LTFT / defekte Metallkats

Vielleicht hat ja hier einer einen guten Tip, auch wenn das Problem nicht notwendigerweise von der Gasanlage herrührt.

Es geht um einen Chrysler 300C SRT8, 6,1l, 430PS, Prins VSI Gasanlage, eingebaut 2007, zwei 8mm-Verdampfer, gelbe Düsen. Kilometerstand: 281.000. Die Originalkats wurden vor ca. 70.000km durch Einsatz von 400-Zellen-Metallkats "repariert". Inzwischen waren die schon zwei mal erneut fällig. Im Moment steht der deswegen in der Werkstatt. Das Symptom: Die Motorkontrollleuchte kam immer häufiger. Die Fehlermeldung war jeweils P0420 bzw. P0430 (Cat-Efficiency too low).

Beidemale seien die Kats nach Angabe des Kat-Herstellers duch zu mageren Motorlauf beschädigt worden.

Ich habe mir dann einen OBD2-Stecker samt der App "Torque" besorgt, um da mal ein wenig hinter die Kulissen sehen zu können.

Folgendes Erscheinungsbild tritt auf: Im Leerlauf und ohne Last (=Drosselklappe zu) steigt der LTFT-Wert für beide Zylinderbänke auf Werte von +18 bis +21%. Sobald im Leerlauf Gas gegeben wird oder in Fahrt Last auftritt (=Drosselklappe wird geöffnet) sinkt der Wert sehr schnell in Richtung Null. Nimmt man das Gas wieder weg, dann steigt er sofort wieder auf die genannten hohen Werte.

Nun sind wieder neue Kats drin. An dem Verhalten des springenden LTFT-Werts hat sich laut Werkstatt jedoch nichts wesentliches verbessert.

Und: Das passiert keinesfalls nur im Gasbetrieb. Ich habe vor dem aktuellen Kat-Wechsel mehr als eine Tankfüllung Benzin verblasen ohne eine Sekunde Gasbetrieb. Dennoch ist das Problem immer noch da.

Meine Vermutung war: Der Motor zieht nach der Drosselklappe Nebenluft. Die Werkstatt habe alles dahingehend überprüft. Es konnte jedoch keine Leckstelle gefunden werden.

Im Moment geht der Verdacht der Werkstatt daher in Richtung Motorsteuergerät.

Hat hier jemand vielleich auch noch eine gute Idee?

Beste Antwort im Thema

Die Lambdasonden können es bei einem Euro-4 Fahrzeug kaum sein. Wenn eine Regelsonde (Vorkat) was gron falsches anzeigen würde, wäre es an der Nachkatsonde zu erkennen. Deswegen sind die da. Tankentlüftung hatte jemand letztens erst im A4 Forum, allerdings waren da die Trims im Minus. Bei Leerlauf und Unterdruck schloss das Ventil nicht sauber und der Motor hat benzinhaltige Nebenluft über den Tank angesogen... Bei 1.8T aus dem VW Konzern sind Rückschlagklappen in der Kurbelgehäuse-Entlüftung, die bei Defekt eine Bypass-Strömung an der Drosselklappe vorbei erzeugen können.

Wenn du Sonden tauschst, dann zunächst NUR die Vorkat-Sonden. Die Nachkat-Sonde hat mit der Lambda-Regelung nicht viel zu tun.

Und ganz popelig gefragt: Bei +20% beim Beschleunigen (also mehr Einspritzdauer als eigentlich erforderlich sein sollte) ... Benzinfilter und Pumpendruck unter Last sind geprüft worden? Sind beide Bänke zugleich betroffen?

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Zitat:

Wenn du Sonden tauschst, dann zunächst NUR die Vorkat-Sonden. Die Nachkat-Sonde hat mit der Lambda-Regelung nicht viel zu tun.

Oh oh Garry, wenn Du Dich da mal nicht täuscht! Bis vor 1 1/2 Jahren war ich auch der Meinung, wurde aber mittlerweile eines Besseren belehrt.

Wenn eine Diagnosesonde kaputt ist und wie in meinem Fall falsche Werte bringt, dann hat das Diagnosesignal den Regelvorrang, denn es wird im Steuerungsprogramm nicht mit falschen Diagnosesignalen gerechnet, was ja auch verständlich ist. In meinem erlebten Fall (nach 9 Monaten sukzessiver Suchzeit) war ich dann soweit und habe die Diagnosesonden erneuert und zu meinem Glück war dort der erste Satz (Mercedes Oroginalsonden) auch noch def! (Der Besitzer des Wagens ein Elektroingenieur hat den Wagen mit Prüfequipment vollgestopft, dabei kam raus daß die Diagnosesonden exakt nach 90 Min. Fahrzeit ausstiegen) Mit dem jetzigen Diagnosesondensatz läuft der nun schon seit 9 Monaten problemlos! Dort sind auch ständig die Trims aus dem Ruder gelaufen, aber nur im mittleren Teillastbereich, darunter und darüber war komischerweise alles OK!

Man lernt eben nie aus!

Zitat:

Und ganz popelig gefragt: Bei +20% beim Beschleunigen (also mehr Einspritzdauer als eigentlich erforderlich sein sollte) ... Benzinfilter und Pumpendruck unter Last sind geprüft worden? Sind beide Bänke zugleich betroffen?

Das dürfte sich dann auch erübrigt haben, denn wenn es so währe, währen die Trims im Gasbetrieb wieder OK! Falschluft oder falsche Sensorwerte! Aber die Lamdawerte, wenn es keine sporadischen Aussetzer sind, lassen sich hervorragend mit einem Viergastester und einem OBD Tester diagnostizieren, auch die kaputten Kats sind so erkenntlich!

Das mit dem Off_Inj nehme ich zurück, denn derselbe Fehler tritt auch mit Benzin auf, aber auf dem Bild habe ich gesehen, dass der Verdampfer über einen Map-Anschluss verfügt. Ist dieser Schlauch mit der Ansaugbrücke verbunden?

Wurde bei der Anlage ein Turbo-Kit von Prins nachgerüstet und ein dazu notwendiges Softwareupdate mit anschließender Neujustierung gemacht?

Den Luftmassenmesser würde ich dennoch reinigen lassen.

Zitat:

Original geschrieben von redstar18


Das mit dem Off_Inj nehme ich zurück, denn derselbe Fehler tritt auch mit Benzin auf, aber auf dem Bild habe ich gesehen, dass der Verdampfer über einen Map-Anschluss verfügt. Ist dieser Schlauch mit der Ansaugbrücke verbunden?

Wurde bei der Anlage ein Turbo-Kit von Prins nachgerüstet und ein dazu notwendiges Softwareupdate mit anschließender Neujustierung gemacht?

Den Luftmassenmesser würde ich dennoch reinigen lassen.

Das Foto ist schon etwas älter. Zwischenzeitlich wurden beide Verdampfer getauscht. Ich glaube, die aktuellen sind keine MAP-Verdampfer. Dafür "echte" 8mm-Verdampfer. Das Foto hatte ich ja wegen den Eingasungsdüsen reingestellt. Ob die alten vorher angeschlossen waren, weiß ich nicht.

Ob der Umrüster, der die Verdampfer getauscht, die Emulatoren getauscht, den größeren Gasfilter eingebaut und die Reinigung und Prüfung zu Prins geschickt hat und das Ganze neu verschlaucht hat, auch das Steuergerät geupdatet hat, weiß ich leider auch nicht. Das Auto war für die ganzen Aktionen mehrmals dort.

Ein Turbokit wurde meines Wissens nach nie nachgerüstet. Der Einbauer hatte jedoch aufgrund fehlender Leistung sehr schnell den zweiten Verdampfer nachgerüstet.

***KILL*** Dumme Idee, gelöscht. Problem Gas/Benzin ist ja gleich.

@Gascharly: Die Regelphilosophie ist mir neu. Normalerweise muss es einen Fehler geben, wenn beide Sonden inhaltlich unplausible Signale abgeben.

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Zitat:

Original geschrieben von pmboss


Das Foto ist schon etwas älter. Zwischenzeitlich wurden beide Verdampfer getauscht. Ich glaube, die aktuellen sind keine MAP-Verdampfer. Dafür "echte" 8mm-Verdampfer. Das Foto hatte ich ja wegen den Eingasungsdüsen reingestellt. Ob die alten vorher angeschlossen waren, weiß ich nicht.

Ob der Umrüster, der die Verdampfer getauscht, die Emulatoren getauscht, den größeren Gasfilter eingebaut und die Reinigung und Prüfung zu Prins geschickt hat und das Ganze neu verschlaucht hat, auch das Steuergerät geupdatet hat, weiß ich leider auch nicht. Das Auto war für die ganzen Aktionen mehrmals dort.

Ein Turbokit wurde meines Wissens nach nie nachgerüstet. Der Einbauer hatte jedoch aufgrund fehlender Leistung sehr schnell den zweiten Verdampfer nachgerüstet.

Unabhängig von Ihrem LTFT Problem,

Verdampfer mit MAP-Anschluß kann man auch ohne Turbo-Kit bei der Prins betreiben.

Wenn Sie schreiben das jetzt "echte 8mm" Verdampfer verbaut sind, gehe ich davon aus, dass vorher 6mm Verdampfer verbaut waren.
Wie ist dann aktuell das Multiventil, oder wenn es ein 4-Loch Tank ist, das Tankventil ausgelegt, 6mm oder 8mm ?
Wie ist der Leitungsquerschnitt 6mm oder 8mm ?
315KW packt ein 6mm Verdampfer auch mit MAP nicht. 315KW können mit einer 6mm Leitung niemals realisiert werden. Wenn das Multiventil dann auch noch kein Tomasetto EXTRA 8mm ist, packt auch kein Multiventil die 315KW. Eine Mischung aus 6mm Multiventil und 8mm Leitung auch nicht. Magerlauf wäre die Folge, welches ja auch Ihr Problem mit den defekten Kat`s darstellt.

Zitat:

Original geschrieben von GaryK


***KILL*** Dumme Idee, gelöscht. Problem Gas/Benzin ist ja gleich.

@Gascharly: Die Regelphilosophie ist mir neu. Normalerweise muss es einen Fehler geben, wenn beide Sonden inhaltlich unplausible Signale abgeben.

Ja, ein solches Fehlerbild hat mich auch erst zuletzt auf die Diagnosesonden gebracht, aber wie es aussieht hat Mercedes bei unplausibelen Werten eher auf die Postkatsonden gesetzt!

Muß mich jetzt aber nicht schämen, denn da der Daimler noch Garantie hatte, wurde der zuvor in der Fachwerkstatt verschlimmbessert, auch die haben versagt!

Das war kein leichter Tobak!

Zitat:

...
Wenn Sie schreiben das jetzt "echte 8mm" Verdampfer verbaut sind, gehe ich davon aus, dass vorher 6mm Verdampfer verbaut waren.

Wie sich sehr viel später herausgestellt hatte, hat die Autogasmanufaktur "schwarz" aus der Türkei importierte 6mm-Verdampfer kurzerhand aufgebohrt. und daraus "8mm"-Verdampfer gemacht.

Zitat:

Wie ist dann aktuell das Multiventil, oder wenn es ein 4-Loch Tank ist, das Tankventil ausgelegt, 6mm oder 8mm ?
Wie ist der Leitungsquerschnitt 6mm oder 8mm ?

Es liegt eine 8mm-Leitung. Es ist kein Vierlochtank. Ich weiß nicht, ob ein 6- oder 8mm-Multiventil verbaut wurde. Aufgrund der 8mm-Leitung gehe ich von einer 8mm-Variante aus.

Zitat:

315KW packt ein 6mm Verdampfer auch mit MAP nicht. 315KW können mit einer 6mm Leitung niemals realisiert werden. Wenn das Multiventil dann auch noch kein Tomasetto EXTRA 8mm ist, packt auch kein Multiventil die 315KW. Eine Mischung aus 6mm Multiventil und 8mm Leitung auch nicht. Magerlauf wäre die Folge, welches ja auch Ihr Problem mit den defekten Kat`s darstellt.

Das ist sicher alles richtig. Allerdings bin ich mit der verbauten Konfiguration doch immerhin 200.000km bis zum ersten defekten Satz Kats gekommen. Und das, ohne bis dahin jemals die MKL gesehen zu haben. Und der Chrysler hat dabei auch etliche längere Vollgasfahrten mit Gas absolviert.

Ok 200.000km ist ein Wort...

Dann nur noch zur Info.
Der Unterschied zwischen den sogenannten 8mm Verdampfern und der 6mm Variante ist rein nur das Absperrventil. Der Verdampfer selbst ist identisch.
Man kann daher aus jedem "kleinen" Verdampfer einen "Großen", und umgekehrt machen.

Aufgrund der nie gelösten Probleme im Winterbetrieb hatte sich mal jemand von der Prins-Zentrale das Auto vorgenommen. Der hatte dann dieses Aufbohren der "schwarz" importierten Verdampfer festgestellt. Und er hat erzählt, daß das Innenleben der 6mm- und 8mm-Veriante nicht identisch wäre. Wenn, dann müßten bei einem Umbau auch die Membran und die Feder gewechselt werden. Ich habe noch nie einen Verdampfer von innen gesehen. Daher kann ich das nicht selbst beurteilen.

Nachricht aus der Werkstatt: Die Lamdasonden wurden getauscht. Das Problem mit dem springenden LTFT ist weg. Bei konstanter Fahrt liegt er bei Null. Beim Beschleunigen mit Teillast geht er jetzt bis 6 ins Minus wo er vorher bis 20 ins Plus ging.

Ärgerlich und für mich sehr teuer: Das hätte man schon sehr viel früher feststellen müssen. Der letzte Eintrag in der Werkstatthistorie war Anfang 2012. Da wurde angeblich der LTA (=LTFT) geprüft und für gut befunden. "Gut" bedeutet nach Auslegung der Werkstatt der Bereich von -10 bis +10. Wo genau er zu dem Zeitpunkt lag, lässt sich nicht mehr feststellen.

Fazit: Wenn einem sein Kats lieb und teuer sind, dann schafft man sich Torque fürs Smartphone und einen billigen ODB2-Bluetooth-Stecker an. Dann kann man jederzeit der Motorsteuerung über die Schulter sehen und negative Trends erkennen, bevor es richtig teuer wird. Denn die Werkstatt tut das offensichtlich nicht.

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