Land Rover Discovery 4 Kaufentscheidung

Land Rover Discovery 4 (LA)

Moin,

leider habe ich meine alten Benutzerdaten nicht mehr gefunden - somit Neuanmeldung. Vor vielen Jahren wurde mir hier im Forum zwecks VW-Bus etc. gut weitergeholfen.

Jetzt zur eigentlichen Frage (ich weiß dass diverses im Forum steht aber so richtig komme ich nicht weiter):

Ich suche einen kantigen gebrauchten Geländewagen. Ganz wichtig - ich benötige Platz, dementsprechend großes Ladevolumen. Nach ausgiebiger Recherche und Anschauung diverser Fahrzeuge bin ich beim Land Rover Discovery 4 gelandet.

Das Fahrzeug gefällt mir von Design, dient als gute Zugmaschine und es hat bei umgelegter Rückbank ein super Ladevolumen.

Die angebotenen gebrauchten liegen bei ca. 10 bis 15 T€ mit einem km-Stand über 200Tkm bzw. für 25/30 T€ mit weit weniger km. Ich bin gerne bereit auch etwas mehr auszugeben, allerdings unschlüssig ob ich mir damit einen Gefallen tue. Ich möchte vorab einfach besser abwiegen können ob ein Kauf sinnvoll ist.

Wer kann mir bezüglich zu Themen wie Technik, km-Laufleistung, Reparatur- und Wartungskosten, diverse Probleme etc. etwas sagen? Bin dankbar für jegliche Erfahrungsberichte und Hinweise.

Einen angenehmen Sonntag und vielen Dank im Voraus

16 Antworten

Zitat:

@KapArkona schrieb am 18. Dezember 2024 um 13:10:54 Uhr:


Knobi-Wan danke für den aufmunternden Text.

Wenn ich die hohen Kosten für Werkstatt (Wartung u. Verschleiß) mal außen vorlasse, dann hängt die Entscheidung doch eigentlich ausschließlich an der Thematik Motorschaden. Ich habe mich durch den oben genannten Thread gequält und diverses anderes gelesen, um mir meine Entscheidung leichter zu machen. Das Gegenteil ist der Fall! Das ist wohl das was in dem Thread gut beschrieben wurde. Wer vorab schon zweifelt sollte nicht kaufen.

Wäre es denn eher ratsam, einen zu kaufen der wenig km gefahren ist (wäre ja die Regel) oder dass das Fahrzeug schon über dem km-Stand liegt wo viele Motorschäden auftreten? Kann man wahrscheinlich eh nicht pauschalisieren.

Zudem habe ich den Gebrauchtwagenmarkt nochmals gründlich durchleuchtet - aber ich finde keine Alternative (bezüglich Design und Laderaumvolumen).

Ich stelle mal 2 Modelle ein die mir zusagen würden. Bin gespannt und erfreut über Rückmeldungen.

Hallo, ich habe eben schon in einem anderen Thread etwas dazu geschrieben und denke das hilft dir hier vielleicht auch, deswegen mache ich einfach mal Copy Paste:

Hallo,

ja, es gibt vereinzelt fatale Probleme mit diesem Motor. Wenn nur das längste von LR vorgegebene Service-Intervall eingehalten wurde (um die 24.000 km Ölwechsel), dann würde ich auch sagen Finger weg. Gerade die späteren TDV6 bzw. SDV6 mit Euro 6 (also auch mit AdBlue) haben Probleme mit Ölverdünnung durch Diesel, vor allem bei viel Kurzstrecke. Und wenn dann auch noch das Ölwechselintervall über 20.000 km ist kann das nunmal nicht ewig gutgehen, die Schmierung reicht irgendwann nicht mehr und die Lager nehmen zunehmend Schaden. Dann folgt auch verfrüht ein Motorschaden.

Die ohne AdBlue habe das Problem mit der Ölverdünnung etwas weniger, dennoch ist natürlich auch ein zu langes Ölwechselintervall langfristig sehr schädigend. Dazu kommt noch diese 1-2 %ige Chance, dass die Härtung der Kurbelwelle nicht korrekt durchgeführt wurde und sie einfach brechen kann. Meistens zeigt sich dieses Problem, wenn es vorhanden ist, bei 60.000 - 160.000 km. Fast alle Motorschäden außerhalb dieses Bereichs sind eigentlich auch mangelnde Schmierung zurückzuführen und sind daraus resultierende Lagerschäden.

Klingt alles nicht so gut, ja, aber ich würde mich davon nicht abschrecken lassen. Finde einen, der möglichst nicht unter 160.000 km hat, aber sehr gute Service-Intervalle. Ölwechsel alle 10.000 km bis max. 15.000 km sind bei dem Motor ein muss. Wird das eingehalten und generell mit guter Wartung, können die Äste Motoren sehr lange sehr viel Spaß. Und OMG macht dieser Motor und dieses Auto generell sehr viel Spaß.

Wir fahren selber einen Discovery 4 aus 2012 mit 3.0 TDV6 (211 PS). Wir besitzen ihn seit er neu ist und er hat inzwischen über 255.000 km, erster Motor. Läuft sehr ruhig und wir hatten in der Zeit nur ein Mal eine Panne, wo der Ventildeckel gerissen ist und dadurch keine Leistung mehr da war. Sonst super zuverlässiges, extrem komfortables und schönes Auto für die 255.000 km. Aber was vorher schon gesagt wurde stimmt ebenfalls, manche Reparaturen können teuer werden. Die regelmäßige Wartung dankt einem der Motor aber sehr, es sei denn man hat Pech mit 1-2 % dieser Kurbelwellen. Dennoch ist vieles auch einfach Panikmache und völlig übertrieben.

Nur noch ein Tipp fürs Anschauen: Sieh dir den Ölfilter an. Ist ganz oben auf dem Motor, ganz einfach rauszuschrauben. Dort sollten keine metallischen/glitzernden kleine Teilchen zu sehen sein, sonst könnte das ein Anzeichen für beginnenden Lagerverschleiß aufgrund von schlechter Schmierung durch zu lange Intervalle sein…

Viele Grüße und hoffentlich bald herzlich Willkommen in der Disco-Familie!

Und nun nochmal spezifisch dazu, was teilweise hier gesagt wurde. Unser ist seit Anfang bis jetzt durchgängig bei LR gewartet und repariert worden. Nur Kleinigkeiten, wie mal ne Batterie wechseln oder Ähnliches, machen wir selber. Zumindest unsere Werkstatt ist dabei sehr fair, aber wir haben ihn dort eben auch neu konfiguriert und gekauft.

Viele Grüße

Zitat:

@Knobi-Wan schrieb am 16. Dezember 2024 um 13:14:59 Uhr:


Ich habe meinen SDV6 (EZ 2016) mit 2 Vorbesitzern und 125tkm auf der Uhr gekauft. Der Verkäufer (LR Servicepartner) hat von sich aus die Lagerschalen gewechselt. Da waren mit dem bloßem Auge minimale Abnutzungen zu sehen. Der Verkäufer meinte, dass er das bei JEDEM Disco4 mit entsprechender Laufleistung macht, weil die sonst zum Garantiefall für ihn werden.
Die Abnutzungen erklären sich für mich anhand der beiden Vorbesitzer: EZ war im tiefsten Bayern und der Zweite (selbstständiger Metallbauer) hat den im Zugbetrieb genutzt.

Weil ich ich mir den Dicken lange erhalten möchte wird er artgerecht gewartet und schonend bewegt (wobei ich dazu auch "zügiges laufen lassen auf der freien Autobahn" zähle). Das Öl wird jährlich im Rahmen des Services bei einem LR Servicepartner gewechselt (jährliche Laufleistung nur rd. 10tkm). Übertrieben teuer finde ich den Unterhalt jetzt nicht. Man muss sich halt bewusst sein, dass man keinen Golf 3 fährt. Aber wenn ich mir für das gleiche Geld einen Q7, X5 oder GL/GLE geholt hätte, dann wären die Werkstattbesuche sicher auch nicht günstiger. Zugegeben: die Tankstellenbesuche wären weniger 😉

Und nochmal eine Sache zu den "Ursachen" für die Abnutzungen: Die Ursache für die Abnutzung von Lagerschalen ist unzureichende Schmierung. Dies kann natürlich mehrere Gründe haben, zum Beispiel viel Kurzstrecke mit häufigen Startvorgängen, bei denen es jedes Mal ganz kurz dauert bis der korrekte Öldruck erreicht ist, vielleicht auch etwas die Fahrweise (viel Last im niedrigen Drehzahlbereich mit geringerem Öldruck oder eben etwas stärkere Last durch Anhängerbetrieb). Aber der Hauptgrund, vor allem bei diesem Motor, ist Mangelschmierung durch zu lange Ölwechselintervalle. Und diese entsteht gerade wenn man länger als 15.000 km wartet, bei viel Kurzstrecke auch früher, durch den Dieseleintrag im Öl und die daraus resultierende Ölverdünnung.

Also: Unbedingt alle 10.000 km, bei wenig Kurzstrecke vielleicht auch 15.000 km Öl wechseln. Manche empfehlen auch 5W-40 statt 5W-30 ab einer gewissen Laufleistung zu verwenden, muss man selber wissen. Damit reißt auf jeden Fall weniger schnell die Schmierung ab. Ja, das Risiko den DPF zu beschädigen ist durch die C3-Norm minimal höher als bei C1, aber ich denke verkehrt ist es nicht um den Motor zu schützen. Außerdem habe ältere Motoren der gleichen Familie früher 5W-40 vorgeschrieben gehabt, 5W-30 kam nur aufgrund von Emmissionsreduktion.

Worauf ich hinaus wollte: Die Fahrweise, und vor allem das Anhänger ziehen, macht meines Erachtens relativ wenig aus. Der Motor hat die Kraft die 3,5 t mit Leichtigkeit zu bewegen und das ganze Auto ist wie dafür gemacht. Es gibt kaum eins, was damit unangestrengter ist. Habe da auch schon ganz andere Erfahrungen mit dem 3.0 TDI V6 im alten Amarok oder dem 2.0 TDI im Bulli gemacht, die zwar auch dafür zugelassen sind aber sich nur quälen. Das merkt man sogar an der viel zu hoch steigenden Öl- und Kühlmitteltemperatur. Wir benutzen unseren Disco seit Anfang an auch sehr regelmäßig als Zugfahrzeug, teils weite Strecken mit schweren Anhänger mit 3,5 t, und es macht ihm überhaupt nichts aus.

In dem Sinne, viele Grüße

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