Ladeleistung am Schnellader
Hallo zusammen,
ich fahre seit Juni 21 einen Mokka-e GS-Line, also schnelladefähig. In den ersten Monaten hat er am 300 kW Schnellader (EnBW, ALDI) immer bei Ladestand unter 50% mit ca. 75-85 kW geladen, bis 80% dann noch zwischen 55 und 65 kW. Ab 83% dann deutlich langsamer, zuerst ca. 18 kW und dann abnehmend.
Seit Mitte Oktober funktioniert das "Schnelladen" nicht mehr, das Höchste was er lädt ist unter 50% ca. 35 kW und über 50-60% ca. 18 kW. Ich habe dies bei 3 Ladevorgängen mit Bildern dokumentiert und dabei auch die genauen Umstände beschrieben. Es waren z.B. 6 Grad Außentemperatur, Anfahrt bis zur Ladestation 10 km (also Auto / Akku zumindest angewärmt) und trotzdem nicht mehr Ladeleistung. Diese verbessert sich auch nicht mit der Zeit, d.h. er lädt auch nach längerer Ladedauer nicht mehr schneller.
Ein Ladevorgang von ca. 10% auf 80% dauert inzwischen ca. 1:20 bis 1:30 Stunden (am Schnellader), dazu kommt dass im Winter die Reichweite ja extrem niedrig ist. Das würde jetzt bedeuten, dass man auf Strecke ca. alle 120-140 km (Reichweite von 70%, also von 80% auf 10%) spätestens wieder zum Laden muss und dann ca. 1,5 Stunden warten muss. Das ist nicht tragbar.
Ich habe das Auto nun seit 2 Wochen beim Händler und habe heute die Nachricht bekommen, dass alles so in Ordnung ist, bei diesen Temperaturen und Bedingungen geht nicht mehr. Wenn dem wirklich so wäre, denke ich, das Internet wäre voll von Berichten und Beschwerden. Dazu konnte ich jedoch nicht einen einzigen Beitrag finden.
Daher habe ich mich nun hier angemeldet und hoffe auf Eure Erfahrungswerte. Kann jemand aktuell seinen Mokka-e auch noch über 50 kW laden oder sogar noch mit 70-80 kW? Wenn ja bei welchem Ladestand der Batterie. Oder habt Ihr alle auch dieses Verhalten und keiner wundert sich (wie Opel behauptet). Ich habe bei meinen 3 dokumentierten Versuchen sogar 2 mal einen Ladenachbarn gehabt, einen Fiat 500 und einen Mercedes Vito e, die haben jeweils normal mit ca. 75 kW geladen. Laut Opel haben alle Hersteller außer Tesla dieses Problem mit dem langsameren Laden im Winter. Ich kann das aber nun definitiv nicht glauben...
Danke für Euren Input!
24 Antworten
Haben zwar Mokka E aber ist nur "Zweitauto" und wird nur über die Nacht daheim geladen.
Aber das Problem haben auch andere Hersteller im Winter.
Hyundai oder Kia obwohl 800 Volt geht da auch die Ladeleistung weit runter sobald es kalt wird.
Natürlich dort auf Grund der 800 Volt vielleicht von 20 Minuten aunf 35 Minuten also leichter vertretbar.
(gibt aber mit Suchbegriff viele Youtube Videos mit den Problem)
Wo gibt es 800 V Ladesäulen ?
Gibt es natürlich nicht. Meinte nur das Auto hat 800 Volt Technologie!
War etwas unglücklich Formuliert!
[Inhalt von MT editiert, Zusammenhang jetzt entfallen]
Ist eher ein Marken Problem von Opel, Kia, Hyundai....
Tesla, BMW und viele andere haben da fast kein Problem. Und die Technik ist auch schon ausgereift!
Oder wir warten bis 2030 und mehr bisn Wasserstofftechnologie wenn überhaupt ausreift ist.
Zitat:
@trapos10 schrieb am 14. Dezember 2021 um 12:17:58 Uhr:
[Inhalt von MT editiert, Zusammenhang jetzt entfallen]
Ist eher ein Marken Problem von Opel, Kia, Hyundai....Tesla, BMW und viele andere haben da fast kein Problem. Und die Technik ist auch schon ausgereift!
Oder wir warten bis 2030 und mehr bisn Wasserstofftechnologie wenn überhaupt ausreift ist.
Die Definition von "Problem" ist hier ausschlaggebend. Jeder Akku verliert Ladeleistung unter 20 Grad. Auch Tesla und BMW. Die Frage ist nur wie er beim entsprechenden Modell konditioniert wird. Um den Akku auf "Wohlfühltemperatur" zu bringen ist nämlich Energie notwendig, denn es gibt kaum Abwärme. Hat man nun ein hochpreisiges EV mit 77-100 kWh Akku hat man genug Puffer um den Akku zu heizen ohne einen Reichweitenschock zu bekommen. Bei einem 47 kWh (netto) Akku im Mokka merkt man das aber massiv bei der Reichweite, wennn man zusätzlichen Strom ins Thermalmanagement schickt. Daher dürfte der Akku trotz Thermalmanagement im Mokka nur bedingt konditioniert werden, aber mit Sicherheit nicht auf 20 Grad um maximale Ladeleistung zu ermöglichen.
Also hier muss man etwas differenzieren. Kein Hersteller überlistet die Physik. Einige haben aber technische Möglichkeiten die Rahmenbedingungen zu verändern.
Ihr habt einen Kleinwagen gekauft. Hört bitte auf diesen mit einem Tesla oder BMW zu vergleichen.
Im Frühling wird die DC Ladeleistung 100%ig wieder besser. Es liegt wahrscheinlich kein Defekt vor.
VW ist so nett und zeigt das mal auf (siehe Anlage), wie sich die Ladeleistung bei gleichem SOC nach Temperatur verhält. Wie gesagt, andere Hersteller stecken halt viel mehr Technik ins Auto um diesen Umstand abzuschwächen. Hier übrigens mal ein Ausschnit für einen BMW i3s, welche ja im Segment des Mokka liegt.
Zitat:
Wenn der Akku außerhalb seines optimalen Betriebstemperaturbereiches ist, wird die Ladeleistung vom BMS weiter reduziert. Der 60Ah-Akku ist nicht so temperaturempfindlich. Beim 94Ah-Akku muss man im Frühling und Herbst mit etwa 50% höheren Ladezeiten rechnen. Im Winter, bei nicht warmgefahrenem Akku, dauert die Ladung sogar doppelt so lange!
Also ist "ausgereifte Technik" mitunter auch eine Frage des Segments.
Heißt dann "übersetzt": Im Winter vor dem Laden erstmal ne Runde um den Block um den Akku auf Betriebstemperatur zu bringen, wenn man eine schnelle(re) Ladung wünscht?
Zitat:
@PIPD black schrieb am 14. Dezember 2021 um 12:42:57 Uhr:
Heißt dann "übersetzt": Im Winter vor dem Laden erstmal ne Runde um den Block um den Akku auf Betriebstemperatur zu bringen, wenn man eine schnelle(re) Ladung wünscht?
Geht sich leider nicht aus. Laut diversen Youtube Videos.
Liegt aber nicht nur an der Fahrzeugklasse von Mokka auch Hyundai doch 15 bis20 Tausend mehr hat das selbe Problem.
Wobei technisch sicher machbar. Einfach eine funktion Einbauen das der Akku von Fahrer kurz vor den Laden "Erwärmt" werden kann. Macht ja keinen Sinn das ständig laufen zu haben wenn man nicht Laden will.
@PIPD Black: Wer auf schnelles Laden Wert legt, sollte im Winter direkt nach der Fahrt (zB. von der Arbeit heim) an die Säule anschließen. Da ist der Akku noch auf Temperatur geht merklich schneller als zb. Kalt am Morgen aufladen. Ist bei unserem Mokka e deutlich zu merken, der Unterschied.
Schnelladen ist übrigens nicht so förderlich für die Lebensdauer des Akkus. Sollte eher die Ausnahme denn die Regel sein...
Ich habe nach vielen Recherchen und Youtube-Videos zum Thema nun den Eindruck gewonnen, dass hier kein Fehler meines Mokka-e vorliegt (der repariert werden könnte), sondern ein generelles Problem bei Opel und auch der allermeisten Mitbewerber. Es wird durchaus häufig beschrieben, dass es zu massiven Einbrüchen im Winter bei der Ladeleistung kommt und außer vorher lange Strecke fahren (oder bei Tesla den Akku vorheizen) gibt es kaum Möglichkeiten dagegen.
Da zusätzlich ein massives Reichweitenproblem im Winter beim Mokka auftritt (realistisch kaum 150 Strecke auf der Autobahn trotz Tempo 110) habe ich mich bei meinem Händler für eine Rückgabe stark gemacht. Er will mir den Mokka (im Leasing) gegen einen Grandland Hybrid tauschen und das Angebot klingt schon sehr interessant. Ich werde wohl den Test der Elektromobilität erst einmal beenden und auf die nächste oder übernächste Generation warten, derzeit ist das Ganze noch nicht wirklich als vollwertiges Gebrauchsfahrzeug nutzbar...
Sagen wir mal so: Was hast Du erwartet? Selbst der Reichweitenrechner auf der Opel-Seite zeigt Dir das an. Der Mokka e ist ein Auto für die Stadt bzw Kurz- und Mittelstrecke. Optimal nur, wenn man selbst Zuhause eine Wallbox hat. Erst informieren - dann Auto besorgen.