Kann man den Sch... NOX Kram nicht...

Mercedes E-Klasse W212

ausschalten, ausbauen, stilllegen oder ähniches?

Hallo ihr,
meine Frage bezieht sich auf meinen M276 mit 306PS (Bj. 2012, 93000Km, Limousine, 4-matic). Eigentlich ein Sahnemotor, mit dem man niedertourig cruisen kann, der aber auch ausreichend Reserven bietet, wenn es mal schneller gehen soll. Der Verbrauch für diese Leistung ist relativ gering. Mein Problem ist aber die komplizierte Abgasreinigung, die aus meiner Erfahrung selbst für MB zu kompliziert ist. Mir als Laie und mit wenig Ahnung von der Materie gibt das System einige Fragen auf. Wenn alles gut funktioniert, kann man den Wagen (immerhin ca. 2 Tonnen schwer) mit einer 6 vor dem Komma bewegen. Mein Minimalverbrauch war bei 6,3 Liter (real ca. 0,5 Liter mehr). Um diesen Wert zu erreichen muss sehr vorrausschauend gefahren werden. Auf meiner Haus- und Hofstrecke zur Arbeit (40 Km Landstraße, 2 Ampeln) schaffe ich es locker unter 8 Litern. Meistens sind es bei normaler Fahrweise mit zügigem beschleunigen ca. 7,5 Liter (real ca. 8 Liter). Im Sportmodus und sehr rasant ist es dann ein Liter mehr. Soweit alles gut. Immer öfter kommt es nun vor, dass sich der Motor 2 Liter mehr genehmigt unabhängig von Fahrweise und Temperatur. Mittlerweile weiß ich, dass dies irgendwas mit den NOX-Sensoren zu tun hat und die Abgasanlage heiß gemacht wird um irgendwas zu regenerieren. Ist auch alles kein Problem, wenn dies ein Prozess wäre, der sich auch wieder legt. Und jetzt komme ich zu meinem Problem.
Ich weiß, dass der Motor keine Kurzstrecken mag. Kurzstrecke, wie ich sie verstehe, fahre ich auch nicht. Immer meine Strecke zur Arbeit und in den Urlaub (hier dann etliche 100 Km am Stück). Nie Stadtverkehr und nie kurze Strecken zum Bäcker. Dafür gibt es das Rad oder den Zweitwagen. Dieser 2 Liter Mehrverbrauch reguliert sich durch meine Fahrt zur Arbeit nicht. Erst wenn ich den Wagen auf der AB ordentlich fordere (ca. 50 Km) und ihn dann wieder so nutze wie ich es möchte (Fahrten zur Arbeit) ist der Verbrauch wieder für ca. 1 – 2 Tankfüllungen im Rahmen. Hier mal kurz aufgelistet, was ich bisher versucht habe:
- Bei auftretendem Problem zu MB an den Tester – alles OK. Kein Fehler hinterlegt, Werte alle sehr gut. Demzufolge kann auch nichts getauscht werden.
- Längere Zeit den Sportmodus genutzt um die Abgasanlage heißer zu bekommen – kein Effekt. Das Problem mit dem Mehrverbrauch kommt trotzdem wieder.
- Schaltbereich begrenzt auf 6 oder 5 Gänge – hat auch nichts gebracht
- Manueller Modus und Gänge gut ausgedreht – bringt auch nichts.
- Neue Motorsoftware aufgespielt – alles beim Alten
- Auch wenn der Wagen im Normalbereich verbraucht hat bin ich zwischendurch, wenn es sich ergab, auf die Bahn und habe den Wagen gescheucht – das Problem kommt trotzdem wieder. Auch schon bereits direkt nach dem Auslauf auf der Bahn. Scheint so als ob der „Reinigungsprozess“ nach einer bestimmten Zeit einsetzt unabhängig von der Nutzung.

Mittlerweile kenn ich den Wagen so gut, dass ich bereits an leichtem Rucken des Motors erkenne, dass gleich der Prozess einsetzen wird und der Verbrauch ansteigt. Sieht dann so aus, dass der Verbrauch bei konstant 100 Km/h auf der Landstraße von 8 auf 10 Liter langsam ansteigt, der Wagen zwischendurch leicht bockt und der Verbrauch sich dann bei um die 10 Liter lt. KI einpendelt.

Habt ihr noch Ideen, was ich unternehmen kann. Der Versuch die NOX-Sensoren oder was sonst noch dran hängt zu tauschen ist mir zu kostspielig. Zumal MB ja sagt, dass alles OK ist. Wie funktioniert die Abgasanlage genau? Gibt es einen NOX-Kat, der freigebrannt werden muss?

Das Einzige was hilft ist – Ab auf die Bahn – wenn der Prozess (ich nenne es mal so) wieder dran ist. Blöd nur, wenn man im Nahbereich keine AB zur Verfügung hat und dafür extra lange dorthin fahren muss.

Sorry für den langen Text und danke an die, die ihn gelesen haben.

P.S. Dafür funktioniert meine 7G+ wie sie soll 🙂

Beste Antwort im Thema

Hallo ins Forum,

m.W. bringt Sprit >95 Oktan verbrauchsmäßig nix, da der M276 schlicht keine Kennlinien in der Motorsteuerung (obgleich er wegen der diversen Betriebsmodi extrem viele davon hat) für höheroktanigen Sprit hat. 98iger, 100er (oder was auch immer) wird daher wie 95iger verfeuert, so dass es da im normalen Betriebsbereich keinen Vorteil geben kann. Möglich ist allenfalls bei besonders hohen Temperaturen und besonders hohen Lastanforderungen, dass die Klopfsensorik den Wechsel in die speziellen Kennlinien etwas verzögert, weil 98iger oder höher etwas später klopft. Dies kommt aber nur selten vor (wie oft fährt man bei ca. 35°+ längere Zeit (ca. 2-3 Minuten konstant) mit Vollgas), so dass dies zu vernachlässigen ist.

Interessanter sind die Additive, wobei man die Wirkung bei einem DE-Benziner nicht überschätzen sollte. An die Einlassventile kommt der Sprit nicht ran, der HD-Pumpe ist's herzlich egal, ob sie 95iger, 98iger oder höher pumpt, so dass letztlich nur die Injektoren bleiben. Da die aber - wenn sie nicht eh kaputt sind - beim Benziner nicht wirklich zum relevanten Verkoken neigen, bringt's da auch nicht viel. Nach der Verbrennung sind die Additive eh kaputt und können im Abgas auch nix mehr reinigen.

Es kommt sicher auf den Sprit an und der ist zwar überall nach der Norm, aber eben nicht überall gleich. E10 kommt mir aus generellen Gründen nicht in den Tank, zumal der dortige Mehrverbrauch den Preisvorteil nicht wirklich ausgleicht und ich mir da auch das Risiko erspare. Mein M276 bekommt seit Auslieferung - bis auf seltene Fälle - nur Shell 95 und läuft damit sauber durch. Die Zyklen des Speicherkats merke ich am Motorverhalten eigentlich gar nicht, nur an der fehlenden Motorbremswirkung (wenn die Schubabschaltung wegen der im Schubbetrieb dann offenen WÜK fehlt). Dies nervt zwar auch, weil ich die Wirkung der Motorbremse beim Gaswegnehmen schon einrechne, aber damit kann ich leben, zumal eher selten auftritt.

@migoela Die Sache mit den Endrohren kann man nicht auf den Sprit zurückführen, da die Frage der Rußbildung im Motor im Grundsatz in 2 Situationen vorkommt. Es bleiben unverbrannte Spritreste im Zylinder übrig, weil entweder zu viel Sprit da war, der im Arbeitstakt nicht voll verbrannt werden konnte, oder weil zu viel Luft da war, so dass es im Arbeitstakt nicht für alle Spritteilchen für ein zündfähiges Gemisch gereicht hat. Die Art des Sprits wäre nur für die Zündwilligkeit entscheidend, wobei hier - wenn auch in geringen Bereichen - die höheroktanigen Sorten eher schlechter sind. Daher hat dies keine relevante Auswirkung ebenso wie die Additive.

Entscheidend ist die Art der Einspritzung. DE neigen unabhängig von der Betriebsart zum Rußen, weil der Sprit fein zerstoben im Zylinder landet und nicht überall ein zündfähiges Gemisch ist. Daher bleiben einzelne Tröpfchen übrig, die unverbrannt zum Ruß werden. Je höher der Einspritzdruck, je höher die Rußbildung. Dann kommt noch die Frage der Betriebsart hinzu.

Bei homogener Verbrennung (was auch die Non-DE ausschließlich nutzen) wird der Idealfall des stöchiometrischen Verhältnisses (es ist also genauso viel Luft (ganz genau Sauerstoff) da wie für die vollständige Verbrennung der eingespritzten Spritmenge benötigt wird. Hierbei ist die Rußbildung am Geringsten, weil nur die Spritzverluste übrig bleiben.

Bei der schichtenden Betriebsweise läuft der Motor im Magermix, also mit Luftüberschuss, so dass zunächst nur an der Kerze ein zündfähiges Gemisch besteht und der Rest durch eine Flammwand aufgrund der höheren Temperaturen durchzündet. Es ist hierbei aber technisch nicht auszuschließen, dass an den Rändern die Durchzündung nicht klappt und daher kleine Restmengen übrig bleiben, die dann Ruß bilden.

Genau aus diesen Punkten ist Dein M272DE an den Endrohren auch sauberer als der M276. Zum einen ist der Einspritzdruck beim M276 etwas höher, aber viel gravierender für die Rußbildung ist die Tatsache, dass die schichtende Betriebsweise beim M276 drastisch ausgeweitet wurde.

Hat der M272DE schichtend - je nach Umgebungszuständen - es nur bis ca. 120/130 km/h geschafft, schafft es der M276 bis ca. 170/180 km/h. Darüber hat der M276 noch die Split-Betriebsweise, die auch einen (teilweisen) Luftüberschuss hat, mit der man so bis ca. 200-220 km/h weit kommt. Erst darüber wird homogen verbrannt. Auch im unteren Bereich kann der M276 sehr viel früher auf die schichtende Betriebsweise zurückgreifen als der M272DE.

Somit ist der Anteil an schichtender Betriebsweise (mit damit höherer Rußbildung) beim M276 um ein Vielfaches höher als beim M272DE, so dass die Endrohre beim M276 auch schneller schwarz sind. Wird ein M272DE überwiegend mit >130, aber <220 km/h betrieben, läuft er den größten Teil in einem praktisch rußfreien Betriebszustand (unabhängig vom Sprit), so dass die Endrohre wie bei einem Non-DE praktisch sauber bleiben.

Viele Grüße

Peter

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Abgasnormen sei Dank (😮) wird das wohl nicht so einfach sein! Beim Diesel gibt es den Reinigungszyklus für den DPF! Bei MB nicht mit so hohem Mehrverbrauch verbunden, wie noch bei meinem Volvo! Was mich nervt, ist dass der E300cdi (Mopf) unter 0 Grad C bis zu 2 Liter mehr verbraucht! Laut 🙂 normal! 🙁
PS: Reinigung funktioniert auch ohne BAB (zumindest beim Diesel!). Man sollte sie aber zu Hause Ende fahren!

Bei mir funktioniert die Reinigung (wenn es das denn ist) auf 40 km Landstraße nicht. Gestern war ich wieder auf der AB (nachdem ich mehrere Fahrten zur Arbeit hatte und es mit Fahren auf der Landstraße nicht funktionierte) und heute war der Verbrauch wieder OK.

IMG_2018-05-30_14-27-57.jpeg

Jetzt mal ganz blöd gefragt, eventuell bin ich auch völlig unwissend, ABER hat der Benziner einen Rußpartikelfilter??? Das hat doch bis jetzt nur der W222 oder liege ich da falsch?

Beim Diesel wäre ja alles klar, DPF und SCR Kat, aber beim Benziner hmmm

Russ nicht! Aber NOX Speicher Kat, der ab und zu gereinigt werden muss!?

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Tanke meistens bei Star (liegt auf dem Weg), oder Score. Habe aber mal testweise ein paar Tankfüllungen Aral getankt. Macht keinen Unterschied. Spritsorte immmer Super E5, nie E10.
Der Hinweis mit dem NOX-Speicherkat klingt schlüssig. Aber es kann doch nicht sein, dass der nur durch eine längere Fahrt auf der AB mit zügigem Tempo gereinigt werden kann. Es soll ja Länder geben, da darf man gar nicht schnell fahren. Und der Motor wird doch so auch in den USA verkauft. Was machen die denn? Wie gesagt... Laut MB ist alles OK.
Was mir auch noch einfällt...
Ich habe das Fahrzeug mit etwas über 60000Km erworben und konnte lange mein Fahrprofil fahren ohne das diese Reinigigung so speziell durchgeführt werden musste. Ich hatte zwar auch ab und an diesen Mehrverbrauch. Dieser regulierte sich aber nach einer Fahrt zur Arbeit wieder. Habe mich damals zwar gewundert woher der kam (jetzt weiß ich über NOX usw. etwas besser Bescheid) aber es dann nicht weiter beachtet, weil es nur kurzzeitig war. Gefühlt werden diese "Reinigungszyklen" mehr und dass muss ja irgend woran liegen. Das Fahrprofil, der Sprit und die Fahrweise wurden nicht verändert.

Hallo ins Forum,

ich hab' den M276 ja auch und bislang höchst selten das Thema. Es zeigt sich bei mir daran, dass die WÜK im Schubbetrieb geöffnet wird und daher keine Schubabschaltung stattfindet. Es hängt mit dem Speicherkat zusammen, aber bei mir hat's nie länger als ca. 30 Minuten gedauert und kommt auch nur so alle ca. 5.000 - 10.000 km (je nach Fahrprofil) vor. Normal merkt man nicht viel davon (außer der fehlenden Motorbremswirkung), bocken oder ruckeln kommt bei meinem M276 nicht vor.

Da der Vorgänger M272DE nicht so auffällig war, habe ich am Anfang mich gewundert und bin der Sache nachgegangen. Ist beim M276 aber durchaus normal, wobei die hier geschilderten Taktungen m.E. schon sehr häufig sind.

Partikelfilter hat der M276 nicht, bislang auch in allen Baureihen. Wie's jetzt in Zukunft für die ggf. ab Herbst noch angebotenen M276E30DEHLA bzw. M276E35DESLA aussieht, muss man abwarten.

Viele Grüße

Peter

Ich würde da testweise mal 2-3 Tankfüllungen Ultimate durchjagen und schauen ob es besser/anders wird. Im ultimate sind Reinigungsadditive usw. und der Motor wird insgesamt angenehmer laufen.

Der Durchschnittsverbrauch wird runter gehen und so die Mehrkosten kompensieren.

Die Mehrkosten etwas kompensieren, völlig wohl nicht!

Getreu dem Motto "das beste oder nix" 😉

Wäre jedenfalls einen Versuch wert. Mein 500er läuft deutlich besser damit als mit der normalen Super 95er Suppe

Ultimate wäre jetzt auch mein Zauberwort !

Seit ich das,ich sag immer Guterle,(beim M 272 ) regelmäßig seit ca.6 Monaten tanke,läuft der Motor besser und das klackern der HD-Pumpe hat sich verringert.Angenehmer Nebeneffekt : Die Auspuffrohre bleiben schön sauber !!!
Ist natürlich auch eine Kostenfrage - aber bei meinem Fahrprofil von 600-800 Km/Monat macht das ca.10-15€ mehr aus - sch...ss drauf !

Würde das auch unter "fast normal" abhandeln und einen besseren Sprit tanken.
Mein M276DES35 tanke ich IMMER mit ROZ98 = Super Plus, ab und zu mal auch ROZ100/102.

Bisher km-Stand 90.000 und kaum bemerkbare Freibrenn-Zyklen; und wenn nur auf Langstrecke unbewusst bemerkt...

Im Benzinverbrauch pro Tankfüllung kann ich aber keinen Einfluss des Freibrennens feststellen.
Sowieso egal wie ich den M276 fahre, ist der Verbrauch recht sparsam: 8,0-9,0 im Sommer; 9,0-9,5 im Winter (Realverbrauch nach Tanken) und keine Schwankungen nach oben! Toi, toi, toi...

Da sind bei TE wohl die Sensoren und der Motor bis hin zum Abgassystem etwas "versaut".
Ja, ja, der Sprit, das ist eben für Viele ein rotes Tuch und denken auch der sei überall gleich.
Wir sind auch nicht alle gleich.
Diejenigen die Premium-Sprit tanken, kenne diese Probleme in der Regel nicht. Werder beim Benziner noch beim Diesel.
Die Abgasreinigungssysteme sind inzwischen bei den stärkeren Motoren so aufwändig und empfindlich, dass sich die Treibstoffqualität mehr auswirkt.

Wer einen V6 Fährt, der kann sich auch Premiumsprit leisten und auch etwas an Mehrverbrauch, wenn es sein muss.
Jedoch das Problem was der TE hat, sollte auf Dauer nicht so sein.
Nur Premium-Treibstoff verwenden, nach 4-5 Tankfüllungen wird sich in der Regel eine spürbare Veränderung zeigen, oder es ist ein Sensor bereits grenzwertig, was dann oft nicht von der Diagnose angezeigt wird.

Ich selber fahre den V6 Diesel und habe keine Probleme damit, jedoch wenn die Autos in die Jahre und höhere Laufleistungen (über 80tkm) kommen, dann liest man immer wieder von solchen Problemen.

Solche Autos gebraucht zu kaufen wird offenbar immer mehr zum Risiko, da niemand alle verantwortlichen Sensoren reinigen oder erneuern möchte. Wenn man das selber beauftragt, dann wird es wohl ein paar tausend Euros kosten.

Zitat:

@Fretchen schrieb am 29. Mai 2018 um 23:08:07 Uhr:


... Wenn alles gut funktioniert, kann man den Wagen (immerhin ca. 2 Tonnen schwer) mit einer 6 vor dem Komma bewegen. Mein Minimalverbrauch war bei 6,3 Liter (real ca. 0,5 Liter mehr). Um diesen Wert zu erreichen muss sehr vorrausschauend gefahren werden.

Kann es sein, dass die für solche Werte notwendige Fahrweise einfach nicht zu so einem Motor passt?
Für unter 6 L/100 km muss ich mich mit dem Diesel ja schon fast anstrengen bzw. es ist auch mit einem (4Zyl.) Diesel ein Leichtes mehr als 6 L/100 km zu verbrauchen 😁
Auf der Autobahn ist ja auch alles gut schreibst Du.

Gruß
Hagelschaden

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