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Katastrophe- Extremes Downsizing bei der WRC

Themenstarteram 9. Februar 2011 um 23:05

So, nachdem ich mir gerade das WRC Magazin auf Eurosport Reingezogen habe dachte ich dass ich Heulen muß.

Grund: Die neuen Reglements bei der WRC für die Saison 2011 (und warscheinlich für immer)

 

Da wird unter anderem Vorgeschrieben dass die Motoren 1.6 liter Hubraum haben müssen und zudem auch noch über eine Direkteinspritzung verfügen müssen.

Zitat von Ford Motorsportchef Gerard Quinn: Dies ist die Massievste Reglement Änderung seit verbot der Gruppe B

 

Problem der ganzen sache ist dass "kleine" Automobilhersteller wie beispielsweise Subaru dadurch mehr oder weniger von der WRC verbannt werden weil dadurch enorme Entwicklungskosten entstehen.

 

Bin ich der einzige der meint dass das Downsizing grenzen haben muss ?

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35 Antworten

Ich bin auch erschrocken als ich es gestern mitbekommen habe, meine Hoffnung auf eine Rückkehr von Mitsubishi oder Subaru erlosch komplett - bleibt mir nur noch die P-WRC, um richtige Rallyboliden zu begutachten.

Was ich persönlich lustig fand, dieser Typ von Ford meinte die 1.6-Liter Motoren müssten höher gedreht werden, ergo ist das Motorgeräusch lauter was den Fans sicherlich gefallen wird, da es spannender und aufregender klingt.

Wo soll das noch hinführen ...

Themenstarteram 10. Februar 2011 um 17:08

eben, wieso müssen immer autofahrer und alles drum rum herangezogen werden ?

Sooooo schlimm ist es nun auch nicht.

http://www.youtube.com/watch?v=JPCKPtRtG1E

Der Motor ist ja noch die geringste Änderung. Der Allrad ist auch viel einfacher geworden. Allerdings wird der Zuschauer davon nichts merken.

Übrigens kann man die WRC jetzt auch wieder in Deutschland auf Sport1 sehen.

Glaube ich auch nicht, daß es so dramatisch wird. Die Gruppe B hatte ja teilweise auch kleine Hubräume. Soweit ich weiß, hatten 205 T16 und die Lancias auch nur 1,8 Liter. Die haben die Leistung halt über Ladedrücke jenseits von Gut und Böse erkauft. Gut, unter 4000/min kam nichts, aber wer ist da schon während eines Rallye-WM-Laufs... :D

Ich denke, für die Formel 1 wir der Einschnitt auf 1600 heftiger, auch wenn es schon vor Jahrzehnten einen BMW-Motor in der F1 mit 1400PS aus 1,5 Litern gab. :eek:

am 21. Juni 2011 um 16:12

Einmal eine Frage: Warum dreht sich bei dem Gros der (Durchschnitts-)Rallyefans immer alles nur um viele PS? Gibt es sonst wirklich überhaupt nichts, was den Reiz des Rallyesports ausmacht?

Ein Stig Blomqvist hat vor Jahrzehnten mit einem 160 PS-Saab die schnellsten Rallyes gewonnen, und das ist so fulminant rübergekommen, daß die Leute eine Welle gemacht haben, daß ein Tsunami überhaupt nichts dagegen ist. Das hätte keiner mit einem Über-Drüber-Turbo-Vierrad besser hinbekommen.

Wenn heute die Rallyewagen von 400 PS auf 350 zurückgehen, weil es das Reglement bedingt, dann bricht für die meisten Rallyefans eine Welt zusammen. Bei so gut wie allen. Daß in der kurzen Zeit seit der Jahrtausendwende die Zahl der in der Weltmeisterschaft beteiligten Werkteams von Sieben auf Zwei zurückgegangen ist, das kümmert anscheinend viel weniger Menschen. Bitteschön: Ob ich 100 PS mehr oder weniger habe – das Auto hat so oder so nur vier Räder und ein Lenkrad. Was macht da so viel Unterschied?

Ich sage das nicht so einfach daher. Ich habe hunderte Rallyes gesehen, und ich habe auch Walter Röhrl mit dem Audi Sport Quattro S1 live miterlebt. Das nur, falls jemand glaubt, ich wüsste nicht, wovon ich rede.

Gerade seit dem Beschluß der neuen Regeln wurde der negative Trend der rückläufigen Werksbeteiligung sowie der hartnäckigen sportlichen Stagnation beendet, und Neueinstiege sind wieder geplant. Denkt nur an den Mini WRC oder an den VW Polo, der auch demnächst die WM aufmischen wird. Ich kann da beim besten Willen keine Negativ-Entwicklung erkennen.

Und was mich noch ganz schwer begeistert: Daß in Zukunft die WM-Rallyes wieder länger und abwechslungsreicher werden sollen. Und zu aller guter Letzt wird sich hoffentlich auch bald die Lotterie um die Startplätze aufhören. Der fahrerisch Beste soll gewinnen. Und nicht der, der sich am Vortag zurückfallen hat lassen, um eine bessere Startposition zu ergattern.

Woanders hat man das schon sehr effektiv gelöst. Schlag nach bei IRC…

Im Grunde ist es doch egal was sie machen. Hauptsache es wird spektakulär und vorallem Vielfältig. Leider sieht es bei derzeit 2 Herstellern eher nicht danach aus... Ich fände es gut wenn ehemalige Hersteller sich wieder dazu entschließen würden der WRC beizutreten. Fiat/Lancia, Opel, Audi, Toyota. Aber dazu wird es vermutlich nicht kommen.

Besonders wichtig hätte ich gefunden, dass alle Komponenten die bei der Rally genutzt werden (Grundlegende Komponenten) auch serienmäßig erhältlich sind. Sprich: Allrad nur wenn es selbigen im eingesetzten Fahrzeug auch für otto-normalverbraucher gibt. Das würde eine Nähe zu den Zuschauern schaffen, die sich mit den Herstellern besser identifizieren können.

die Identifikation der Zuseher mit den teilnehmenden Fahrzeugen dürfte im Rallysport nicht funktionieren. wie erklärt sich sonst dass die erfolgreichsten Marken im Rallysport eine absolut mickriges Schattendasein am Automarkt darstellen? siehe Lancia/Subaru/Mitsubishi.

Kann man so nicht stehen lassen. Lancia macht seit Jahren keinen Rallyesport mehr, hat auf dem deutschen Markt aber noch nie eine große Rolle gespielt, auch während der aktiven Zeit nicht.

Bezüglich Mitsubishi und Subaru müsstest du mal einen Blick über den Gartenzaun riskieren, in unseren Nachbarländern, besonders in Italien und in der Schweiz, sieht das schon anders aus.

Und Audi z. B. ist erst durch die Erfolge im Rallyesport von seinem Sonntagsfahrer-Image weg gekommen. Davon profitiert die Marke immer noch, auch wenn sie heute mit dem "schmutzigen" Sport nichts mehr zu tun haben wollen.

Zum Thema Downsizing:

Es ist wohl völlig egal, ob da ein 2-Liter-Turbo mit 320-330 PS fährt, oder ein 1,6er Turbo mit 300-310.

Der Zuschauer will doch nur spektakuläre Action sehen, Drifts, Sprünge, und das auf jedem Untergrund. Aus welchem Grund sonst sind die Zuschauer so begeistert, wenn die starken GT mit Heckantrieb kommen, die dann auch noch brüllen wie die Sau.

am 23. Juni 2011 um 10:07

Zitat:

Original geschrieben von Brownyy

Besonders wichtig hätte ich gefunden, dass alle Komponenten die bei der Rally genutzt werden (Grundlegende Komponenten) auch serienmäßig erhältlich sind. Sprich: Allrad nur wenn es selbigen im eingesetzten Fahrzeug auch für otto-normalverbraucher gibt. Das würde eine Nähe zu den Zuschauern schaffen, die sich mit den Herstellern besser identifizieren können.

Da hätten wir aber dann nur mehr Mini in der Weltmeisterschaft, weil so viel ich weiß, produziert weder Citroen noch Ford einen Pkw mit Vierradantrieb, und das 4motion - oder wie das jetzt heißt - von VW ist nicht sehr Rallye-tauglich.

Hundertprozentige Übereinstimmung zwischen Rallye-Wettbewerb und Serie kann es nicht geben, allein durch die ganzen Sicherheitseinrichtungen wie HANS und Zelle. Die Zeiten sind vorbei, wo man nur eine Startnummer aufgeklebt hat und damit Rallye gefahren ist.

Ein viel effektiverer Weg, die Attraktivität zu erhöhen, wäre es, endlich einmal die N-GT's starten zu lassen und zu werten (PS-Grenze sollte man sich aber überlegen - und natürlich Vierrad-Verbot). Und im selben Zug einen Streckenmix aus Asphalt und Schotter zu schaffen, sodaß sich die Wettbewerbsvorteile von WRC und N-GT weitgehend aufheben und es trotz der unterschiedlichen Konzepte zu einer spannenden, ausgeglichenen Competition kommt.

Zitat:

Original geschrieben von capitano cool

die Identifikation der Zuseher mit den teilnehmenden Fahrzeugen dürfte im Rallysport nicht funktionieren. wie erklärt sich sonst dass die erfolgreichsten Marken im Rallysport eine absolut mickriges Schattendasein am Automarkt darstellen? siehe Lancia/Subaru/Mitsubishi.

Das war aber auch schon anders. British Motors/Austin, Ford - alles Marken, die ihre Bekanntheit und ihren kommerziellen Erfolg zu einem großen Teil dem umfangreichen Rallye-Egagement zu verdanken haben. Ähnliches bei Opel - trotz der grandiosen sportlichen Flops. Und natürlich Audi: Wo würden die heute stehen, wenn sie ihre Linie, die sie bis Ende der Siebziger Jahre gefahren hatten, weitergefahren wären - selbstverständlich ohne groß angelegtes Rallye-Projekt? Ich denke, daß auch der Peugeot 205 am Markt ganz erfolgreich war, obwohl da absolut keine Ähnlichkeit mit dem siegreichen Rallye-Modell erkennbar war. Bei Toyota kann man auch annehmen, daß das Rallye-Engagement einige wirtschaftliche Vorteile gebracht hat, deswegen ist vor allem hier mit einem baldigen Wiedereinstieg zu rechnen. Der Rallyesport ist leider in den letzten zehn Jahren ziemlich heruntergekommen, durch viele Fehlplanungen der FIA, deswegen so viele Ausstiege und unbelohnte Engagements. Aber seit der Neubesetzung durch Jean Todt kommt ja nach und nach wieder der richtige Drive hinein.

Ich meinte nicht, dass ein Fahrzeug einen Überrollbügel usw gaben muss. Darum schrieb ich auch: Grundlegende Komponenten.

am 23. Juni 2011 um 14:27

Geht total in Ordnung, das versteht sich von selbst. Vor allen Dingen wollte ich verständlich machen, daß es auch Nachteile haben kann und oft auch hat, wenn man sich zu sehr auf Baugleichheit mit Serienfahrzeugen festlegt. Auch bei Dingen wie der Antriebsart (Vierrad - ja/nein...).

Wir hatten ja auch in der Gruppe A-Zeit schon das Problem, daß sich viele Werke zurückgezogen hatten, weil sie die Verbindung Straßenauto/Rallyeauto bei bestimmten Dingen nicht mehr gepackt haben (Vierradantrieb, Motor-, Ladeluft- und Bremskühlung...). Auch der Golf A59 von Konrad Schmidt war ein solcher Fall (ein fantastisches Auto - und dann darf man damit nicht fahren!). Exotische Materialien wurden aber da schon eingesetzt bzw. durfte man das. Als dann das World Rally Car-Reglement eingeführt wurde, bei dem man keine Homologation von ein paar Tausend Straßenwagen mit den "wesentlichen Komponenten" mehr benötigte, hatte sich die Werksbeteiligung sehr bald verdoppelt. Daß es bald darauf wieder ebenso flott abwärts ging, weil die Sprint-Rallyes und die daraus folgende Materialschlacht die Kosten in die Höhe trieben, das ist eine andere Geschichte.

Ich bin aber sehr wohl der Auffassung, daß es Teilbereiche des Rallyesports gibt, wo es sehr wohl großen Sinn macht, auf höchstmögliche Seriennähe zu achten. Sehr Viele von Euch werden den Volvo Original Cup kennen, der vor allem deshalb so erfolgreich war und noch immer ist, weil die Autos so eine schlichte, kostengünstige Technik haben und so viele gleichwertige Autos gegeneinander in Konkurrenz treten. Obwohl es hier auch schon zweierlei Auslegungen gibt - mit Fahrzeugen bis zu 200 PS und dergleichen. Aber speziell für die Nachwuchsfahrer ist es wichtig, daß es kostengünstige Einsteiger-Kategorien gibt, und es sollte da auch möglichst viele Anbieter geben (wie etwa Renault mit dem Twingo R1). Ich denke auch, daß die Rallye-Akademie in der Weltmeisterschaft um eine solche Wagenklasse ergänzt werden sollte. Für talentierte Einsteiger ist es wichtig, gegen viele gleichwertige Konkurrenten antreten zu können, um ihr Können praktisch unter Beweis stellen zu können.

War jetzt ein wenig Abschweife vom eigentlichen Thema, ich hoffe, daß man mir das nachsehen kann.

Zitat:

Original geschrieben von WRC206

Kann man so nicht stehen lassen. Lancia macht seit Jahren keinen Rallyesport mehr, hat auf dem deutschen Markt aber noch nie eine große Rolle gespielt, auch während der aktiven Zeit nicht.

Bezüglich Mitsubishi und Subaru müsstest du mal einen Blick über den Gartenzaun riskieren, in unseren Nachbarländern, besonders in Italien und in der Schweiz, sieht das schon anders aus.

Und Audi z. B. ist erst durch die Erfolge im Rallyesport von seinem Sonntagsfahrer-Image weg gekommen. Davon profitiert die Marke immer noch, auch wenn sie heute mit dem "schmutzigen" Sport nichts mehr zu tun haben wollen.

Ich habe viele Jahre für Subaru gearbeitet und kenne die "Gartenzäune" in Europa sehr gut :) der Blick nach Italien: Marktanteil Subaru 0,22% .... Mitsu 0,16% ist nicht gerade berauschend, oder?. In der Schweiz ist Subaru in der Tat sehr erfolgreich, die Schweiz ist aber nicht gerade als das gelobte Land des Motorsports bekannt. Da stimme ich dir zu: Lancia hat auf dem deutschen Markt tatsächlich nie eine große Rolle gespielt. Dass Lancia 10 facher Rally Markenweltmeister war wirdbeim Konsumenten schwächer bewertet als der eine und einzige Audi Markentitel. Marketingtechnisch sehe ich keine Zusammenhänge zwischen Verkaufszahlen und Rallyengagement. Daher ist es für Hersteller eine sehr mutige Entscheidung (sehr viel) Geld für den Rallysport in die Hand zu nehmen. Downsizing ist wahrscheinlich der einzige Weg aus der Malaise.

Die Rallye San Remo habe ich 2 mal besucht, so um 2000 herum. Hab noch nie so viele Subaru Impreza zuvor auf einem Haufen gesehen, also keine Teilnehmer, sondern Zuschauer. Welchen Marktanteil die damals in Italien hatten, wüsste ich jetzt aber nicht.

Für die Japaner war es noch nie leicht, besser motorisierte Fahrzeuge einer gehobenen Preisklasse in Deutschland zu verkaufen, vielleicht wurden die Erfolge von Toyota, Mitsubishi und Subaru hier auch nur schlecht vermarktet. Das hat Audi eben viel besser gemacht.

Und noch ein Aspekt: Wie viele Hardcore-Rallyefans gibt es in Deutschland? Im Vergleich zu England, Italien, Belgien, Frankreich (die Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit).

es erklärt sich eigentlich von selbst, jedes Land mit eigener Autoindustrie hat natürlich großes Interesse genau diese eigene Industrie zu stärken. Daher gibt es in Europa sehr viel Gegenwind für Importautos. Verstehe ich auch und will ich gar nicht bewerten, aber gegen diese Lobby kommt niemand an. Wenn Toyota oder Subaru oder Mitsu ein Wunderauto bauen würden, hätte es in Italien gegen Fiat in D gegen VWOpelFordAudiBenz und in F gegen Cit und Pug keinerlei Chancen. Ist halt so. Jetzt fehlt mir aber noch die Begründung wozu zb Japanische Hersteller Geld in Europa im Rallysport vernichten sollen wenn es eh nichts (an den Verkaufszahlen) ändert? Ich glaube dass sich der Sport zukünftig durch den Event selbst und durch Sponsoring finanzieren muss. Die Hersteller haben aus dem Einsatz keine oder wenig Vorteile.

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