Lederkombi für einen fairen (billigen) Preis!
Hi Leute,
bin derzeit auf der Suche nach einer Lederkombi für meine Zwecke. Bin noch Schüler und kann von daher keine Schwabenleder etc. kaufen. Mein Preisbudget liegt bei bis zu 300 EUR. Es sollte ein Zweiteiler sein.
Meine Fahreigenschaften:
- 50 % Landstraße
- 25 % Stadt
- 25 % Autobahn
- Ich bin kein Rennfahrer und auch kein Heitzer. Fahre max. 150 km/h. Motorrad: Honda CBR600 F, Bj. 2003.
- Viele Touren stehen an (zu zweit) mit Fahrten von ca. 70 - 200 km, fahre aber auch viel alleine einfach mal so für 2 oder 3 Stunden durch die Gegend. Fahre sowohl in einer gemütlichen Fahrposition, als auch sportlich. Ab Juli dann auch täglich 25 km Autobahn einfach auf die Arbeit.
Jetzt habe ich folgende Modelle gefunden:
Probiker PRX-9
Probiker PRX-4 (Auslaufmodell)
Firefox (jedoch einteiler)
Wie sind die Probikerartikel so von Qualität, Sicherheit, usw.? Die PRX-4 war ja mit 133 Bewertungen zu 4 von 5 Sternen recht gut bewertet. Aber ich weiß auch nicht...
Gruß
Beste Antwort im Thema
Du wirst hier sicher sehr viele Ratschläge bekommen, so von der Art: "nur für teures Geld kriegt man auch was gutes" usw. usw., halt den üblichen dreisten Schmus der G'schaftlhuber, die meistens genau diegleiche Kombi aus Fernost über'n Tresen schieben, wie alle anderen auch, nur die Firmenlabel sind halt unterschiedlich. Klar bei Edelherstellern wie Schwabenleder o.ä. kann man vermutlich ohne genauer hinzugucken jede beliebige Kombi kaufen und sie wird in gewissen Toleranzen immer in Ordnung sein und den Sicherheitsvorschriften zufriedenstellend entsprechen .... aber dafür nehmen die einem auch ohne mit der Wimper zu zucken 1000 Euro und mehr für sowas ab ... also wer sich's leisten kann, deutsche Arbeitsplätze und Renten usw. zu sponsern mit seinem Taschengeld, bitte schön, gerne, aber ich kann's nicht, mich sponsern gerade die Massen von deutschen Gehaltsempfängern ja auch nicht, im Gegenteil, sie zocken mich kraft ihrer Verklüngelung ständig ab ...
... ich selbst habe noch nie ne Kombi gefahren, die mehr als 300 Euro kostete, und es ist mir völlig wurscht, ob die aus ner pakistanischen Kuh oder einem chinesischen Drachen geschneidert ist (😁), und die waren alle perfekt in Ordnung, und die Probiker-Einteiler sind sehr häufig auch auf Rennstrecken vertreten, finden also offensichtlich auch andere Leute in Ordnung. Aber bei solchen Sonderangeboten muss man bisserl genauer hingucken, denn diese Kombis (wie eben auch viele wenn nicht die meisten super-etepetete-sauteuer-Kombis) werden vermutlich einfach vom Firmenlabel-Drucker bei irgendeiner Leder-Klamottenfirma in Fernost in Auftrag gegeben ... diese Firmen in Fernost haben dann wieder Subcontractors, z.B. in Pakistan, die vermutlich dann das Leder beschaffen, nach Schablonen zuschneiden, gerben, färben usw., die Näherei in Fernost flickt dann alles zusammen (wer die Schablonen macht, weiß ich auch nicht, aber sicher jedesmal ne andere Firma, denn z.B. Größe 56 fällt bei demselben Kombi-Typ von Jahr zu Jahr immer wieder um nen halben Meter anders aus ...😁😛) ...
... langer Rede kurzer Sinn, guck' Dir die speziellen Kombis genau an, nimm' jemanden mit, der sich auskennt, wennste selbst noch keine Ahnung hast, und probiere die Kombi vor allem ausgiebig an, mit allen Protektoren drin (bei Probiker sind alle drin bis auf Rücken und Hüftprotektoren, Kostenpunkt ca. 20-25 Euro zusammen, je nach Größe), denn das wichtigste ist, dass sie exakt passt und die Protektoren an der richtigen Stelle sitzen ... ob diese Kombi nach dem ersten Sturz dann eventuell noch reparabel ist (und was einem diese 1000 Euro-Ewigkeitskombi-Verkäufer alles so erzählen) wäre mir völlig wurscht, denn erstens ist sie mit angescheuerten Nähten eh nicht mehr sicher und zweitens stinkt die Kombi nach mehreren Jahren im Sommer durchgeschwitzt eh irgendwann ...
... und immer die exakte Kombi genau angucken, denn auch wenn Dir einer erzählt, die Probiker Nr. xyz ist spitze und geschenkt (was ich jetzt über meine sagen würde) heißt das noch lange nicht, dass diese Probiker Nr. xyz 3 Jahre später noch genauso gut ist, könnte aber auch besser sein ... je nachdem wer sie im betreffenden Jahr zusammengenäht hat, also von welchem Hersteller die spezielle Charge gerade kam, und welche Kuh ihre Haut dafür gespendet hatte ...
Und Leder ist besser und sicherer, nur halt unbequemer als Textil ... muss man selbst wissen, was einem wichtiger ist ...
Gruß und good luck
36 Antworten
Eine Lederkombi ist immer sicherer als ne Textilkombi und zwar primär nicht mal wegen der Abriebfestigkeit, denn letzteres haben die bei Textilkombis mittlerweile schon auch ganz gut im Griff, einen Sturz halten die alle durch, aber dann sind sie auch alle hin, Leder genauso wie Textil, weil dann eben die Nähte angescheuert sind und beim nächsten Sturz reißen. Der Hauptgrund, warum eine Lederkombi viel sicherer ist, ist wohl heutzutage der, dass die Protektoren auch beim Sturz an der richtigen Stelle bleiben und nicht der Knieprotektor zum Oberschenkel rutscht und der Ellenbogenprotektor nicht unter die Achsel rutscht ... bei ner schlabbernden (bequemen) Textilkombi wird aber genau das passieren; und wenn die Textilkombi so stramm sitzt, dass dies nicht mehr passieren kann, dann wird sie exakt genauso unbequem sein, wie eine Lederkombi.
Nicht umsonst werden auf Rennstrecken Lederkombis (mit allen Protektoren drin) vorgeschrieben, mit Textilkombi wird keiner auf die Strecke gelassen.
Im Stadtverkehr ist's natürlich relativ wurscht, was man anhat, denn wenn man da stürzt, dann plumpst man einfach ohne viel auf dem Asphalt entlang zu scheuern, da werden also auch in der Textilkombi die Protektoren nicht allzusehr verrutschen ... naja, und 100km/h auf der Landstraße bzw. 130km/h auf der Autobahn ist halt so ein Zwischending ... das muss dann jeder selbst wissen, ob er im dampfigen Ganzkörper-Leder-Kondom zur Arbeit fahren will, oder doch lieber nur in der luftigen Textiljacke, die er am Arbeitsplatz dann einfach auf den Bügel hängen kann.
@papstpower: Zitat: "Fahrsituationen bei denen du dich bei mehr als 130km/h von der Kiste haust, werden wohl in die Richtung gehen, dass die Lederkombi für den Bestatter das einsammeln erleichtert."... Ey, papstpower, könntest Du dann kraft Deiner papstpower meine 25 Schutzengel bitte heilig sprechen lassen, denn ich hatte immerhin etwa 100km/h mehr drauf, als mich so ein Vollpfosten, der plötzlich die Bahn in Richtung zur Ideallinie querte (der wollte wohl plötzlich zur Pinkelpause anhalten) zu einem Colt-Sievers-mäßigen Ausweichmaneuver zwang (beide Maschinen wären völlig atomisiert worden, wenn's gekracht hätte), bei dem ich natürlich in hohem Bogen abflog .... das muss wirklich ein Selbstmordattentäter nach "internationalem Vorbild" gewesen sein, denn der hatte sich sogar noch nach hinten umgedreht, bevor seinen Haken mir vor die Schnauze schlug und fast stehen blieb auf der Ideallinie an der schnellsten Rennstreckenpassage der Welt ...
Also, ich muss mich auch nochmal zu Wort melden! Bei einem 130km/h Abflug möchte ich nicht meine Textil Kombi anhaben !
Bei meinem Abflug aus 60 km/h letztes Jahr hatte ich Leder an und bei textil wäre die da schon durch gewesen! Denn meinen Knieschleifer hat rund 1 cm Material verloren
und ich glaub nicht das recht preiswerte Textil Kombis da besser halten als mein Knieschleifer!
und die Leute die mit diesen dünnen Stoff Dingern rumfahren haben sie nicht alle oder fahren halt sehr vorsichtig
wobei das die älteren Herrschaften es zum teil nur Denken!
So dicht wie die auffahren hilft selbst eine Vollpanzerung nicht!
Fazit:
Mit Textil nur Vorsichtig und locker fahren.
Mit Leder kann man es auch mal wilder angehen lassen. Nur die Stadt sollte man meiden, denn da wird das einfach zu heiß im Sommer. Wobei Textil da auch nur 4-5 Grad besser ist denn bei 30 Grad ist es in der Stadt eh absolut unerträglich an der Ampel nur nackt fahren würde Abhilfe schaffen...
Grüße,
den Firefox gibts auch als Zweiteiler und ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, der ist völlig okay.
Ich hab dieses Jahr auch überlegt im Januar, ich lass mir eine schneidern auf Maß, nur schwankt mein Gewicht immer so 10kg hin und her, je nach Essensdiziplin, Streß im Job usw. das wäre bei einer solch teuren Maßkombi kontraproduktiv. Das hat der nette Mitarbeiter mir auch in einem Beratungsgespräch erklärt. Also hab ich mir eben noch eine von den üblichen "Billig" Teilen gekauft in einer Nr. kleiner.
Letztes Jahr bin ich in der Firefox rumgekurvt und war alles i.O. die Protektoren (die drin waren, bis auf Rücken und Hüfte) sind da wo sie sein sollen, können per Klett verstellt werden und im Sommer geht es auch, da großflächige mesh Einsätze drinnen sind. Sicher hat die Kombi nicht das Finish einer 2000 Euro Kombi oder deren "Griffigkeit" aber es reicht völlig. Auch billig gefärbtes Leder scheuert nicht schneller durch als teuer gefärbtes, sicher ist der Komfort nicht wie bei den teuren Teilen...trotzdem reicht es völlig. Wenn es Dich abwirft wird sie das halten wenn es sich in Bereichen bewegt wo auch überleben kannst, wenn mit 200 in einen Brückenpfeiler fährst ist auch die allerbeste und teuerste Kombi auch nur eine teure Wurstpelle wo rausgekratzt wirst, davon merkst dann aber eh nichts mehr.
Jobbedingt kann ich Dir sagen, dass auch die billigen Kombis oft vertreten sind bei Unfällen, die Art der Verletzung unterscheidet sich nie zu den Sauteuren Modellen...wenn der Knochen brechen soll dann bricht er, egal was drum hast. Und ich persönlich habe nie erlebt, dass egal welcher Preis, das Leder so großflächiger durchgeschliffen war das dadurch ernste Gesundheitsgefahren entstanden, rein betrachtet von durchrubbeln des Leders jetzt.
Kurzum. Wenn verzichten kannst auf gewisse Komfortfunktionen und High End Finish, kannst auch mit einer preiswerten nichts verkehrt machen. Bei Regengüssen zieh ich dann ne 19 Euro Regenjacke drüber und das ist auch okay. Bei Monsunartigen Wasserstürzen vom Himmel fahre ich eh nicht.
Was aber richtig ist, diese TFL Cool Leder oder wie immer das heißt ist wirklich gut...getestet, für toll empfunden...dafür werd ich nochmal Geld in Hand nehmen, zumindest für Jacke.
Viel wichtiger als welcher Preisklasse eine Lederkombi haben sollte, find ich Hände und Füße...
Genau meine Meinung, mit den günstigen Kombis von den großen 2-4 (Louis, Polo, HeinGericke, evtl. noch TAF aber die kenne ich nicht so genau) machste nix falsch, nur musst Du sie Dir halt genau ansehen und anprobieren, da sie sowohl in der Größe als auch in der Qualität bisserl mehr schwanken von Lieferung zu Lieferung als die 1000 Euro Kombis (2000 Euro Kombis gibt's auch ??, dann hätte meine nur ein zehntel gekostet, ist aber ein Einteiler und wie gesagt, Abflug bei 230km/h und sie hat gehalten).
Und die G'schichten mit den Kombis die man auch nach nem Sturz noch fahren kann, da würde ich nicht viel drauf geben. Ich hatte meine Kombi damals tatsächlich reparieren lassen, (war natürlich abergläubisch bei dieser Pelle geworden), habe also paar Flicken draufgepappt und die gerissenen Nähte nähen lassen und bin sie dann wieder gefahren .... das gab ein schallendes Gelächter am Bikertreff, denn dort wo sie repariert wurde, hielt sie zwar tatsächlich wieder, da war kein Problem ... aber an allen anderen Stellen, die beim Sturz auch nur leicht über den Asphalt geschliffen waren, waren die Nähte natürlich beschädigt und angeschliffen, was man aber auf den ersten Blick nicht sah und was fast überall der Fall war (bei 230km/h dotzt man schon überall mal auf und schliddert in jeder möglichen und unmöglichen Körperhaltung herum) .. langer Rede kurzer Sinn, bei der 50km kurzen Fahrt zum Bikertreff platzen diese beschädigten Nähte überall auf und ich stand dann fast in Unterhosen im Biergarten ... 😁😁😛 ... aber diese Kombi ist trotzdem heilig ..., die Nähte, die das aushalten würden, müssen noch erfunden werden ..., naja, man könnte vielleicht mit ner Stahldraht oder Carbonfaser-Litze vernähen, aber selbst die schleift's durch, wenn sie nicht sehr dick ist, und dann kneift die Kombi sicher gewaltig ...
Bezüglich Handschuhe und Stiefel ist auch meine Meinung, da besonderes Augenmerk darauf zu richten, denn man schlägt immer irgendwie erst mit Händen und Füßen ein ... bei meinem Crash hatte ich Günstig-Handschuhe für ca. 50 Euro (war ein 50% Schlußverkaufsangebot, die waren also schon ganz gut) und die haben's nur mit ach und krach gehalten, waren in der Handfläche fast (fast!) weggeschmirgelt, 20km/h mehr und es wäre auf die Haut durchgegangen. Die Stiefel (200 Euro, also genauso viel wie die Kombi) hattens locker weggesteckt, und bei den Stiefeln ist nicht nur wichtig dass sie stabil wie Skistiefel sind, sondern die dürfen auch nicht zu schwer sein (gilt genauso für den Helm), denn bei schnellen Stürzen baumeln die Tentakeln (und der Kopf) um so unkontrollierter herum, je schwerer sie sind, wegen der gigantischen Trägheitskräfte natürlich ... meine jetzigen Handschuhe haben auch 200 Euro gekostet, denn wenn ich auch damals keine Schrammen und keine blauen Flecken hatte, meine Handgelenke und Finger waren natürlich zu Klump geprellt, mit denen schlug ich ja am Boden auf (wie gesagt bei über 200km/h)
Ansonsten will ich die Stürze in der Stadt natürlich nicht verharmlosen, denn zwar scheuert man bei geringer Geschwindigeit kaum über den Asphalt, aber von alleine fällt man ja meistens auch nicht hin, sondern der Grund ist in der Stadt immer ein Hindernis irgendeiner Art ... und da sind die Protektoren an den richtigen Stellen extrem wichtig ...
Gruß
PS: Und dann fällt mir noch die Diskussion bzgl. der Ledersorten ein, also da gibt's wohl hauptsächlich Rindsleder und Kangoroo-Leder. Das Kanguroo Leder ist wohl extrem reißfest und sehr leicht (und daher sehr bequem), einfach weil es dünner ist bei aus irgendwelchen Gründen extremer Reißfestigkeit (warum das so ist, müßt Ihr die Kangoroos fragen). Ich hatte noch nie so eine und irgendwie gefühlsmäßig ist mir dickes Kuhleder irgendwie sympathischer, denn wenn man so über den Asphalt schliddert, gibt's ja auch kleine spitze Steinchen und allermöglicher Krempl, der sich durch's Leder durchdrücken könnte .. also mir erscheint da irgendwie jeder zehntel Millineter Dicke meiner zweiten Lederhaut als sehr wertvoll, schon der Dämpfung wegen ... man knie sich einfach mal in der dünnen Trainingshose auf den Asphalt und dann in der dicken Jeans ... man merkt die Dämpfung der Jeans ... aber vielleicht gibt's ja auch alte Kangoroos mit dickerer Haut ... Kangoroos sind meines Wissens übrigens im Gegensatz zu den Tigern etc. nicht vom Aussterben bedroht, die hupfen bei den Aussis noch in Massen herum ...
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Also, ihr könnt mich gerne vierteilen oder für bekloppt halten, aber ich habe mir vor kurzem eine Kombi der Hausmarke von Louis geholt. Heute hatte ich sie bei ca.6-8°C im Einsatz.
Ich kann nicht meckern, da hat es nicht gezogen oder gekniffen, da war alles dort wo es sein soll. Natürlich habe ich nicht getestet (und tu das auch nicht freiwillig) wie sie bei einem Sturz ihren Job macht. Aber, wie gesagt, ich kann nicht meckern. Das Rindleder ist auch wie bei den meisten Kombis ca. 1,2mm dick, die Protektoren sitzen da wo sie hingehören. Die, welche nicht da waren, habe ich nachgerüstet.
Also, ich kann nichts Schlechtes über diese Kombi sagen - bis jetzt.
Frage mich natürlich auch wo der Preisunterschied - der ja erheblich ist - zu anderen Kombis her kommt.
Gruß Kenno
Schau doch mal nach Büse Lederkombis oder einer Kombination von Held, Street/Rocket (fahre ich selber).
Also ich habe mich für Louis Probiker entschieden. PRX-4 gerade im Abverkauf für 160 EUR bei Louis. Da habe ich dann zugeschlagen und sollte sie nichts sein (unbequem, etc.) dann verkauf ich sie einfach wieder bei ebay zur nächsten saison und kaufe mir etwas anderes... denke da ist finanziell nicht viel risiko dabei bei 160 EUR Neupreis...
@Kenno11: Der Preisunterschied kommt einfach von der Villa, den Luxussportwägen und den Kreuzfahrten, die sich der eine Händler leisten können möchte und auch kann, wenn er genug Dumme findet, die im wesentlichen die gleichen Kombis aus Fernost für 2000 Euro kaufen und die sich der andere Händler, der fast genauso gute Kombis für 160 Euro (kann ich fast nicht glauben, bei den 200-250 Euro damals für meine dachte ich schon fast, dass der alte Louis da noch drauflegt und seine Pokale versetzt), der kann das vermutlich nicht, jedenfalls sicher nicht mittels des Gewinns aus seinem Geschäft. Maßschneidereien wie Schwabenleder sind da vielleicht eine Ausnahme, denn eine Maß- und Einzelanfertigung ist natürlich schon sehr viel teurer, insbesondere wenn die dortigen Leder-Schneider deutsche Sozialabgaben bezahlen müssen, um letztlich den Euro-Pleite-Bankern ihre "golden handshakes" zu versichern.
@gaby886: Die derzeitigen Probiker-Kombis beim Louis finde ich auch völlig ok, wirken eigentlich auf den ersten Blick genau wie meine "heilige" Lebensretter-Kombi von vor einigen Jahren, habe aber bisher nur mal flüchtig hingeguckt; das einzige was mir an den aktuellen Louis-Kombis fehlen würde, ist der "Quasimodo-Höcker", den die Louis-Einteiler früher hatten, aber der ist wohl leider modischen und optischen Aspekten zum Opfer gefallen. Eigentlich heißt er ja "aerodynamischer Höcker" und die Aerodynamik des Buckels ist ja bei allen Geschwindigkeiten unterhalb von 300km/h natürlich völlig wurscht, bloß wenn man tatsächlich stürzt, kann man den Kopf nicht nach hinten überstrecken, einfach weil der Helm hinten auf diesem Höcker aufsetzt, und das schützt das Genick beim Sturz (und der dicke Schaumstoff im Höcker schützt natürlich auch vor irgendwelchen Einschlägen im empfindlichen Genickbereich) ... extrem wichtig, wie ich mittlerweile aus erster Hand weis ... schaut halt nur bisserl doof aus, dieser Höcker.
Gruß
Kleine Nebenbemerkung:
Vor einigen Jahren habe ich versucht einen Moppedfahrer wiederzubeleben, der in einer Autobahnausfahrt ausgerutscht ist. Seine Lederkombi war wie neu. Leider hat der Pfosten der Leitplanke ihm das Genick gebrochen.
Soviel vielleicht zum Thema, dass man mit Leder schneller fahren kann als mit Textil. Weder Leder noch Textil helfen vor Bäumen, Laternen und sonstigen Pfosten in Kurven.
Jeder Ausrutscher kann fatal enden, wenn man irgendwo aufschlägt.
Wo allen Ernstes rutscht man mit 150 Sachen aus? Höchstens auf der Rennstrecke oder auf der Autobahn. Wenn das auf der Autobahn passiert, hat man zwei Optionen:
Es geht in Richtung Seitenstreifen, dann kann man nur hoffen, dass die Leitplanke einen nicht stoppt.
Oder man bleibt auf der Fahrbahn. Dann kann man nur hoffen, dass man alleine auf der Autobahn ist oder die hinter einem rechtzeitig bremsen. Und warum sollte man sich auf der Autobahn überhaupt bei 150 langmachen?
Bleiben Kurven oder beim Überholen. Bei Kurven wird man nicht auf der Fahrbahn bleiben und beim Überholen ist man definitiv nicht alleine. Alles nicht sehr angenehm, trotz Leder.
Das soll hier kein Plädoyer für Textil und gegen Leder sein, sondern dafür, dass man nicht den Fehler macht und sagt, mit Leder kann ich schneller fahren, weil sicherer.
Als Ende der 80er Jahre immer mehr Autos ABS hatten, wollten die Versicherungen höhere Prämien bei diesen Autos durchsetzen, da diese mehr Unfälle gebaut haben. Das allerdings nicht, weil diese Autos unsicherer waren, sondern weil die Fahrer riskanter gefahren sind, da sie ja jetzt das "sichere" ABS drin hatten.
Naja, ich habe ja auch mit keinem Wort gesagt, dass man mit einer sichereren (Leder-)Kombi sich dann erlauben dürfte riskanter zu fahren; das ist natürlich völliger Quatsch, wie Du ja selbst mit Deinem Beispiel aus der Steinzeit des ABS beim Auto belegtest ... ob Deine "Statistik" wirklich so stimmt (dass ABS-Fahrer damals angeblich riskanter fuhren und dadurch mehr Unfälle bauten), weiß ich natürlich nicht, aber könnte mir das durchaus vorstellen, dass dem damals so war.
Und auf der Autobahn legt sich wohl kein einziger Motorradfahrer von selbst lang, sondern nur dann, wenn er irgendwie "geschubst" oder abgedrängt wird oder ihm ein brutal nach links davorziehender schleichender und bei völlig freier Strecke sogar noch voll bremsender "Attentäter" den Weg versperrt ... aber das ist ja klar.
Zitat:
Original geschrieben von Kawa_Harlekin
Naja, ich habe ja auch mit keinem Wort gesagt, dass man mit einer sichereren (Leder-)Kombi sich dann erlauben dürfte riskanter zu fahren; das ist natürlich völliger Quatsch, wie Du ja selbst mit Deinem Beispiel aus der Steinzeit des ABS beim Auto belegtest ... ob Deine "Statistik" wirklich so stimmt (dass ABS-Fahrer damals angeblich riskanter fuhren und dadurch mehr Unfälle bauten), weiß ich natürlich nicht, aber könnte mir das durchaus vorstellen, dass dem damals so war.Und auf der Autobahn legt sich wohl kein einziger Motorradfahrer von selbst lang, sondern nur dann, wenn er irgendwie "geschubst" oder abgedrängt wird oder ihm ein brutal nach links davorziehender schleichender und bei völlig freier Strecke sogar noch voll bremsender "Attentäter" den Weg versperrt ... aber das ist ja klar.
Habe Dich auch gar nicht gemeint. Das hat ein anderer so ähnlich gesagt. Aber ich nehme mal an, auch er meinte nicht, dass eine Lederkombi ein Panzer ist.
Die Statistik aus der ABS-Steinzeit hatte nicht ich, sondern die Versicherer, die sehr genaue Statistiken haben und danach ihre Prämien berechnen. Allerdings ist es manchmal sehr verwunderlich, welche Schlüsse sie daraus ziehen. Die Prämienerhöhung für ABS hätte die an sich sinnvolle Technik eventuell verhindert und wurde aus gutem Grund damals untersagt. Ähnliche Effekte gab es auch bei der Einführung von Allradantrieb, ESP und Airbags. Allerdings haben sich hier die Versicherung zurückgehalten.
Immerhin ist die Anzahl der Schwerverletzten und Toten in den Fahrzeugen zurückgegangen. Die Anzahl der Unfälle ist aber nicht wirklich rückläufig.
Und wie Du selber schreibst, wenn man von einem Vollpfosten auf der Bahn geschubst oder ähnliches wird, dann ist viel Glück im Unglück fast noch wichtiger, als gute Schutzkleidung. Es ist dann aber bestimmt kein Nachteil, wenn man zusätzlich die richtigen Klamotten hat, das stimmt schon.
😁 ... naja, klar, jeder macht seine Statistik halt so, dass er ne gute Ausrede hat, seine Preise zu erhöhen ... deswegen "glaube keiner Statistik, die Du nicht selbst frisiert hast " ...
... und wenn die Versicherer ihre ABS-Unfallstatistik erst in einer Zeit erstellten, als schon mehr als 50% aller Autos ABS verbaut hatten, dann würden sie natürlich mehr Unfälle mit ABS-Autos zählen als mit anderen, Gleichverteilung vorausgesetzt ... 😛
... dies gilt insbesondere für die Typenklassen-Tarife, denn da werden ja die Unfälle für ein gewisses Fahrzeug gezählt ...
Aber das kann uns schon blühen, dass es künftig Sicherheitsvorschriften für Motorradschutzkleidung geben könnte, nicht wegen der StVO sondern wegen den Versicherungen ... Extremsportarten sind ja bei vielen Unfallversicherungen ausgeschlossen, also bei Unfällen auf der Rennstrecke zahlen die alle z.B. nicht, und es wäre nicht ganz unverständlich, wenn die Allgemeinheit nicht zahlen will, wenn ein trotteliger Anfänger unbedingt meint, in Birkenstock-Schlappen auf den Himalaya latschen und klettern zu müssen, und dann von Spezial-Helikoptern (normale Helis kämen nichtmal auf den Mont Blanc hoch) rausgeholt werden müssen, wobei die Piloten und Retter auch noch ihr eigenes Leben riskieren müssen.
Wo da die Grenze ist, also etwaiges Knöllchen bei Turnschuhen auf dem Motorrad, ist halt sehr schwer zu ziehen, denn als nächstes kommt Knöllchen für Couch-Potatotum, für Kartoffelchips, Schokolade, Krankenkassenaufpreis für Raucher etc. etc.
Hier ist viel richtiges gesagt worden, aber an der einen oder anderen Stelle möchte ich doch ein Fragezeichen setzen.
1. Auf der Rennstrecke gibt es Probiker Kombis, weil dort auch Leute "mal" mit dem Motorrad und einer Rolle Klebeband auf eigener Achse anreisen, Lichter und Spiegel abkleben und dann auf Pilot Power Reifen ein paar Runden drehen. Ich habe auch schon Leute in Textilkombis auf Sporttourern in der Einsteigergruppe auf der Rennstrecke fahren sehen, das ist alles möglich und kein Qualitätsprädikat. Vielmehr ist es so, dass die Leute, die schnell sind und Erfahrung haben zu 99% deutlich teurere Kombis tragen.
2. Manche günstige Lederkombi hat ein tolles Preis-Leistungsverhältnis und manch günstige Lederkombi kann auch einfach "gut" sein, in einigen Beiträgen habe ich hier jedoch Meinungen rausgelesen, die fast in die Richtung gingen, dass teurere Kombis auf keinen Fall besser sein können. Das hält keiner objektiven und sachlichen Überprüfung stand! Natürlich gibt es Unterscheidungsmerkmale.
Ein Preisunterschied kann daher kommen, dass man den Namen mitbezahlt, z.B. bietet BMW einen Känguruh-Einteiler für 1.700 Euro an. Das ist eine sehr gute Kombi, die gleiche Qualität gibt es aber auch woanders für 1.000 Euro oder als Maßanfertigung für 1.400 Euro vielleicht sogar noch besser. Wie gesagt, die BMW Kombi ist toll, das ist hier keine qualitative Kritik, aber klar ist, dass man sie nicht als günstig oder als Schnäppchen bezeichnen kann.
Nicht immer ist ein teurerer Preis aber nur dem Namen geschuldet, teilweise gibt auch ganz objektiv messbare Unterschiede in der Ausstattung. Es macht z.B. einen Riesenunterschied, ob in einer Kombi im Rücken nur ein Mesh-Täschchen für eine Nachrüstung ist oder vielleicht eine 0,5 cm Schaumstoffmatte, die nur den halben Rücken abdeckt oder eben auf der anderen Seite ein hochwertiger Rückenprotektor, der auch übers Steßbein geht (!) und z.B. bei WACO von außen nach innen mit den folgenden Schichten aufgebaut ist: Cabon-Kevlar, 4 mm Schuhsohlenleder, Kevlar-Filz, Futterstoff und 12 mm Suprotec-Schaum. Sowas kostet einfach Geld.
Neben dem Rückenprotektor und eine vollständigen und v.a. hochwertigen restlichen Protektorenausstattung (z.B. hat kaum eine günstige Kombi einen Hüft- oder Schlüsselbeinprotektor) gibt es funktionale Unteschiede wie z.B. Lederkombis mit Airbag oder Trinkreservoir, die man bei den 200 Euro Kombis nicht bekommt. Dazu kommen Fragen wie die Anbringung der Protektoren. Oft sieht man eingenähte Taschen, aufwendiger ist es aber, wenn der Protektor Teil der Kombi ist und somit nicht verrutschen kann. Von anderen Unterschieden, wie einfachen, zweifachen oder dreifachen Nähten, Größe der einzelnen Lederteile etc. fangen wir mal gar nicht an, da muss man auf jeden Fall die einzelnen Modelle genau anschauen und vergleichen. Dazu kommt der Service im Schadensfall. WACO beispielsweise bietet für faire Preise den Austausch kompletter Teile an. Ist bei einem Sturz der Ärmel zerfleddert, kann man die Kombi dort fachmännisch öffnen und ein neues Teil einnähen lassen. Das ist dann neuwertig im wahrsten Sinne des Wortes. Geht mal mit einer zerfetzten Louis Kombi in die Filiale... Das ist auch nicht mal Kritik an Louis, aber es ist eben ein Unterschied, ob der Schneider in China sitzt oder in Bayern und das muss sich ja auch beim Preis auswirken - im Schadensfall eben zum Vorteil.
Wie gesagt: nicht immer ist teurer gleich besser, aber ganz sicher ist teurer auch nicht immer Abzocke.
Ich habe selbst mit einer Vanucci Kombi angefangen, die 250 Euro gekostet hat und angeblich von 600 runtergesetzt war. Die Kombi hatte ein gutes Preis-Leistungsverhältnis und keine richtigen Mängel. Eher waren es verschiedene kleinere Faktoren, die nicht optimal waren (nicht optimal ist etwas anderes als richtig schlecht aber eben auch nicht toll). Die Beine hatten zu wenig Bewegungsfreiheit durch die Ausführung der Oberschenkel, die Knieprotektoren und auch der Reißverschluss am Fuß haben leicht gedrückt und die Passform am Nacken war schlecht, so dass sich ab ca. 220 auf der Autobahn, wenn man sich dann nach unten auf den Tank gelegt hat, am Nacken die Luft reingezischt ist, die Kombi etwas aufgeblasen und für Widerstand gesorgt hat.
Das waren Sachen, die für sich genommen und gerade aus Sicht des Preises akzeptabel waren, aber eben nicht ideal. Das lustige ist, dass mir die Dinge zwar als störend aufgefallen sind, aber der "Aha-Effekt" erst nach dem Umstieg auf eine 1.000 Euro Arlen Ness Kombi kam. Ich wollte eigentlich eine WACO Maßanfertigung machen lassen und hatte auf einer Messe zufällig die Stangenkombi anprobiert, die dann perfekt gepasst hat. Nachdem die eingetragen war habe ich erst gemerkt, wie das Hanging-Off auf einmal richtig möglich war, die die Protektoren nicht mehr gedrückt haben und wie auch bei 300 km/h nichts mehr gezogen hat.
Das ist eben alles eine Frage der Perspektive und oft muss man sagen auch einfach Zufall, wie der jeweilige Körper nun reinpasst. Wer eine Figur hat, die genau zufällig in so eine Kombi passt, kann damit sehr glücklich werden, da sind viele Kombis dabei, die wie gesagt ein sehr gutes P/L Verhältnis haben. Man sollte dann nur so ehrlich sein und nicht glauben, dass man damit eine perfekte Kombi hat und jeder der mehr als 300 Euro bezahlt ein Trottel ist.
Wem der direkte Vergleich fehlt kann seine Kombi gut finden (das ist völlig berechtigt und OK), sollte sich dann aber auch mit allgemeinen und pauschalen Kritiken zu teureren Kombis zurückhalten. Die Leute, die jedes Jahr 30 Tage Rennstrecke fahren, wissen schon warum sie WACO, Schwabenleder, Arlen Ness oder Alpinestars fahren. Was wiederum keinesfalls heißt, dass alles günstige Schrott ist.
Drei Tipps zum Abschluss:
1. Eine Louis Kombi weitet sich stark nach. Wenn man in die Kombi passt, gerade noch so mit einem roten Kopf den Reißverschluss zubekommt und sich fühlt wie ein Michelin Männchen wird die Kombi drei Monate genau richtig und angenehm aber nicht flatterig sitzen. Wenn sie schon im Laden bequem ist hat man später keine Chance.
2. Ich würde entweder sowas im Bereich 200-300 Euro kaufen, was dann oft bei Louis und Polo vom Vorjahr um 50% runtergesetzt wurde, oder eben gleich im Bereich 1000 Euro wenn die Stangenkombi perfekt passt oder noch eher eine WACO Maßkombi für 1.300 Euro. Rechnet man das auf 10 Jahre um ist das auch gar nicht mehr so teuer, selbst wenn man mal ein paar cm Umfang mehr oder weniger hat und die Kombi ändern muss, auch das geht. Was ich vermeiden würde, wären Kombis im Preisbereich 400-800 Euro, die sind zu billig um richtig gut zu sein (über kurz oder lang wird man sich wegen der Kompromisse doch was teureres suchen), sind aber zu teuer, um als preiswertes Einstiegsteil durchzugehen und bieten oft auch nicht mal den richtigen Mehrwert gegenüber einer Kombi, die etwas oder deutlich weniger kostet. Die Redewendung "weder Fisch noch Fleisch" kommt mir da als sehr passend in den Sinn.
3. Der Leder vs. Textil Quatsch ist doch eine müßige Diskussion, die hier keinen weiterbringt. Fast alle werden über kurz oder lang beides haben und die jeweiligen Vorteile schätzen. Ich habe auch Leder und Textil und schätze beides für spezifische Einsatzgebiete, weiß aber auch, dass beides jeweils auch Nachteile hat. Im Frühjahr und Herbst fahre ich auf der Landstraße gerne Textil (BMW Comfort Shell Zweiteiler), bei Nässe und Kälte kann mir niemand erzählen, dass Leder (auch nicht mit Regenkombi, die habe ich auch) gleichwertig ist. Für Tagestouren, Autobahn, Sommer und Rennstrecke fahre ich Leder wegen der Schutzwirkung und dem angenehmen Tragekomfort. Keine Variante kann alles, daher kann man hier das Bashing auch sein lassen, v.a. mit den ganzen abstrusen und konstruierten Unfallszenarien, die überhaupt keine allgemeingültigen Aussagen zulassen. Ich habe auch zwei paar Stiefel und mehrere Paar Handschuhe für unterschiedliche Einsatzgebiete, weil es eben keine Eierlegendewollmilchsau in dem Bereich gibt.
@ MSchoeps:
Danke für deinen sehr informativen und bisserl geraderückenden korrigierenden Beitrag zu meinem angedeuteten etepetete-Schmäh-Verkäufer bashings ....
Natürlich darf man nicht alles über einen Kamm scheren und muss sich vor Pauschalisierungen und Vorurteilen hüten. Selbstverständlich gibt es im Profi-Bereich sehr qualitativ hochwertige Produkte, die dann natürlich deutlich teurer sind, als die Serien-Produkte vom Großhändler, und das gilt für Rennsport-Anbauteile für's Motorrad genauso wie für die Ausrüstung. So eine Waco-Kombi habe ich auch mal gesehen und da sieht man schon von weitem, dass ein sehr viel höherwertigeres und weicheres (bequemeres) Leder verwendet wurde, als bei meiner Stangen-Serienproduktions-Kombi. Allerdings weiß ich nicht genau, ob nicht das bisserl harte steife Leder meiner super-günstig-Kombi evtl. auf dem harten Asphalt nicht vielleicht sogar ne "bessere Figur" machen könnte, als das ultrabequeme Waco-Leder ... aber das müßte man natürlich testen, vielleicht ist das Waco-Leder dafür dicker und die Nähte reißfester.
Und es ist wohl sicher so, dass man bei dem heutzutage (im Vergleich zu vor ca. 20 Jahren) üblichen sehr hohen Qualitätsstandard der Motorradkombis von Louis, Polo, HG, und Co. schon ordentlich Geld drauflegen muss, wenn es um die gewissen "Quentchen" noch besser werden soll - und die Profis brauchen diese aufwendigen und damit teuren "Quentchen" natürlich, denn die stürzen unter Umständen auf der Rennstrecke eben nicht bei "nur" bei 200km/h sondern halt evtl. sogar bei 300km/h.
Ich bin halt tatsächlich nur "Hobbyfahrer", der ne Klebebandrolle in den Kofferraum schmeißt (und sich zu jedem Ringtraining wieder ne neue Tesa-Rolle kaufen muss, weil ich die alte verschmissen hatte ...😁) und das Mopped zum Ring schleift, und der halt auch mal nen Turn abbricht, wenn das minderwertigere Visier des günstigeren Helmes beschlägt oder wenn die Kombi oder der Schuh kneift ... beim Rennen kannste natürlich nicht mal eben rausfahren, wenn der Dampf im Visier zu arg wird und Du den klemmenden Knopf für die Belüftung nur schwer während der Fahrt bedienen kannst ... und ein Helm, dessen mechanisch sehr aufwendige Profi-Visierbelüftung während des Rennens zuverlässig in Sekundenbruchteilen bedienbar ist, der kostet halt dann sofort 500 Euro und nicht mehr nur 100 Euro .... also meine Meinungsbekundungen sind also wirklich alle aus der Sicht des Hobbyfahrers zu sehen ...
Und richtig, mein Rückenprotektor geht tatsächlich nicht über's Steißbein .... die Spargeltarzans unter meinen Kumpels lösen das, indem sie einen regulären (langen) "Hosenträger-Rückenprotektor" unter die Kombi ziehen, was natürlich denkbar unbequem ist, und ich habe mir halt einen Hüftprotektor mit nem Klettverschluss unten in die Kombi unter den Rückenprotektor montiert, der dann auch über's Steißbein geht ... ehrlich gesagt, solch eine Profi-Kombi mit integriertem Rückenprotektor, der bis über's Steißbein geht, habe ich noch nie gesehen.
Auch habe ich noch nie solch eine Profi-Kombi gesehen, die einen (unendlich wünschenswerten) funktionierenden Schlüsselbein-Protektor besitzt, wie auch einen ordentlichen Rippen- und Brustbein-Protektor ... letzteres taucht jetzt auch endlich ganz langsam bei den Serienkombis von den Großisten auf, in Form von ordentlichen Verstärkungen wo früher an Brustkorb und Bauch nur aufgedoppeltes und bestenfalls bisserl ausgestopftes Leder war. So ein Schlüsselbeinprotektor müsste dann wohl auf der Vorderseite der Schulter gelenkig mit einer Art-Brustpanzer-Gräten-Gerippe verkoppelt sein und das entsprechende Teil dieses Schlüsselbein-Exoskeletts auf der Rückseite der Schulter müsste dann irgendwie gelenkig mit dem Rückenprotektor verkoppelt sein ... kann mir kaum vorstellen, dass das schon jemand realisiert hat, auch wenn es konstruktiv wohl gar nicht mal so sehr schwierig wäre, nur halt schon sicherlich sehr aufwendig in der Herstellung, und das würden die Profi-Edel-Kombi-Hersteller wohl nicht unter 3-5000 Euro verkaufen wollen, und da fürchten die Edelhersteller dann halt auch zu geringen Absatz/Profit und scheren sich daher also (wohl fast alle) nen feuchten Kehrricht um die ja seit historischem Anbeginn des Motorradrennsports täglich brechenden Schlüsselbeine der Moppedfahrer ... aber so ein bisserl gelenkiges in die Kombi integriertes Gräten-Exoskelett müsste doch für paar 100 Euro extra auch zu machen sein .... die Army hat so Zeugs doch schon lange, die vielleicht sogar schon längst mit Iron-Man-artigen Siebenmeilenstiefeln ....😁😛😕 .. aber gesehen habe ich sowas noch nirgends, auch nicht auf ner Rennstrecke ...
Gruß
PS: Wie sieht denn so ein Schlüsselbeinprotektor aus, wie Du ihn erwähntet, und wer stellt sowas z.B. her ? Dafür würde ich auch jederzeit tiefer in die Tasche greifen, denn unsere Schlüsselbeine sind ja extrem gefährdet. Das müsste wie gesagt ja fast ne Art Korsett sein ?
Hier siehst du bei WACO die Länge des Rückenprotektors, der dann in die Kombi eingenäht wird: WACO
Auf der Seite steht auch, dass der Schlüsselbeinprotektor aus Suprotect Schaum ist, ein Foto habe ich aber nicht.
An separaten Teilen fällt mir für das Schlüsselbein die BMW Protektorenweste ein: BMW