ForumBiker-Treff
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Motorrad
  4. Biker-Treff
  5. Kleiner Rückschlag: Probleme beim langsamen Fahren

Kleiner Rückschlag: Probleme beim langsamen Fahren

Themenstarteram 20. Mai 2020 um 11:56

Hallo erstmal an alle,

ich hatte heute meine dritte A2-Fahrstunde. Vorher bin ich außer Fahrrad noch nie Zweirad gefahren, aber ich finde es läuft eigentlich ganz gut. Fahre seit der ersten Stunde schon auf der Straße. Und ich fühle mich beim normalen Fahren in der Stadt oder auf der Landstraße auch sicher. Mein Problem ist der langsame Bereich und da ist mir heute das erste Missgeschick passiert. Direkt beim ersten Linksabbiegen der Stunde bin ich Richtung Bordstein gesteuert, aus Reflex in die Vorderradbremse und zag lag ich da. Ist zwar nichts passiert, weil ich quasi schon stand, aber ich fühlte mich trotzdem schlecht.

Die weitere Fahrstunde lief eigentlich trotzdem gut, bis halt auf das abbiegen und anfahren. Beim Abbiegen fahre ich im 2. Gang mit ca. 20 kmh und lasse nur rollen und lenk dann nach rechts wie beim Fahrrad, wenn ich nach rechts abbiegen will. Ist das so richtig? Ich fühle mich dabei unsicher und es kommt mir so vor als würde ich gleich umkippen oder die Kurve nicht bekommen. Auch das Anfahren ist manchmal ziemlich wackelig verbunden mit zu viel/wenig Gas dabei.

Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen, weil ich den Schein sehr gerne machen würde und mir das einfache fahren sehr viel Spaß macht.

MfG

Ähnliche Themen
20 Antworten
am 20. Mai 2020 um 18:40

Starkes Bremsen mit stark eingeschlagenem Lenker führt fast zwangsläufig zum Wegkippen des Motorrades. Das macht fast jeder irgendwann am Anfang.

Jetzt weisst Du, dass das keine gute Idee ist. Hast was gelernt und fertig.

am 20. Mai 2020 um 18:56

Unter 20 km/h hast Du keinen Lenkimpuls. Das bedeutet, dass Du wie beim Fahrrad in die Richtung fährst, in die Du lenkst. Über 20 wird das anders, da lenkt man zunächst in die entgegengesetzte Richtung - häufig auch, ohne dass man es bewusst wahrnimmt. Wichtig ist die Blickführung. Man fährt da hin, wo man hinsieht. Deshalb nicht aufs Vorderrad blicken, sondern weit voraus in die Kurve rein. Bei diesen langsamen Geschwindigkeiten kann man auch nur die Hinterradbremse benutzen. Das stabilisiert die Fuhre. Letztendlich ist es Übung und Aufgabe des Fahrlehrers, Deine Fahrerei zu analysieren und Deine Fehler mit Dir zu besprechen. Dafür wird er bezahlt.

Zitat:

@kandidatnr2 schrieb am 20. Mai 2020 um 20:56:19 Uhr:

Unter 20 km/h hast Du keinen Lenkimpuls. Das bedeutet, dass Du wie beim Fahrrad in die Richtung fährst, in die Du lenkst.

Es fühlt sich so an, ist aber nicht so, probiers mal mitm Fahrrad, gieb einen lenkimpuls und du fällst fast in die Richtung um :D

Ist beim Motorrad bei geringen Geschwindigkeiten auch so.

Beim Rest stimm ich dir absolut zu.

An den TE:

Lass dich von unserem Geschwafel nicht irritieren. Langsam Motorradfahren ist nicht leicht und es bedarf richtig Übung. Das dauert echt lange bis man am Lenkanschlag Kreise fahren kann.

Es ist ein Spiel aus Kupplungsschleifpunkt und Hinterradbremse.

Wie schon gesagt, sollte dir der Fahrlehrer dabei helfen. Habt ihr die Grundfahraufgaben schon gemacht?

Da gibts doch auch eine mit Schrittgeschwindigkeit fahren und anhalten 5 mal mit dem linken und 5 mal mit dem rechten Fuß oder?

Laufen die gut oder ist das noch schwierig?

am 21. Mai 2020 um 7:27

Mmjein. Für ein Fahrrad ist 20 schon relativ schnell, für ein Motorrad sehr langsam. Irgendwo zwischen Schrittgeschwindigkeit und ca.20 km/h ändert sich diese Dynamik. Steht jedenfalls so im Bernt Spiegel.

Zitat:

@kandidatnr2 schrieb am 21. Mai 2020 um 09:27:23 Uhr:

Mmjein. Für ein Fahrrad ist 20 schon relativ schnell, für ein Motorrad sehr langsam. Irgendwo zwischen Schrittgeschwindigkeit und ca.20 km/h ändert sich diese Dynamik. Steht jedenfalls so im Bernt Spiegel.

Laut meiner Erfahrung, ist das mit dem Lenkimpuls fast geschwindikeitsunabhängig mit dem Radl geht das auch bei 5 km/h nur da fällt man dann fast um, deshalb muss man eben in die Richtung lenken.

Aber das ist auch nur subjektives Gefühl von mir die Physik dahinter hab ich mir noch nie so zu Gemüte geführt.

Bei hoher Geschwindigkeit ists klar, aber langsam.. konnten mit die Professoren damals auch nicht erklären..

Der eine meinte, es bleibt gleich, der andere meinte es ändert sich. Scheint wohl nicht so trivial zu sein.

am 21. Mai 2020 um 8:49

Wenn es so wäre, könnte man mit eingeschlagenem Lenker nicht anfahren.

Hmm je nachdem wo der Schwerpunkt ist oder?

wenn den Schwerpunkt nicht verlagert wird, würde es nicht gehen oder?

am 21. Mai 2020 um 9:10

Bei Geschwindigkeit 0 kann das Zweirad nicht alleine stehen, weil die Kreiselkräfte fehlen. Erst, wenn sich die Fuhre mit steigender Geschwindigkeit stabilisiert, kann man den Lenkimpuls einsetzen.

am 21. Mai 2020 um 9:16

Mein Fahrlehrer sagte immer, dass man durch Zwischengas, beim langsamen Fahren, auch das Motorrad stabilisieren kann, hatte auch das Gefühl, es ist was dran!

Alles schön und gut. Aber hier nur graue Theorie.

Warum fragst Du nicht Deinen Fahrlehrer deswegen? Der soll Dir das nochmal zeigen/helfen. Dafür bezahlst Du ihn ja schließlich.

Moin!

Zitat:

@H4udegen schrieb am 21. Mai 2020 um 11:16:16 Uhr:

Mein Fahrlehrer sagte immer, dass man durch Zwischengas, beim langsamen Fahren, auch das Motorrad stabilisieren kann, hatte auch das Gefühl, es ist was dran!

Ich glaube, du verwechselst Zwischengas und Stützgas. Eigentlich solltest du vor der Kurve die passende Geschwindigkeit - und damit auch den passenden Gang - gewählt und erreicht haben, damit entfällt dann auch die Notwendigkeit für Zwischengas (bei nicht synchronisierten Getrieben).

Fährst du hingegen eine Kurve ohne bzw. mit zu wenig Stützgas wirst du die Fuhre weiter und stärker verlangsamen, ergo kippt sie dir schneller ein - und fällt schlimmstenfalls um.

am 21. Mai 2020 um 10:35

Die Sache mit dem Lenkimpuls ist schön und richtig, physikalisch notwendig, aber ich bin ca. 40 Jahre gut klargekommen, ohne dass ich bewusst daean gedacht habe geschweige denn, überhaupt wusste, dass ich offensichtliche so durch die Kurven komme.

Blickführung ist wichtig, dass muss man bewusst machen. Lenkimpuls ist nice to know, aber den muss man sowieso machen, ansonsten würde man gar nicht bei höheren Geschwindigkeiten in die Kurve kommen. Ob bewusst oder unbewusst ist egal.

Moin!

Und noch ein Nachtrag: Das langsame (Kurven-)Fahren ist das Schwierig(st)e beim Motorradfahren. Es fehlt an den Kreiselkräften, die das Motorrad stabilisieren. Du erkennst einen guten Motorradfahrer auch nicht daran, dass er mit 300km/h die Autobahn gerade herunterballert - das kann im Zweifelsfall (nahezu) jeder.

Wenn du aber die stabilisierenden Elemente aus der Fahrt heraus nimmst, also die Geschwindigkeit raus nimmst, wird es spannend: Denn plötzlich musst du viel stärker selbst stabilisieren und die Maschine in der gewollten Spur halten - in einer Kombination aus Lenkeinschlag/-impuls, Geschwindigkeit, Schräglage, Blicktechnik, Körperhaltung, usw. ...

Und eben das können viele eben, ehrlich gesagt, nur minder gut und packen sich daher gerne beim Wenden, in Spitzkehren, beim Rangieren etc. hin.

Gute Motorradfahrer erkennst du hingegen sehr einfach: Wenn der Fahrer seine Maschine auch sicher, zügig und bestimmt bei geringeren Geschwindigkeiten manövriert, wird es meist auch schaffen, sie auf gerader Strecke auf Kurs zu halten.

Und wenn man dann "ein wenig" übt, kann das ganze dann auch so aussehen: https://www.youtube.com/watch?v=EHgxAp9LSnc

Moin!

Zitat:

@Vulkanistor schrieb am 21. Mai 2020 um 12:35:29 Uhr:

Die Sache mit dem Lenkimpuls ist schön und richtig, physikalisch notwendig, aber ich bin ca. 40 Jahre gut klargekommen, ohne dass ich bewusst daean gedacht habe geschweige denn, überhaupt wusste, dass ich offensichtliche so durch die Kurven komme.

Blickführung ist wichtig, dass muss man bewusst machen. Lenkimpuls ist nice to know, aber den muss man sowieso machen, ansonsten würde man gar nicht bei höheren Geschwindigkeiten in die Kurve kommen. Ob bewusst oder unbewusst ist egal.

Da würde ich, zumindest für das Gros der Fahrer, widersprechen. Es gibt - ohne Frage - Fahrer welche, ohne es zu wissen, Countersteering einsetzen und auch in gefährlichen Situationen instinktiv reagieren. Aus meiner Erfahrung sind das aber eher wenige.

Die Mehrheit fährt zwar und bekommt ihre Maschine auch um die Kurven, aber spätestens wenn es in eine Notausweichsituation kommt, versagen sie - weil sie dann nämlich nicht "nur ein wenig den Oberkörper in die richtige Richtung legen müssen" und sie dann keine Ahnung haben, wie sie schnell(!) einen Impuls zum Ausweichen hinbekommen.

Ich sehe das auch immer wieder bei Handling- und sonstigen Motorradtrainings: Die Leute haben, auf Rückfrage hin, häufig gar keine Ahnung, wie sie bewusst(!) ihr Motorrad lenken (können). Entsprechend ernüchternd sind dann meist auch die ersten Übungen zum Thema Ausweichen.

Aber nochmal: Es gibt natürlich einen kleinen Kreis an Fahrern, die das auch so einfach im Blut haben - sowas findet man ja in jedem Bereich. Aber ist meist eher die Minderheit. Oder - und da kann es für andere ggf. auch gefährlich werden: manchmal auch nur eine Gruppe, die sich selbst so einschätzt.

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Motorrad
  4. Biker-Treff
  5. Kleiner Rückschlag: Probleme beim langsamen Fahren