Jobwechsel - Wechsel von Company Car auf Car Allowance - Risikovermeidung und Verhandlungsstrategie
Ich werde demnächst den Arbeitgeber wechseln. Damit einher geht zwangsweise der Wechsel von einem Firmenwagen auf die Benutzung eines eigenen Wagens. Grundsätzlich sind mir die Unterschiede bekannt, ich habe aber auch hscon widersprüchliche Informationen erhalten z.B. zur Besteruerung ..
Die Pauschale, die mir angeboten werden wird (ich erwarte den Vertrag kommende Woche) ist meines Erachtens zu niedrig. MIch interessiert ab generell eure Einschätzung. Ich werde, denke ich, nachverhandeln müssen.
Die mir genannte Pauschale liegt bei 700,-€ monatlich. In meiner Gehaltsklasse und meiner Branche fahren Firmenwagenfahrer etwa C-KLasse, A4, 3er Touring mit vernünftiger Ausstattung üblicherweise, Ausnahmen nach oben oder unten gibt es natürlich auch. Nur so zur Orientierung ...
Für mich interessante Punkte sind neben der Höhe der Pauschale z.B. Risiken, Strategie ...
Aktuell verfüge ich über keinerlei eigenes Fahrzeug. Da ich erst einmal für ein halbes Jahr in der Probezeit bin, ist meine Idee, mir erst einmal mit einem etwas älteren Gebrauchtfahrzeug z.B. E-Klasse oder 5er BMW Kombi in der jeweiligen Vor-aktuellen-Version zu behelfen, d.h. weniger als 20k auszugeben. Falls etwas mit dem Job nicht passen sollte, kann ich den Wagen immerhin wieder veräußern und habe keine Laufzeit-Vertrag an der Backe. Nachteil ist, dass diese Wagen i.d.R. mehr als 100k Kilometer gelaufen sind und ich bei zu erwartetenden 40 -50k Kilometer Jahreskilometer nicht wissen kann, wie es mit der Zuverlässigkeit und den Kosten aussieht.
Generell sehe ich es als kritisch an, dass der Arbeitgeber mit die Risiken voll überlässt. Das möchte ich dementsprechend in einer höheren Pauschale abgebildet sehen, weiß aber nicht wie die darauf reagieren werden. Aber es hat aich nicht jeder Arbeitnehmer Kohle darumliegen, um sich ein Fahrzeug zu finanzieren ...
Was die steuerliche Behandlung betrifft, habe ich einerseits gelesen, dass die Pauschale voll steuer- und solzialversicherungspflichtig ist, was bedeuten würde, dass von 700,-€ wenig mehr als die Hälfte übrig bleiben würde. Wäre ein Grund den Job gar nicht erst anzutreten ...
Es soll aber auch eine steuerfrie Erstattungsform durch den Arbeitgeber geben?
Natürlich wird am Ende alles mit meinen Aufwendungen verrechnet ...
Wie sind eure erfahrungen und wie würdet ihr das Thema angehen?
Vielen Dank schon mal für eure Beiträge!
20 Antworten
Mir kommt das seltsam vor. Die Firma erwartet von dir, dass du annähernd 50tkm im Jahr für sie zurücklegst, aber einen Wagen können sie nicht stellen? Zu den 700 Euro brutto kommt ja noch der SV-AG-Anteil obendrauf. Von dem Gesamtbetrag sollte dir die Firma einen vernünftigen Firmenwagen stellen können. Sie hat zudem den Vorteil, dass keine MwSt. anfällt und von Gewerbekonditionen profitieren kann.
Die Nutzungsmöglichkeit anderer Verkehrsmittel wie Bahn und Flugzeug ist grundsätzlich sicherlich interessant. Das bringt aber nur was, wenn es für deine Tätigkeit praktikabel ist und einen erheblichen Vorteil ggü. der Autofahrt hat.
Zitat:
@SoulSurvivor78 schrieb am 31. Oktober 2022 um 11:04:31 Uhr:
Mir kommt das seltsam vor. Die Firma erwartet von dir, dass du annähernd 50tkm im Jahr für sie zurücklegst, aber einen Wagen können sie nicht stellen? Zu den 700 Euro brutto kommt ja noch der SV-AG-Anteil obendrauf. Von dem Gesamtbetrag sollte dir die Firma einen vernünftigen Firmenwagen stellen können.
Auf den geldwerten Vorteil fällt der SV-AG-Anteil ebenso an.
Die Pauschale von 700€ sind nichts anderes als ein um 700€ höheres Bruttogehalt. Dazu gibt's scheinbar eine Tankkarte oder anderweitige Erstattung der Tankkosten.
Der AG macht es sich einfach: kein Fuhrpark zu organisieren, kein Auto an der Backe, wenn der Mitarbeiter geht, kein Ärger mit Leasingrückgaben, geringere Kosten, wenn die Auftragslage Mal schlechter aussieht.
Jetzt schaust du halt was 700€ brutto bei dir netto bedeuten und ob du für das Geld ein Auto im Fullservice-Leasing oder als Mietwagen bekommst. Also möglichst so, dass alles (Auto, Steuern, Versicherung, Wartung) drin ist. Alternativ mit normalem Leasing ausrechnen. Wenn's da etwas für dich passendes gibt, prima! Wenn nicht, zahlst du drauf... Willst du das?
Und immer im Hinterkopf behalten, dass dieses Auto bei Jobwechsel bis Leasingende bleibt und weiter Geld kostet.
PS: wenn du dort die Option "mit Firmenwagen" gar nicht hast, müsstest du eigentlich die Differenz aktuelles Gehalt zu neuem Gehalt für die Rechnung zur Jobentscheidung hernehmen (und nicht irgendwelche 700€, die man dort Car allowance nennt).
Gerade die kurzfristige Verfügbarkeit lassen sich die Leasinggeber gut bezahlen - hatte als Übergang gefragt bei unseren Anbietern, da mein Firmenwagen sich verzögert.
Full service sofort verfügbar ohne km Beschränkung würde bei mir als Firmenkunde ein Fiat 500 600 EUR/Monat kosten vor Steuern und eine C-Klasse läge bei 1800 EUR/Monat excl. VAT und da ist noch kein Sprit dabei.
Wenn man jetzt vergleicht, was dem TE geboten wird, ist das lächerlich.
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Zitat:
@Thinky123 schrieb am 31. Oktober 2022 um 18:15:11 Uhr:
Die Pauschale von 700€ sind nichts anderes als ein um 700€ höheres Bruttogehalt. Dazu gibt's scheinbar eine Tankkarte oder anderweitige Erstattung der Tankkosten.
Der AG macht es sich einfach: kein Fuhrpark zu organisieren, kein Auto an der Backe, wenn der Mitarbeiter geht, kein Ärger mit Leasingrückgaben, geringere Kosten, wenn die Auftragslage Mal schlechter aussieht.
Genau so ist es. Die machen es sich einfach, um Geld zu sparen. Ich werde klar kommunizieren müssen, dass das der Knackpunkt sein wird. Entweder erhöhen sie die Pauschale oder das Fixgehalt. Ich muss den Vertrag nicht unterschreiben, die suchen schon lange genug ...
Zitat:
PS: wenn du dort die Option "mit Firmenwagen" gar nicht hast, müsstest du eigentlich die Differenz aktuelles Gehalt zu neuem Gehalt für die Rechnung zur Jobentscheidung hernehmen (und nicht irgendwelche 700€, die man dort Car allowance nennt).
S.o.
Zitat:
@Razzer85 schrieb am 31. Oktober 2022 um 18:23:55 Uhr:
Gerade die kurzfristige Verfügbarkeit lassen sich die Leasinggeber gut bezahlen - hatte als Übergang gefragt bei unseren Anbietern, da mein Firmenwagen sich verzögert.Full service sofort verfügbar ohne km Beschränkung würde bei mir als Firmenkunde ein Fiat 500 600 EUR/Monat kosten vor Steuern und eine C-Klasse läge bei 1800 EUR/Monat excl. VAT und da ist noch kein Sprit dabei.
Wenn man jetzt vergleicht, was dem TE geboten wird, ist das lächerlich.
1.800,-€/Monat ... wow ... aber das ist lächerlich ... Krisenprofiteure überall ...