Kaufen oder doch leasen? (Ausbildung!!)

Guten Abend zusammen,

derzeit befinde ich mich in einer Ausbildung und verdiene 900€ Netto im Monat. (Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld und andere Zulagen nicht berücksichtigt.)

Ich wollte mir ein Auto kaufen und hatte deshalb ein bisschen was auf die Seite gelegt. Mittlerweile bin ich bei 5.000€, aber die Autos haben in der Zwischenzeit ziemlich am Preis zugelegt, sodass die Fahrzeuge, die vor einem halben Jahr bspw. noch 5.000€ gekostet haben, jetzt für stolze Summen von >7.000€ inseriert sind.

Einen überhöhten Preis möchte ich eher nicht zahlen und dachte mir erstmal, dass ich warten könne, aber so langsam scheint es nicht wirklich den Anschein zu machen, dass die Preise sinken werden und meine Geduld ist ebenfalls etwas strapaziert. Seit heute denke ich deshalb über das Thema "Leasing" nach. Ich wohne noch zuhause und habe nur fixe Ausgaben von 20 Euro für das Fitnessstudio.

Ich habe bisschen durchgestöbert und habe ein Fahrzeug gefunden, welches schon so in das Bild passen könnte:

Anzahlung sind 3.900€, die ich in meiner jetzigen Situation aufbringen kann.
Die Laufzeit beträgt 36 Monate
Das Kilometerprofil sind 10.000Km
Monatlichen Kosten belaufen sich auf 213€

Nun, rein rechnerisch könnte ich die Anzahlung aufbringen und die 213€ im Monat stemmen, da sehe ich eigentlich keine Probleme. Das Auto rollt aber nicht mit Luft und Wasser. Versicherung und Co. muss natürlich auch noch gezahlt werden. - Könnte man theoretisch die Versicherung über den Vater laufen lassen, obwohl man selber der Leasingnehmer ist? Wäre nämlich mein "Erstfahrzeug" und demnach schon eher ziemlich hoch in der Versicherung, nehme ich mal an. Wie sieht es eigentlich mit Wartung und Co. aus? Das muss dann wahrscheinlich auch direkt beim Hersteller erfolgen, oder? Ist ein Fahrzeug aus 2018 mit knapp 70.000Km. Heißt, ich würde das Auto dann auf 100.000Km bringen und dann entweder den Vertrag auflösen, indem ich es abgebe oder eine Anschlussfinanzierung machen (Schlussrate wären 10.000€, vom Betrieb aus besteht Übernahmegarantie und ich werde auch zu guten Konditionen übernommen, sodass ich das Auto, WENN ich es leasen sollte, auch behalten wollen würde.)

Da ich mich mit dem Thema "Leasing" null auskenne, wollte ich mal hier nachfragen, ob es überhaupt einen Sinn machen würde, in der Ausbildung ein Fahrzeug zu leasen oder wie ich weiter verfahren soll. Der Markt scheint ein bisschen astronomisch zu sein. Meint ihr, dass die Preise sich legen?

Ich hoffe auf (konstruktive) Antworten und nehme sehr, sehr gerne Ratschläge auf.

Danke im Voraus 🙂

117 Antworten

Zitat:

@PeterBH schrieb am 13. Februar 2022 um 21:19:11 Uhr:



Zitat:

@Wer-bin-ich schrieb am 13. Februar 2022 um 21:13:01 Uhr:


Warum muss es in der Ausbildung ein A4 oder eine E-Klasse sein? Think BIG! Es gibt in dem Budget bereits 7er oder Jaguar XJ. Go BIG! Was sollen sonst die Kollegen an der Berufsschule denken? Be BIG!

Bei mir bewarb sich in den 80igern mal eine Lady, die im Bewerbungsgespräch erwähnte, ihren Golf GTI verkaufen und sich einen 350 SE kaufen zu wollen. Und damit war das Bewerbungsgespräch beendet...

Warum war damit das Bewerbungsgespräch beendet? Dem Arbeitgeber ist und sollte es doch eigentlich egal sein, was für ein Auto der Arbeitnehmer fährt. Ihre Arbeitsleistung wird ja durch einen Mercedes nicht schlechter oder einen VW nicht besser.

Du legst jetzt den Grundstein für alles Kommende. Wer das erste Auto schon finanziert, finanziert auch häufig alle folgenden.

Eine Finanzierung ist ja nicht per se negativ. Sie muss nur in Relation zum Einkommen und den allgemeinen Lebensumständen passend sein.

Das sehe ich etwas anders. Eine Finanzierung ist, abgesehen von vielleicht Immobilien, immer vorgezogener Konsum und nimmt mir zukünftig Entscheidungsfreiheit. Ob man nun den Traumjob nicht annehmen kann weil das Gehalt nicht zu den Verbindlichkeiten passt, der Auslandsaufenthalt ausfällt, man Erkrankt, die Dame seiner Träume kennenlernt und man auf einmal für drei planen muss usw...

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Ist halt oft ein Rattenschwanz, sobald man den ersten Konsumkredit aufnimmt. Man finanziert ein Auto und zahlt brav die Raten. Das Geld, was für de Raten draufgeht, fehlt aber zum Ansparen. Wenn das nächste Auto fällig wird, hat man nichts oder deutlich weniger gespart. Also wieder Kredit.

Das verastärkt sich umso mehr, je mehr Dinge auf Pump gekauft werden. Denn dadurch sinkt die Wahrscheinlichkeit, das nächste Konsumgut dann bar bezahlen zu können, wenn sich nicht gerade die finanzielle Situation erheblich verbessert hat.

Vielleicht kann er der TE um mobil zu bleiben auch einfach mit was kleinem anfangen.

Zitat:

@fehlzündung schrieb am 13. Februar 2022 um 22:02:49 Uhr:


Ist halt oft ein Rattenschwanz, sobald man den ersten Konsumkredit aufnimmt. Man finanziert ein Auto und zahlt brav die Raten. Das Geld, was für de Raten draufgeht, fehlt aber zum Ansparen. Wenn das nächste Auto fällig wird, hat man nichts oder deutlich weniger gespart. Also wieder Kredit.

Das verastärkt sich umso mehr, je mehr Dinge auf Pump gekauft werden. Denn dadurch sinkt die Wahrscheinlichkeit, das nächste Konsumgut dann bar bezahlen zu können, wenn sich nicht gerade die finanzielle Situation erheblich verbessert hat.

Wie war das in der Studie - über 30% der Deutschen können im Notfall keine 500€ auftreiben ohne sich (weiter) zu verschulden ... (meine ich mich zu erinnern). Da DARF nie was passieren - dem steht gegenüber, dass sich immer mehr Kunden für ein Leasingfahrzeug entscheiden, und immer mehr gut ausgestattete große Fahrzeuge gewählt werden. Kleinwagen hatten angeblich einen Rückgang um 34,5%. Welch ein Teufelskreis ...

Ja, das ist schon bedenklich. Ich meine, da ist man in der Klemme, wenn nur die Waschmaschine den Geist aufgibt. Und dann gehts los: Dann rennt man zum Elektronikmarkt, kauft eine neue und die wird dann mit kleinen Raten auf 2 Jahre finanziert.
Und so setzt sich das fort. Bei der Berechnung des zur Verfügung stehenden Einkommens werden auch gern vermeintlich kleine Posten unterschlagen. Auto, Miete, Essen, das hat jeder aufm Plan. Aber dann ist da der monatliche Beitrag fürs Fitnesstudion, der Handyvertrag, GEZ, Versicherungen, usw. Und das muß man eben auch abziehen vom Einkommen und isgesamt ergibt das auch eine nicht zu vernachlässigende Summe.

Grundsätzlich habe ich nichts gegen Leasing doer Auto auf Raten kaufen (auch wenn ich es nicht machen würde). Aber das sollte dann sein, wenn man mit beiden Beinen im Leben steht, Einnahmen und Ausgaben halbwegs planbar sind und das finanzielle Gerüst solide ist.

Gleich zu Beginn des Arbeitslebens als Lehrling mit sowas starten ist keine gute Idee. Man verbaut sich womöglich auf Jahre die Möglichkeit, etwas Kapital anzusparen. Und das alles für ein Auto, was auch nichts besser kann, als ein günstigeres Auto.

Es ist ja auch nicht so, das man für 5 Mille nix brauchbares bekommt, das man nochmal 4 Jahre fahren kann. 😉

Wenn man da ein glückliches Händchen hat und jemanden mit Ahnung zum Kauf mitnimmt und auch Modell in die Suche mit einbezieht, die nicht der Renner auf dem Gebrauchtwagenmarkt sind, auf jeden Fall.

Nach 4 Jahren kann man das Auto dann noch in den Export verkaufen und wird merken, dass man wahrscheinlich nie wieder so günstig mobil sein wird, wie in den vergangenen Jahren.

Das Hauptproblem beim Kauf in diesem Preissegment ist m.E. die Fixierung auf bestimmte Modelle und Marken. Wenn man das aufgibt, kann man auf jeden Fall was finden. Man muß ja nicht alles in die Suche einbeziehen (für mich z.B. kämen keine französischen oder italienischen Autos in Betracht). Aber statt Astra, Golf und Focus kann man halt noch bei Hyundai I30, Kia Ceed, Mazda 3, Toyota Corolla, usw gucken.

Ich stimme @benprettig zu, damals reichte ein Käfer, Ente etc als 1. Auto

Nun muss es neu-er- und groß sein

Ich muss gestehen, wenn man mit 200cm aus einem Fiat 500 oder Up! aussteigt, sieht es schon recht witzig aus 😉

Ich finde es nicht ratsam, als Bürge die Fehler seines Sohnes auszubügeln. Da sollte man den Sohn vor schwerwiegenden Fehlern bewahren und das Lehrgeld sparen.

Unsere Nachbars Tochter bekommt zum 18. den BMW F30 von ihrem Vater geschenkt

Zitat:

@fehlzündung schrieb am 14. Februar 2022 um 10:12:14 Uhr:


. . . (für mich z.B. kämen keine französischen oder italienischen Autos in Betracht). . . .

-

Für mich schon.

Grade Punto, C4, 308, sind dann noch nicht übermäßig gealtert und das Image zieht den Preis runter.

Mit etwas Ahnung !!! ist m.E. grade hier ein Schnapper drin.

Aber auch einen Ford Fusion oder älteren Passat ja sogar einen Saab 9-3 würde ich nicht ausschließen.

Egal, was einem über den Weg läuft.

Mit Glück sogar ein Cabrio.

Zitat:

@Lukas_2014 schrieb am 14. Februar 2022 um 10:20:32 Uhr:


Unsere Nachbars Tochter bekommt zum 18. den BMW F30 von ihrem Vater geschenkt

-

Ja - leider OT, aber die Werte heute vs. damals sind schon arg verschoben/verzerrt.

Dass ich keine franzöischen oder italienischen Autos will, ist einfach eine persönliche Sache bei mir. Ich will damit keine Wertung über die Autos abgeben oder anderen davon abraten. Im Gegenteil, ich kenne einige Leute, die sehr auf Renault schwören.

Und der aktuelle Fiat Tipo soll gemessen an seinem günstigen Preis ja auch recht gut sein.

Ford Fusion ist ein sehr solides Auto. War sogar mal Sieger beim TÜV-Report, glaube ich. Hat natürlich den Charme einer Schuhschachtel, aber dafür kann man nach einer Party auch mal im Kofferraum schlafen (gut, bei 2m Körpergröße wohl auch nicht mehr). Aber auf jeden Fall günstig im Unterhalt und robust.

Von Saab würde ich abraten, bzw. vorher die Ersatzteilversorgung klären und die Unterhaltskosten.

Was mir spontan noch einfällt ist der Opel Meriva der ersten Serie. Die kommen oft aus Rentnerhand mit wenig Kilometern, haben solide Motoren und sind ähnlich dem Fusion sehr praktisch.

Zitat:

@PeterBH schrieb am 13. Februar 2022 um 21:19:11 Uhr:



Zitat:

@Wer-bin-ich schrieb am 13. Februar 2022 um 21:13:01 Uhr:


Warum muss es in der Ausbildung ein A4 oder eine E-Klasse sein? Think BIG! Es gibt in dem Budget bereits 7er oder Jaguar XJ. Go BIG! Was sollen sonst die Kollegen an der Berufsschule denken? Be BIG!

Bei mir bewarb sich in den 80igern mal eine Lady, die im Bewerbungsgespräch erwähnte, ihren Golf GTI verkaufen und sich einen 350 SE kaufen zu wollen. Und damit war das Bewerbungsgespräch beendet...

Tut mir Leid, dass Dir damals das Wissen und die Expertise gefehlt haben, die Bewerberin nach ihrer Kompetenz zu beurteilen. Hake es als Fehler aufgrund mangelnder Erfahrung oder dem unreflektierten Umgang mit Vorurteilen ab.

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