KFZ Privatverkauf vs. in Zahlungnahme beim "Freundlichen" ?
Hallo und einen schönen guten Abend,
wie der Threadtitel schon erahnen lässt, stehe ich vor der Entscheidung, ob ich mein Fahrzeug in absehbarer Zeit selbst "Privat" verkaufe oder ob ich ihn bei div. Händlern "Bewerten" lasse und der Händler, der mir am meisten dafür bietet bekommt ihn.
Was mich halt von "Privatverkäufen" etwas abschreckt, sind, man liest es hier ja auch leider immer wieder, verschiedene unangenehme Dinge, die da z.B. wären:
* Auto wird gekauft wie gesehen (mit den entsprechenden Vermerken im Kaufvertrag) danach melden sich die Käufer, zählen Defekte auf und wollen Geld zurück bzw. wollen einem das Auto wieder zurückbringen. Drohen mit dem Anwalt.
* Ich muss mich mit einer Gruppe Interessenten ärgern, weil die mir nur unter gewissen Bedingungen das Fahrzeug abkaufen (Preis runterhandeln, bei der Probefahrt irgendwelche Defekte erfinden usw.)
* Oder, wie es meinem Bruder ergangen ist.... Es meldete sich ein interessierter Käufer bei ihm an, dieser konnte allerdings erst in 2 Std. bei ihm sein. Leider wurde aber das Auto in dieser Zeit an einen anderen Interessenten verkauft.... was dem anderen Interessenten sehr schlecht auf den Magen schlug.
Der Privatverkauf bringt für mich den Vorteil, dass ich doch den ein oder anderen Euro mehr bekomme. Nachteil aus meiner Sicht, ich habe hier mehr Risiko und und darf mich mit evtl. "launischen" Interessenten oder Käufern rumärgern.
Dem Ganzen gehe ich natürlich mit einer Inzahlungnahme beim Freundlichen aus dem Weg. Muss mich aber damit abfinden, dass ich hier ein paar Euro weniger bekomme.
Jetzt die Frage an die Community:
Seit Ihr auch schon vor der selben Frage gestanden und wie habt Ihr Euch entschieden ?
Habt Euer Auto Privat verkauft und durftet euch anschliessend mit den Käufern rumärgern, oder Ihr habt auf die paar Euro gesch***** und gesagt: "Bevor ich mich hinterher ärgern muss gebe ich mein Auto in Zahlung"
Wäre toll, wenn die ein oder andere Entscheidungshilfe für mich dabei rausspringt.
Danke schonmal 🙂
Beste Antwort im Thema
Gesparte Zeit, gesparter Stress, kostenloser Leihwagen und seriöse Abwicklung können deutlich mehr wert sein als ein paar Euro mehr Verkaufserlös. Das war auch mir der Fall.
62 Antworten
Tach!
Einen Aspekt möchte ich noch einstreuen:
letztendlich geht es bei der Inzahlungnahme, also bei einem Eintausch gegen ein anderes Fahrzeug, um den Betrag, den ich als Kunde aufzuzahlen habe (ich unterstelle dabei, dass der Wert des einzutauschenden Fahrzeuges unterhalb des Wertes des zu kaufenden Fahrzeuges liegt, weil dies der Normalfall ist).
Wie dieser Betrag sich errechnet, interessiert mich nur am Rande (obwohl dies natürlich bei einer eventuellen Wandlung des Kaufvertrages ein Thema werden kann).
Ich interessiere mich für ein Fahrzeug, welches zum Preis x bei einem Händler ausgestellt ist. Mein altes Fahrzeug wird nun mit einem Betrag y bewertet.
Zudem kommt noch ein Nachlaß z ins Spiel.
Heraus kommt eine von mir am Ende noch cash zu bezahlende Summe a.
Also: x-y-z=a.
Nur a interessiert mich dabei.
Ist y für mein Dafürhalten zu niedrig, muss der Händler eben bei Position z mehr tun.
Denn a lege ich vorab fest. Selbstverständlich auf einen realistischen Wert.
Entweder der Händler geht mit, oder er lässt es bleiben und der nächste macht den Deal.
Bislang hatte ich damit bei vernünftigen Händlern noch nie Probleme. Ein paar Mal musste ich etwas Geduld haben bis der Händler merkte, dass er für sein Auto keinen anderen wirklich kaufwilligen Interessenten finden kann, mehr als 2 Wochen dauerte das aber nie. Dann galt allerdings a-b, wobei b ein paar hundert Euro betrug. Ganz ohne Schmerzen darf man mich in Geschäftsbeziehungen eben auch nicht warten lassen... ;-)
Wichtig ist, beim Autokauf vorab(!) ein Budget festzulegen, welches einen finanziell entspannt bleiben lässt und das man keinesfalls überschreitet.
Ich frage stets nach einem vollständigen Angebot. Dieses beinhaltet neben dem (in diesem Bsp. gebrauchten)Fahrzeug selbst, mit neuer oder junger Inspektion und guter Bereifung, stets auch einen Satz brauchbare Winterräder, die Zulassung, die Aufbereitung (falls nötig) und eine einigermassen aktuelle Navigationssoftware (falls Navi vorh.).
Dies kann man dem Händler auch direkt so mitteilen. Höflich und bestimmt.
Er kann dann entscheiden, ob er mitspielen möchte.
Auf eine Salamitaktik sollte man sich als Kunde nicht einlassen.
Beim Neuwagenkauf sieht die Sache mittlerweile etwas anders aus, denn bei Internethändlern sind oftmals derart hohe Rabatte möglich (aber eben keine Inzahlungnahme), so dass sich ein privater Verkauf des Altwagens weit unter Wert trotzdem noch lohnen kann.
Hier ist dann eben eine eingehende Recherche angeraten.
Gruß,
M. D.
Zitat:
@jottlieb schrieb am 18. März 2015 um 16:07:16 Uhr:
Ich sage nicht dass ein privater Verkauf unseriös ist, aber man kann halt schnell an unseriöse Käufer geraten bzw. muss sich unseriösen potentiellen Käufern herumschlagen bzw. diese aussieben.
Nur so nebenbei: Bei Händlern solltest du das gleiche machen. Da wird man auch schneller über den Tisch gezogen, so dass die Reibungswärme wie Nestwärme sich anfühlt.
Zitat:
@jottlieb schrieb am 18. März 2015 um 16:07:16 Uhr:
Achja und dass der Händler auch die ganze Ummeldeformalitäten übernimmt - unbezahlbar 😉
Die Stunde ist nun wirklich das Geringste.
Zitat:
@Mr. Driveyanuts schrieb am 18. März 2015 um 16:47:13 Uhr:
Nur a interessiert mich dabei.
Das ist richtig, aber trenne ich die beiden Vorgänge, dann ist a am Ende meist kleiner.
Wobei man da eben auch differenzieren muss, es ist nicht immer so.
Mein letztes Fahrzeug habe ich auch beim Händler gelassen. Es war eine 13 Jahre alte C-Klasse, die fertig, runtergeritten und verrostet war. Der hat sich das Fahrzeug nur aus seinem Kabuff angesehen und sein einziger Kommentar war, "wo haben Sie denn die Farbe ausgegraben"?
Für ein gutes Fahrzeug wäre sein Preis sicher nicht wirklich gut gewesen, so aber, mit tausend Mängeln, Rost und Co., waren 1.500€ gar nicht schlecht, denn an einen Privaten hätte ich die Kiste wohl nicht mehr verkaufen können. Da wäre dann nur die Fraktion der Teppich- und Kamelhändler in Frage gekommen und die hätte hingesehen und den Preis gedrückt wo es nur geht. Ich glaube nicht, dass ich da am Ende mehr bekommen hätte.
Zitat:
@Jupp78 schrieb am 18. März 2015 um 18:00:50 Uhr:
Nur so nebenbei: Bei Händlern solltest du das gleiche machen. Da wird man auch schneller über den Tisch gezogen, so dass die Reibungswärme wie Nestwärme sich anfühlt.
Mach dir da bei mir mal keine Sorgen.
Zitat:
@Jupp78 schrieb am 18. März 2015 um 18:00:50 Uhr:
Die Stunde ist nun wirklich das Geringste.
Wenn's denn nur eine Stunde wäre. Problematischer ist einfach, dass ich selber arbeiten muss, wenn die KfZ-Zulassungsstelle geöffnet hat. Ergo wäre da gleich ein ganzer Vormittag oder Nachmittag weg, zumal ja die Zulassungsstelle ja auch nicht direkt neben meinem Büro liegt...