Langzeiterfahrung S212 E200 BlueTec

Mercedes E-Klasse W212

Ein freundliches Servus an alle 212er-Fahrer,

kurz vorab, ich war im W/S212 Forum nie aktiv, da nie Bedarf bestand. War eher ein „stiller Mitleser“.

Wir haben im Frühjahr 2017 einen S212 E 200 BlueTec in der Niederlassung als Jahreswagen gekauft. Das Fahrzeug ist EZ 12/2015 und hatte zu dem Zeitpunkt 20.000km gelaufen. Wir kamen vom S211 280 CDI. Damals bereitete mir der Motor etwas Kopfschmerzen, da er doch rauer läuft als der seidige V6 und mit 136 PS auch deutlich schwächer ist. Zudem kam, dass der erste und einzige Vorbesitzer eine Autovermietung war. All diese Faktoren haben sich schließlich im Kaufpreis, im wahrsten Sinne des Wortes, niedergeschlagen. Für den 211er bekamen wir ein unfassbar tolles Inzahlungnahme Angebot und somit erleichterte die finanzielle Attraktivität den Entscheidungsprozess deutlich. Wir verlängerten die Junge Sterne Garantie vorab auf die höchst mögliche Dauer und übernahmen schließlich das Fahrzeug.

Heute, ganz knappe vier Jahre und weitere 135.000km später, ist es soweit und die E-Klasse ist nun verkauft und wird heute zum neuen Besitzer gebracht. Was soll ich sagen? Wir haben parallel ganz tolle Fahrzeuge, darunter CLS C257, W205 C63. Mir blutet heute aber wirklich das Herz.. Der S212 war ein derartig tolles Fahrzeug! Wahnsinn! Ein Mercedes wie aus dem Bilderbuch. Super komfortabel und wohlig, hat uns immer treu begleitet. Sei es im tiefsten Schnee im Skigebiet oder in Sizilien bei +40*. Er lief und lief und lief. Nicht einen einzigen technischen Defekt, kein Quietschen, kein Gerappel, kein Poltern. Im Wagen herrscht nach wie vor Totenstille. Die einzigen Dinge, die man ihm minimalst übel nehmen könnte, ist die spinnende Einparkhilfe, vor allem hinten. Diese reagiert teilweise spät, teilweise gar nicht und manchmal sieht sie auch Gespenster. Und da wir gerade bei der Elektrik sind, es wurde ein kleiner Sensor in der Stoßstange hinten getauscht, da der Totwinkelassistent ausgefallen war. Das war aber wirklich der einzige Defekt. Ging damals über Garantie und hat uns keinen Cent gekostet. Schiebedach, ILS, aktive Sitze und alle anderen Ausstattungen funktionieren absolut einwandfrei. Kein Kundendienst hat außergewöhnliche Maßnahmen erfordert. Öl, Reifen, Bremsen, AdBlue, Diesel. Der Verbrauch ist keine Wucht, über unsere 135.000km hat sich dieser bei 7,7L eingependelt. Dazu muss aber gesagt werden, dass er wirklich nicht geschont wurde. Kurzstrecken im Winter, 1000km im Hochsommer mit sehr zügigen Geschwindigkeiten, voll beladen, alles dabei. Ist für die Leistung kein kleiner Wert, der CLS nimmt sich deutlich weniger, aber das ist dem Gewicht und der Fahrweise geschuldet. Die Leistung ist nicht überragend, aber für alltägliche Aufgaben allemal ausreichend. Der Motor läuft wie alle 2143er, hat aber absolut keine Nebengeräusche oder Auffälligkeiten. Das Getriebe schaltet gleich wie in 2017 auch. Stellenweise mit leichtem Ruck, vor allem beim ausrollen und bei Kälte, sonst auch hier nichts ordinäres. Die Karosserie hat null Rost, lediglich die Chromleisten an der Türkante unten könnten mal eine Politur erfahren. Alles in allem ein sehr tolles Auto, welches wir sehr vermissen werden. Diese E-Klasse hat so einen gelassenen und souveränen Charakter. Man steigt ein und fühlt sich geborgen und in Sicherheit gewogen. Und auch wenn wir deutlich modernere und stärkere Mercedes besitzen, der S212 Mopf war deutlich mehr unterwegs als so manch anderes Modell...

In diesem Sinne wünsche ich allen W/S212 Fahrern ganz viele knitter- und sorgenfreie Kilometer. Es ist wahrlich ein tolles Auto und wird dem nächsten Besitzer mit Sicherheit auch treu zur Seite stehen. Da bin ich mir sicher!

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21 Antworten

Ich stimme dem Christian über mir zu. Ich hatte vorher eine 203er c-klasse. Die war von der Verarbeitung her, Armaturenbrett usw. wesentlich hochwertiger. Aber beim 213er wird das ja alles noch schlimmer. Auto muss möglichst leicht sein. Alles nur noch Plaste. Wenn man drückt, quietscht es so. Aber das ist ja bei jedem Auto mittlerweile so. Aber das hat ja nichts mit dem Motor zu tun 😉

Zitat:

@fcbkw schrieb am 17. März 2024 um 08:05:45 Uhr:


Ich stimme dem Christian über mir zu. Ich hatte vorher eine 203er c-klasse. Die war von der Verarbeitung her, Armaturenbrett usw. wesentlich hochwertiger. Aber beim 213er wird das ja alles noch schlimmer. Auto muss möglichst leicht sein. Alles nur noch Plaste. Wenn man drückt, quietscht es so. Aber das ist ja bei jedem Auto mittlerweile so. Aber das hat ja nichts mit dem Motor zu tun 😉

Hier widerspreche ich entschieden. Unsere Familienerfahrung aus 211 Mopf, 212 Vor- und Mopf sowie 203 Mopf zeigt eindeutig, dass der 212 Mopf bei weitem am Wertigsten ist.
Alle Fahrzeuge waren/ sind Elegance, jeder erreichte oder übertraf 300.000km ohne Auffälligkeiten.

Beim 203 geb es immerhin einige defekte Sensoren, defekte Sitzmatte, defekte Niveauregulierung.

Ja, wie immer ist jedes Auto anders. Ich liebte den 203, war nur leider ein Schalter. Aber sonst lief der traumhaft. Nie Geld reingesteckt groß zu den Wartungen. Und mir ging es eher um die Wertigkeit und die Haptik im Auto selbst. 🙂

Abend,
heute am Benz gewerkelt und mäßige Qualität erleben dürfen. Ich habe die Zündkerzen am M274 gewechselt. An zwei Verbindungssteckern zwischen Spule und Kerze gab es Probleme. Einmal war das Plastik gebrochen, und einmal die Ummantelung unten an der Kerze porös / lose. Es war echt ein Vergnügen diese Ummantelung aus dem Schacht zu bekommen, weil sie das Ansetzen der Kerzenschlüssels unmöglich gemacht hat. Ok Ersatz kostet Stück 15€, aber dass es dort echt heiß wird sollte man als Ing. schon beherzigen.

Ach ja und ich hänge mal ein Bild meiner Radschrauben an ;-)
Grüße Christian

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Was soll mit den Radschrauben sein? Die sind beschichtet und die Beschichtung wurde inzwischen von Schlagschraubern abgescheuert. Vermutlich von Werkstätten mit ausgenudelten Stecknüssen. Darunter ist Stahl und der rostet naturgemäß.

Ich wechsele meine Räder selbst und die Radschrauben sehen 1a aus. Ich benutze meine Stecknüsse aber halt nur 2-3 Mal im Jahr.

Gruß
Achim

Perfekte Radschrauben und edle große Räder sind ein Indiz für Pflege - und damit eine Einladung zum Diebstahl.
Und zwar auch des ganzen Wagens, wenn daneben ein sichtlich mitgenommener Dienstwagen parkt.

Wenn man aber immer nur zwischen Esens und Egestorf unterwegs ist, mag das keine Rolle spielen 🙂

Zitat:

@czorba schrieb am 15. März 2024 um 09:23:41 Uhr:


Kann mir bitte jemand Mut zureden mit dem 200er .... :-)

Kann ich tatsächlich, obwohl es wohl etwas zu spät ist, da du den Wagen ja jetzt schon hast 😉 Ich hab gewissermaßen eine ähnliche Situation wie du. Bin schon öfter 220 cdi im 211 gefahren und 200 Bluetec im 212.
Objektiv sind die Zahlen klar: der 200er ist natürlich überall langsamer.
Aber subjektiv: Bis ungefähr 80 fühlt sich der 200er genauso stark an wie der 220er, wenn nicht sogar stärker. Das liegt vor allem an der 7G, welche im Vergleich zum 5G das Auto in den unteren Gängen kraftvoller wirken lässt. Außerdem liegt das Drehmoment (wenn auch weniger davon) viel früher an, was das Turboloch verschwinden lässt im Vergleich zum 220er im W211 und somit fährt das Auto flotter an.
Ab 80 bis 150 merkt man dann schon langsam.. ja okay hier fehlt die Leistung. Ab 150 ist der 200 im Vergleich zum 220er lahm.

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