Langer Bremspedalweg, wer hatte schon mal dieses Problem?

BMW M6 E63

Hallo Liebe MTler,
Mein M6 E63 macht mir nach dem Einbau einer Brembo GT Bremsanlage seit 14 Tagen Kummer.
Das Bremspedal lässt sich immer weiter durch treten bevor die Bremswirkung einsetzt. Nach dem Einbau war es bei ca 1/4tel und 500 Km weiter dann 3/4tel bis Bremswirkung einsetzt - dann aber extrem gut, ohne dass sich der Bremsdruck während dem Bremsvorgang verringert.
Nach dem Einbau der Brembo wurde 4 mal mit verschiedenen Methoden entlüftet. (1/4tel Pedalweg) Ich sollte dann mal ein bisschen fahren - dann wollte man erneut entlüften - wieder wurde 3 mal entlüftet - Ergebnis unverändert und stetig schlechter werdend.
Also Hauptbremszylinder (Brembo) gewechselt - obwohl die Charakteristik des langen Pedalwegs nicht für einen defekten HauptBZ schließen ließ. Auch bei mehrmaligem "pumpen" verändert sich der Pedalweg nicht - es lässt sich also nicht mehr Druck aufbauen. Der Bremskraftverstärker arbeitet einwandfrei, Im FS keine Fehlermeldung.
Erwartungsgemäß war nach dem Einbau und 6 mal entlüften keine Verbesserung eingetreten.
Ich habe von Motul das dot 5.1 - also die von Brembo bevorzugte Bremsflüssigkeit verwendet.
Mein 🙂 weiß nicht mehr weiter und hat den Vorschlag gemacht das Hydroaggregat (2.900 €) zu wechseln - das erscheint mir aber sehr unwahrscheinlich - da es sich "nur" um einen Verteiler handelt - wenn der kaputt wäre hätte ich wohl eher unterschiedliche Bremswirkungen an den Rädern. Oder hat das Teil einen Bremsflüssigkeitsspeicher?
Hat jemand von so einem Fehler gehört?
In verschiedenen Foren wird dieses Thema öfters behandelt - aber meist ohne dass ein Ergebnis gepostet wird.
Die Mehrzahl sind der Meinung - es liegt an einem Lufteinschluss - was sich auch gelegentlich bestätigt.
Es wurden bisher 15 Liter Bremsflüssigkeit durchgesaugt, durchgedrückt (2bar), durchgepumpt (mit dem Bremspedal) mal mit mal ohne Zündung, laufendem Motor.
Am liebsten wäre es mir, wenn eine sagt: das ist der Fehler 🙂 - aber ich bin auch für jeden Lösungsansatz dankbar
LG Roland

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Kuni78 schrieb am 3. Juli 2018 um 20:39:23 Uhr:


Freut mich das ich dir helfen konnte.
Ich verzeihe dir deinen BMW auch 😁
Grüße

schön dass du meinen Humor verträgst - danke - du warst der Schlüssel zum Erfolg 🙂🙂

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Wenn kein Bremsflüssigkeitsverlust zu verzeichnen ist, sieht mir das danach aus, als wenn sich die Bremsklötze im Laufe des Betriebs bei Nichtgebrauch zu weit von den Scheiben entfernen. D.h. der Weg, bis sie wieder anliegen und Bremswirkung entfalten können, wird größer.

Dagegen spricht allerdings, dass durch "pumpen" keine Verbesserung eintritt.

Auf jeden Fall ist das eine kniffelige Aufgabenstellung, weil es sich nicht um die Originalbremse handelt und auch (nach deinen vorherigen Beschreibungen) verschiedene Anpassungen vorgenommen werden mussten.

Lufteinschluss ist die wahrscheinlichste Ursache, da das schlüssig erklären würde, warum sich der Pedalweg bei pumpen nicht verringert. Reiner Bremsflüssigkeitsverlust (ohne Lufteinschluss) und zu große Abstände zwischen Belag und Scheibe lassen sich durch Pedalpumpen temporär beheben.

Ein defekter Hauptbremszylinder hätte es schon sein können, wenn der Hauptzylinder nicht wieder richtig, d.h. vollständig "rauskommt" (in Richtung Pedal). Möglicherweise passt der Brembo Hauptbremszylinder auch nicht zum Pedal (eher unwahrscheinlich).

Vielleicht kann man irgendwie prüfen, ob der Hauptzylinderbolzen überhaupt richtig am Pedal anliegt oder ob sich da im Laufe der Zeit ein "Leerweg" aufbaut, der erst überwunden werden muss. Das gleiche würde ich mal an den Abständen zwischen Bremsklötzen und Scheiben prüfen. Es kann sein, dass sich auch da ein zu großer Abstand einstellt, wenn die Klötze nach dem Bremsvorgang zurückgestellt werden.

Danke für die Infos - Hauptbremszylinder wurde vor dem Einbau mit dem original BMW verglichen - ist absolut identisch nur aus anderem Metall.
Richtiger Sitz am Bremspedal wurde gecheckt
Bremsbeläge liegen bündig an der Scheibe an auch wenn der Bremsdruck weg ist.
Die Halterungen für die Brembosättel wurden mit einer Passgenauigkeit von 1/1000stel mm gefertigt und anschließend Laservermessen. Das Protokoll liegt dem TÜV vor und es wurde bestätigt, dass es zum Original keine Abweichung gibt.
Ein Lufteinschluss in den Bremssätteln wurde ausgeschlossen, in dem man die Bremsleitung vom Sattel entfernte und die Leitung verschloss - das wurde so bei allen 4 Sätteln gemacht. Auch ohne Bremssättel ist der Pedalweg unverändert schlecht.
Und auch Brembos technischer K-Service meint, dass da noch Luft drin ist - aber halt wo?
Der Fehler liegt also im Bremsflüssigkeit führenden System vom BMW

Da bleibt dann tatsächlich mit hoher Wahrscheinlichkeit nur noch das Hydroaggregat als "Undichtigkeitsquelle" für den Lufteinschluss übrig. Was anderes fällt mir auch nicht mehr ein.

Wenn es das dann aber auch nicht ist, bin nicht nur ich am Ende aller Vorstellungskraft angelangt. Evtl. sollte man der Bremsflüssigkeit mal ein Kontrastmittel zufügen um evtl. Leckagen zu erkennen (falls es ein Kontrastmittel dafür gibt).

Im IT Bereich sagt man, um so etwas vorzubeugen : "don´t touch a running system". Allerdings gäbe es dann keinen Fortschritt.

wenn es ein Leck gäbe würde nach Erreichen des Bremsdrucks dieser nachlassen - das ist aber nicht der Fall - und es ist auch sonst nirgends Bremsflüssigkeit zu sehen - alle Leitungen wurden gecheckt - ich vermute mittlerweile auch, dass die Luftblase im Hydroaggregat ist - aber die muss man doch irgendwie raus bekommen -

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Wenn sich das Hydroaggregat nicht vernünftig entlüften ließe, dann wäre das aber ein konstruktiver Mangel (kann ich mir nicht vorstellen).

Möglicherweise sind Verstopfungen drin, die Luftblasenbildung zur Folge haben. Es erscheint mir als naheliegendste Ursache, dass Schmutz oder Fremdkörper ins System eingeschleppt wurde, der sich im Aggregat (oder sonst wo) an ungünstiger Stelle angesammelt hat.

Evtl. hilft der Ausbau und das Durchblasen bzw. Intervallspülen des Aggregats und der Leitungen.

Hast Du mal eine Entlüftung über die Entlüftungsnippel selbst gemacht?
D.h. Schlauch drauf und Bremse treten?
Im Fernsehen hatten sie das auch mal, da haben die Deppen mehrmals mit Entlütungsgeräten 20l Flüssigkeit durchgejagt.
Dann haben sie Schlauch auf den Nippel gemacht, Nippel geöffnet, Bremse getreten und Luft kam raus.
Außerdem kannst Du ja erstmal testen, wo die Luft drin ist, bzw welche Bremse das Problem ist.
Auto aufbocken, jemand tritt im Auto die bremse und ein anderer mit der Hand die Räder.
Welche sind fest, welche drehen sich.
Noch besser, bastel Dir einen Stopfen, mit dem Du Bremsleitungen verschließen kannst.
Dann schraub eine Bremsleitung nach der anderen ab und verstopf sie.
Wenn dann irgendwann beim Bremsen alles normal funktioniert hast Du die "Problembremse" gefunden.

Zitat:

@Stephan Kraft schrieb am 27. Juni 2018 um 19:43:02 Uhr:



Möglicherweise sind Verstopfungen drin, die Luftblasenbildung zur Folge haben. Es erscheint mir als naheliegendste Ursache, dass Schmutz oder Fremdkörper ins System eingeschleppt wurde, der sich im Aggregat (oder sonst wo) an ungünstiger Stelle angesammelt hat.

Evtl. hilft der Ausbau und das Durchblasen bzw. Intervallspülen des Aggregats und der Leitungen.

Fremdkörper können da eigentlich nicht eingeschleppt werden aber das mit dem Durchblasen mit Druckluft mit anschließender Neubefüllung ist heute geplant

Hallo Roland,

das ist ja eine schöne "Schei.."! Nach der ganzen Arbeit und den Kosten kein perfektes Auto sondern Probleme. Das braucht niemand!

Habt Ihr Euch die Bremspedalmechanik im Innenraum angeschaut? Das kann sowohl die Befestigung der ganzen Mechank sein, wenn man auf das Pedal tritt und sich dann das komplette Fußhebelwerk in Richtung zum Fahrer hin bewegt oder innerhalb des Fußhebelwerks die Verbindung von Pedal zum Hauptbremszylinder. Ich vermute ersteres!

Bremsflüssigkeitverlust hast Du nicht festgestellt? Bei Verlust könnte es ja ein Leck sein.

Als dritten Punkt fällt mir eine Unwucht in den Bremsscheiben ein. Dann sorgt die Bremsscheibe dafür, dass die Bremsbeläge einen zu großen Abstand zur Scheibe bekommen und sich der Pedalweg verlängert. Aber das hattest Du, glaube ich, schon ausgeschlossen.

Ich würde mir die Befestigung des Fußhebelwerks noch einmal genau anschauen und das Pedal mit der Hand betätigen und schauen, ob sich das komplette Teil bewegt, so dass kein Bremsdruck aufgebaut werden kann (Punkt 1)

Ich drück Dir beide Daumen!

Hallo Roland,

es fällt mir noch etwas ein:

wenn die neuen Befestigungen für Deine vorderen Bremssättel doch nicht so gut gearbeitet sind, dann könnte auch der Bremssattel nicht parallel zur Bemsscheibe verlaufen und dann hast Du dasselbe Problem, wie mit einer Unwucht in der Bremsscheibe - der Abstand zwischen Belag und Scheibe wird zu groß.

Ist bei der Befestigung des Sattels aus Versehen irgendwo eine Unterlegscheibe an die falsche Stelle geraten?

Oder ist die Auflagefläche der Bremsscheiben nicht richtig gereinigt worden und deshalb nicht plan?

Na ja, was einem so im Kopf rumgeht, wenn man von Deinem Problem hört.

Viel Erfolg bei der Suche

M-Treiber

Zitat:

@X6fahrer schrieb am 28. Juni 2018 um 08:19:00 Uhr:


Hast Du mal eine Entlüftung über die Entlüftungsnippel selbst gemacht?
D.h. Schlauch drauf und Bremse treten?
[quote/]

Antwort: Das macht alles BMW - und die Fußpedalmethode wurde auch schon gemacht

Zitat:

Außerdem kannst Du ja erstmal testen, wo die Luft drin ist, bzw welche Bremse das Problem ist.
Auto aufbocken, jemand tritt im Auto die bremse und ein anderer mit der Hand die Räder.
Welche sind fest, welche drehen sich.
[quote/]

Antwort: Alle Räder werden zum gleichen Zeitpunkt abgebremst - halt in dem Moment, wo der Bremsdruck beginnt

Zitat:

Noch besser, bastel Dir einen Stopfen, mit dem Du Bremsleitungen verschließen kannst.
Dann schraub eine Bremsleitung nach der anderen ab und verstopf sie.
[quote/]

Antwort: Auch das wurde schon gemacht und hat bestätigt, dass sich der Fehler (od. die Luftblase) im BMW Bremssystem befindet und nicht in den Sätteln.

hatte ich schon - aber im falschen Forum gepostet:

war eben in der Werkstatt in der Hoffnung... - und da stand er da - traurig - ganz alleine - keiner kümmerte sich um ihn - da haben sich neben meinem auch noch ein zweiter Mechaniker heute Morgen krank gemeldet - die hatten nach dem Fußballspiel gestern wohl heute keine Lust ;-)

Also nichts passiert - und es geht frühestens Montag weiter - und da ich auf den Ersatzwagen verzichtet habe bekomme ich jetzt die 15 - 20 Liter Bremsflüssigkeit umsonst - kleiner Trost - aber eine nette Geste seitens BMW

https://www.newtis.info/.../XenQpEU

Eventuell hilft das. Speziell der Punkt mit dem Bremsdrucksensor. Wurde dem System gesagt das eine deutlich grössere Bremse vorhanden ist?
Eventuell erkennt das System eine zu hohe Bremsleistung für den gemachten Pedalweg.

Nur so ne Idee!

Gute Idee, sollte aber mit dem sich verlängernden Pedalweg weniger zu tun haben.

Der längere Pedalweg bedeutet ja höherer Pedaldruck. Heißt also höherer Pedaldruck für die vorhandene Bremsleistung. Wenn also die vorhandene Bremsleistung für den Pedaldruck zu hoch ist regelt eventuell das System da es denkt das die normale Bremse noch da ist und die erzielte Bremsleistung für den kurzen Pedalweg zu hoch ist. So dass mehr Pedaldruck für die vorhandene Bremsleistung erforderlich ist.
Dies würde auch die langsame Zunahme des Weges erklären da wie beschrieben der Sensor ja beim fahren lernt.

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