thermalenergie-management.

man man man diese stümper

@cyber-tim: Leichtbau wollte ich auch nicht über Leichtbaumaterialien und Co. realisieren sondern über die konsequente Auslegung auf 1 Person + seltene Mitfahrer + Gepäck.

Damit entfällt einfach vieles das in einer Oberklasse steckt. Belüftet, beheizt etc. ist der Fahrersitz. Der Beifahrer bekommt einen normalen leichten Sitz. Rücksitze wenn überhaupt nur als Leichtbau-Klappsitze. Ebenso entfallen Spielereien wie eine 4-Zonen-Klimaanlage. Der Fahrer dominiert, also reicht auch eine 1-Zonen-Klima. Logischerweise auch nur 2 Türen, also auch wieder Gewicht gespart. Und wozu ein 6-Zylinder? Ein 4Zyl. wie die aktuellen TSIs von VW reicht allemal mit seinen 170PS um vernünftige Fahrleistungen hinzubekommen. Das DSG ist auch eine feine Sache als Automatik. Damit hätten wir ohne E-Antrieb und Co. heute schon die Technik im Baukasten der Hersteller vorhanden. Dämmung nachträglich ist immer schwierig. Zumal viele Ansaug- und Auspuffanlagen bei leistungsstärkeren Kompaktwagen leider auf "Sound" ausgelegt sind und nicht auf "leise". Rein technisch wäre hier eine Menge zu machen. Und selbst ein Kleinwagen hätte bei der Auslegung genug Platz um einen Fahrerplatz und Kofferraum in Dimension einer S-Klasse zu beherbergen wenn man nicht unbedingt die 5 Sitzplätze haben will.

Alleine der Verzicht auf die hinteren Türen, Rücksitzbank, Seitenairbags hinten, Gurten hinten, ... spart gut Gewicht und Platz. Viele Komfortextras wiegen gar nicht so viel wie immer unterstellt wird. Eine Klima gibt´s auch im Kleinwagen. Ob manuell geregelt oder automatisch macht es da auch nicht. Kompressor und Co. bleiben ja identisch. Und das sind die schweren Teile.

Die Frage war halt einfach warum gibt es in der Oberklasse Komfortmodelle (Elegance, Highline oder wie sie auch immer heißen) UND sportliche Modelle (Sportline, M, AMG und Co.). Nur bei kompakteren Autos gibt es bei den leistungsstärkeren Motoren fast nur die Sportmodelle. Mit allen nachteiligen Auslegungen auf Komfort. Kurze Getriebeübersetzungen die Geräusch und Verbrauch rauf bringen, straffe Fahrwerksabstimmungen, Sportauspuffanlagen, ...

IMHO also die konsequente Steigerung zu dem was Lancia mit dem Y angefangen hat.

Klar, wer das Auto auch zum Protzen und Prestige braucht wird so ein Auto nie kaufen. Aber fährt wirklich jeder eine Oberklasse nur aus Prestigegründen?

Gruß Meik

Ich kenne Leute, die aus Prestigegründen einen 3-Liter Polo neben ihren Phaeton gestellt haben. "Seht her, ich kann mir Umweltschonung leisten!" Wenn die Luxuszwerge die gnädige Gattin ansprechen, weil diese feine Dame sich nicht mit dem Gallardo zum Frisör in der Innenstatt traut, dann werden diese Luxuszwerge, auch in schlechten Zeiten wie diesen, verkauft wie die warmen Semmeln. Ich bin dafür, dass es sie gibt.

Ich freue mich am 308 GT4. Der macht bling-bling und tauget mir.

Bling-bling zusammen

Kryss

N.B.

Auch Elektro kann als Prestigueobjekt geltend gemacht werden, wenn man das Ding nur fein genug und und sehr rar macht.

Ciao

Kryss

Zitat:

Original geschrieben von kryss


Hi,

Wiki in allen Ehren. Ich lerne auch für meine Profession aus diversen Beiträgen. Es genügt auch sehr oft die Beiträge unkritisch zu nutzen. Aber ich habe (das darf jetzt nicht überraschen), auch in der KFZ-Branche gearbeitet. Ich kann mit einem Blick unter das Auto und einem Blick auf den Motor, die Verarbeitungsweise, die Strukturen der Bodengruppe, Motorträger und Fahrwerksaufnahmen, die Gussstrukturen am Motorblock, die Anordnung von Nockenwelle und deren Antrieb, genau erkennen, wo wer mit wem was zu tun oder lassen hat. Der 3-Zylinder-Block meines Kleinen ist sogar ein direkter Abkömmling eines Benz V6 aus Zeiten, wo Mercedes und Mitsubishi noch ein Herz und eine Seele waren. Dieser Block ist auch im FourFour mit unterschiedlicher Leistungsausbeute verbaut gewesen. Der heutige 1,5 Liter Vierzylinder Diesel ist aber so, wie es in Wiki steht. Die Plattform des Getz besteht aus sehr kräftigen Längsträgern, deren Machart und Anordnung exakt denen des FouFour und des Colt entsprechen. Sogar die Aufnahmepunkte der Achsschemel sind ident. Mitsubishi und Hyundai pflegen noch immer eine hervorragende Zusammenarbeit.

Guten Tag

Ich möchte das Thema eigentlich nicht nochmal hochpushen, aber so recht kann ich nicht glauben, das der Colt mit dem Getz usw. technisch gleich sein sollen.

Natürlich gibt es überall Synergien zwischen den Konzernen, Zulieferern und natürlich werden auch mal untereinander (ob legal oder illegal) technische Komponenten abgeschaut (ich weiß, das Hyundai und Mitsubishi immer noch zusammenarbeiten, nicht nur bei den GEMA Motoren) oder ausgetauscht werden.

Aber dieser Logik nach zu folge müsste ein Opel Corsa B auch identisch mit einem Suzuki Swift aus den 90ern sein. Bei dem neuen Corsa und Swift sind glaube ich auch nur im wesentlichen die Fiat Diesel untereinander identisch. Oder noch extremer: Opel Astra und Ford Focus sind identische Autos. Stimmt natürlich beides nicht.

Vielleicht hast du dich auch falsch ausderdückt und meintest nur, das die Konzepte dieser Autos sehr ähnlich sind und das eine oder andere Detail auch identisch sind (da z.B. vom gleichen Zulieferer)
 
Ich bleibe bei meiner These, das Getz und Colt/ForFour keine identischen Autos sind. Ansonsten kann man sich auch aus erster Quelle informeiren. (Wobei ich glaube, das ich mit meiner These recht behalten werde.)

Zitat:

Original geschrieben von kryss


Die von dir beschriebene graue Plastiklandschaft kann nicht von dir mit eigenen Augen besehen worden sein. Du wüsstest dann, dass die Oberfäche eine Struktur aufweist, die der eines Golfballs gleicht. Das Plastik ist auch nicht hart, sondern vermittelt das Gefühl von genarbtem Leder.

Es ist mir leider nur allzuoft im deutschen Mobiljournalistentum von der Rede einer Anmutung der biederen oder plastikhaften Weise, um dann doch (nicht immer zu unrecht) ein paar Abstriche machen zu können damit die heimische Widersacherschaft nicht komplett absch...... .

Danke für deine entgegengebrachte Nachsicht

Kryss

Angeschaut und abgetastet. Eine Freundin fährt seit ca. 3 Jahren einen Getz und ich war früher auch sehr häufig damit mit unterwegs (Manchmal auch heute noch). Also genug Zeit um sich alles genau anzuschauen, abzutasten und einzuprägen.

Ist jetzt wieder nur meine Meinung/Erfahrung, aber die Narbung des Plastiks war sehr unschön und sehr Rau und Grob. Erinnert mich immer wieder an die Oberflächen von Samsonite Reisekoffern.

Das Material ist durchweg Hartplastik. Keine Softtouch Materialien. Die zum Teil Gummierten Oberflächen lassen den Wagen aber auch nicht hochwertiger wirken.

Den Begriff Anmutung benutzen die Journalisten auch mit recht. Es ist ein Entscheidender Faktor um sich in einem Auto auch wohlzufühlen. Und in einer eintönigen Plastiklandschaft fühlen sich sicherlich die wenigsten wohl oder? :-(

Also, bitte nicht wieder missverstehen. Wir wollen ja nicht untereinander die Autos madig reden sondern nur die sibjektiven und objektiven Erfahrungen austauschen ;-)

MFG, ein Sindar

Hi,

Für den Preis des Getz kaufst du ja nicht wirklich eine Lederausstattung mit. Man kann reden und reden. Ich tus auch und das nicht ungern. Es gibt mittlerweile viele idente konzernübergreifende Kistchen. Zu unterschiedlichen Preisen. Mit unterschiedlicher Anmutung. Unterschiedliche Ausstattung, was im VW-Konzern sogar soweit führt, dass billigere Autos besser ausgestattet sind. Aber es hilft nichts. Bei mir in der Nachbarschaft stehen Colt und FourFour. Ich habe mir die Mühe gemacht, unter die Karren zu liegen und deren Unterböden und Strukturen zu vergleichen. Die Motorblöcke haben die selben Formtrennungs- und Ausstoßermarken (ich habe in einem Gusswerk gearbeitet und kenne mich daher etwas aus). Du kannst mir glauben oder nicht. Informiere dich ruhig, lass dir von den Herstellern sagen was sie dir sagen wollen und teile mir dies mit. Ich kann dann sicher keine Argumente mehr bringen. Bloß weil keine Embleme im oder am Block oder dem Chassis auf die Verwandtschaft hinweisen, ist das Gegentum aber nicht bewiesen.

Ich finde nicht, dass die Mehrheit sich nicht in der Anmutung der Plastiklandschaft wohl fühlt. Die Mehrheit fährt diese Plastikbomber ohne Vorbehalte. Du hast einen guten Geschmack. Deine Freundin auch, was den Getz betrifft, und du scheinst ihr auch zu gefallen. Da kann ich nur hoffen, dass (siehe das nicht als Angriff ;-)) du ihre Anforderungen so erfüllen kannst, wie die Getzis ihre und meine.

Ich werde mich heute mal nicht mehr weiter im Forum herumlümmeln.

Grüße

Kryss

habe diese beitrag erst jetzt entdeckt *schäm*, aber fühle mich genötigt auch hier mal meine Meinung zu hinterlassen.

"Luxuskleinwagen", das liegt wohl alles im Auge des Betrachters, ich finde ehr es gibt kaum noch Kleinwagen OHNE Luxus!

ESP,ABS,Airbags hier und dort, Sitzheizung, Klima, Servo, Boardcomputer, Tempomat und Regensensor...
Wer benötigt das in einem Kleinwagen?
Meist werden diese Autos für Stadtfahrten genutzt, klar für die Hausfrau nicht verkehrt wenn der rücken im Winter warm ist, der Kopf im Sommer kalt.

Aber warum gibt es keine Autos "ohne" zu kaufen?
Mir persönlich geht es beim einem Kleinwagen um Spritverbrauch und Beförderung. Hat sich früher auch super ohne Luxus verkauft, krasses Beispiel: Fiat Panda.
Das Auto fand früher sicher auch keine schön?
Genauso unnötig sind 4 Vollwertige Sitzplätze wenn ich meist alleine Fahre, warum also nicht hinten einen "strafbank" (ohne seperate türen!) rein?
Klar die armen die dahinten sitzen müssen.... denkt mal drüber nach wie oft ihr hinten leute im Fahrzeug habt!
Abgesehn davon führt dieses zu kleineren abmessungen, größerem Kofferraum, mehr Karosseriesteifigkeit und weniger Gewicht!

Jetzt beantworte ich mir die Frage noch selber:
Weil sie anscheinend viele Leute nicht wollen, die Kleinwagen ohne Luxus, so wird jeder PKW gleich komplett in der Luft zerrissen weil er billiges Plastik im Innenraum hat?

Hier stell ich mir die Frage: holt man mit einem PKW mit billigem Plastik schlechter Brötchen vom Bäcker und kommt langsamer zum Friseur?
Nein, er ist nur einfach GÜNSTIGER.
Ganz nebenbei meist einfacher zu reinigen und es ist auch weniger "schade" doch mal etwas in den Kleinwagen zu verladen was die ach so tollen oberflächen zerkratzen könnte.

Zum schluss möchte ich aber noch zu meinem Favoriet kommen, dem "Sportmodel"

die bezeichnung "Sport" darf ein Auto heutzutage tragen wenn es: Alupedale hat, Racingstreifen, mehr PS oder sonstige unnötige Gimmicks.
Tut mir leid, aber mit meiner Idee von "sport" passt das nicht zusammen?
Sport wäre in erster Line für mich erstmal: weniger ausstattung.
JA, weniger!
und zwar keinen Tempomaten, keine Sitzheizung, weniger Geräuschdämmung (spart auch den Sportauspuff... denn nun hört man eh schon mehr), vielleicht noch ein paar leichtere Sitze mit mehr seitenhalt sowie ein GUTES Fahrwerk.
Schreibe extra GUT, denn in vielen "Sport" modellen sind die Fahrwerke einfach nur knochenhart um zu zeigen: BOAH ey, ich bin Sport, bin ich! Aber beim Sportlichem fahren neigen diese Fahrwerke zum hoppeln und zu Rückenprobleme, das kann nicht sinn von "Sport" sein.

Wichtig wäre mir persönlich merkmale wie: Gewicht, Schwerpunkt, Karosseriesteifigkeit. Also warum nicht im Sportmodel Domstreben und Fahrwerkstreben anbieten? Diese wären im gegensatz zu einem "hoppelfahrwerk auch sinnvoll"
Der rest ergibt sich von selbst, klar kann man größere Motoren anbieten, aber schon mit orginalem Motor sollten dank gewichts und schwerpunkoptimierungen viel bessere Fahreigenschaften erzielt werden.

@kryss und Mike: Viel weiter runter mit dem Gewicht wirst du bei gleichen Materialien kaum kommen. Ich kann mich noch dran erinnern, als ich mit meinem lacker die Motorhaube meines kleinwagens anno 2001 abgenommen haben. Das Ding ist wahnsinnig leicht, kaum zu glauben, dass es Stahlblech ist. Ich will mal behaupten, dass ohne andere Materialien oder Verzicht das Gewicht nur sehr schwer noch merklich zu senken ist. Und GFK als Material ist auch icht der Weisheit letzter Schluss. Klar, kann man das immer wieder reparieren, aber es geht auch schnell mal etwas dran kaputt.

@Mike: ein Kleinwagen, der auf den Fahrer "optimiert" wurde, dürfte es nächstes Jahr zu kaufen geben: Den Toyota iQ. Nur hat man hier versucht die Nutzbarkeit von Fahrzeugen einer höheren Klasse so gut wie möglich auf die geringeren Abmessungen zu bringen. Toyota hatte auch noch ne Studie, wo man versucht einen Hybriden ala Prius zu bauen, nur dass der Deutlich leichter wird. Die Abmessungen werden kleiner, wobei der Nutzraum beibehalten wird. Angestrebter Verbrauch < 3 Liter Super/100km.

Und warum man keinen bestehenden potenteren kleinwagen auf Luxus trimmt dürfte auch schnell erklärt sein: Viel Spaß beim Innenraum leise kriegen. Das Ding wird einfach zu schwer, besonders durch die immer kleineren Blechstärken. Macht ja nix, der Motor ist ja stark genug. Aber praktisch wird man nie die Beschleunigung der leichteren Sportversion haben. Für den Käufer unterm Strich nur ein Kompromis.
Weitere Punkt gegen kleine Vertreter-Kutschen: Hierzulande sind die meisten Vertreterkutschen Firmenwagen, die Privat auch genutzt werden. Da ist ein Zweisitzer uninteressant, weil man das teure große Auto selber finanzieren muss. Von den deutschen Herstellern erwarte ich in dem Bereich daher nur sehr, sehr wenig.

Naja, Klima, ESP, Tempomat und Co. kosten in fast allen Kleinwagen immer noch Aufpreis. Teilweise sogar noch ABS. Von wegen man bekommt es nicht ohne sehe ich daher nicht so. Wer gar nichts will hat noch die Wagen von Dacia zur Auswahl.

Wobei ich die Sicherheitsaspekte nicht als Luxus sehe. ABS und Airbags halte ich für einen Mindeststandard heute. Ein kleines Auto muss heute keine unsichere Blechbüchse mehr sein.

Aber der Kernpunkt - egal ob Luxus, Sport oder günstig - ist oftmals doch die Frage warum jedes Auto auf 5 Sitzplätze für Erwachsene konzipiert werden muss wo im Mittel gerade 1,2 Personen im Auto sitzen. Die Hersteller besetzen nahezu jede Nische, aber abgesehen vom Smart und Sportwagen sind alle Autos auf viele Sitze ausgelegt. Nur sitzt da z.B. bei mir fast nie einer, ich hätte statt der Rücksitze lieber mehr Kofferraum und/oder kompaktere Außenabmessungen.

Der Verzicht an der Stelle kann ja unterschiedlich genutzt werden. Einmal mehr Luxus um Fahrer von größeren Autos die die Sitzplätze nicht brauchen in kleinere und sparsamere Autos zu bekommen. Mehr Sportlichkeit, alleine schon durch deutlich weniger Gewicht. Oder mehr Nutzwert, zwei Sitzplätze plus viel Platz. Bei unzähligen Nutzern hat die 5sitzige-Auslegung eigentlich nur Nachteile. Wieviel Luxus man will ist individuell verschieden und hängt vom Einsatzbereich ab. Als Stadtauto brauch ich kein Tempomat, keine 150PS, ... bei jemandem wo das als Langstreckenauto eingesetzt wird sieht das anders aus. Das Grundkonzept wäre aber ähnlich, konsequente Auslegung auf 1-2 Personen plus Gepäck. Der Rest ließe sich über die Sonderausstattungsliste individuell regeln. Wer Luxus will macht halt ein paar Kreuzchen mehr, wer nicht der lässt es halt.

Das mit der Sportlichkeit ist eh amüsant. Nennt sich bei den Entwicklern meistens "pseudosportlich". 😁

Hartes Fahrwerk ist nicht unbedingt schneller (eben das "hoppeln"😉 - aber von solchen Fahrern gewünscht. Naja, wenn sie es wollen ... 🙄

Gruß Meik

Na mal gucken, der IQ ist IMHO schon sehr interessant. Das geht ja in die Richtung.

Gewicht geht schon runter. Vergleich mal einen IQ mit einem Polo. Das Auto ist kleiner, der Nutzwert bei 1-2 Personen jedoch der gleiche. Leichtere Karosse = kleinere Bremsen. Kleinerer Innenraum = kleinere Heizung und Klimaanlage, ...

Die Karosseriegröße eines IQ reicht doch allemal für einen großen Teil der Fahrer. Mal gucken was der dann in Punkto Komfort zu bieten hat. Toyota positioniert den aber auch wieder als "kompaktes Stadtfahrzeug". Warum? Die Größe reicht den meisten auch als Langstreckenfahrzeug. Auf der BAB braucht´s vielleicht ein paar PS mehr bei dem hohen Tempo und ggf. etwas mehr Komfort. Bezüglich Komfort finde ich insbesondere die Sitze enorm wichtig. Vielseitig an den Fahrer anpassbar, bequem gepolstert, .... Bei Kleinwagen hat man meist dünne Lehnen um Platz zu sparen, Optionen wie "Rückenstüzten" etc. gibt´s meist nicht.

Einen Kleinwagen leise zu bekommen ist kein Thema. Durch den kleineren Innenraum sogar einfacher da weniger Resonanzraum vorhanden ist. Nutzt nur nichts wenn der Motor schon lauter ausgelegt ist.

Aber gucken wir mal, anscheinend ist Toyota mal wieder Vorreiter in einem Segment. Wenn es gut ankommt lässt das für die Zukunft hoffen dass sich da mehr tut. 🙂

Gruß Meik

P.S. Hier der Link zur Toyota-IQ-Seite:
http://www.toyota.de/cars/new_cars/iq/index.aspx

Der IQ gefällt mir sehr. Wenn da noch ein vernünftiges Motorkonzept zu haben ist, wird das vieleicht mein Stadt-Fahrzeug.

Allerdings hätte ich damit bedenken auf die Autobahn zu gehen. Vornehmlich wegen der Sicherheit. Nicht wegen mir selber, aber aus Verantwortung gegenüber meinen Beifahrern. An eine Crash bei hohen Geschwindigkeiten darf man bei einem solchen Auto nicht denken. Die Überlebenschancen sind nunmal recht gering, verglichen mit einer S-Klasse, einem großen BMW oder gar einem SUV. Das ist für viele meiner Kollegen durchaus ein wichtiges Kaufkriterium. Mir auch, und deshalb ist die Golfklasse für mich auf der Autobahn auch die untere Grenze, und das auch nur, wenn ich das ganze Spektrum passiver und aktiver Sicherheitseinrichtungen im Fahrzeug habe.

Ein alter Mini hat seinen Reiz. Und transportiert auch seine Passagiere. Damit sind wir fünf Jahre zur Uni Fahrgemeinschaft gefahren, einfach Strecke 45 km. Ich habs überlebt, aber heute würde ich mir das nicht mehr antun wollen.

Gruß SRAM

Immerhin werden 5 Sterne im NCAP versprochen, also so unsicher wird der nicht.

Bedenken hab ich eher bei Fahrwerk, Bremsen und Co. wenn der Wagen als Stadtflitzer konstruiert ist. Aber warten wir´s mal ab, vielleicht überrascht uns Toyota ja positiv 🙂

Gruß Meik

Leider ist der Test sehr praxisfern, wenn es um den Zusammenstoß zweier Fahrzeuge geht.

Wer wird wohl gewinnen, wenn ein SUV mit 5 Sternen mit einem IQ mit 5 Sternen zusammenprallt ?

--> das ist meine Sorge.

Gruß SRAM

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