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lamborghini miura - neuauflagen von klassikern; was haltet ihr davon?

Themenstarteram 5. April 2006 um 8:35

das manager-magazin schreibt vom geburtstag des miura und das lamborghini name und auto wieder aufleben lassen will. die idee ist nicht neu, bei den supersportlern baut u.a. ford den gt und im alltagsbereich ist chrysler mit dem pt cruiser und vielen nostalgischen designelementen ganz vorn dabei im retro-trend und ein rover 75 ist bis in's letzte detail dandy. selbst brachial-audi, eine marke mit hochtechnologieprofil, meint, der neue kuehlergrill erinnere an horch der dreissiger jahre. was sagt ihr, ist ein zurueckblicken die beste møglichkeit, um nicht wieder einen solchen automobilen einheitsbrei wie in den neunzigern zu produzieren? oder seid ihr mehr anhænger futuristischen design, à la renault vel satis? und: schliesse sich die beiden trends eigentlich aus?

lieb gruss

oli

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14 Antworten
am 5. April 2006 um 9:55

Retrodesign ist bestimmt nicht schlecht wenn damit wirklich versucht wird, daß alte Modell zu würdigen. Leider wird jedoch durch die ``Benennung`` mit alten Klassikernamen den Kunden suggeriert, daß das neue Modell genau die gleichen Atribute aufweist wie der ``Urahn``. Diese Erwartungen lassen sich die Unternehmen ziemlich teuer bezahlen und somit ist fraglich, ob nicht ein innovativeres, neuers Modell die bessere Lösung wäre. Auch ein fragwürdiges Design von Heute kann Morgen ein Klassiker werden ( Beispiel Z3 Coupe - ``der Turnschuh``/ Mazda 121 - ``das Ei`` ).

da denke ich automatisch an den opel gt, ein nur leicht modifizierter pontiac solstice. das unwiderstehliche æussere des original-gt namentlich mit einem beliebigen roadster zu komibinieren, ist fast schon dreist. :( aber mir geht es wirklich um reales design! :)

lieb gruss

oli

Auf der einen Seite finde ich es gut wenn das Design eines klassischen und vielleicht sogar Kult gewordenen Fahrzeugs genommen wird und in eine heute aktuelle Formensprache umgesetzt wird, zwecks Traditionspflege.

Zum Beispiel:

Lamborghini Miura

Fenomenon (Lancia) Stratos

Chevrolet Camaro Concept

Ford Mustang

Ford GT

Nicht gut finde ich wenn der Kult eines Fahrzeugs wie der des Mini und des Käfers ausgenutzt wird um ein völlig übermotorisiertes und überteuertes Fahrzeug wie den New Beetle und den New Mini erfolgreich zu verkaufen. Beide Autos haben nun wirklich garnichts mehr mit dem ursprünglichen Charakter ihrer legendären Vorgänger gemein. Nämlich ein ''Volksautos'' zu sein das sich jeder leisten kann, was sie ja schließlich auch zum Kult gemacht hat.

Die Neuauflagen beider Klassiker haben für mich persönlich eher den Charakter eines Yuppie-Autos.

Aber der Erfolg beider Fahrzeuge gibt BMW und Volkswagen doch irgendwie recht.

Gruß Oli

So eine Umfrage gab es mal bei autokiste.de (November 2003):

"Retro ist "in" - doch welches Modell sollte man einfach wieder neu auflegen?

Mercedes W123 15.9%

Ford Mustang 12.9%

Anderes Modell 10.7%

Citroën DS, VW T1 ("Bulli") je 7.7%

Alfa Gulietta, Mercedes /8, VW Golf II je 6.0%

Citroën 2CV 4.3%

BMW Isetta 3.0%

Fiat Panda I 2.6%

Fiat 500, Ford Taunus, Opel Rekord, Porsche 914, VW Golf I je 2.1%

Audi 80, BMW 501 ("Barockengel"), Opel Kadett D, Peugeot 404, Volvo 240 je 1.3%

Saab 900 0.0%"

Bei 233 abgegebenen Stimmen in keinster Weise repräsentativ, und die vorgegebenen Modelle sind teilweise auch etwas krude, aber interessant ist es schon.

Wie man erkennt, liegt das Augenmerk nicht nur auf besonders charakteristischen Autos ("Kultautos"), sondern auch auf Fahrzeugen, die eher für ihre Anspruchslosigkeit und Wirtschaftlichkeit bekannt waren, siehe das gute Abschneiden des Golf 2...

Auch wenn sich z.B. die Ente bis zum Schluss mehr oder weniger gut verkauft hat - wer würde sie heute noch neu kaufen? Immerhin ist sie aber ein vollwertiges Auto (wenn auch nicht das schnellste), was man von der Isetta oder dem Fiat 500 nicht eben behaupten kann...

am 5. April 2006 um 21:00

Mit dem Retro-Design ist das so ne Sache: Wenn versucht wird, an die Erfolge eines Klassikers durch Neuauflage anzuknüpfen, um einen "neuen" Klassiker zu schaffen, halte ich es für fragwürdig. Denn die Klassiker von heute waren seinerzeit Design-Innovationen! Einen Trend begründen oder einfach nur ein zeitlos schönes Auto kreieren kann man nur, wenn man nicht zurück, sondern nach vorn blickt. Das wurde bei all den Autos (Lamborghini Miura, Mercedes R107, BMW 507 und viiiiiieelen mehr) damals auch getan. Die Marketing-Abteilungen der Autofirmen versuchen hier an ruhmreiche Zeiten zu erinnern, was - naja- nicht so wirklich gelingt. (VW Beetle, BMW Z8, Rolls-Royce Phantom)

Setzt man das Retro-Design allerdings lediglich ein, um ein geil (sorry) aussehendes Auto zu bekommen, ist es meiner Mainung nach in Ordnung. (Ford Mustang, Chevy Camaro)

@duesentrieb, sehr interessanter ansatz! als antwort kann ich meinen teil von volvo beitragen: 1,3% sind nicht viel, aber der volvo 240 ist definitiv ein kultauto. die beschreibung auf dem youngtimer-portal empfehle ich jedem, der sich dessen bis eben nicht bewusst war. nun stellt sich die frage, ob das design eines jeden kultautos nachempfehlenswert ist. im lastenheft des 240 stand das design an neunter (!) stelle, war also eine total beilæufige sache. eine solche missachtung einer von vielen als essentiell betrachteten kategorie ist natuerlich fuer sich genommen schon ein grund, die kiste jahre spæter zum "kult" zu erklæren. gleichzeitig hat der 240 es geschafft, fast zwei jahrzehnte lang von der nhtsa als das sicherste auto der welt klassifiziert zu werden (abgeløst vom volvo 850) und die zuverlæssigkeit des modells ist legendær. ich zweifele jedoch daran, dass ein wiederauflebenlassen des designs grosse jubelrufe mit sich fuehren wuerde - auch, wenn volvo-designer seinerzeit bei der wiedereinfuehrung der "schulter" im aussendesign (beispiel: s60) ein klares zitat des 240 sahen. ist also eine solche anlehnung, nun in der gesamten volvo-modellpalette realisiert, auch schon retro!?

lieb gruss

oli

p.s.: enttæuschte volvo-fans stellten 1996 fest, dass der s40 doch kein nachfolger des 240 ist. aus heutiger sicht ist das modell, zusammen mit dem 850, eine entscheidende bruecke dorthin, wo volvo heute steht. innovation und retro-anleihen als win-win-formel!?

am 5. April 2006 um 22:09

Eine ``Neuauflage`` vom Schneewittchen-Sarg wäre doch zum Beispiel für viele Volvo-Fans eine tolle Sache?! Jedoch wäre eine eigenständige Plattform bei der Modellpolitik im Fordkonzern sicherlich reine Utopie. Sicherlich würde die V70 Basis für ein solches Projekt herangezogen werden. Das wären meine Gedanken zum Thema ``Retro`` bei Volvo :D.

gar nicht so schlecht gedacht! :) anleihen zum schneewittchensarg finden sich sowohl im 480 aus den 80ern und im gerade vorgestellten c30, in beiden fællen ist hauptsæchlich die ueppig verglaste heckklappe die gewuenschte verbindung (der name nimmt bezug auf die verglasung des langgestreckten p1800es, ein sportwagen/coupé, dem volvo ein kombiheck spendierte).

lieb gruss

oli

Zitat:

Original geschrieben von oli

nun stellt sich die frage, ob das design eines jeden kultautos nachempfehlenswert ist. im lastenheft des 240 stand das design an neunter (!) stelle, war also eine total beilæufige sache.

Bei so ziemlich allen alten Kleinwagen war Design überhaupt nicht im Lastenheft - hauptsache billig eben. Was da teilweise rauskam, wissen wir. Und diese Gurken erfreuen uns heute :)

(So war der französische Staatspräsident René Coty angeblich ziemlich entsetzt, als er auf der Pariser Automesse 1948 das Auto sah, mit dem Citroen das Land automobilisieren wollte...)

Zitat:

Original geschrieben von oli

eine solche missachtung einer von vielen als essentiell betrachteten kategorie ist natuerlich fuer sich genommen schon ein grund, die kiste jahre spæter zum "kult" zu erklæren.

Aber genau das klappt selten bei großen Autos. Einem Kleinwagen sieht man Designmängel nach: Ein kleiner Motor, ein paar greifbare Flugzeugteile, ein bißchen Blech und fertig ist der Kabinenroller. Eigentlich lächerlich - aber die Idee ist genial!

Leute hingegen, die früher schon Geld für ein "richtiges" Auto hatten, haben fast immer auf Design geachtet - von konservativ bis avangardistisch, aber immer nobel. Ausnahmen davon gibt es nur wenige, und von denen widerum sind erfolgreiche Autos noch seltener. Das macht den 240 einzigartig.

Ich bin ein absoluter Feind jeglichen Retro-Autos.

Solche Autos sind immer ein Verrat an den Ideen des Vorgängers.

Ein Klassiker entsteht meist dadurch, dass man bei der Form und Konzeption neue Wege geht. Die Form war bei diesen Autos durch das Konzept bedingt und Ausdruck der Kreativität. Form follows function.

Meist hatten diese Autos etwas revolutionäres und visionäres und wurden lange gebaut.

Und bei Retro-Autos? Keine neuen Ideen, keine Visionen, das (alte) Design steht im Vordergrund. Function follows form. Besonders schlimm: Mini und New Beetle. Gekauft werden die Dinger in der Regel von Lifestyle-Typen und D&G Girls. Das Design nützt sich meist schnell ab, ebenso die Verkaufszahlen.

Wem der alte Miura nicht modern genug ist, der möge sich einen Countach kaufen. Der moderne Nachfolger eines 2 CV heisst Berlingo. Jaguar E-Type Nachfolger gibt es zuhauf. Sichere Autos mit hohen Gürtellinien a la Volvo 240 haben viele Hersteller.

Gruß

Markus

Themenstarteram 7. April 2006 um 9:53

@marcus, einer der legendærsten volvo-designer meinte mal:

Zitat:

"Das Funktionelle ist oft das Schöne. Man folgt den Gesetzen der Natur und macht die Dinge nicht komplizierter, als sie wirklich sind. Funktionelle und vernünftige Lösungen sind oft die attraktivsten."

passt zu deiner "form follows function"-idee. aber ausgerechnet bei autos wie dem miura - die keine funktion haben, ausser schnell fahren zu kønnen und schick auszusehen - ist die freiheit im design doch sehr, sehr gross. der new beetle mit seinem schlecht genutzten platz ist auch fuer mich ein eher negatives beispiel fuer retro-design, aber das aufgreifen altbewæhrter designelemente finde ich eigentlich sehr lobenswert.

lieb gruss

oli

Zitat:

Original geschrieben von oli

aber das aufgreifen altbewæhrter designelemente finde ich eigentlich sehr lobenswert.

Finde ich gerade nicht.

Ganz schllimm: Die angedeuteten Seitenkiemen ohne Funktion beim Yuppie-Z3 (in Anlehnung an den 507) oder beim McLaren SLR (Anleihe beim Gullwing).

Früher kannte man den Begriff "Designelement" gar nicht.

Die dicken Türen beim Volvo (was heute Schultern genannt wird) dienten zur Verbesserung des Insassenschutzes.

Heute ist es reines Designelement.

Es wäre besser, wenn die Autobauer bei den Ideen sich mal wieder an die Visionen von früher erinnern würden. Heute hat man moderne Materialien und die Technologie, um sie zu verwirklichen.

Wo sind heute die Beispiele für Leichtbau, wo sind Lupentacho, Bediensatelliten und Reparaturfreundlichkeit? Das wäre dann retro in meinem Sinne.

Gruß

Markus

zu den alten visionen ist hier ein schøner artikel verlinkt. es kommt doch auch immer darauf an, was der markt nachfragt: leichtbau? audi a2 und lupo 3l fallen mir da spontan ein. keine kommerzielle erfolge und von daher auch nciht gerade leitbilder fuer andere hersteller - leider.

lieb gruss

oli

Vielleicht liegt es daran, dass sowohl der A2 als auch der Lupo 3L sich diesen Leichtbau so teuer erkaufen, dass sie unwirtschaftlich sind.

Wenn ich sehe, dass ein Kompaktwagen heute soviel wiegt wie ein Mittelklassewagen vor 15 Jahren, komme ich doch ins Staunen - aber eher negativ :(

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