Laden unterwegs: Abrechnung, Infrastruktur, Zuverlässigkeit, Preisfindung - keine Preisdiskussion
Da sich die Diskussionen in diversen Threads vermischen und es kaum möglich ist, die entsprechenden Beiträge zu extrahieren, ohne den kompletten Threadverlauf zu zerstören, mache ich hier ein neues Thema auf.
Diskutiert hier bitte - ohne Preise - zu Themen rund um das Laden unterwegs.
Gruß
Zimpalazumpala
Beste Antwort im Thema
Hallo,
ich habe überlegt, ob ich auf einzelne Posts antworten sollte, oder besser nicht. Zumeist werden direkte Antworten gern mal als persönlicher Angriff verstanden, und das will ich nicht. Darum habe ich mir einen anderen Weg der Antwort überlegt.
Oft wird angeführt, dass es ja sehr wenige positive Berichte gibt. Und das stimmt einfach. Ich hab mich gefragt, warum das so ist. Ganz einfach: Da ja jeder erwartet, dass das Ganze funktioniert, ist es eben keinen Kommentar wert, zu vermelden, dass es funktioniert hat. Das ist eigentlich bei nahezu jedem Thema so. Kaum jemand kommt auf die Idee, einfach mal so zu posten, dass er gerade tanken war, und dass das problemlos funktioniert hat. Es kommt auch keiner auf die Idee, extra zu posten, wenn er mit einem beliebigen Verbrenner mal 600+ km am Stück gefahren ist, ohne zu tanken. Die Reaktionen gingen dann ja auch eher in die Richtung "Du Jubelperser". Nein, posten würde man, wenn man zufällig an einer Dorftanke mit einer Säule tanken wollte, und die defekt war, weil Bauer Heinz mit dem Schlepper vorhin gegengefahren ist, und man mit dem Kanister ins Nachbardorf humpeln musste, und Sprit holen. Oder Man äußert sich enttäuscht, wenn man mal so "richtig Vollstoff" über die Bahn gedonnert ist, und dann der Tank nach 300 km die rote Laterne angeworfen hat.
Ebenso beim Ladethema. Darum möchte ich allen Interessierten meine persönlichen Erfahrungen seit Septempber 2018 mitteilen.
Alltag (täglich gefahrene Strecke zwischen 80 und 180 km, Mix Stadt, Landstraßen und Autobahn (120 km/h) ) :
Für meine Alltagsstrecken ist mein Akku gerade groß genug (außer wenn es kalt ist). Dafür ist meine heimische Steckdose zu schwach dimensioniert, um allein dort zu laden. Für mich bedeutet das, dass ich nahezu täglich (an mindestens 300 Tagen im Jahr) öffentlich laden muss.
Im Alltag kenne ich die Lademöglichkeiten entlang meiner Strecken gut. Aber selbst, wenn ich sie nicht kennen würde, erstaunlicherweise, mein Navi (Herstellereinbau) kennt sie alle, und lotzt mich auch tatsächlich richtig dorthin.
Also das Auffinden einer Lademöglichkeit gestaltet sich vergleichbar zur Tankstellensuche (da wusste ich auf den regelmäßig befahrenen Strecken ja auch ohne Hilfsmittel, wo die Tanken stehen). Erfreuliche Beobachtung: sowohl die Abstände zwischen den Lademöglichkeiten haben deutlich abgenommen, als auch die Anzahl der Ladepunkte nimmt kontinuierlich zu. Gleichzeitig steigt die Anzahl wählbarer Anbieter (Ich rede nur von der Säule, nicht vom Bezahlen). Anfänglich war ich etwas "gehandycaped", weil bei Auslieferung kein Typ2 Ladekabel beim Auto dabei war, gut, das Problem hab ich abgestellt, seitdem hat sich die Anzahl der für mich verfügbaren Lademöglichkeiten vervielfacht.
Sonder- und Urlaubsfahrten (also definitv Verlassen der "sicheren" Homezone, Strecken, deutlich weiter als der Akku reicht)
Ich hab das Auto auch auf solchen Strecken genutzt. Vom Heilbronner Raum mehrfach an den Niederrhein (und auch in die Niederlande rein), in den Zentralharz, ins anhaltinische Stammland, nach Tschechien (quer durch Bayern). Sowohl über Autobahnen, als auch über Landstraßen. Meine Beobachtungen: Ausnahmslos jeder Rasthof an der Autobahn, an dem man Benzin bekommen kann, verfügt auch über eine Lademöglichkeit. (Waren es anfangs oft nur einzelne 50 kW Säulen, so finden sich inzwischen zumeist mindestens 2 bis 4 Säulen, und vermehrt auch HPC Lader). Wermutstropfen: Viele davon sind Ionity Säulen. Sie sind zwar offen für jedermann, aber für die meisten unverschämt teuer. Aber, sie stehen da, und man bekommt an ihnen Strom. (an der Tankstelle nebendran muss der Autofahrer auch saftige Aufpreise wegen Autobahn zahlen). Gleichzeitig finden sich entlang der Autobahnen in Entfernungen von bis zu 5 km viele weitere Lademöglichkeiten, sodass man nahezu an jeder Abfahrt abfahren könnte, und in weniger als 10 km eine Ladestelle erreichen kann, wenn man möchte.
Ein kleiner Unterschied zu früher: Ich rufe seitdem bei der Hotelbuchung an, und frage nach, ob man vor Ort laden kann. Ausnahmslos alle Hotels, in denen ich genächtigt habe, haben gern geholfen, und wenn es "nur" eine Kabeltrommel zu einer Schukodose war.
Ladeprobleme auf über 70.000 elektrischen km:
Eine defekte Säule erlebte ich genau ein einziges Mal. Es war ein Schnelllader auf der Autobahn, und der Strom im Akku wäre arg knapp bis zum nächsten an der Strecke gewesen. Allerdings, die freundliche Hotline konnte mir zumindest den langsameren AC Lader mobilisieren, bin dann einen Kaffee trinken gegangen, in der Zeit hat auch der AC Lader genug Strom ins Auto gepumpt, um den nächsten Schnelllader sicher zu erreichen (Hat mich 20 zusätzliche Minuten gekostet, aber hey, war ne Urlaubsfahrt, in sofern nicht wirklich schlimm)
Zu Beginn meines BEV Lebens hatte ich auch Befürchtungen, nie genug Karten und Apps zu haben. So hatte ich mich eingedeckt mit dem billigsten Anbieter, dem zweitbilligsten, einem teureren und einem sauteuren, sowie noch mehreren Apps. Fazit: 2 reichen völlig. Zu 95% nutze ich meine "Hauptkarte" oder deren App, und ansonsten die "Zweitkarte" alle anderen Apps langweilen sich seit mehr als 20 Monaten auf meinem Handy rum.
Veränderungen:
Ja, Laden ist wirklich was anderes als Tanken. An der Tanke fahr ich vorbei, und kann sehen, was die Brühe kostet. Beim Laden sehe ich das auf den ersten Blick nicht... schon doof. Allerdings, warum sollte ich diesen Blick brauchen, bei meiner "Hauptkarte" weiß ich auf den Cent genau, was mich die kWh kosten wird, egal, an welcher Säule. Bei der Zweitkarte weiß ich, dass ich immer vorher in deren App die Preisinformation abrufen muss, da mit diesem Vertrag an jeder Säule ein anderer Tarif gelten kann. So kann ich dann auch in Ruhe entscheiden, ob ich nur das Nötigste lade, und dann lieber weiterfahre, oder ob ich "voll mache".
Auch Ad Hock Laden musste ich schon. Es war eine Säule mit EC Terminal: Der Vorgang selbst unterschied sich in keinster Weise vom Tankautomaten, nur er war relativ teuer, verglichen mit dem, was ich via Roaming hätte zahlen müssen.
Ladeabbrüche:
Kann ich an einer Hand abzählen, wobei bei einem weiß ich genau, dass ein "liebenswerter" Zeitgenosse es lustig fand, den Notaus zu drücken. Naja, gegen die Dummheit der Menschen kann man kein System absichern, leider.
Was ich wirklich nie erlebt habe:
Echte Ladenot. Ich kam nie in die Situation, mir Sorgen mache zu müssen, ob ich noch genug Strom habe, um bis zur nächsten Lademöglichkeit zu kommen.
Aber auch hier ein Unterschied zum Verbrenner: Einfach bis zur "Reservelampe" fahren, das ist eine Strategie, die tatsächlich mal nach hinten losgehen kann.
393 Antworten
Ich habe die Karte vom ADAC (EnBW). Die funktioniert in DACH recht gut, allerdings nicht mehr für Ionity. Für einen 330e ist das aber egal. Die Preise liegen bei 29ct/kWh für AC, für ADAC Mitglieder.
Alleine in Locarno gibt es über 30 Ladesäulen, die die Karte akzeptieren. Einfach mal die Mobility+ App laden und nachsehen, ob das passt.
Wenn du mit dem Hybrid eh nicht sonderlich schnell laden kannst, ist das doch eh kaum lohnenswert, oder? Würde eher sehen, dass bei einer Unterkunft geladen werden kann. So mach ich's mit meinem Hybrid auch. Auf dem Weg lade ich nicht zwischen.
Schaut euch mal das Angebot von eins.de an. Große Verfügbarkeit, kein Vertrag, Zahlung per Lastschrift, App und Karte, kWh generell 33 Cent, außer Ionity, dort 83 Cent.
hättst du nen link für Faule (wie mich) 😉
Nein, der Guttenbergreflex hats auch getan
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Zitat:
@Jason_V. schrieb am 19. Juli 2020 um 18:19:32 Uhr:
Wenn du mit dem Hybrid eh nicht sonderlich schnell laden kannst, ist das doch eh kaum lohnenswert, oder? Würde eher sehen, dass bei einer Unterkunft geladen werden kann. So mach ich's mit meinem Hybrid auch. Auf dem Weg lade ich nicht zwischen.
Da hast du schon recht, ich werd auf dem Weg auch nicht laden da wir normalerweise keine Pause machen - außer kurz in Österreich Sprit nachtanken.
Allerdings wird das mit dem Nachladen in der Unterkunft wohl eher schwierig, weil meine Freundin da ne Wohnung hat und dem italienischen Stromnetz und den Installationen trau ich nix zu - da hauts schon die Sicherung raus wenn man den Ofen und ne Herdplatte gleichzeitig anmacht.
Deshalb würd ich gern Abends für 2-3 h nachladen wenn wir in Luino oder Umgebung beim Essen sind, damit ich dort wenigstens teilweise elektrisch fahren kann...
An das normale Stromnetz werd ich da auch nicht rangehen. Ich würd das Auto aber in der Nähe an einer Säule parken. Ggf. über Nacht oder tagsüber wenn man, wie du schon sagst, essen ist oder am Strand etc.
Zitat:
@Jason_V. schrieb am 19. Juli 2020 um 18:19:32 Uhr:
Wenn du mit dem Hybrid eh nicht sonderlich schnell laden kannst, ist das doch eh kaum lohnenswert, oder? Würde eher sehen, dass bei einer Unterkunft geladen werden kann. So mach ich's mit meinem Hybrid auch. Auf dem Weg lade ich nicht zwischen.
Warum nicht? Wenn ich auf der BAB unterwegs bin und meine Pause machen kann ich den Akku auch soweit wieder voll machen wie in der Zeit geht. Das gleiche gilt auch wenn ich irgendwo weiter weg bin zum Einkaufen, Freizeitpark, etc. Also eigentlich immer dann wenn mein Akku unter 30-40% ist. Sonst kommt man auch mit dem Plugin nicht auf elektrische KM.
Weil es mein Profil in Kombination mit der Ladeinfrastruktur eben nicht hergibt.
'Länger' bin ich mit dem Hybrid nicht an öffentlichen Stellen an denen es Säulen gibt.
Kurz mal beim Supermarkt aber für die 15 Minuten ist's mir das, wie gesagt, nicht wert. Die Säule steht am anderen Ende des Parkplatzes und kostet ordentlich Geld.
Ich lade meine PHEV üblicherweise zuhause. Wenn es allerdings mal etwas weiter weg geht wäre es schon schön wenn das mit dem Nachladen recht problemlos funktionieren würde. Erste Erlebnisse diesbezgl. sind eher ernüchternd. Ich nutze auch EnBW Mobility App mit dem ADAC Tarif. Der Versuch sich eine Ladestation zu ergattern scheiterte bisher an
- Ladesäule trotz Anzeige in App nicht gefunden
- Ladesäule trotz Anzeige frei durch Fahrzeuge belegt mit eingestecktem Ladekabel
- Ladesäule trotz Anzeige frei durch Fahrzeuge belegt mit E Kennzeichem ohne Ladekabel
Die Sucherei kann nervend sein, die Beschilderung ist in vielen Fällen schlecht.
Für Supermärkte/Baumärkte etc. in RLP ist Ladeinfrastruktur auch ein Fremdwort. Gerade wurden bei einem Toom und einem Aldi hier die Parkplätze komplett neu gemacht. Aber wer hätte da wohl an ein paar Ladestationen gedacht. Macht ja keiner hier so als Kundenfang. Wenn ich geschäftlich in Kalifornien bin bietet nahezu jeder Markt und jedes Shoppingcenter jede Menge Ladesäulen, selbstverständlich zum Nulltarif. Und alle in bester Lage. Mit dem Leihwagen (Verbrenner) muss man immer etwas weiter laufen. Davon sind wir in Deutschland scheinbar noch sehr weit entfernt.
Klar ist es für den PHEV kein Weltuntergang, aber auf der anderen Seite möchte ich schon so viel wie nur irgend möglich elektrisch fahren. Dank zweiphasigem Laden mit 7,2 kW wäre das auch zeitlich nicht das große Problem.
Zitat:
@TFSI_Q5 schrieb am 24. September 2020 um 12:54:43 Uhr:
- Ladesäule trotz Anzeige frei durch Fahrzeuge belegt mit eingestecktem Ladekabel
Das dürfte in der Regel am Anbieter der Ladesäule liegen. Hier funktioniert dann entweder die Kommunikation nicht oder nur zeitverzögert.
Gerade bei Gratisladesäulen ohne Abrechnung (also bei Supermärkten etc. - sofern die überhaupt in der App angezeigt werden) dürfte es gar keine Datenweiterleitung an die entsprechenden Gateways geben.
Guten Tag,
ich bin seit ueber 10 Jahren im Forum unterwegs und habe seit ein paar Wochen einen neuen X1 25e.
Gut, zwar "nur" ein Hybrid, aber zu meinem Profil passt der Wagen.
Nun zu meiner Frage.
Wie funktioniert das "gratis-laden? " bei Aldi Lidl und Co.?
Braucht man da eine Karte, wenn ja, welche, oder App?
Ist die Ladezeit/-Menge begrenzt?
Freue mich schon auf Antworten von Nutzern aus der Realität.
Trotz Suche und Google bin ich leider nicht so ganz weiter gekommen.
Zwar gibt es zahllose Beiträge, wie toll das Netz erweitert wird, aber nicht, wie der Ladevorgang faktisch vor sich geht.
Als einzige " Karte" habe ich die "BMW charge" Karte. Die war beim Kauf des Wagens dabei.
Genutzt habe ich sie noch nicht. Die Kosten von 0,79€ bzw 0,39€/kw
werden mich auch wohl in Zukunft davon abhalten.
Bin als E-Mail Neuling für jede positive Erfahrung bezeichnet. Karte, App usw. dankbar.
[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Ladestationen Aldi, Lidl und Co' überführt.]
Also meine Erfahrungen sind bisher sehr positiv. Bei Kaufland einfach anstöpseln und er lädt. Freischaltung nicht notwendig. Aldi und Lidl habe ich bisher noch nicht probiert. Ist ein netter Nebeneffekt, die Parkzeit beim Einkauf sinnvoll zu nutzen.
[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Ladestationen Aldi, Lidl und Co' überführt.]
Ich denke, viel mehr Karten wirst du auch nicht benötigen. Du kommst ja jederzeit von der Stelle mit dem Hybrid, da muss man beim BEV schon eher noch eine Alternative in petto haben. Möglicherweise kommt dann noch die Möglichkeit auf der Arbeit zu laden, als Ausweichvariante dazu.
[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Ladestationen Aldi, Lidl und Co' überführt.]
Lidl: Einfach Anstöpseln (wenn zufällig mal ein Anschluß frei ist).
[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Ladestationen Aldi, Lidl und Co' überführt.]
Danke schon mal. Sooo unkompliziert haette ich mir das nicht vorgestellt.
[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Ladestationen Aldi, Lidl und Co' überführt.]