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Kennzeichen online bestellen und kaufen?

Themenstarteram 4. Dezember 2011 um 21:15

Hallo Leute,

ein Wunschkennzeichen haben ja die meisten schon mal online durchgeführt, aber wer hat schon Erfahrungen mit dem Kauf von Kennzeichen in Online-Shops? Ich habe einen Anbieter mit guten Preisen, der Preis ist deutlich günstiger als bei unserem Landkreis-Schildermacher. Wie ist eure Meinung dazu?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Noch einmal zu der hier heiß diskutierten Frage, ob der Versender oder der Käufer "schuld" ist, wenn die Zulassungsbehörde das Schild berechtigt nicht akzeptiert: Hier liegt eindeutig der Fehler beim Versender.

[...Rechtstext rausgekürzt]

Und im Allgemeinen kann der Käufer erwarten, dass ein bestelltes Kennzeichenschild so gestaltet ist, dass es den amtlichen Vorgaben entspricht. Dies gilt auch dann, wenn er zum Beispiel explizit Engschrift bestellt, obwohl diese nicht oder nicht immer akzeptiert wird. In diesem Fall muss der Verkäufer zumindest vorher explizit und deutlich darauf hinweisen, dass dies zu Problemen führen kann.

Da das Thema ja immer noch irgendwie aktuell zu sein scheint, will ich an der Stelle mal kurz einhaken. Eins vorweg - ich arbeite für einen Online Kennzeichenversand, hab mit solchen Geschichten also eine 'gewisse Erfahrung'.

Es ist in Deutschland teilweise 'ne mittlere Katastrophe, was die Willkür bei den Ämtern anbelangt, sobald Kennzeichen nimmer das Standardmaß von 520x110mm haben. Das Gesetz schreibt lustigerweise bei einzeiligen Kennzeichen nur ein Größtmaß vor, nach unten gibts eigentlich keine Beschränkung. Heißt, es steht nirgendwo geschrieben, dass eine kurze Kombi wie A B 1 nicht auch auf ein entsprechend kurzes Schild mit z.B. 340x110mm darf. Es steht nur dran, es darf auf keinem Schild länger als 520x110mm.

Unabhängig von der Größe sind aber sehr wohl die Blockabstände sowie Randabstände genau vorgeschrieben. Also wie viel Millimeter Platz müssen zwischen A, B und der 1 sein. Je nach konkreter Kennzeichen-Art sind andere Abstände zulässig oder vorgeschrieben. Die Blockabstände und Vorschrift bzgl. zu verwendender Schriftart gelten gleichermaßen beim Größtmaß 520mm wie bei kürzeren, da gibts keinen Unterschied. Eine kürzere Kennzeichenplatine ist solange die Blockabstände und Schriftart eingehalten und FE-Mittelschrift verwendet wird absolut gesetzeskonform, damit grds. auch mangelfrei.

Genau an dieser Stelle beginnt dann leider die Willkür bei vielen Ämtern. Die haben irgendwie für sich festgelegt: "Bei uns gibbet nur 520x110mm. Auch A B 1 muss da drauf!" oder "Kürzer als 480mm machen wir nicht!" Bei Zweizeilern beharren manche auf dem Größtmaß 340x200, manche 'fordern' bei 6-stelliger Kombi sogar ein gewisses Maß. Also z.B. "AA BB 22 ist bei uns nur auf 280x200 erlaubt und sonst auf nichts!"

Das ist 'ne Sache, die man als Onlineversender schlicht nicht wissen kann, es gibt knapp 900 Zulassungsstellen in Deutschland, jede legt irgendwie fröhlich eigentlich geltendes Recht nach gut dünken aus. Aus dem Grund ist bei uns im Shop und bei den meisten anderen auch ein Hinweis angebracht, dass man sich bitte vorher mit seinem Amt telefonisch kurz schließen soll, wenn man sich was auf kürzerer Platine prägen lassen möchte.

Selbst hier hatten wir teilweise schon Fälle, dass Sachbearbeiter 1 sagt: "Is cool, akzeptieren wir!" und Sachbearbeiter 2: "Äh... niemals!" Deshalb - aufschreiben wer da die Zusage gibt.

So - wenn der Kunde nun seine Schilder bestellt, dieses absolut gesetzeskonform ausgeführt ist und dann trotzdem willkürlich abgelehnt wird, warum ist dann der Versender schuld? Ich meine ernsthaft - viel mehr tun, als absolut gesetzestreu und normenkonform herstellen kann keiner.

Wenn der Kunde Engschrift anhakelt und bestellt (bei uns übrigens nicht möglich, bieten wir nur auf Anfrage an) und eine entsprechende Belehrung ist auf der Seite ergangen - es war trotz Hinweis die freie Entscheidung des Kunden. Über mögliche Konsequenzen sollte man sich halt bewusst sein, wenn man sowas bestellt.

Probleme bei Bestellungen von Standard-Kennzeichen mit 520x110mm sind grundsätlich aber nicht zu erwarten. Wer es da als zertifizierter Betrieb nicht schafft die Blockabstände vollständig und korrekt einzuhalten, sollte sich überlegen sein DIN-Zertifikat abzugeben. Dass mal durch menschliches Versagen oder Unachtsamkeit auch da ein Fehler passieren kann, will ich nicht ausschließen - wir sind ja keine Maschinen.

Unter zig zehntausenden bei uns geprägten Kennzeichen für alle möglichen Zulassungsbezirke fällt mir spontan auch nur ein einziger skurriler, ganz besonderer Auswuchs einer Zulassungsbehörde in Berlin ein, die ein Problem mit einem mehr als nur unauffälligen Standard-Kennzeichen hatte - oder besser gesagt haben wollte. Ein Telefonat später war dann aber auch das erledigt.

 

Auf der anderen Seite haben wir auch Sonderwünsche von Kunden nach vorheriger telefonischer Rücksprache mit uns. Da werden wir teilweise gebeten Blockabstände massiv zu unterschreiten, um die Kombi wirklich auf extrem kleine Größen zu quetschen. Das sieht schon beim Draufgucken komisch aus, man hat als Präger bei der Herstellung echte Skrupel und auch leichte Schmerzen - aber der Kunde hat extra angerufen, es explizit so gewünscht, auch nachdem man nochmal eindrücklich darauf hingewiesen hat, dass das so nicht konform ist und eigentlich kein Ländersiegel aufgeklebt werden dürfte.

Was soll ich sagen? Die extremsten Dinger die wir je geprägt haben wurden anstandslos vom Amt gesiegelt. Ich persönlich hätte gesagt, dass die Kennzeichen so weit weg von jedweder Vorschrift waren, dass das nicht hätte funktionieren dürfen.

Die Kunden hatten entweder 'n verdammt guten Draht zu ihrer Zulassungsstelle, den Beamten am Schalter gut gekannt, oder es warWillkür in die andere Richtung. Sprich Amt sagt: "Konforme Kennzeichen? Was sind konforme Kennzeichen, Siegel passt irgendwie drauf... machen wir!"

 

Ansonsten zur Ausgangsfrage - Kennzeichen im Internet bestellen kann man ohne weiteres. Wer sich bei dem jeweiligen Shop insgesamt unsicher ist: Greift doch kurz zum Telefonhörer, ruft an, äußert Bedenken, stellt Fragen wenn ihr welche habt und schaut was der Laden am anderen Ende der Leitung für einen Eindruck macht. Wenn ihr beim Telefonat schon kein gutes Gefühl bei habt - nächsten Shop probieren oder eben die bittere Pille an der Zulassungsstelle schlucken ;)

Peace out.

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Meine Frau hat schon mal online einen Satz Kennzeichen bestellt und es hat super funktioniert.

Wenn der Schildermacher eine "Zulassung" zum Schilder drucken hat, spricht nix dagegen.

In unserem Kreis gibt es auch verschiedene Schildermacher und wenn du mal 50 m weiter läufst, sind die Schilder gleich mal 20 % günstiger wie direkt neben der Zulassungsstelle :D

wen du zeit hats, dir beratung egal ist dann kann man da einkaufen. das manche kennzeichen nicht zulässig sind wird "dummerweise" nicht oder nur mangelhaft erwähnt....desweiteren fehlt die frage nach aufkleber der plaketten schilder.

wiegesagt wer weiss was er will...aber wirklich billig ist er nicht. sowas kostet der lokale schilderhannes hier auch.

Die Werbung habe ich mal rausgenommen, die Frage lässt sich ja auch so beantworten, ohne dass der Shop genannt wird.

Im Übrigen würde ich nur dann mir Kennzeichen bestellen, wenn ich sicher bin, dass ich auch genau diese Kombination bekomme. Sonst gibts bei der Zulassung vielleicht ne teure Überraschung. Ansonsten kann man Kennzeichen genauso online bestellen wie vieles andere auch, allerdings sollte es schon ein zugelassenes Unternehmen sein. Ob man das so gut vorher überprüfen kann, weiß ich nicht.

Gruß Tecci

Haqb hier schonmal einen Satz Schilder bestellt(Standard Eurokennzeichen 52cm),hat einwandfrei geklappt

http://www.kennzeichenversand.de/startseite/

Zitat:

Original geschrieben von Tecci6N

 

Im Übrigen würde ich nur dann mir Kennzeichen bestellen, wenn ich sicher bin, dass ich auch genau diese Kombination bekomme.

kann man ja online reservieren....

Und dann klappt irgendwas nicht oder die Zulassungsstelle verweigert diese Kombination oder oder oder...ist schon oft genug vorgekommen...

Da hilft nur eins: Vorher hingehen und reservieren lassen-kostet aber auch extra.

Kommt auch wieder auf die Zulassungsstelle an... Dafür kann man meiner Meinung nach auch keine Gebühren verlangen, ein solcher Posten taucht in der GebOSt nirgends auf. Und die Vorwegzuteilung fällt für einen Privatmann auch flach und ist auch anders gedacht...

am 5. Dezember 2011 um 6:54

Hier in Berlin kann man Wunschkennzeichen Online, oder am Telefon reservieren. Kostet 12,80 Euro und hat bisher immer ohne Probleme funktioniert. http://www.berlin.de/labo/kfz/wunschkennzeichen/

Ich hab schon mehrfach online bestellt und war immer höchst zufrieden.

gerade bei den kürzeren H-Kennzeichen für Amis hätte es vor Ort nicht geklappt, da die ganz kurzen 1-Zeiler nicht da wären.

Nachteil: man muss 1 Tag länger warten

Vorteil: man hat Geld gespart und Wartezeit vor Ort

Zitat:

Original geschrieben von Tecci6N

Und dann klappt irgendwas nicht oder die Zulassungsstelle verweigert diese Kombination oder oder oder...ist schon oft genug vorgekommen...

dann sind die bei euch aber ganz schön "doof" ;)

bei uns wird sofort online nach diversen "unerwünschten" kombintionen wie "ss, ah" oder sonstigem ewig gestrigen gefiltert. ebenso einzulässige schilder wie x1. es MUSS bei der registrierung eben passen. und wen das passt dann hast du einen anspruch auf die kombination. ok das schild sollte in grösse und schrift auch passen. sonst isses essig.

@popeye

die preise sind bei unseren schilderfuzzis die selben. ;)

aber wiegesagt wer weiss was er BRAUCHT der kann das ja machen. wen nur weiss was er will wird auf die schnautze fallen.

Zitat:

Original geschrieben von Tecci6N

ein solcher Posten taucht in der GebOSt nirgends auf.

Wenn dein notleidender Stadtkämmerer das in die städische Gebührenliste aufnimmt zahlst du, denn mit den " KBA Gebühren " hat das tatsächlich nichts zu tun.

ich habs einmal gemacht und bin direkt auf die Nase gefallen.

Erst online ein Wunschkennzeichen reserviert und dann beim Internet-Shop 2 Kennzeichen bestellt. Die Kennzeichen wurden rasch geliefert. Ab damit zur Zulassungsstelle und da die böse Überraschung. Kennzeichen wurden nicht angenommen, da die Schrift wohl zu schmal war für die Länge des Kennzeichens. Es gibt wohl Normal-,Mittel-und Engschrift. Wenn der Platz auf dem Schild für Normalschrift nicht ausreicht (zB ab 7 Ziffern), darf die nächstschmalere Schrift verwendet werden. Das war mir absolut nicht bekannt und ist mir auch nicht aufgefallen. Also musste ich nochmals vor Ort 2 Schilder bezahlen. Vom Internet-Shop bekomme ich heute noch,3 Jahre später, mein Geld.

Wie sagt man so schön, wer billig kauft, der kauft zweimal

 

Ersparnis war 50% zum Vor-Ort-Händler, also haben mich die Schilder 150% des Normalpreises gekostet :mad:

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