Inzahlungnahme Mercedes Konditionen
Hallo Community,
wie schon öfter erwähnt bin ich kurz davor mir einen Mercedes E350 CDI Coupe zu kaufen. Ich habe diese Woche einen Termin bei nem Mercedes Händler um mir das Auto anzuschauen. Ich fahre zur zeit ein VW Golf 5 2.0 SDI BJ 2007 und wollte das Auto in Zahlung geben.
Frage: habt ihr Erfahrungen wie die Konditionen für Inzahlungnahmen bei Mercedes ist? Oder wisst ihr ob sie den Marktwert zahlen bzw. Gut zahlen.
Grüße
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von luckster
Dann rechne mal auf die 6.500 die Kosten des Händlers drauf. (GW-Garantie, Aufbereitung, MwSt, Kosten der eigenen Leute, etc.). Dann sind die EUR 3.400 ratzfatz aufgefressen und Du weisst, wo die Differenz herkommt. citadelle hat das ja sehr schön und ausführlich schon erläutert.Zitat:
Original geschrieben von BarisSerbes39
wollte meinen BMW 116i auch bei Benz in , inzahlung geben die haben mir für meine Karre mieserabele 6.500€ geboten das ding hatte 48.000km runter und war 03.2009 baujahr.. habe ihn privat für 9.800 verkauft. ENDEInzahlungnahme beim Händler rechnet sich halt nur wirklich bei hohem Restwert oder richtig alten Wagen, wenn es irgendwelche Prämien/Bonusaktionen gibt...
Aufbereitung kostet für Profis nicht mehr als 100 EUR. Garantie max. 250 für die Fahrzeugkategorie. Macht 350 EUR.
Das Problem ist, dass früher beim Neuwagenkauf die anständige und faire Inzahlungnahme quasi eine Dienstleistung für den Kunden war und ein Anreiz ein neuen Wagen zu kaufen. Heute sieht es so aus: Man gibt dem Kunden ein Sch... Preis für die Inzahlungnahme und vertickt das verschenkte Auto an eine professionellen Wiederverkäufer.
D.h. dem Kunden wird versucht das alte Auto für Summe abzunehmen und dann jammert man auch, dass er ein hohen Rabatt will.
Ich Händle nach dem Motto: da ich eh keine Dienstleistung bekomme (sprich ich muss mich bemühen meinen alten zu halbwegs vertretbaren Konditionen zu verkaufen), versuche ich gnadenlos den neuen zu bestmöglichen Preis zu kaufen. Sei es auch als Grauimport in extremsten Fall. Der Gebrauchtwagenmarkt (nicht zuletzt weil Hersteller wie MB Großkundenrabatte von über 30% geben) ist mittlerweile grausam. Restwerte nicht mehr existent!
29 Antworten
Ich habe meinen 2004 BMW 530d E61 mit 140tkm in Zahlung geben wollen (Bei MB in München). Das erste Angebot war nicht berauschend, bei Nachverhandlungen wurden mir 8.000 Euro geboten.
Das Gutachten war sehr genau und m. E. nach recht fair, da ich mit dem Bewerter das Fahrzeug noch einmal abgelaufen habe. Er hat mir einige Stellen gezeigt, die ich noch nicht gesehen hatte. Hat aber aiuch das eine oder andere nicht gesehen.. also gut 😉
Grundsätzlich habe ich das dann nicht gemacht, weil MB MUC sich überhaupt nicht um ein Fahrzeug für mich bemüht hatte... das Problem war also nicht der Ankauf meines Fahrzeuges sondern der Verkauf eines E250 Cabrio.
Dann habe ich den Wagen mit einer Kopie der MB Bewertung bei einem anderen Händler angefragt mit meinem Interesse am Jahreswagen und der hat noch einmal 300 draufgelegt.
Letzendlich wollte ich meinen Wagen "schmerzfrei" los werden. Der 530d war extrem gut ausgestattet, hatte aber einen untypische Farbe und kein Leder. Vergleichbare Fahrzeuge hatte dann Leder und typisch silber/schwarz und dann den gleichen km Stand und waren bei 9.000 in mobile zu haben.
Vielleicht hätte ich den für 9.5k verkaufen können, da hätte ich aber lange auf einen Käufer warten müssen.
Da mir auch das Geld nicht wirklich gefehlt hat haben hier folgende Vorteile meine Entscheidung begründet:
1. Fahrzeug was ich kaufen wollte entsprach meinen Wünschen (Preis/Ausstattung)
2. Inzahlungnahme war äusserst schmerzfrei, da Gutachten von MB Vertrauen geschenkt wurde, so wurde alles via Telefon bereits ausgehandelt
3. Schwierige Käufersuche mit 100 stressigen Anrufen:"Eye Alter kaufe Wagen für 5000 Euro" sind mir erspart geblieben
4. Und dann habe ich gesehen, dass mein Händler sogar genau die 300 Euro Verlust gemacht hatte bei der Versteigerung.
Also ich bin nach meinen Kriterien zufrieden und von daher war es für mich OK
Eure Rechnung bezüglich MwSt. stimmt meiner Meinung nach nicht so ganz.
Bei Ankauf des Händlers von Privat greift die sog. Differenzbesteuerung. MwSt. wird beim Verkauf nur auf die Differenz zwischen EK und VK fällig.
Bei einem Firmenfahrzeug welches der Händler ankauft Sie die Sache wieder anders aus.
Zum Teil sind die Angebot von MB für Gebrauchtwagen aber wirklich schlecht, man muss für sich entscheiden was einem der einfachere Weg mit der Abgabe beim Händler Wert ist.
Zitat:
Original geschrieben von BarisSerbes39
wollte meinen BMW 116i auch bei Benz in , inzahlung geben die haben mir für meine Karre mieserabele 6.500€ geboten das ding hatte 48.000km runter und war 03.2009 baujahr.. habe ihn privat für 9.800 verkauft. ENDE
....und sicher hast Du die "Karre" seinerzeit zum Listenpreis gekauft, oder?
Will sagen: Beim BMW 1er sind Stückzahlen ja nun wirklich massive als Tageszulassungen und Preisabschlägen in den Markt gedrückt worden, dass es ja nur logisch ist, wenn der Restwert in Keller geht. Die Kiste war neu doch nahezu unverkäuflich.
Kein Händler kauft ein gebrauchtes Auto an, weil er ein Auto so Klasse findet. Nein, er kauft das Auto an, mit dem er Geld verdienen kann. Das ist sein Job.
Und wenn wir die Rechnung mal mit Differenzbesteuerung aufmachen (Chris2000 hat Recht, bei Ankauf von Privatleuten steht dem Händler die Möglichkeit der Differenzbesteuerung offen), wird ein Schuh daraus:
Verkauf EUR 9.800
abzgl. Ankauf miserable EUR 6.500
= Bruttoertrag EUR 3.300
abzgl. MwSt. EUR 526,89 Differenzbesteuert
= netto EUR 2.773,11
abzgl. 25% Kosten EUR 1.625
Ertrag EUR 1.148,11
Der gierige Händler erzielt einen Gewinn von EUR 1.148,11, der Kapitalist.
Ach ja, das ist ja vor Steuern.... ganz vergessen.
Sorry, ich verstehe jeden Händler, der für den besagten 116er max. EUR 5.900 geboten hätte.
..und ich verstehe jeden privaten Verkäufer dass er nicht auf den armen Händler und dessen möglichst hohe Gewinnspanne auf seine Kosten Rücksicht nimmt 🙄
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Zitat:
Original geschrieben von Eka956
..und ich verstehe jeden privaten Verkäufer dass er nicht auf den armen Händler und dessen möglichst hohe Gewinnspanne auf seine Kosten Rücksicht nimmt 🙄
...und ich verstehe keinen Käufer, der auf solche Kleinigkeiten wie Gewährleistung und Garantie verzichtet und zu 99% verschwiegene Mängel mit kauft 🙄.
Dass man als Verkäufer natürlich den besten Preis erzielen und kein Geld verschenken will, ist doch klar 🙄. Genau so klar ist aber auch, dass man dann den Aufwand des privaten Verkaufs mit allen Nachteilen an der Uhr hat. Wer das will, kann's ja machen, so what?
Wenn man sein Auto beim Händler in Zahlung gibt, hat es Vor- und Nachteile, die hier ja schon beschrieben sind und nicht der Erläuterung bedürfen. Gleiches gilt für den Autokauf von Privat oder vom Händler.
Es ist bei solchen Themen wie immer so, dass die Meisten absolut keine Ahnung haben, wie schmal die Rendite heutzutage beim Vertragshändler ist. Das Bild vom geldgierigen, wohlhabenden Händler dominiert. Nach den Maßstäben eines selbständigen Händlers wären die Niederlassungen vom MB, BMW oder Audi im Prinzip pleite, der Durchschnitt der selbständigen Vertragshändler operiert mit Minimalrendite. Der Autohandel rangiert im Branchenvergleich tatsächlich am unteren Ende.
Unter dem Strich ist "der Händler" dann immer auch "die Menschen", die mich dort beraten, betreuen und die dort ihr Geld verdienen und ihre Familien ernähren.
Zitat:
Original geschrieben von citadelle
Unter dem Strich ist "der Händler" dann immer auch "die Menschen", die mich dort beraten, betreuen und die dort ihr Geld verdienen und ihre Familien ernähren.
Und sie wollen trotzdem immer noch mein Geld und zwar möglichst viel davon!
Bei deinen ganzen Verteidigungen der Händler, auch mit Rechnungen die schwer nachzuvollziehen sind (Ein Ertrag von 1.200€ bei einem Gebrauchten von weniger als 10.000€ sind immerhin 12% und damit eine wirklich stattliche Gewinnspanne), frage ich mich ob du Händler bist?
Zitat:
Original geschrieben von Dr.Mabumsen
Jeder Textileinzelhändler hat 300 - 400% Marge. Wie kauft ihr denn eure Klamotten ein?Zitat:
.......sind immerhin 12% und damit eine wirklich stattliche Gewinnspanne), frage ich mich ob du Händler bist?
12% sind extrem wenig. Hatte ich das nicht erwähnt: das ist vor Steuern, da bleiben nicht mal € 600 übrig.
Außerdem kann doch jeder sein Auto selbst privat verkaufen. Ist doch kein Problem.Nein, ich bin kein Händler. Mir geht nur das unreflektierte Gedröhne über die "gierigen Händler" gegen den Strich, weil' sein ausgemachter Blödsinn ist. Vielleicht mal auf Autohaus-online oder so informieren - wäre nicht die schlechteste Idee.
Was bitteschön hat denn ein Textileinzelhändler mit nem Gebrauchtwagen-, einem Vertragshändler oder einer NL gemein die gebrauchte(!) Fahrzeuge ankaufen und weiter verkaufen? Hättest Du hier einen Secondhand Klamotten - Einzelhandel (und zwar hier in D) aufgeführt, hätte es ja wenigstens noch den Bezug zur Gebrauchtware, aber das wär dann auch schon alles. Ansonsten haben die beiden weder an Kosten noch an Margen irgendwas vergleichbares.
Deine sonstigen Erläuterungen sind ja soweit nachvollziehbar und auch verständlich.
Mit Deinen Aufführungen der Vertragshändler und NLen bezüglich Folgekosten der angekauften Fremdfahrzeuge ist es jedoch so, dass diese i.d.R. auf direktem Wege an Klein- und Fähnchenhändler, oder direkt ins Ausland weiter gegeben werden (ähnlich wie pmichalo schon beschrieben hat). Und da macht die Masse dann wieder die Summe, wohlgemerkt ohne Garantie und Aufbereitung, denn die Mühe machen sie sich sicherlich nicht. Ich sehe zumindest auf deren Hof so gut wie keine Fremdfabrikate oder älteren Modelle. Jedoch werden sie mit Sicherheit eins machen, nämlich alle ihren Schnitt.
Sollen sie ja auch, ich missgönne niemanden sein Brot auf dem Teller. Das hat auch nichts mit "Gedröhne" zu tun. Aber es hat als Kunde schon manchmal den Anschein "Friss oder stirb". Liegt sicherlich auch daran das Emotionen eine Rolle spielen. Der Händler macht das jeden Tag und er ist da rationaler, der Kunde hingegen verkauft etwas woran er für seine Verhältnisse viel Geld gebunden hat und er sich erschrocken des Angebotes denkt: "Ne! für das Geld geb ich ihn nicht her!" Auch verständlich. Wie Du schon sagtest, es muss ja keiner.
Wohingegen auch ich natürlich beim Kauf zum Großhändler mit deren Zugang zu internen Onlineportalen gehe und deren "Vorzugsangebote" mitnehme. Das deren z.T. Schleuderangebote (Kurzzulassungen, abgeschriebene Fahrzeuge billigst verscherbeln, Sonder-Sonderkoditionen etc., da findet man immer was) dem Kleinhändler sicherlich ein Dorn im Auge sind und ihnen das Geschäft erschwert, ist schon klar. Aber wenn er sein Handwerk einigermaßen versteht, wird er, z.T. saisonal mal mehr mal weniger, aber immer Geld verdienen.
Ich für meinen Teil habe immer Privat verkauft, mal besser, aber sicher auch schon an meiner Vorstellung vorbei.
Aber den Weg zum Händler gehe ich schon lange nicht mehr, nicht einmal eines Angebots wegen.
Denn nicht nur er, sondern auch ich arbeite für mein Geld. Und so wie er, habe auch ich nichts zu verschenken.
Gruß,
eka956
@ eka956
So ganz aus der Luft gegriffen ist der Vergleich hinsichtlich Klamotten aber nicht. Im Autohandel handelt man nicht mit T-Shirts, die im EK Cent 50 kosten und die für EUR 10 und im Schlussverkauf für 'nen 5er weggehen. Kapitaleinsatz und Risiko ist ungleich größer, die Gefahr einer Fehlkalkulation wesentlich größer. Einen Langsteher angekauft, machen die Zinskosten die Erträge von zwei anderen Gebrauchtverkäufen leicht kaputt. Eben darum bemerkst Du ja auch richtig: "Ansonsten haben die beiden weder an Kosten noch an Margen irgendwas vergleichbares." Genau, darum geht es.
Im Prinzip stimme ich Dir ansonsten zu.
Persönlich habe ich selbst noch nie ein Fahrzeug, ob Auto oder Motorrad, in Zahlung gegeben, sondern selbst verkauft. Einzige Ausnahme war eine alte Harley Road King, die prompt den Händler nach Verkauf an den neuen Kunden Geld kostete, weil das Hinterradlager endgültig den Geist aufgab. Problem: die Felge in Sondergröße für Niederquerschnittreifen wurde nicht mehr produziert, was natürlich eine neue Vorderradfelge zusätzlich nach sich zog. Ich gucke mal treuherzig und behaupte, dass ich es bei Verkauf des Mopeds an den Händler nicht wusste. Ansonsten in den 80ern über Anzeige im Autoteil oder heute eben über die Internetplattformen. Andererseits habe ich meine Autos ausschließlich über Händler gekauft - die in der Regel nicht unglücklich sind, wenn kein Auto in Zahlung gegeben wird.
Dass sie nicht unglücklich sind, wenn nichts in Zahlung geht, zeigt aber doch schon etwas von der Problematik. Auch für den Händler ist der Ankauf zunächst einmal ein Spiel mit ungewissem Ausgang. Klammern wir die Autos älter 7 Jahre mal aus, die in der Tat an Wiederverkäufer weggehen, weil der Händler hier das Garantierisiko scheut. Sicher werden die Garantien reversichert, aber damit ist der Händler nicht generell aus dem Risiko, da die Versicherungsgeber dem Händler im Portfolio zwar einen Korridor an Garantieaufwendungen zugestehen, den Händler aber bei Überschreiten der üblichen Garantieaufwendungen schon beteiligen bzw. Bonifikationen kürzen. Dies trifft auch zu, wenn Versicherungsvolumina etc. nicht erreicht werden. Das sind nur zwei der festen Kalkulationsgrößen, die in die Kalkulation "Wie kann ich einen Wagen ankaufen" einfliessen und aufgehen sollten, um das Gesamtvolumen UND das Einzelgeschäft nicht zu gefährden.
Diese Fahrzeuge, die direkt an Wiederverkäufer gehen, sind aber nicht die Masse, mit der Ged verdient wird, mitnichten. Das ist ein Butterbrot. Die kommen heute rein und gehen morgen raus, schnell gedreht. Die 300 EURO, die der Händler an den Kisten verdient, sind nicht der Rede wert. Na gut, es sei denn, er schleust davon jährlich 10.000 Einheiten durch, was natürlich Quatsch ist. Vom realen Durchlauf dieses Segments kann er mal gerade seinen GW-Platz instand halten.
Dass es bei den Niederlassungen im GW-Bestand Inzucht gibt, liegt eigentlich nicht daran, dass sie sich vor Fremdfabrikaten scheuen, nicht auf dem Hof haben möchten und sofort an Wiederverkäufer abgeben (mit Ausnahme der > 7 Jahre alten). Im Gegenteil, die wären froh, wenn sie mit Fremdfabrikaten im GW-Bestand auch Interessenten ins Haus ziehen würden, die sich zunächst eher nicht für das Stammfabrikat interessieren und auf diesem Weg dann doch vielleicht bei der vertretenen Marke etwas finden. Das ist eher ein Problem, des Kundenstamms und Kalkulation vorne im Neuwagenverkauf, also der kalkulierten Restwerte Leasing/Ballonraten Finanzierung oder Kundenbindungsinstrumenten wie Fullservice, KFZ-Versicherung z.B., die es der Masse des Kundenstamms eher schwer machen, die Marke überhaupt noch wechseln zu können/wollen. So kommt es zu einem überproportional höheren Anteil Eigenfabrikat, als z.B. beim gutem selbständigen Vertragshändler, der ab einer gewissen Grösse und dem unternehmerischen Potential und Willen, auch das GW-Geschäft als Ertragsbringer auszubauen und zu kultivieren (was nur bei ausgesprochen solider Finanzdecke und Refinanzierungsmöglichkeiten funktioniert) sogar sehr gerne aktiv nur zukauft - und dann am liebsten mit einem schönen Fabrikat- und Modellmix. Diesen aktiven Zukauf wird man mit Sicherheit niemals bei Niederlassungen finden. Denen hat aber auch noch nie jemand vorgeworfen, sie müssten wirtschaftlich arbeiten.
Nehmen wir uns der Fahrzeuge jünger 7 Jahre an. Es gibt kein Vertun, dass es dem Händler nicht zu beurteilen schwerfallen sollte, wie er einen vierjährigen Golf 6, normale Ausstattung, normaler Pflegezustand und Ausstattung, verkaufen kann. Schwieriger wird es, wenn es eine exotischere Ausstattung oder selteneres Modell ist. Für uns Autofans sind das die dollsten Autos, für den Standardhändler aber ein Risiko, je geringer der Kreis der potentiellen Kaufinteressenten sein könnte. Also, eine Corvette ist ein geiles Auto - aber wie viele Interessenten gibt es heute für genau dieses Modell in der Farbe, der KM-Leistung, dem Alter bundesweit? Weiß man nicht. Kann er nicht einschätzen, also macht er Abwehrpreise. Bei einem silbernen Golf 6 mit RNS Navi weiß man zumindest eines: den wollen viele. Und genau da möchte er im Ankauf auch Geld verdienen. Zumal er die ja über diverse Börsen auch bekommt, wird er dem potentiellen Kunden nicht mehr Unsummen bieten, als er bei freiem Zukauf per Börse zahlt - warum auch?
Und, wie Du richtig schreibst, gibt es ja noch den Wettbewerb. Ein zwei, drei Jahre altes Auto ist vom Ankauf schon problematisch, da man sich im direkten Wettbewerb zu Jungwagen, Jahreswagen, Tageszulassungen bewegt. Ein Opel Corsa 5trg. mit 30.000 KM, vor drei Jahren noch Neupreis von EUR 17.500, wird wie hingestellt, wenn das fast gleiche Modell als Tageszulassung überall für EUR 10.990 angeboten wird? Egal, welchen Preis man nennt, der Kunde wird sauer sein. Für den Händler bedeutet das Roulette. Stellt er den Hobel für EUR 9.990 kann er vielleicht schon die Geburtstagskerze hinsichtlich Standzeit ins Handschuhfach legen. Dann zahlt er erst mal Zinsen und muß am Ende doch senken. Das ist doof. EUR 8.990? Was kann er dem in Zahlung gebenden Kunden dann noch geben? Nur die MwSt. abgezogen, sind wir bei EUR 7.500. Selbst, wenn er aus der Neuwagenmarge zum Gebrauchtwagen rüberschaufelt, ist das ein Verlust - und der Kunde will auf den neuen Wagen ja auch noch handeln, weil er ja bei EUR 7.500 schon glaubt, er wäre tierisch betrogen worden. Nein, er bekommt eben nur weniger, als wenn er die Mühen des Privatverkaufs auf sich nimmt.
Zinskosten für die Lagerwagenfinanzierung des Gebrauchtwagenbestandes (natürlich auch für die Neu- und Vorführwagen, aber wir betrachten das mal per Kostenstelle) ist einer der größten Kostenfaktoren. Er muß seine Linie im Auge behalten und immer genügend Luft haben, für Ankäufe liquide genug zu sein, weil er sonst vorne im Neuwagen-Showroom nichts mehr los wird. Kaum ein Händler ist in der Lage, seine Bestände aus eigenem Kapital zu bestreiten. Ich schätze die Anzahl auf kleiner 10%, in denen auch die Niederlassungen enthalten sind, die über eine entsprechende Finanzdecke verfügen.
Unter dem Strich ist jeder Händler eher froh, wenn der Kunde ohne Altwagen zur Verhandlung kommt. Deswegen ist er dann auch verhandlungsbereiter, weil er den Gebrauchtwagen per se nicht als Ertragsfaktor betrachtet kann oder darf, sondern zunächst im Rahmen eines gekoppelten Geschäftes einen Teil des Verkaufserlöses des neuen Wagens in Form gebundenen Kapitals auf dem Hof stehen hat, welches er mit Aufwand wieder in liquide Mittel verwandeln muß. Der Ankauf ist also eher ungeliebtes Instrument, um den Verkauf zu ermöglichen. Eigentlich findet er es nicht gut, Bargeld ist immer besser.
Der Händler hat sich, mittlere Größe angenommen, gegen Fabrikats-, Standortwettbewerber, Internethändler, Outletcentern der Leasinggesellschaften und eben die Jungwagen, Jahreswagen, Tageszulassungen durchzusetzen - und der Kunde ist heutzutage bestens über das Internet informiert ganz genaue Vorstellungen hat, was er
- maximal für seinen alten Wagen bekommen könnte
und was er
- minimal für sein neues Traumauto ausgeben müsste.
M.a.W., der Kunde weiß oftmals auf sein spezielles Anliegen bezogen in der Regel sehr viel besser, was Sache ist, als der Verkäufer selbst, es sei denn er läuft noch auf den Ohren durch die Gegend. Auch sehr doof für den Händler - und nicht gerade risikomindernd in der Tendenz, weshalb es proaktiv Risiken auszuschliessen gilt. Weil es um das finanzielle Risiko geht, kann man das auch nur über den finanziellen Part regeln.
Dazwischen steht dann der Händler und muß mit ausgefeiltem Cashmanagement versuchen, ein Geschäft zu realisieren. Also, ich habe zumindest soweit Einblick in die Branche, dass ich weiß, dass das verdammt schwierig ist und oftmals eben schiefgeht. Die Händlerpleiten kommen ja nicht daher, weil die in Saus und Braus leben, sondern meistens die Liquidität irgendwann schlicht und einfach aufgezehrt ist, weil der Händler die Grenze immer weiter verschieben muß - bis zum Knall.
Und daher ist natürlich nicht nur die Differenz An-/Verkauf GW-Wagen zu bestaunen, sondern mal nachzurechnen, was der Glaspalast kostet, in dem das Geschäft abgeschlossen wird und ich meine Kaffee trinke und üble Gedanken gegenüber dem Verkäufer wälze, weil uns noch immer EUR 2.000 trennen. Den Glaspalast hat der Händler sich beileibe nicht hingestellt, weil er sich im Millionenbau selbst verwirklichen wollte, sonden der Hersteller ganz knallharte Vorgaben macht, wie groß sein Autohaus, seine Außenflächen, seine Werkstatt, sein Teile-Lager, sein Neuwagen-Bestand zu sein hat - welche Fliesen im Laden liegen müssen - alles inklusive Vorgabe der Bezugsquelle. Und eines ist mal sicher: die Hütte hat er nicht bar bezahlt, das sind in der Regel die Kosten, die ihn wirklich fertig machen. Dafür darf er sich dann mit 6% Neuwagenmarge dumm und dösig verdienen. Sagen wir es mal anders: er muß versuchen, mit genau dieser Marge versuchen zu überleben. Hatte ich das Thema Garantie auf Neuwagen und vom Werk dafür vorgegebene AWs angedeutet? Was von 6% Marge übrig bleibt, muß man doch wohl nicht erklären oder? Und da ich in weiß, wovon ich spreche: das sind reale Zahlen.
Auch ich stimme zu, dass für mich als Verbraucher der Verkauf an Privat der lukrativste Weg ist. Allerdings, und darum geht es mir, bin ich Realist genug, die Händler nicht zu verteufeln, wenn zwischen Inzahlungnahme- und Verkaufspreis auf dem Hof eine Differenz besteht, die mir als Inzahlunggebender sehr hoch erscheint. Aber eben nur scheint, denn dahinter steht eine im Grunde im Betriebsvergleich übergreifend ähnliche Kalkulation aller Betriebe, die sich nicht an Glücksritterei, sondern an Kosten- und Ertragsdruck orientiert. Wenn man sich in den Bilanzen der Autohäuser mal die Eigenkapitalquote/ und -rendite anschaut (Quelle: Bundes E-Anzeiger), fragt man sich schon: Warum machen die das überhaupt. Das Eigenkapital, selbst in Niedrigzinszeiten, läge besser auf einem verzinslichen Festgeldkonto. Glaubt es oder nicht, viele Inhaber würden das lieber heute als morgen tun, wenn sie ihr Autohaus verkaufen könnten.
Wir sprechen hier nur über einen kleinen Teilaspekt der Kosten- und Ertragslage des Vertragsautohandels, nicht wahr? Es kommt Service. Teile, Teile-Lager, Neuwagenverkauf, vorgeschriebene Neuwagen- und Vorführwagenbestände, Ertragsverschiebungen in ungewisse Boni mit ungesicherter Zielerreichungsmöglichkeit etc. hinzu. Dazu die CI-Anforderungen des Herstellers, der alle zwei bis drei Jahre erhebliche Investitionen fordert, Ausstattung der Werkstatt gem. Herstellervorgaben - die ja auch nicht sagen, sie wären mit der Anschaffung eines ordentlichen Werkzeugkoffers zufrieden. Nein, da muß permanent investiert werden, mit jedem neuen Modell, mit jedem neuen Motor sind neue Spezialwerkzeuge, Software-Versionen und und und fällig
Ausnehmen kann man davon natürlich generell alles, was nicht Fabrikats-Vertragshändler ist, also die erwähnten Fähnchenhändler. Die können ohne baulichen Aufwand auf günstigen Grandplätzen nachgeordneter Lage, einer beschäftigten EUR 400-Kraft und einer Buchhaltung in der Schublade natürlich ganz anders kalkulieren. Aber von denen sprechen wir hier wohl nicht.
Insgesamt ist das Thema hochinteressant und spannend, weshalb ich mich hier damit beschäftige und gerne auch mal eine Lanze für den Handel breche. Zudem habe ich bisher sehr bewusst eben noch niemals von Privat gekauft, weil ich eben weiß, was es wert ist, bei Problemen einen seriösen Händler zur Seite zu haben.
Unter dem Strich bleibe ich aber, nicht böse sein, bei meiner Meinung: es wird zuviel unreflektiert dazu gesagt (vermeide ich Gedröhne, ok?).
In diesem Sinne aber ansonsten alles gut :-)
Da wir in einem Mercedes Forum sind und nicht in einem über Opel oder Ford, ist die Lage etwas differenzierter. Die Mehrheit der Verkausfsstellen sind Werksniederlassungen und keine Vertragshändler.
Meine Solidarität mit Mercedes hält sich in Grenzen. Wobei man wieder zwischen Privatkauf und Geschäftswagen (mit 30-35% grosskundenrabatt) unterscheiden muss.
Als ich meine Kiste 2010 bestellt habe, gab es - zumal das Model neu war - so um die 7% Rabatt, während der Großkunde schon 30% in der Tasche hat.
Aus Sicht des privaten Neuwagenkäufers (und die sind verständlicherweise so gut wie ausgestorben) kauft man a) die Kiste überteuert (von der inzwischen miesen Qualität ganz zu schweigen) und wenn man b) die nächste überteuerte Kiste kaufen möchte, kriegt man c) einen unterirdischen Inzahlungnahmepreis für den alten. Da muss sich MB, aber auch die anderen etwas einfallen lassen. Die Geschäftsautos welche die Mehrheit der Zulassungen stellen, werden von einigen auf Kostem der Allgemeinheit (Steuerzahler) gefahren. Sollten diese mal wie im Ausland versteuert werden (UK 3% pro Monat), so sehe ich schwarz für den hiesigen Automarkt und die selbst ernannten "Premium" Marken.
Als Ökonom habe ich gelernt, dass Unternehmen da sind um ihren Kunden zu dienen - nicht das Gegenteil!
wer sagt eigentlich, das ein Auto von Privat keine Garantie hat, so ein Blödsinn.
Ich kaufe immer von Privat mit Garantie.
Meines 1,5 Jahre alt hatte noch ein halbes Jahr Mercedes Garantie und
noch 1,5 Jahre junge Sterne Garantie.
Was soll da passieren.
Dadurch habe ich 8 Tausend Euro gespart weil ich meine Autos auch nur Privat
verkaufe.
Dieses Verfahren mache ich schon 20 Jahre.
Ich habe bis heute nur gute Erfahrung gemacht.
Händler brauche ich nur für die Wartung.
Wer zuviel Geld hat soll ruhig zum Händler gehen.
Zitat:
Original geschrieben von pmichalo
Da wir in einem Mercedes Forum sind und nicht in einem über Opel oder Ford, ist die Lage etwas differenzierter.
Sorry, schon der erste Satz irritiert mich. Ich habe eher übergreifend und global betrachtet. Du beziehst Dich auf die Mercedes-Niederlassungen und siehst die Lage diesbezüglich differenzierter? Äh, ne, die wäre eher einfacher. So einfach, dass man es nicht erläutern muss. Wäre schlicht langweilig.
Im Rest erkenne ich keine ökonomischen Erwägungen, die die ökonomischen Vorstellungen eines Milchmädchens (die ich sehr gerne mag) übersteigen.
Zitat:
Original geschrieben von reini-ak1
wer sagt eigentlich, das ein Auto von Privat keine Garantie hat, so ein Blödsinn.
Ich kaufe immer von Privat mit Garantie.
Meines 1,5 Jahre alt hatte noch ein halbes Jahr Mercedes Garantie und
noch 1,5 Jahre junge Sterne Garantie.
Kein Mensch sagt das. Wenn ein von privat gekauftes Auto noch Garantie hat, hat er noch Garantie.
Wenn es keine Garantie mehr hat, dann ist die Sache etwas anders. Dann hat er nämlich keine Garantie mehr.
So, ich klinke mich aus.
CU aus HH
Zitat:
@roselito schrieb am 28. Januar 2014 um 19:21:24 Uhr:
Zitat:
Original geschrieben von luckster
___kein Rumärgern mit irgendwelchen Proleten beim Feilschen (Das wäre bei einem getunten R32 nicht ausgeblieben 😉 ).
willst du damit zum Aus druck bringen, dass alle getunten R32 Halter Proleten sind?
die Gefahr steigt jedenfalls. Ein Einziger ist bereits zuviel!!
Also ich war vor 2 Jahre beim Kauf meines E 350 CDI Coupes sehr zufrieden:
Der Preis fürs Junge-Sterne-Coupe (3 1/2 Jahre alt, 50.000 km gelaufen aus 1. Hand, unfallfrei, scheckheftgepflegt und sehr gute Ausstattung) betrug nach verhandeln genau 30.000 €.
Für meine 14 Jahre alte W211 320 CDI Limousine (noch der R6-Motor mit 204 PS) mit ~260.000 km hat mir der Mercedeshändler noch 5.500 € gegeben.
Aber normal macht man schon nichts falsch wenn man privat verkauft.
Vor 2 Jahren tickten die Uhren aber noch etwas anders, und die heutige Hysterie lag noch in weiter Ferne.
Zu der Zeit stand bei mir ein JW- Kauf an. Der Händler wollte mir mit blumigen und beruhigenden Worten unbedingt einen Diesel schmackhaft machen, was ich allerdings aufgrund der da schon aufkeimenden Diskussionen und dem noch ungewissen Ausgang der Entwicklung in weiser Vorraussicht ausschlug. Heute bin ich froh!