Kerzengewinde hinüber, was tun???
Hallo zusammen,
habe heute grobmotorisch eines meiner Kerzengewinde "vergnigelt". Wenn ich in den Gewindeschacht leuchte, sehe ich Späne in der Brennkammer. Der Kolben steht an diesem Zylinder oben, da ist das gut zu erkennen.
(Blöde?) Frage: Kann ich die Späne evlt. einfach absaugen/ausblasen o.ä. , da man ja theoretisch gut an die Späne kommt???
Ich würde dann versuchen das Gewinde durch nachschneiden noch zu retten (viel Fett an den Schneider und vorischtig nachschneiden) Oder ist es ratsam, den Kopf gleich runter zu machen und sofern erforderlich auszubohren und einen Gewinderep.satz hineinzuschneiden?
Danke für Eure Tipps.
Gruß, Mike
23 Antworten
Das mit dem viel Fett beim Gewindeschneiden bei eingebautem Zylinderkopf ist bedingt gut.
Absaugen?? Schlecht. Was machst du mit den kleinen Spänen, die sich zwischen Kolben und Zylinderwand gelegt haben???
Da gibts nur eine vernünftige Sache. Kopp runter und bei einem Schrauber deines Vertrauens eine M14 Feingewinde-Reparaturhülse einschneiden zu lassen. Wenn der dann noch einen M14 Kerzengewindeschneider hat die restlichen Gewinde auch mal vorsichtig von den Verbrennungsrückständen freischneiden.
Den betreffenden Zylinder gründlichst von den Spänen befreien.
Den Kopp kannste bei eingebauten Motor runter machen. Ich spreche aus Erfahreung
Gruß
Bernd
Genau wie mein Vorredner schon sagte: Auf jeden Fall Kopf runter usw. Alles andere ist zu 99%der Exitus Deines Kolbens, Zylinder etc.
Habe auch mal gedacht ich könnt mir die Arbeit sparen. War zwar nur bei ner 50er, aber im Prinzip ja das gleiche.
Viel Erfolg...
Und die Linke zum Gruss
Hallo Bernd,
das habe ich befürchtet. werde wohl gleich alle 4 Kerzengewinde gegen ein Repset austauschen, soviel ich weiß sind die ja aus Stahl. Dann kann in Zukunft nichts mehr in die Hose gehen.
Wenn der Kopf gelich unten ist und sowieso mechanisch bearbeitet werden muß- vmtl. sinnvol gleich die Ventilsitze fräsen zu assen (hat immerhin schon gute 85 kilokm auf der Uhr)
Gruß Mike
Mach nur das betroffene Gewinde. Nichts hält besser als ein in massives Material gefrästes Gewinde.
Die anderen nur nachdrehen, damit der Dreck weg ist. Du wirst sehen, das sich die Kerze wieder viel besser reindrehen lassen.
Es sei den, man zerstört das Gewinde.
Gruß
Bernd
....ja, ja, lach du nur - wie war das? wer den Schaden hat.... Könnt mir immer noch in den A.... beissen. man sollte halt nix in Hektik machen
Aber das mit dem nachdrehen leuchtet ein...
Den Thread wo es die Gewinderepsätze gibt, habe ich schon gefunden. Werd mal gleich ´ne Bestellung losschicken.
Wollte das Baby ja ohnehin mal einer Frischzellenkur unterziehen. So gesehen wäre jetzt eigentlich ein guter Anlaß.
Muß mal drüber schlafen...
Gruß an alle Kawasaken
Mike
...noch ´ne Frage:
Die korrekte Rep.hülse müßte doch eine mit M14 x 1.25 und Büchsenlänge 15 mm sein, oder?
Gruß, Mike
Hallo,
es gibt da noch eine andere Lösung, die heißt "Helicoil". Gab's letztes Jahr noch im Louis-Katalog, ich glaube auch beim Stahlgruber, oder sonstwo. Das sind wie Spiralfedern, genau angepasst an die jeweiligen Kerzengewinde. Die werden einfach zwischen vergammeltes Gewinde und die Kerze gequetscht. Bei verschiedenen Oldtimern hält's seit Jahren sehr gut, nix undicht, Kompression bestens.
Bei ner 200PS-ZZR1400 wär das sicher nix mehr, höchstens vielleicht 'ne temporäre Notlösung zum langsam heimtuckern, aber ich vermute mal es geht um die im Abspann genannte 750iger, Bj84. Da ist's vielleicht grenzwertig, halt beim Händler nachfragen.
Wie man die Späne aus dem Zylinder rauskriegt, ohne ihn zu zerlegen, keine Ahnung, aber raus müssen sie ganz sicher...
Gruß
Das Thema Helicoil hatte ich schon in verschiedenen Größen und Varianten. Ist gut, wenn man ein Gewinde machen muß das die nächsten 10 Jahre nicht mehr auf gemacht wird. Bei Zündkerzen
Gruß
Bernd
Für Helicoils wird das Gewinde aufgebohrt, auf Übergrösse geschnitten und dann der Coil eingedreht.
Das hält in der Regel auch sehr gut, allerdings sind für Kerzen die TimeSert Buchsen besser, da Vollmaterial und keine (Draht-)Feder.
Zudem haben die Helicoils das unangenehme Verhalten, sich in Hochtemperaturbereichen gerne mal zu lockern. Dann dreht man den Coil mit der Kerze direkt wieder raus
Mal zum Vergleich:
Timesert
Helicoil
hallo zusammen,
vielen dank für Eure Antworten,
so etwas wie Timesert habe ich (Internet sei Dank) gestern gleich geordert - selbes Prinzip. Feingewinde innen und aussen. das Kerzengewinde muß ausgebohrt werden und die neue Büchse wird "einfach" eingedreht, da selbstschneidend (etwa so einfach wie ´ne Zündkerze eindrehen - lass ich ma´besser machen
)
das die helicoils, zumindest bei Kerzengewinden nicht das Optimale sind, kenne ich auch vom Hörensagen. Daher: wenn schon der Kopf runter muß, mach ich lieber gleich was "g´scheit´s" rein...
Gruß, Mike
Pass auf, das du beim Schneiden des Gewindes nicht aus der Richtung kommst. Die Ventile sind näher als du denkst.
Dreh dir in das andere Loch eine Kerze rein, damit du ungefähr die Richtung hast.
Und Loctide oder ähnliches nicht vergessen.
Gruß
Bernd
...keine Sorge
wie gesagt, ich denke, ich lasse mir sowohl die Bohrung als auch den Gewindeeinsatz besser von einem Fachmann setzen und installieren. Ich habe weder eine Oberfräse noch eine vernünftige Standbohrmaschine in der man den Kopf vernünftig ausrichten, einspannen und bearbeiten kann. Und freihandschneiden ist in der Tat nicht so ohne....
Muß mich mal hier in der Gegend umschauen/umhören, wer mir das zu einigermaßen vernünftigen Preisen macht.
Gruß,
Mike
Hmm, wie man's reparieren kann, hängt wohl auch davon ab, wie arg das Gewinde kaputt ist.
Wie ist es denn überhaupt kaputtgegangen ? Kerze überdreht ?? Wie kann denn das ... Oder verkantet reingedreht ??
...verkantet reingedreht. ewig rumgepfriemelt, hat nicht gegriffen, nach unzähligen versuchen dachte ich dann "hurra sie hat es" und dann doch falsch reingewürgt, weil mittlerweile angenervt, weil ich eigentlich keine Zeit hatte, schnell fertig werden wollte und überhaupt gestern die Finger davon hätte lassen sollen... Das Problem sind halt die Späne im Brennraum.
Das bohren und Büchse einsetzen an sich ist ja scheinbar keine große Sache - bekommt man, wie ich mittlerweile recherchiert habe, bei einschlägigen Kawaspezialisten für `nen Zehner pro gewinde - halt ohne Ein- und Ausbau Jetzt heisst´s halt nachsitzen und hoffentlich für´s nächste Mal was gelernt haben
Ich seh´s aber positiv: die Dicke braucht ohnehin schon immer relativ viel Öl, da kann ich schon mal erste Ursachenforschung (Schaftdichtung, evtl. Kolbenringe o. ä.) betreiben.
Gruß,
Mike