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Kurzer Fahrbericht vom E250 CGI

Mercedes E-Klasse W212
Themenstarteram 3. Oktober 2009 um 10:28

Hallo Community,

vergangenen Mittwoch hatte ich Rahmen einer Inspektion die Möglichkeit den neuen W212 E250 CGI für drei Stunden probe zu fahren. Hier meine Eindrücke von dem Fahrzeug.

Optik

Der Wagen war schwarz und verfügte über die Avantgarde-Ausstattung. Die Sitze waren aus Stoff und hatten Teilleder-Applikationen. Die Innenausstattung verfügte zudem über dunkles Holz.

Wenn man in echt vor dem Wagen steht sieht er deutlich besser als auf Fotos aus. Wahrscheinlich deshalb, weil man ihn so richtig dreidimensional bewundern kann, was auf Fotos leider nicht möglich ist. Insbesondere die Rückleuchten wirken in echt wesentlich harmonischer als auf Bildern.

Als bisheriger 124er-Fahrer kann ich mich mit dem neuen Design sofort anfreunden. Ich würde ihn als nicht mehr aber auch als nicht weniger gelungen bezeichenen wie den W211, aber um Längen besser als der W210.

Motor und Getriebe

Gleich vorweg, hier scheiden sich die Geister. Ganz bewusst hatte ich mich für den 250er als Vierzylinder entschieden, weil hier die größte Neuheit unter der Haube steckt. Die Sechs- und Achtzylinder sind ja bereits aus dem Vorgänger bekannt und wohl über jeden Zweifer erhaben.

Also reinsetzen, Schlüssel umdrehen und schon startet das neue Triebwerk. Sofort fällt er in einen ruhigen, praktisch vibrationsfreien Leerlauf und ist auch akkustisch kaum wahrnehmbar. Den 250er gibt es ja ausschließlich mit Automatik, und zwar mit fünf Gängen und dem Wählhebel auf der Mittelkonsole. Also Gang rein und los geht's. Die Automatik legt den ersten Gang ohne Ruck ein, man merkt es lediglich am Drehzahlmesser, dessen Nadel etwas absinkt. Geht man von der Bremse runter rollt der Wagen wie bei Automatik gewohnt langsam an. Der erste Tritt auf's Gaspedal macht einem dann aber sofort deutlich: Hier ist ein Vierzylinder am Werkeln. Dieser geht zwar angenehm kultiviert zu Werke, kann aber seine Bauart nie verleugnen. Dieser Eindruck verstärkt sich dann noch, sobald man dem Wagen mehr Leistung abverlangt. Der Motor hat ein kerniges Arbeitsgeräuch und im Bereich von 2000 bis 2500 Umdrehungen sind auch entsprechende Virbrationen im Lenkrad zu spüren. Nur zum Vergleich, selbst ein 20 Jahre alter M103 ist diesem modernen Vierzylinder in Punkto Laufkultur und Motorgeräusch meilenweit voraus. Bei diesen beiden Vorteilen bleibt es dann aber auch schon. Denn in allen anderen Bereichen bietet der neue 250er eine hervorragende Abtriebsoption.

Maximal leistet er 150 kW bei 5500/min und liefert ein maximales Drehmoment von 310 Nm konstant zwischen 2000/min und 4300/min. Von einem Turboloch ist pratisch nichts zu spüren. Der Motor reagiert sehr spontan auf Gaspedalbefehle und beschleunigt gewaltig, wenn man das Pedal mal richtig durchdrückt. 7,8 Sekunden vergehen bis auf Tempo 100, wäre da nicht permanent der kernige Vierzylinder akkustisch präsent, man würde meinen ein Achtzylinder treibt einen voran. Hier gibt es nicht, aber rein gar nichts, was an eine Turbodieseltypische Charakteristik erinnern könnte. Der Motor zieht aus niedrigen Drehzahlen willig durch bis über die 6000er Marke. Wüsste man nicht was unter der Haube steckt würde man von über drei Liter Hubraum ausgehen. Es ist wirklich sehr beeindruckend, was heute aus 1,8 Liter herausgeholt wird.

Lässt man das Pedal durchgedrückt erreicht der Wagen nach kurzer Zeit auf der Autobahn die 200 Km/h Marke. Weiter habe ich nicht beschleunigt. Laut Werksangaben sollen bis zu 240 Km/h möglich sein.

Als etwas störend empfand ich die 5-Gang Automatik. Nicht etwa weil ich zwei Fahrstufen vermisse, sonder eher weil sie mir zu oft schaltet. Hier kann der Motor seine 1,8 Liter Hubraum dann scheinbar doch nicht ganz verstecken. Sobald man kräftig Gas gibt schaltet das Getriebe zurück, und zwar mit spürbarem Rucken. Die Leistung setzt dann zwar gleich brachial ein, aber dem Antriebskomfort kommt das nicht zu gute. Leider gibt es diesen Motor nicht mit Schaltgetriebe. Aber etwas mehr Ruhe und Gelassenheit täte dem Getriebe sichtlich gut, auch wenn es etwas zu Lasten der Fahrleistungen ginge. Fährt man den Wagen ruhig, dann ist die Automatik eigentlich nicht wahrzunehmen und sehr angenehm zu fahren.

Zum Verbrauch kann ich leider nicht viel sagen. Ich bin den Wagen über eine Strecke von ca. 75 km Gefahren. Dabei hat sich die Tanknadel schon bewegt, jedoch nicht großartig. Ich gehe mal davon aus, dass ich trotz Vollgasetappen und einen großen Stadtverkehrsanteil noch knapp unter 10 Litern auf 100 km geblieben bin.

Fahrkomfort

Der Fortschritt in der Fahrwerkstechnik in den letzten 20 Jahren ist nicht zu übersehen. Obwohl der Wagen recht straff erschien, bügelte er sämtliche Unebenheiten des Fahrbahnbelags mühelos weg. Gleichwohl finde ich gerade bei den Schluckleistungen der Federung den Unterschied zu älteren Vorgängermodellen noch am geringsten. Der Fortschritt wird vor allem bei der Fahrdynamik erkennbar. Hier liegen Welten zwischen einen W212 und bspw. einem W124. Das Auto lässt sich praktisch mit einem Finger um jede Kurve dirigieren, liegt auf der Autobahn satt wie ein Brett und absolut spurstabil. Die Lenkung arbeitet sehr direkt. Der Eigenanteil an Fahrarbeit für den Fahrer ist hier deutlich geringer als in früheren Modellen. Für ein Auto von fast 4,90 Meter Länge fährt sich der Wagen zudem außergewöhnlich agil. Man merkt eigentlich nicht, was für ein Schiff man da durch die Landschaft bewegt.

Nutzwert

Den Nutzwert konnte ich während der Probefahrt nicht wirklich testen. Bis auf einen Blick in den großen Kofferaum habe ich es bei den Fahreindrücken belassen. Hier hat sich wahrscheinlich auch relativ wenig im Vergleich zu seinen Vorgängern geändert.

Fazit

Alles in allem ist der E250 CGI ein hervorragendes Fahrzeug. Fahrkomfort, Fahrdynamik und auch die Verarbeitungsqualität lassen praktisch keine Wünsche offen. Mit 150 kW bietet der Wagen für meinen persönlichen Geschmack mehr als genug Leistung. Vielleicht würde bei einem Vierzylinder meine Wahl sogar eher auf den 200er fallen, der mit 135 kW kaum schwächer ist. Damit wären wir auch schon beim größten Kritikpunkt. Ein Auto dieser Komfort- und Leistungsklasse hat zumindest ein Sechszylindertriebwerk verdient. An dieser Stelle bedaure ich es sehr, dass Mercedes den 2,5l M272 zugusten den turbogeladenen M271 gestrichen hat. Der bisherige 230er Motor im W211 hat in Verbindung mit der 7-Gang Automatik einen deutlich höheren Fahrkomfort geboten, wenn auch gleich mit etwas geringerer Durchzugsstärke und höherem Verbrauch erkauft. Ein 2,5l CGI V6, ähnlich dem 350 CGI wäre hier wohl die optimale Motorisierung gewesen. Schade, dass Mercedes uns diesen Motor bisher vorenthalten hat.

Die Lücke zwischen dem aktuellen 250 CGI und dem 350 CGI ist einfach noch zu groß, hier muss mittelfristig zumindest das 3l-V6-Agregat mit Direkteinspritzung her.

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 3. Oktober 2009 um 10:28

Hallo Community,

vergangenen Mittwoch hatte ich Rahmen einer Inspektion die Möglichkeit den neuen W212 E250 CGI für drei Stunden probe zu fahren. Hier meine Eindrücke von dem Fahrzeug.

Optik

Der Wagen war schwarz und verfügte über die Avantgarde-Ausstattung. Die Sitze waren aus Stoff und hatten Teilleder-Applikationen. Die Innenausstattung verfügte zudem über dunkles Holz.

Wenn man in echt vor dem Wagen steht sieht er deutlich besser als auf Fotos aus. Wahrscheinlich deshalb, weil man ihn so richtig dreidimensional bewundern kann, was auf Fotos leider nicht möglich ist. Insbesondere die Rückleuchten wirken in echt wesentlich harmonischer als auf Bildern.

Als bisheriger 124er-Fahrer kann ich mich mit dem neuen Design sofort anfreunden. Ich würde ihn als nicht mehr aber auch als nicht weniger gelungen bezeichenen wie den W211, aber um Längen besser als der W210.

Motor und Getriebe

Gleich vorweg, hier scheiden sich die Geister. Ganz bewusst hatte ich mich für den 250er als Vierzylinder entschieden, weil hier die größte Neuheit unter der Haube steckt. Die Sechs- und Achtzylinder sind ja bereits aus dem Vorgänger bekannt und wohl über jeden Zweifer erhaben.

Also reinsetzen, Schlüssel umdrehen und schon startet das neue Triebwerk. Sofort fällt er in einen ruhigen, praktisch vibrationsfreien Leerlauf und ist auch akkustisch kaum wahrnehmbar. Den 250er gibt es ja ausschließlich mit Automatik, und zwar mit fünf Gängen und dem Wählhebel auf der Mittelkonsole. Also Gang rein und los geht's. Die Automatik legt den ersten Gang ohne Ruck ein, man merkt es lediglich am Drehzahlmesser, dessen Nadel etwas absinkt. Geht man von der Bremse runter rollt der Wagen wie bei Automatik gewohnt langsam an. Der erste Tritt auf's Gaspedal macht einem dann aber sofort deutlich: Hier ist ein Vierzylinder am Werkeln. Dieser geht zwar angenehm kultiviert zu Werke, kann aber seine Bauart nie verleugnen. Dieser Eindruck verstärkt sich dann noch, sobald man dem Wagen mehr Leistung abverlangt. Der Motor hat ein kerniges Arbeitsgeräuch und im Bereich von 2000 bis 2500 Umdrehungen sind auch entsprechende Virbrationen im Lenkrad zu spüren. Nur zum Vergleich, selbst ein 20 Jahre alter M103 ist diesem modernen Vierzylinder in Punkto Laufkultur und Motorgeräusch meilenweit voraus. Bei diesen beiden Vorteilen bleibt es dann aber auch schon. Denn in allen anderen Bereichen bietet der neue 250er eine hervorragende Abtriebsoption.

Maximal leistet er 150 kW bei 5500/min und liefert ein maximales Drehmoment von 310 Nm konstant zwischen 2000/min und 4300/min. Von einem Turboloch ist pratisch nichts zu spüren. Der Motor reagiert sehr spontan auf Gaspedalbefehle und beschleunigt gewaltig, wenn man das Pedal mal richtig durchdrückt. 7,8 Sekunden vergehen bis auf Tempo 100, wäre da nicht permanent der kernige Vierzylinder akkustisch präsent, man würde meinen ein Achtzylinder treibt einen voran. Hier gibt es nicht, aber rein gar nichts, was an eine Turbodieseltypische Charakteristik erinnern könnte. Der Motor zieht aus niedrigen Drehzahlen willig durch bis über die 6000er Marke. Wüsste man nicht was unter der Haube steckt würde man von über drei Liter Hubraum ausgehen. Es ist wirklich sehr beeindruckend, was heute aus 1,8 Liter herausgeholt wird.

Lässt man das Pedal durchgedrückt erreicht der Wagen nach kurzer Zeit auf der Autobahn die 200 Km/h Marke. Weiter habe ich nicht beschleunigt. Laut Werksangaben sollen bis zu 240 Km/h möglich sein.

Als etwas störend empfand ich die 5-Gang Automatik. Nicht etwa weil ich zwei Fahrstufen vermisse, sonder eher weil sie mir zu oft schaltet. Hier kann der Motor seine 1,8 Liter Hubraum dann scheinbar doch nicht ganz verstecken. Sobald man kräftig Gas gibt schaltet das Getriebe zurück, und zwar mit spürbarem Rucken. Die Leistung setzt dann zwar gleich brachial ein, aber dem Antriebskomfort kommt das nicht zu gute. Leider gibt es diesen Motor nicht mit Schaltgetriebe. Aber etwas mehr Ruhe und Gelassenheit täte dem Getriebe sichtlich gut, auch wenn es etwas zu Lasten der Fahrleistungen ginge. Fährt man den Wagen ruhig, dann ist die Automatik eigentlich nicht wahrzunehmen und sehr angenehm zu fahren.

Zum Verbrauch kann ich leider nicht viel sagen. Ich bin den Wagen über eine Strecke von ca. 75 km Gefahren. Dabei hat sich die Tanknadel schon bewegt, jedoch nicht großartig. Ich gehe mal davon aus, dass ich trotz Vollgasetappen und einen großen Stadtverkehrsanteil noch knapp unter 10 Litern auf 100 km geblieben bin.

Fahrkomfort

Der Fortschritt in der Fahrwerkstechnik in den letzten 20 Jahren ist nicht zu übersehen. Obwohl der Wagen recht straff erschien, bügelte er sämtliche Unebenheiten des Fahrbahnbelags mühelos weg. Gleichwohl finde ich gerade bei den Schluckleistungen der Federung den Unterschied zu älteren Vorgängermodellen noch am geringsten. Der Fortschritt wird vor allem bei der Fahrdynamik erkennbar. Hier liegen Welten zwischen einen W212 und bspw. einem W124. Das Auto lässt sich praktisch mit einem Finger um jede Kurve dirigieren, liegt auf der Autobahn satt wie ein Brett und absolut spurstabil. Die Lenkung arbeitet sehr direkt. Der Eigenanteil an Fahrarbeit für den Fahrer ist hier deutlich geringer als in früheren Modellen. Für ein Auto von fast 4,90 Meter Länge fährt sich der Wagen zudem außergewöhnlich agil. Man merkt eigentlich nicht, was für ein Schiff man da durch die Landschaft bewegt.

Nutzwert

Den Nutzwert konnte ich während der Probefahrt nicht wirklich testen. Bis auf einen Blick in den großen Kofferaum habe ich es bei den Fahreindrücken belassen. Hier hat sich wahrscheinlich auch relativ wenig im Vergleich zu seinen Vorgängern geändert.

Fazit

Alles in allem ist der E250 CGI ein hervorragendes Fahrzeug. Fahrkomfort, Fahrdynamik und auch die Verarbeitungsqualität lassen praktisch keine Wünsche offen. Mit 150 kW bietet der Wagen für meinen persönlichen Geschmack mehr als genug Leistung. Vielleicht würde bei einem Vierzylinder meine Wahl sogar eher auf den 200er fallen, der mit 135 kW kaum schwächer ist. Damit wären wir auch schon beim größten Kritikpunkt. Ein Auto dieser Komfort- und Leistungsklasse hat zumindest ein Sechszylindertriebwerk verdient. An dieser Stelle bedaure ich es sehr, dass Mercedes den 2,5l M272 zugusten den turbogeladenen M271 gestrichen hat. Der bisherige 230er Motor im W211 hat in Verbindung mit der 7-Gang Automatik einen deutlich höheren Fahrkomfort geboten, wenn auch gleich mit etwas geringerer Durchzugsstärke und höherem Verbrauch erkauft. Ein 2,5l CGI V6, ähnlich dem 350 CGI wäre hier wohl die optimale Motorisierung gewesen. Schade, dass Mercedes uns diesen Motor bisher vorenthalten hat.

Die Lücke zwischen dem aktuellen 250 CGI und dem 350 CGI ist einfach noch zu groß, hier muss mittelfristig zumindest das 3l-V6-Agregat mit Direkteinspritzung her.

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18 Antworten

Danke für den schönen Bericht.

Zitat:

Original geschrieben von Moonstone

 

Wenn man in echt vor dem Wagen steht sieht er deutlich besser als auf Fotos aus. Wahrscheinlich deshalb, weil man ihn so richtig dreidimensional bewundern kann, was auf Fotos leider nicht möglich ist. Insbesondere die Rückleuchten wirken in echt wesentlich harmonischer als auf Bildern.

Hi

genau die gleiche Meinung hatte ich auch, als ich das Auto zum ersten mal auf der Autobahn sah, einfach nur traumhaft. Der Innenraum ist auch viel schöner anzusehen, wenn man sich erstmal reingehockt hat. Also ich beurteile so schnell nicht mehr nach Bildern :D

 

Ansonsten sehr schöner Bericht!

Aidk

am 3. Oktober 2009 um 16:40

Hallo Moonstone,

vielen dank für diesen sehr ausführlichen, schonungslosen Bericht!:) War schön zu lesen!

Ich kann zum neuen M 271 vom Fahren nichts sagen, bin noch nicht damit gefahren, aber konnte diesen schon im Stand hören, da war er deutlich leiser wie der M 271 mit Kompressor.

Ich bin sicher, der Motor wird wie im Vorgänger (da noch mit dem Kompressor) seinen Weg machen.

MB wird schon wissen, was sie tun...leider werden die "grösseren" Motoren, zu denen Gefühlsmässig auch die Sechszylinder gehören immer mehr kaputtgemacht. Unterhaltskosten, Kraftstoffkosten, Wiederverkauf...schon im 211er sind die Sechszylinder gebraucht sehr schwer zu verkaufen und wenn, dann muss man deutlichst Federn lassen. Für den Käufer top, für den Verkäufer:(

Zwischen E 200 CGI und E 250 CGI sind 5 000 Euro unterschied!

Ausstattungsbereinigt (optionale Automatik im 200er) sind es immernoch 2 800 Euro!

Sicher werden sich die Motoren unterscheiden, aber eine Welt wird das nicht sein...und fast drei Mille nicht wert;)

Was den W 212 betrifft: Schon zum W 211 sind im Fahrwerk deutliche Unterschiede zu spüren, hätte ich nicht gedacht...

Grüsse

Daniel

am 4. Oktober 2009 um 14:19

Hallo Moonstone,

sehr guter Bericht!

Ich fahre den Motor im E-Coupe und kann Deine Eindrücke zu Motor und Getriebe nur bestätigen bzw. unterstreichen. Der Motor macht Spaß :D

Gruß, Meppen69

Sehr geehrter Moonstone,

als Mitarbeiter der Marketingabteilung von Mercedes haben Sie wirklich schön geschrieben. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, daß Sie evtl auch für Auto Bild oder AMS journalistisch tätig sein könnten. Ich könnte mich natürlich täuschen, aber so detailliert und " liebevoll " schreibt nur ein Profi.:D

Den 250er gibt es ja ausschließlich mit Automatik, und zwar mit fünf Gängen und dem Wählhebel auf der Mittelkonsole.

Den 250er wird es bald auch mit Schaltgetriebe u. Start/Stopp Automatik geben.

Ich fahre derzeit als Mietwagen einen E200 CGI Automatik Avantgarde.

Kurz vorweg, die Seriensitze des Avantgarde ziert keine Stoff-/Lederkombination, sondern eine Stoff-/Kunststoffkombi. Mercedes hat dafür den hübschen Euphemismus "Ledernachbildung Artico" erfunden.

Der Motor ist in meinen Augen in dieser Klasse eine Zumutung. Er klingt wie ein Diesel, d.h. er läuft brummig und klingt gequält, wenn man ihm Leistung abverlangt. Die Kopplung mit der antiquierten Fünfgangautomatik sorgt dafür, dass das Drehzahlniveau auf der Autobahn unerwartet hoch liegt. Man erwartet ab 140km/h ständig, dass noch einmal geschaltet wird. Es kommt aber nix, weil die fünfte Stufe schon eingelegt ist. Viel schneller mag man mit dem Wagen aber auch gar nicht fahren, denn das Fahrverhalten ist von dem sprichwörtlichen Brett soweit entfernt wie ein Eisbär vom Südpol. Ob das nur an den montierten Conti Winterreifen liegt?

Und wo jetzt genau der Vorteil des Downsizings und des mittels prominent platzierter Chromplakette angekündigten Blue Efficiencys liegt, hat sich mir bis jetzt nicht erschlossen. Der Wagen verbraucht lt. BC über die letzten 900km im Schnitt 11,5l/100km. In meiner Hand liegt er nun bei 11,3l im Schnitt - bei völlig normaler Fahrweise über Land, in der Stadt und auf der Autobahn (hier max. 160 lt. Tacho für einen kurzen Moment).

Positiv ist, er ist ordentlich verarbeitet, die Bedienung gibt Mercedes-typisch keine Rätsel auf und das Platzangebot ist sehr gut. Für den aufgerufenen Listenpreis von gut 50.000,- Euro unter dem Strich jedoch eine ziemliche Enttäuschung.

Ich rate jedem an einem CGI Interessierten, eine ausgiebige Probefahrt zu machen.

Zitat:

Original geschrieben von Moonstone

 

Hier ist ein Vierzylinder am Werkeln. Dieser geht zwar angenehm kultiviert zu Werke, kann aber seine Bauart nie verleugnen. Dieser Eindruck verstärkt sich dann noch, sobald man dem Wagen mehr Leistung abverlangt. Der Motor hat ein kerniges Arbeitsgeräuch und im Bereich von 2000 bis 2500 Umdrehungen sind auch entsprechende Virbrationen im Lenkrad zu spüren.

Es ist wirklich sehr beeindruckend, was heute aus 1,8 Liter herausgeholt wird...

Zitat:

Original geschrieben von Vitello Tonnato

Der Motor ist in meinen Augen in dieser Klasse eine Zumutung. Er klingt wie ein Diesel, d.h. er läuft brummig und klingt gequält, wenn man ihm Leistung abverlangt.

Die Stoff /Leder Kombination vom Avantgarde im 211er gibt es schon seit Jahren nicht mehr...wurde bald auf Artico umgestellt auch schon beim 211er:)

Das Motorengeräusch wird durch die Direkteinspritzung hervorgerufen. Hört mal kleine BMW Motoren an;)

Es kommt natürlich immer auf die Ansprüche und das Fahrprofil an:) Wer noch sehr viel Kraftreserve in der Hinterhand haben möchte auf der Autobahn, der ist mit dem 200er wahrscheinlich nicht gut bedient:)

Trotzdem bin ich beim (früheren) Kompressor (211) und beim neuen Turbo ganz sicher: Diese Motoren haben Ihre Daseinsberechtigung:) Niedriger Unterhalt und wenig Wertverlust.

Zitat:

Original geschrieben von Gnarf

 

Trotzdem bin ich beim (früheren) Kompressor (211) und beim neuen Turbo ganz sicher: Diese Motoren haben Ihre Daseinsberechtigung:) Niedriger Unterhalt und wenig Wertverlust.

Eine Daseinsberechtigung haben die nur für Pfennigfuchser und die dürften in dieser Preisklasse vor allem in der GL einer großen, grünen Autovermietung zu finden sein, die ihren Kunden solche Kisten in einer Klasse zumutet, die sie ohne rot zu werden vollmundig "obere Luxusklasse" nennt. :mad:

Mit Luxus hat das rein gar nichts zu tun, nur mit braver, anspruchsloser Fortbewegung. Darauf wiederum dürften in der 50.000,- Euro Klasse aber nicht allzu viele Kunden stehen. Warum auch, wenn das angebliche Blue Efficency Verbrauchswunder in der Praxis säuft wie ein Loch. Elfeinhalb Liter alle hundert Kilometer finde ich für einen 1,8-Liter-Direkteinspritzer jetzt nicht soooo berauschend.

Bleibt als Daseinsberechtigung noch das ökologische Feigenblättchen als Flottenverbrauchsenker (auf dem Papier). Mit wieviel Litern konnte man eigentlich einen W124 300E mit sehr ähnlicher Leistung bewegen? 12? 13? Blue Efficiency? Ich bin begeistert! :rolleyes:

Doppelpost. :rolleyes:

Also von den Papierwerten sind 200 und 250 CGI doch ziemlich eng beieinander.

8,2 vs. 7,8 sek von 0 auf 100

230 vs 238 km/h

Warum wird dem 250CGI hier eine "Leistung wie ein V8" und dem 200CGI eine grottige Fahrleistung an der Zumutbarkeitsgrenze (wenn nicht gar drunter) angedichtet??

Da kann doch irgendwas in der Wahrnehmung nicht stimmen.

Nee, nicht grottig an der Zumutbarkeitsgrenze (das hat ja auch niemand geschrieben), aber für diese Klasse Auto einfach völlig inakzeptabel. Wenn man den Kick-down bemüht, geht der 200er schon nach vorne, aber eben nur unter angestrengtem Getöse, das den subjektiven Eindruck von Anstregung noch untermauert. Und ich fahre sonst einen Golf mit 80 PS. ;)

Ich kann Deinem Bericht nicht so ganz glauben, es sind mehrere Fragen offen:

- Wird der 200 CGI überhaupt schon ausgeliefert? Wenn ja wäre Dein Bericht der allererste hier im Forum. DAnn auch noch mit einem Mietwagen??

- Kurze Übersetzung? Das Gegenteil ist der Fall, die Motoren sind alle extrem lang übersetzt, sodass Vmax im 4. erreicht wird und der 5. nur "Overdrive" ist.

Die Anzahl der Gänge hat nichts mit der länge der Übersetzung zu tun.

- Verbrauch: Für mich nicht plausibel, und ich bin selber den Vorgängermotor 200K mit Automatik eine Zeitlang gefahren. Die von Dir geschriebenen Werte ließen sich selbt mit dem alten Kompressormotor nur unter größten Mühen (digitale Fahrweise) erreichen.

- Ich habe selber einen 80PS Golf V als Zweitwagen (bzw genau genommen meine Frau). Wenn ich zwischen dem und meinem jetzigen E220CDI (Baureihe 211) bzw meinem früheren 200K umsteige komme ich da zu einer anderen subjektiven Wahrnehmung als Du, ums mal vorsichtig auszudrücken

Nimms mir nicht übel, aber aufgrund dieser Liste wage ich deinen Fahrbericht mal in Zweifel zu ziehen.

am 18. Oktober 2009 um 7:06

Pfennigfuchser: Nein, man muss sich ja nur die Verkaufszahlen vom (211) 200 Kompressor ansehen (und die Zahlen des 220 CDI), ist ja auch ein Vierzylinder.

Das sind Leute, die rechnen können:).

Genau so wird das beim 212 auch sein...alle wollen mindestens 6-Ender...aber beim zahlen und verkaufen wollen alle 4-Zylinder:)

Man sieht auch, wie unterschiedlich die Betrachtungswinkel sind. Einer sieht den 250 ordentlich motorisiert, aber mit Vierzylinderklang...ist ja auch einer, sonst bräuchte es keine Sechs oder Achtzylinder.

Der andere ist der Meinug, es gibt keine Daseinsberechtigung für den 200er mit etwas schlechteren Fahrleistungen.

Das ist eine Gefühlssache, 8,2 Sekunden von 0 auf 100 sind doch ordentliche Fahrleistungen...

Und wie gesagt, die Verkauszahlen vom 200er Benzin und 220 CDI werden eine eigene Sprache sprechen...das sind nicht nur Mietwagen:)

Wenn man die "kleinen" Motoren tritt, dann verbrauchen sie auch mehr:)

Fahr den Mietwagen mal ruhig, ohne Kickdown und so, als wäre es Deiner, dann kommt das A-HA Erlebnis:D

Kleine Motoren mit wenig Last = sparsam. Mit viel = säufer.

Grosse Motoren mit wenig Last = wenig sparsam in der Relation. Mit viel last = sparsam im Vergleich zu den Fahrleistungen.

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