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Lincoln Town Car (03-11) als Vielfahrer

Chevrolet

Hallo
ich hatte schon immer eine Vorliebe für US Cars hab mich aber aus Vernunftgründen immer für deutsche Autos entschieden.Erst einige BMWs jetzt eine E Klasse.Von allen wurde ich aber durch die teilweise erschreckend schlechte Qualität enttäuscht.Ok ich komme auf ca 60-70 000km im Jahr aber die Kosten die diese Autos verursachten stehen in keinem Verhältnis mehr
Daher bin ich der Meinung dass der Lincoln wohl gar nicht so unvernünftig ist.Der Verbrauch(LPG), ist mehr als in Ordnung und man hört nur dass sie für ihre extreme Langlebigkeit und Zuverlässigkeit bekannt sind.
Außerdem kann man dran so gut wie alles selber machen was für mich ein wichtiger Faktor ist.
Wie sieht ihr das? Ist das Town Car wirklich so zuverlässig wie man immer hört? Kann man so ein Auto als Vielfahrer bei uns bewegen ? Stichwort Lieferzeit für Teile falls doch mal was wäre?

Beste Antwort im Thema

Also der Seville ist ein einer Disziplin besser als der TC: Im schnell Fahren.
In allem anderen bevorzuge ich den TownCar um Längen.

Der TownCar ist einfach das solidere Fahrzeug weil es im Vergleich zum Seville auf ausgereifte Steinzeittechnik setzt. Der Cadillac ist moderner, bietet mehr schnick schnack.
Der Cadillac war bisher auch recht zuverlässig, aber der hat auch erst 100000 km bei mir drauf, der TC schon 260000 und fährt sich immernoch wie neu.

Die Automatik vom TC schaltet minimal weicher und hat noch nie Probleme gemacht, beim Cadillac musste ich schon den bekannten TCC Solenoid wechseln. Auch kein Drama. Hab davon ein Youtube Video hochgeladen. Der Cadillac ist recht eng im Motorraum wenn man mal was repariert. Beim Lincoln kann man sich fast neben den Motor stellen beim Zündkerzenwechsel. Viel wartungsfreundlicher, SEHR viel....

Der Motor ist beim Seville eindeutig stärker, spritziger und durchzugsfreudiger. Bei 1/3 mehr Leistung und gleichem Hubraum auch klar. Ausserdem ist der STS kürzer übersetzt. STS ist FWD. Lincoln RWD.

Ersatzteile sind beim Lincoln grob um die Hälfte billiger, durchschnittlich gesehen.
Verarbeitung ist beim Cadillac und Lincoln in etwa gleich, aber die Materialien im Lincoln wirken langlebiger und robuster. Beispielsweise das Leder, fast keine Abnutzungsspuren bei entsorechender Pflege im TC. Geräuschniveau ist bei beiden in etwa gleich, minimal besser beim Cadillac bei höheren Geschwindigkeiten. Der Lincoln ist natürlich weicher abgestimmt, mit Uraltechnik (immerhin Luftfahrwerk). Der Cadillac ist straffer mit einem sehr guten elektromagnetischen Fahrwerk. Solange es geht wunderbar, wenns kaputt ist wirds sauteuer. Ein Dämpfer kostet gut mal 800 Dollar wenn man Originalteile verwendet, und das sollte man auf jeden Fall wenn man das System auch nutzen und erhalten will. Stossdämpfer beim Lincoln kostet 40 Dollar / Stück original Motorcraft. Einbau ist in 10 min pro Seite/vorne erledigt.

Kofferraumvolumen ist beim Lincoln zwar grösser, aufgrund der Kofferraumform aber manchmal nicht sehr praktisch nutzbar.

Mein Favorit ist ganz klar der TownCar da ich kein Raser bin und mehr auf Langlebigkeit und angenehme Reparaturen wert lege. Schlecht ist der STS jedoch nicht, aber er erfordert penible Wartung. Wenn du einen mit Wartungsstau kaufst dann wirst du nicht glücklich. Ein TownCar mit Wartungsstau verschlingt vielleicht noch mal 1000 Euro wenn man selbst schraubt. Beim Cadillac kann man da eher mit 4-5000 rechnen, auch in Eigenleistung, nur Teile.
Ausserdem sind alle Module im Cadillac miteinander "vernetzt" wie beim CanBus. Das System war damals recht neu und ist daher auch relativ empfindlich. Vom Werk aus war bei mir an einer Hintertür 1 Pin an einem Stecker verbogen. Sporadisch kamen gerne mal "Door Ajar" Warnungen, der Fensterheber viel mal aus oder die Türbeleuchtung ging mal nicht, mal doch und mal gedimmt. Cadillac Vertragshändler hatte den Fehler beim Vorbesitzer nie gefunden. Ich dann allerdings doch beim genauen Hinsehen....Viele Teile, die beim Lincoln "hard wired", also direkt verbunden sind, sind beim Cadillac indirekt über Module und Relais angesteuert welche wiederum über den Bus kommunizieren. Das treibt die Fehleranfälligkeit hoch. Ist der Bus gestört oder auch nur die Batterie minimal am schwach werden, dann kommen alle möglichen Fehlermeldungen. Auch der Lincoln hat einen Bus, aber einen wesentlich einfacheren Multiplexbus. Dieser ist weniger störanfällig.

Habe den STS mit 40000 km gekauft und bei 110000 bis jetzt noch keine extremen Probleme gehabt. Wird aber auch in Wartung investiert. Die berühmte Zylinderkopfschrauben-Problematik beim Northstar kann natürlich immer kommen....der Ford Modular V8 im TC gilt als extremer Langläufer mit niedriger Literleistung. Laufleistungen jenseits der 500000 Meilen (!) sind in amerikanischen Foren keine Seltenheit.

Wenn du "europäisch" auf der Autobahn heizen willst dann nimm besser den Cadillac. Selbst hohe Geschwindigkeiten schaden dem hingegen langläufiger Meinung nicht WENN er keinen Wartungsstau, insbesondere beim Kühlsystem und Getriebe, hat. Im Gegenteil, niedertouriges Fahren auf Dauer sorgt beim Northstar für Ölkohleablagerungen an Ringen und Ventilen. (Suche "WOT Procedure" in US Foren für Details)

Der TownCar ist mehr der Cruiser mit relativer Sorglosgarantie. Da kann nicht viel und teures kaputtgehen weil es einfach kaum komplexe Systeme an ihm gibt.

Dafür ist er halt auch kein Raser oder Kurvenjäger sondern Wohnzimmer auf Rädern das man idealerweise mit 120 km/h über Autobahn rollen lässt. 140 ist auch OK, aber mehr würd ich ihm auf Dauer nicht antun wollen.

Ich hoffe ich konnte dir ein paar Fragen beantworten.
LG
Benjamin

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Hallo Zusammen,

sehr interessant mal so einen Langzeitbericht zu lesen...

Ich selber interessiere mich zur Zeit für einen großen Ami, da mein 2001er E430 mich langsam im Stich lässt. Von den großen Limousinen a la Gran Marquis bin ich immer ganz begeistert, wenn ich in den USA bin...

Zur Auswahl bei mir stehen ein Town Car oder Gran Marquis (ca 2000-2005) oder ein Cadillac DeVille (ca 1996-2001)... Wobei mir der Cadillac optisch besser gefällt, weil nostalgischer. Außerdem ist er etwas flotter unterwegs...

Jedoch habe ich über den Northstar Motor nicht viel Gutes gelesen: Kompliziert verbaut deshalb aufwendig und teuer zu reparieren, thermische Probleme, das Problem mit dem Gewinde der Zündkerzen, schlechte Qualität der Elektrik...

Über den Ford 4.6 liest man dagegen eher Gutes: zuverlässig und alles gut zugänglich zu reparieren...

Kann man das tatsächlich so ganz allgemein stehen lassen? Würdet ihr mir eher zu einem TC als zu einem Deville raten? Bzw von einem Deville abraten?

Ich frage mich auch wo man hier in Dortmund so ein Auto reparieren lässt? Bei Ford bzw Opel wird einem wohl kaum geholfen. Die freie Werkstatt (Avia Tankstelle) die ich zur Zeit mit meinem MB besuche verbaut nur Teile die sie selber bestellen. Ich weiß gar nicht ob die überhaupt an Lincoln oder Cadillac arbeiten. Könnt ihr mir im Großraum Dortmund jemanden empfehlen der sich mit US Cars auskennt?

Ich selber kann leider gar nichts selbst reparieren...

Ich fahre nur ca 15.000 km / Jahr weshalb mir die Spritkosten nicht so wichtig sind. Ich brauche aber ein zuverlässiges Auto für jeden Tag...

Freue mich über jeden Tipp zu diesem Thema...

LG

Alex

Wenn du einen schönen großen Cadillac abseits des Northstar Motors haben willst dann kann ich dir den Cadillac Fleetwood der Modelljahre 1993 - 1996 empfehlen. Groß, komfortabel und als Broughham richtig nett ausgestattet.

Mit einem Town Car oder Grand Marquis kannst du aber auch nicht viel falsch machen. Bei den Modular Motoren musst du je nach Modelljahr auf kleinere oder größere Wehwehchen achten. Da wären zum einen die Ansaugbrücken, wobei das Thema wohl nur bis 2003 herum akut war. Und dann gab es wohl ab und an auch schon einmal Probleme mit den Zündkerzen. Weiß aber nicht mehr obs die Kerzen selbst oder die Gewinde waren.

Ansonsten sind das beides sehr robuste Autos wenn man Sie ordentlich durchwartet.

Wenn du gar nichts selber machen kannst/willst, dann brauchst du einen sehr guten Schrauber und einen dicken Geldbeutel.

Weiß nicht, ob ich das machen würde....

Wieso nicht? Ich fahre jetzt seit 2 Jahren einen 2006er Grand Marquis LS im Alltag. Außer regulärem Kundendienst absolut null Probleme, nicht einmal eine kaputte Glühbirne. Selbst wenn man nicht selbst schrauben kann - die Ersatzteile sind doch spottbillig.

Ich behaupte einfach mal ein Kundendienst bei einem aktuellem Fiesta kostet mehr wie für den Grand Marquis. Das Auto ist perfekt zum arbeiten, überall Platz, günstige Teile, robust und langlebig gebaut. (Ich mache so gut wie alles selbst). Aber warum sollte ein Ford Händler keinen Grand Marquis reparieren? Der Vorbesitzer von meinem Merc war öfter bei Ford, die können problemlos alle Teile bestellen. Kommt auf den Händler an, manche haben einfach keine Lust auf "Exoten".

Gibt sicher genügend freie Werkstätten die gerne an so einem Auto arbeiten. Habe einige Mechaniker im Freundeskreis, jeder der mal mit mir geschraubt hat war begeistert wie unkompliziert und massiv alles an dem Auto ist 🙂.

Man muss sich aber über die Größe bewusst sein. Eine Länge von 5,40 m ist in vielen Parkhäusern recht grenzwertig, sehr breit ist er auch noch. Meistens passt es gerade noch, aber wenn ich jeden Tag in der Stadt einen Parkplatz suchen müsste hätte ich schon längst ein anderes Auto...

Die Cadillacs sind auch sehr schön, allerdings haben die Northstar-Generationen viel mehr Probleme und teilweise recht teure Teile bzw. Reparaturen im Vergleich.

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Ich bin 3 Jahre Crown Vic (den etwas schlechter ausgestatteten GrandMa) im Alltag gefahren und kann das so bestätigen. Bis auf eine neue Batterie und regelmäßige Ölwechsel 45000 problemlose Meilen :-)

Bei 08/15 Arbeiten ist das kein Thema, aber lass mal einen eine Steuerkette wechseln...obwohl - VW und BMW Werkstätten sollten das drauf haben 🙂

Ich kann mich Dynamix nur anschließen. Auch ich würde mich für einen Fleetwood Brougham / Buick Roadmaster von 93 bis 96 entscheiden. Wobei ich wahrscheinlich die L03/05 Motoren bevorzugen würde. a) am Markt Billiger und b) leichter zu warten als die LT1 Modelle.

Rennen fahren würde ich eh mit sowas nicht. Also reichen auch die "Urviecher" unter der Haube mit 185 PS. Drehmoment haben die auch genug.

Crown Vic / Grand Marquis ist auch nicht verkehrt. Nur mag ich die Modular V8 Motoren nicht. Irgendwie traue ich denen nicht. Und haben keinen schönen Sound. Zumindest kein Vergleich zum SB von GM.

Joa, die Gen I Small Blocks sind grundsätzlich was robuster wobei es bei den Gen II Blöcken eigentlich auch nur das "drumherum" ist was rumzickt.

Ist halt die Frage was einem wichtig ist:

Wartungsfreundlichkeit oder Leistung?

Das muss am Ende jeder für sich entscheiden. Ich wollte damals ursprünglich auch unbedingt einen LT1 haben (und nachdem ich sowas mal ein bisschen ausfahren durfte ist der Wunsch nur noch stärker 😁), bin aber dann doch mangels Alternativen beim L03 gelandet. Geschadet hat es mir nicht, aber man muss sich schon bewusst sein das diese Art der Fortbewegung ziemlich entspannt von statten geht.

Richtigen Druck kann der Motor bei Leergewichten um die 1,8 Tonnen aufwärts incl. langer Hinterachs- und Getriebeübersetzung nicht wirklich aufbauen. Dafür reicht es aber locker für diese unendliche Leichtigkeit des seins die so eine Full-Size Limousine beim leichten Tritt aufs Gaspedal erzeugt 😉

Die Modular V8 Motoren gibt es seit einer kleinen Ewigkeit. Was gibt es da nicht zu trauen?

Jo, ob als 4,6er oder 5.4er völlig problemlos.

Es gab mal ein paar mit undichten Einlasskrümmern sowie 2 verschiedene Zündkerzenprobleme. 1.: Gewinde reißen aus und schießen die Kerzen raus 2. Bei den 3V-Trucks (F150) wurden mehrteilige Zündkerzen verbaut, die beim Ausbau reißen können.

Beides mit Ensat-Buchse oder passenden Ausbauwerkzeug beherrschbar...

Sound ist bei GM eindeutig besser, das stimmt. Wobei der alte 4.6er im Mustang richtig gut klingt. Ich denke mit einem anderen Endtopf bekommt man auch beim Crown einen guten Sound hin.

So, für alle die hier schon mitgeschrieben haben und momentan ein TC besitzen bzw. in absehbarer Zeit eins kaufen wollen:

hier der Sammelthread für das TC von 1990 - 1997. Würde mich freuen wenn sich einige Leute finden und man sich über Probleme und Lösungen in Bezug auf den Wagen gemeinsam austauschen kann. 😉

http://www.motor-talk.de/.../...ln-town-car-sammelthread-t5881578.html

Super, was ihe hier alles schreibt. Komme aus Berlin und bin auch auf der Suche nach einem Towncar.
Un die Ecke steht einer für 6500euro der immer bei den Inspektionen etc. war und gut in Schuss sein soll.
Wenn er nicht weg ist, schaue ich mir den nächste Woche mal an.
Echt informativ und beruhigend was hier geschrieben wird 🙂

Fahrzeugangebot: Lincoln Town Car 4.6 V8 32V Sedan Signature für 6500 EUR
http://suchen.mobile.de/fahrzeuge/details.html?id=234198934

Liebe Grüße

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