Kaufberatung Jeep Cherokee XJ

hallo, auf was muss ich beim Kauf eines solchen Autos achten: Schwachstellen Defekte Roststellen, will einen 4,0 L Bj: 89-91 so um den dreh was der kosten darf und ob Jeep 200.000 Km zuviel sind
gruß chris

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Kaufe niemals! das von Dir anvisierte Baujahr (nur ein guter Rat) --> Bendix-ABS --> nur Probleme, Finger weg, es sei denn das stört Dich nicht, dass das ABS oft nicht funktioniert od. Du Dauergast bei Chrysler wirst. Auf einige Teile des ABS gibt es lebenslange Garantie bei Chrysler (weil die wissen dass die Mist gebaut haben), aber bei weiten nicht auf alle ABS-Teile und meist ist / geht was kaputt was nicht in diese wohl einzigartige Garantie fällt.

Kauf einen ab Baujahr 92/93, die sind auch nicht viel teuerer, aber haben dieses blöde ABS nicht mehr. Achtung: Baujahr ist bei Jeep nicht = Erstzulassung, also Fahrgestellnummer aufschreiben und echtes Baujahr bei Chrysler telefonisch erfragen - können die schnell abfragen.

Ob die km einen Jeep geschadet haben od. nicht, kommt ganz darauf an wie er gepflegt und gefahren wurde - logisch. Normalerweise machen 200.000 km nichts - ist ein 6zylinder. Ich würde aber an Deiner Stelle einen mit ca. 150.000 km kaufen. Wofür willst Du den nutzen? Bedenke: es ist ein sehr schönes Auto, welches richtig Spaß macht, aber der braucht um die 14-15l Normal-Benzin (alles andere ist gelogen, Kraft kommt von Kraftstoff <grins> ). Hat der schon Höherlegungsfahrwerk und 31er Räder drauf kannst Du davon ausgehen dass der sicher mehr als 15l braucht. Ich hab in meinem Autogas (Venturi) und dann macht das richtig Spaß, aber meiner braucht auch 17-18l Gas (31er Räder und 3 zoll höher).

Die Ersatzteile sind alle günstig im freien Handel (z.B. ASP-Eberle) zu haben od. auch aus dem großen Gebrauchtangebot - es werden immer wieder welche geschlachtet. Auch ein Motorwechsel ist eigentlich kein Beinbruch, aber im Moment sind die 4,0l HO Motoren sehr gefragt, weil viele (ich auch) ihre 4,2l Jeep Wrangler YJ damit bestücken (lässt sich auf D3 problemlos aufrüsten, der 4,2l nicht). Ebenso kann es eng werden im moment wenn man ein Automatikgetriebe braucht, da ebenfalls viele ihren Schalter-YJ damit bestücken - lässt sich einfach besser im Gelände fahren und ist komfortabler. Auf der anderen Seite kann man aber wiederum sich einen Unfaller selber schlachten und die Teile (falls Platz vorhanden) einlagern. Das machen viele. Wir haben auch ein großes Ersatzteillager im Keller, das ist einfach ungemein günstig so und man hat was gleich da, wenn man mal was braucht od. man fragt im großen Kreis der Jeep-Kollegen in den Foren nach (da hat immer jemand das betreffende Teil übrig). Selber schrauben solltest Du schon können od. eine günstige freie Werkstatt haben.

Im Großen und Ganzen sieht die Ersatzteillage sehr gut und günstig aus.

Schau das der Motor nicht ölt - ist zwar kein Beinbruch, aber man hat schon etwas Mühe einen Ami dicht zu bekommen. Ölwannendichtung od. Simmering ist eigentlich außer großer Fummelei zwar kein rießengroßes Problem, aber es kann mächtig Ärger geben wenn er sein Revier markiert und es gibt einige, die bekommt man einfach nicht 100% dicht. Ein trockener ist also von vornherein besser.

Der Allrad sollte ordnungsgem. zuschalten - klar und der Motor sauber laufen und gut anspringen. Die Blattfedern sollten sich noch nicht nach unten durchbiegen - sonst brauchst Du halt neue. Rost am Schweller schauen. Im Prinzip ist alles an einem Cherokee reparabel, aber es kommt drauf an, ob man erst mal alles durchreparieren will od. gleich was anständiges haben will, was gleich ok ist. Kleiner Mängel wirst Du immer finden. Ach ja - Ein neuer Krümmer kostet richtig Geld - der sollte keinen Riss haben, einen kaputter Endtopf kann man dagegen ab 29 € ersetzen.

Rechne gleich von bei Kauf ein: neue Champion-Zündkerzen (20 €), neue Zündkabel (44 €) und neue Verteilerkappe und Finger (20 €) sowie Wechsel aller! Öle. Ev. neue Bremsbeläge od. Backen (pro Achse ca. 40 €) und ev. falls die Bremsscheiben verzogen sind - kommt auch ab und an vor, wenn die Chrysler-Bremsscheiben drin sind (neue Scheiben = ca. 150 € für 2 Stk gute bei z. ASP). Dann hat man schon mal eine gute Grundlage. Bei Chrysler wegen offenen Recalls nachfragen und machen lassen.

Wenn Du nicht gleich den Erstbesten nimmst und Dich etwas genau umschaust, dann kannst Du einen guten! 92/93er für 1500 - 2500 € bekommen. Mein 97er kam 4500 € mit Gasanlage, kann man aber auch für 8000 € kaufen - man muss da eben suchen und Geduld haben, dann findet man sein persönliches Schnäppchen. Schau Dir ruhig ein paar an um Dir selbst ein besseres Urteil bilden zu können, auch wenn Du den nicht unbedingt kaufen willst. So bekommt man ein Auge für Zustand, Schwachstellen und Fehler.

Hast Du Dir einen gekauft, dann solltest Du die Jeepforen aufsuchen - da wird Dir in allen Lebenslagen geholfen, Kaufberatung gibt es da natürlich auch und viel. findest Du dort jemand der mit geht das Auto anschauen.

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Hallo, ich überlege, mir einen Cherokee XJ (1984-1996) zuzulegen.
Was sind die Schwächen, auf die man achten sollte? Gibt es vielleicht eine kleine Checkliste?
Was sind die besten Motoren? realistische Verbräuche?
Wie ist die Ersatzteilversorgung?
Wie ist der Komfort auf längeren Strecken ? Ich bin derzeit nicht verwöhnt von meinem G-Modell, ich behalte den aber trotzdem ;-) Meine Frau will halt Automatik.
Danke und liebe Grüße
Jochen

[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Cherokee XJ Ratschläge?' überführt.]

Moin,

ich will "zufaellig" meinen Grand Cherokee ZJ (1994) fuer kleines Geld verkaufen.
Zum Granny kann ich Dir einiges erzaehlen,
Schwaechen: Schweller rosten bauartbedingt(?) oft. Z.B. laeuft das Schwitzwasser der Heizung und der Klima undefiniert zwischen den Spritzwaenden herunter und tropft, je nach Stand des Jeeps, irgendwo aus den Holmen/Schwellern wieder heraus.
Viele Kleinigkeiten kann man mit etwas Geschick auch selbst machen (z.B. Oelwechsel, Heckscheibenwischer etc.). Er ist noch nicht so uebermaessig "vercomputert".
Ein Auge sollte man auf die Oele in den Getrieben und Achsen werfen. Aber das ist beim G auch nicht anders, oder? Im Grossen und Ganzen empfinde ich ihn als recht pflegeleicht.
In der Gelaendegaengigkeit nehmen die beiden sich nix; beim Fahrkomfort wahrscheinlich auch nicht.
Am meisten aergert mich, dass die Innenbeleuchtung nicht abschaltbar ist; wenn also eine Tuer zu lange offen steht (z.B. beim Waschen), nuckeln die Lampen die Batterie leer. Ich habe deshalb alles auf LEDs umgestellt.
Es ist kein Reisemobil; da er etwas hoeher und etwas breiter mit harter Federung ist. Die Ledersitze sind gut, aber ich fahre selten schneller als 120km/h; auch wegen der Lautstaerke des Auspuffs. Das kann man aber aendern.
Es macht sehr viel Spass, damit zu fahren.
Der Verbrauch liegt im Winter ca. 1 Liter hoeher als im Sommer, gerade auf Kurzstrecken.
Ich habe den Granny mit 13-14Litern Super auf 100km gefahren; der Bordcomputer zeigt, glaube ich, 14,7 Liter an. Mit Anhaenger natuerlich mehr, je nach Gewicht und Windwiderstand.
Bei meinem Granny ist ein unverwuestlicher 4L Reihen 6 Zylinder verbaut. Es gibt ihn aber auch mit 5,2 und 5,7 (5,9)Liter V8-Motoren. Der 5,2er verbraucht nur etwas mehr Sprit und hat wesentlich weniger Platz im Motorraum.
Die Ersatzteilversorgung ist sehr gut; deutsche Ami-Haendler fuehren fast alle Teile am Lager und, wenn es mal kneifen sollte, hilft Rockauto.

[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Cherokee XJ Ratschläge?' überführt.]

Moin Jochen!

Dein gesuchtes Modell hat gleich zwei Probleme:

1. Das Bendix ABS-System (ca. 1990/1991): Erkennbar an einer Druckspeicherkugel an der Spritzwand. Die Pumpe oder der Druckspeicher geben irgendwann den Geist auf und der Bremsdruck geht gegen Null. Das Fahrzeug ist dann kaum zum Anhalten zu bewegen.

Abhilfe: Kein Fahrzeug mit Bendix ABS kaufen. Nach dem Bendix kam ein System von ATE, welches zuverlässig funktioniert. Oder vor 1990 ein AUto ohne ABS kaufen. In seltenen Fällen klappt es, das ABS umzurüsten oder gegen eine Non-ABS auszutauschen. Das muss aber unbedingt vorher mit dem TÜV abgesprochen werden.

2. Rockwell Wegfahrsperre (1996): Diese Wegfahsperre neigt ab und zu zu Fehlern/Ausfällen. Das System lässt sich nur mit der Fernbedinung deaktivieren (beim aufschließen). Dann muss innerhalb einer bestimmten Zeit das Fahrzeug gestartet werden. Wenn man zu lange wartet, dann muss man erneut das Auto zu- und wieder aufschließen. Wenn die Fernbedienung leer oder der Funk gestört ist, ist erstmal essig. Teilweise gibt es dann einen "Knochen" den man an die Lesespule in der Dachkonsole halten kann. Bei alten Fahrzeugen fehlt dieses "Gimmick" allerdings oft.

Schwachstellen: Rost... Gerne an den Übergängen Fahrer-/Beifahrerfußraum hoch in den Kotflügel (Verbindungsstelle der Bleche); zwischen Tank und Kofferraumboden gammelt es auch gerne (Kofferraumteppich anheben); Schweller generell prüfen; Unterboden auch generell prüfen.

Kleinere Stellen: Scheibenrahmen vorne oder Seitenscheiben Kofferraum.

Die Heckklappe beim PreFacelift ist aus GFK. Dort können die Gasdruckdämpfer ausreißen (wenn die Schrauben nicht fest sind).

Empfehlenswert ist der 4.0 Liter Motor und als Ausstattungslinie der Limited. Der Limited hat das Verteilergetriebe NP242 und den damit verbundenen 4-FulTime Modus. Es kann mit Allrad auf der Straße gefahren werden (Schaltkulisse 2WD-4PT-4FT-N-4LO). Andere Modelle haben teilweise nur das NP231. Dort entfällt der 4FT Modus.

Der 4.0 Reihensechser mit dem Automatikgetriebe AW4 ist meiner Meinung nach die beste Kombination. Auf der Autobahn sind so 12 Liter im Serientrim machbar. Mit viel Gefühl und max. 110 evntl. auch 11 Liter. In der Stadt auf Kurzstrecken (kalt) sind so 16-17 Liter drin. Nach oben, besonders im Gelände, sind natürlich generell keine Grenzen gesetzt. Der 2.5er Benziner verbraucht 1-2 Liter weniger - macht aber auch weniger Spaß. Der 2.1TD ist 2-3 Liter sparsamer. Wurde aber nur in Deutschland eingesetzt. Der Motor ist hitzeanfällig (Stauwärme nach dem Abstellen) und die Ersatzteilversorgung schwierig.

Ersatzteile bezieht man am besten über den Teich (Rockauto), da die Qualität der Teile hier in Deutschland gegen Null tendiert. Ausnahme ist da die RenegadeStation (auch gut Gebrauchtteile zu erwerben). Dort muss man allerdings auch die Marke anfragen (von Crown ist abzuraten!). Ersatzteile sind für das Fahrzeug sonst auch sehr günstig.

Ansonsten ist darauf zu achten, dass die Achsen keine Geräusche machen. Sonst werden neue Lager fällig. Der Einbau ist schwierig, da viele sich mit den Achsen nicht mehr auskennen. In Deutschland gibt es vielleicht eine Hand voll Leute, die das perfekt können. Ich hab mir das selbst angelernt - es ist kein Hexenwerk; alleringd benötigt man beim ersten Mal vieeeeel Zeit und auch das passende Werkzeug.

Meistens ist das Verteilergetriebe etwas müde, weil es nicht oft geschaltet wird. Ich hab ein viertel Jahr, jeden Tag, das Verteilegetriebe durchgerührt, bis es wieder geschmeidig lief.

Reiskomfort: Gegenüber dem Wolf wahrscheinlich 200% Steigerung. 😁 Ich fahre damit in den Urlaub (Overlanding) und hab aus dem Sauerland nach Livorno 13-14h die Fahrt auf einer Arschbacke abgesessen. Es ist allerdings eher, Ami-Typisch, ein Autobahnfahrzeug.

Die zwei Starrachsen machen das Fahrzeug etwas unbequem auf Kurzstrecken mit viel Straßenschäden.

Ich hab damals auch eine alte G-Klasse, Land Rover Defender und den Jeep XJ in die engere Wahl genommen. Der XJ war halt in allen meinen Belangen der Beste. Der Defender war mir zu klapprig/lahm und die alte G Klasse in den Ersatzteilen zu teuer.

Dafür habe ich halt jetzt keine Haare mehr auf dem Kopf (wegen dem Saufen) und das Platzangebot entspricht dem eines Golf 4 (ohne Reserveradmulde).

[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Cherokee XJ Ratschläge?' überführt.]

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