Läuft unrund, weniger Leistung, Ölqualm aus Auspuff / LM4 1000 Bj. 87
Hallo Zusammen, ich bin absoluter Guzzi Neuling und versuche meine LM4 BJ 87 zu verstehen.
Ich habe das Motorrad vererbt bekommen, es ist aus erster Hand und wurde 1987 neu gekauft.
Das Motorrad wurde von dem Besitzer damals noch in die Werkstatt gebrach um eine neue Zündung verbauen zu lassen und komplette Inspektion erledigen lassen. Leider ist der Besitzer verstorben und so steht jetzt das Motorrad seit letztem Jahr bei mir. Das Motorrad wurde letztes Frühjahr aus der Werkstatt abgeholt, folgende Dinge wurden erledigt.
- Inspektion nach Herstellerangaben
- Ventile eingestellt
- Bremsflüssigkeit gewechselt
- Vergaser gereinigt und eingestellt
- Gummiansaugstutzen an Vergaser vorne erneuert
- Ansaugrohrbogen von Vergaser an Luftfilter erneuert
- beide Reifen erneuert
- Federbeine erneuert
- elektronische Zündanlage moniert (MG1)
- Batterie erneuert.
Letztes Jahr sind wir mit kleineren Touren ca. 450 km und dieses Jahr ca. 120 km.
Heute wollten wir das Wetter nutzen und die Guzzi vor dem Winterschlaf noch einmal bewegen.
Sie sprang etwas bockig an (Batt. schwach, musste überbrücken) und lief etwas unrund.
Nach ca. 8km machte ich einen Zwischenstopp da die Leistung noch immer nicht wie gewohnt war.
Auch jetzt startete die Guzzi wieder schlecht und ich fuhr noch einmal ein paar Kilometer das Fahrverhalten wurde nicht besser, und aus dem rechten Auspuff rauchte es, nicht sehr stark aber doch merkbar. Motor aus und etwas abkühlen lassen, Zündkerze rausgedreht, dies war nass und leicht ölig. In der Zwischenzeit tropfte am Übergang vom Zylinder und Auspuff Öl runter. Ich bin dann sehr vorsichtig wider nach Hause gefahren, selbes Verhalten.
Jetzt meine Frage, was könnte das Eurer Meinung nach sein, Mein Plan wäre Morgen eine Kompressionsmessung, ob das Öl am Kolbenring vorbeikommt)
Die Werkstatt in der die Guzzi vorher war, ist leider rund 90km entfernt und hier in der Ecke (Markgräflerland) kenne ich noch keine Werkstatt die sich mit einer Guzzi auskennt.
Danke fürs lesen.
Gruß Markus
26 Antworten
Achja noch etwas, man sollte solche alte Schätzchen nicht auf Bleifrei zwingen genauso wie das Thema mit vollsynthetische Öl.
Dafür waren und sind sie nicht ausgelegt und bringt nur Probleme.
Irgendwie passen die meisten Überlegungen nicht zum PLÖTZLICHEN Auftreten des Problems. Die schlappe Kompression auf dem einen Zylinder in Verbindung mit dem Öl am Auslass weisen für mich auf ein Problem mit Kolbenringen oder Kolben hin. Ein fehlendes Ventilspiel hätte ja auch gleich nach dem Werkstatttermin auffallen müssen.
Auch erinnere ich mich an meine '77er XT500, deren Auslassventilschaftdichtung über die gefahrenen 100000km mehrfach wegen Überhitzung des Auslassventils undicht geworden ist, wodurch der Ölverbrauch und der Geruch nach verbranntem Öl angestiegen ist, aber eben: nur langsam.
Zitat:
@motomatt schrieb am 3. November 2024 um 14:41:21 Uhr:
Irgendwie passen die meisten Überlegungen nicht zum PLÖTZLICHEN Auftreten des Problems. Die schlappe Kompression auf dem einen Zylinder in Verbindung mit dem Öl am Auslass weisen für mich auf ein Problem mit Kolbenringen oder Kolben hin. Ein fehlendes Ventilspiel hätte ja auch gleich nach dem Werkstatttermin auffallen müssen.
Plötzlich ist relativ, vielleicht hat der Mechaniker beim Einstellen, der Ventile, eine Konterschraube nicht nicht festgezogen und jetzt öffnet ein Ventil nicht mehr richtig oder schließt nicht mehr?
Der Choke Zug/ Schieber hängt fest, der Motor "versäuft", mit gelösten Ablagerungen sieht der Sprit dann schwarz aus.
Wenn so eine Kompressionsmessung nicht korrekt gemacht wird, dann ist das Ergebnis auch nicht belastbar.
Wenn das keine Kennfeldzündung ist, noch die Zündverstellung Mechanisch erfolgt, könnte auch da etwas defekt sein.
MfG Günter
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Zitat:
@tem01 schrieb am 2. November 2024 um 21:32:05 Uhr:
Achja noch etwas, man sollte solche alte Schätzchen nicht auf Bleifrei zwingen genauso wie das Thema mit vollsynthetische Öl.
Dafür waren und sind sie nicht ausgelegt und bringt nur Probleme.
Ja, man darf in diesen Motoren kein 0W, 5W irgend etwas fahren aber Vollsynthetische Öle in der richtigen Viskosität sollten kein Problem sein.
MfG Günter
Hallo Zusammen, erst mal Danke für Eure Anregungen und Nachfragen
Zu den Themen
zu viel Motoröl und wie gemessen.
Ich habe das Motorrad letztes Jahr direkt aus der Werkstatt übernommen und seitdem wurde kein Öl nachgefüllt somit sollte nicht mehr als vorher drin sein (rund 600km konnten ja ohne Probleme gefahren werden.
Messen ist wirklich schwer ich sehe nur das am Meßstab Öl ist wenn ich Ihn rausziehe.
Ich habe die Frau von meinem Freund und ehemaligen Besitzer angeschrieben ob er ein Werkstatthandbuch (ich denke er hatte so etwas) hatte, wenn nein besorge ich mir eines und lese gerade solche Sachen (richtiger Ölstand) nach.
Motoröl
Wurde 10W50 Motorex Power Synt berechnet
Für Kompressions Messung - Batterie überbrückt (Bat Neu, GEL51913)
Die Batterie haben wir vorher vollständig geladen, Guzzi zog kräftig durch und ohne Zündkerzen muss ja nur ein Zylinder richtig arbeiten bei der Kompression Messung
Kabelanschlüsse
Sehen alle sehr sauber aus und liegen fest an
Abgasanlage ist seit Jahren dieselbe drauf ??
Ansaugtrichter? die Schläuche zum Vergaser wurden im Frühjahr 2023 vor der Übernahme erneuert und die Maschine lief wie oben erwähnt 1 ½ Jahre oder ca.600km wunderbar
Zündverstellung
Bei der letzten Inspektion wurde eine neue „elektronische“ Zündanlage MG1 verbaut
Werde noch einmal schauen ob der Zündfunken auf beiden Seiten gleich stark ist und berichten.
Hallo,
hmm, Nasse Zündkerze, Rauch ausm Auspuff, und eine recht gerinte Kompression..
- Auslassventile hat sich verstellt (Einstellschraube gelöst ? )
- Ventilsitz "verbrannt" (sofern noch nicht auf bleifrei umgerüstet)
- Loch im Kolben bzw. Kolbenringe abgenutzt
(hatte ich bei miener LM3, also ein Loch im Kolben. nachdem ich, nach dem Waschem,
zu sehr am Gas gedreht hatte).....sie lief zwar, aber wie ein Sack "Nüsse"...und
nachdem ich die Köppe runter hatte, sah ich das Malheur, in einem Kolben war, ein
kleines "Loch" 🙁
Daher, einfach mal den Kopf runter bauen (geht ja bei den LM recht "einfach" )
und schauen / lassen, was Sache ist
Dann kannste auch gleich, wenn nicht schon geschehen, auf bleifreie Ventilsitze
umrüsten.
Halte uns mal auf dem laufenden
Zitat:
@Eurit40 schrieb am 4. November 2024 um 15:12:30 Uhr:
Hallo Zusammen, erst mal Danke für Eure Anregungen und NachfragenZu den Themen
zu viel Motoröl und wie gemessen.Ich habe das Motorrad letztes Jahr direkt aus der Werkstatt übernommen und seitdem wurde kein Öl nachgefüllt somit sollte nicht mehr als vorher drin sein (rund 600km konnten ja ohne Probleme gefahren werden.
Messen ist wirklich schwer ich sehe nur das am Meßstab Öl ist wenn ich Ihn rausziehe.
Ich habe die Frau von meinem Freund und ehemaligen Besitzer angeschrieben ob er ein Werkstatthandbuch (ich denke er hatte so etwas) hatte, wenn nein besorge ich mir eines und lese gerade solche Sachen (richtiger Ölstand) nach.Motoröl
Wurde 10W50 Motorex Power Synt berechnetFür Kompressions Messung - Batterie überbrückt (Bat Neu, GEL51913)
Die Batterie haben wir vorher vollständig geladen, Guzzi zog kräftig durch und ohne Zündkerzen muss ja nur ein Zylinder richtig arbeiten bei der Kompression MessungKabelanschlüsse
Sehen alle sehr sauber aus und liegen fest anAbgasanlage ist seit Jahren dieselbe drauf ??
Ansaugtrichter? die Schläuche zum Vergaser wurden im Frühjahr 2023 vor der Übernahme erneuert und die Maschine lief wie oben erwähnt 1 ½ Jahre oder ca.600km wunderbar
Zündverstellung
Bei der letzten Inspektion wurde eine neue „elektronische“ Zündanlage MG1 verbautWerde noch einmal schauen ob der Zündfunken auf beiden Seiten gleich stark ist und berichten.
Hallo,
lies dir das bitte einmal durch:
https://www.sd-tec.de/.../item-1-200004100.html
Das ist die alte Piranha Zündung die habe ich vor dreißig Jahren schon in meiner LM3 gefahren. Elektronisch beschränkt sich darauf, das die Unterbrecherkontakte durch Lichtschranken ersetzt werden .., die Verstellung bleibt Mechanisch.
Folglich könnte durchaus die Zündverstellung "hängen"!
Dazu wissen viele nicht, das die Mechanik weiterhin "geschmiert" werden muss über den Filz in der Zündverstellung.
Deckel abnehmen und einige Tropfen Motoröl auf den Filz geben.
Dann einmal ganz vorsichtig an dem Nocken, dem Teil welches die Lichtschranken "betätigt" vor/ zurück drehen. In eine Richtung müsste sich das Teil, gegen eine leichte "Federkraft" verdrehen lassen. Dreht das teil nach dem loslassen sofort wieder zurück oder hängt es oder lässt sich nur mit ein wenig Kraftaufwand hin und her drehen? Dann hängt die Verstellung und folglich stimmt der Zündzeitpunkt nicht oder wird nicht verändert.
Und vor der Demontage der Zylinderköpfe würde ich die Brennräume, Zylinder/ Ventile erst einmal Endoskopieren!
Ist das unauffällig, Vergaser prüfen, Ventilspiel prüfen (darauf achten das der RICHTIGE Zylinder im OT steht), Grundeinstellung Zündung prüfen.
Schauen, das der wenigstens anspringt und im Leerlauf läuft.
Dann Zündung "abblitzen" auch ob bei "Gas geben" eine Zündverstellung erfolgt. Sollte der Motor zu mindest im Stand mehrere tausend Umdrehungen erreichen (im Werkstatt Handbuch nachsehen wieviel) prüfen ob auch bei XXXX U/min die Markierung max. Frühzündung erreicht wird, die Zündverstellung richtig arbeitet.
Funktioniert der Choke?
Reagiert der Motor auf Veränderung der Vergasereinstellung? Leerlaufdrehzahl durch Veränderung Gasschieberanschlag oder Leerlaufgemisch.
Dreht der Motor beim "schlagartigem" öffnen der Gasschieber hoch? Falls nein, eventuell Beschleunigerpumpe verstopft.
MfG Günter
Hallo Markus
Läuft deine Guzzi jetzt. Deine nächste Werkstatt wäre wohl Renner Eimeldingen.
Im Raum Lörrach gibt es auch noch den Guzzi Stammtisch Dreiländereck da könntest du auch noch anfragen.
Viel Erfolg Gruß Uli
So nach langer Zeit eine Rückmeldung. Es war schwer eine Werkstatt zu finden die meine Guzzi mal nachsehen wollte. Anscheinend sind alle im Rennsport tätig und melden sich gar nicht zurück oder sagen gleich Sie haben keine Zeit. Auch die Werkstatt die das Motorrad von Anfang an zu Reparaturen und Inspektion hatte.
Ich habe mitbekommen das sich ein alter Kumpel den ich mind. 30 Jahre nicht mehr gesehen habe als Moped Werkstatt ganz in der Nähe (Hartheim) selbständig gemacht hatte. Also rein ins Auto zu Ihm gefahren, da standen doch gleich zwei zerlegte Guzzis :-) .... kurzes Gespräch und bring halt mal vorbei das das Ding. Was soll ich sagen 3 Wochen später kommt der Anruf, komm vorbei alles fertig, Guzzi läuft und hat frischen Tüv (war fällig und abgesprochen). Der Fehler war, die Guzzi hat zwei Gas-Züge und einer war direkt am Griff ab, so hat ein Zylinder keinen Spritt abbekommen und da der Schieber zu blieb zeigte der Kompression Test bei mir unterschiedliche Werte an ........ im nachhinein logisch. Jetzt hat die Guzzi zwei neue Gas-Züge und läuft wieder sehr schön,
Danke nochmal an Euch
Markus
Zitat:
@4matic Guenni schrieb am 30. Oktober 2024 um 19:18:04 Uhr:
Gasschieber voll auf.
MfG Günter
Das kann man aber super sehen, ob die Vergaser beim öffnen des Gasschiebers "bewegt" werden. Der Hebel auf der jeweiligen Innenseite ist super zu sehen.
Und das hört man doch wenn da ein Zylinder NICHT mit will ...!!!
Naja, zum Glück hast du jemand kompetentes gefunden und nicht erst die Zylinderköpfe demontiert.
MfG Günter
Zitat:
@4matic Guenni schrieb am 13. August 2025 um 18:24:45 Uhr:
Das kann man aber super sehen, ob die Vergaser beim öffnen des Gasschiebers "bewegt" werden. Der Hebel auf der jeweiligen Innenseite ist super zu sehen.
Und das hört man doch wenn da ein Zylinder NICHT mit will ...!!!
Naja, zum Glück hast du jemand kompetentes gefunden und nicht erst die Zylinderköpfe demontiert.
MfG Günter
Was soll ich darauf antworten
Gasschieber = Gashebel war komplett gezogen
Ja jetzt wo ich es weiß ist es gut zu sehen, eventuell habe ich es bei dem einen Vergaser gesehen und gedacht passt, keine Ahnung
Das ein Zylinder nicht will habe ich glaube ich klar gemacht. Merkt man ganz gut wenn man drauf sitzt. Wie gesagt war meine erste Guzzi, die Frau von meinem besten Kumpel hat mich gefragt ob ich gut auf die Guzzi aufpasse.
Ich habe mir in dem Fall etwas schlimmeres vorgestellt als einfach ein gerissener Gaszug, schon gar nicht das die vom Gashebel weg zwei Züge hat. (Ja man könnte es sehen)
Ja und ich freue mich, in dem Fall einen kompetenteren Bekannten zu haben als ich es in dem Moment war.
Euch allen noch einmal Danke, habe wieder etwas gelernt.
Gruß