Instandhaltungskosten - Vergleich BR 126 ff

Mercedes S-Klasse W126

Ich fahre einen W126, 300SE, Zustand 1- laut Kurzgutachten, Laufleistung 90TKM.

Werde im Frühjahr das Fahrwerk etwas überarbeiten, weil einige Teile einfach alt sind und mein Mechaniker
unlängst von einer "Amikiste" betreffs der Dämpfer sprach. :/

Der Wagen hat keine HPF, jedoch eine Niveauregulierung an der Hinterachse, die nach meinem Gefühl mit Passagieren auf der Rückbank etwas hängt.

Club-Kollegen schwärmen mir von guten W220er Exemplaren - S320 ebenso unter 100TKM für deutlich unter 10T € vor, die natürlich viel besser fahren, moderner und sicherer sind.

Im Alltag fahre ich einen W124, 220E, 150TKM, Zustand 2+ laut Gutachten, keine Klima, dafür ESHD, 4 EFH, Stoff, Standheizung nachgerüstet und durch viele Instandsetzungsmaßnahmen auf Jahreswagen-Niveau gebracht. Seine Substanz war schon beim Kauf sehr gut.

Mit dem 220E bin ich in gut 5 Jahren gut 50TKM gefahren, mit dem 300SE (Saison 04/10) in 6 Jahren gut 30TKM.

Der 220E hat mich an "Technik-Investitionen" rund 12T € Lohn / Material gekostet.
Der 300SE nahm einen etwas geringeren Betrag, wobei das Fahrwerk dort eben noch kommt.

Meine Frage:

Wie ist das Kostenniveau für (naheliegende) Instandsetzungsarbeiten / Wartungsarbeiten bei den neueren E bzw. S-Klassen?

Ich meine durchschnittliche Motorisierungen ohne besonders aufwändige Sonderausstattungen / Fahrwerke, eher die Serie mit Klima und was man so drin hat.

Die Aussage, dass die modernen Fahrzeuge soviel mehr anfällige Elektronik haben, die - vielleicht auch in Ermangelung von fachkundigem Personal - nicht so leicht zu reparieren ist bzw. eher kostenintensiv auszutauschen ist, kann ich in Zahlen nicht greifen.

Dafür würde ich gern ein Gefühl bekommen.

Z.B. mag ich die BR 140 sehr gern, dazu als 500er in Langversion - unabhängig davon, dass man schwer ein gutes Exemplar bekommt, hatte ich immer Respekt vor der komplexen Technik.

Ähnlich stelle ich mir das in den nachfolgenden Modellen vor.

Wie seht ihr das?

21 Antworten

Hi Eric,

wenig Ahnung und nicht selber schrauben können ist richtig.

Was das gut gefüllte Autokonto betrifft, sehe ich das so:

5T€ Kaufpreis für einen 220E unter 100TKM + 12T€ Technik = 17T€ für einen Mercedes Mittelklassewagen im Jahreswagenzustand. Das find ich gut. Ob ich mit 17T€ für ein Plastikauto, s.o. klar käme, wer weiß.

Es kamen:

2 neue Reifensätze
Sämtliche Flüssigkeiten neu und in den Intervallen getauscht, Zündkerzen, Ventildeckeldichtung
Bremsen
Spurstangen, Lenkzwischenhebel
Stabilager Vorderachse
4 neue Dämpfer
eine nachgerüstete Standheizung von Webasto mit programmierbarer Fernbedienung
präventiv einen großen Generator
ein nachgebauter Kabelbaum für den M111 im "guten Material"
Drosselklappe bei Mercedes - das tat weh! ://
Endtopf
präventiv einen neuen Schließsatz
E-Antenne - Pech gehabt...
Sitzverstellung Fahrerseite - Pech gehabt...
Einbau Kopfstützen hinten als Nachrüstung
Stoßdämpfer der Spannvorrichtung Keilriemen
beide Hardys
Positionsgeber Nockenwelle der Zündanlage erneuert
Überspannungsschutzrelais
aufwändige Nachkonservierung mit Mike Sanders ... Achsen abgelassen, Bretter runter usw.

... verwandt wurden entweder Teile von Lemförderer oder MB Original.

Hätte ich eine Bühne und Ahnung und Zeit, würde ich es gern machen.
Für die Liste find ich es o.k.

Ich hab absichtlich gleich alles machen lassen...
... wenn man das eine in der Hand hat...

Günstiger werden die Teile nicht...

Und ich mag den 124er halt - ist das Auto für mich - nur das drin, was ich brauche,
die Maße, die Ökonomie ... passt für mich. 🙂

Und:

Ja, ich werde die Finger vom W140 ff lassen.

...weil ich wenig Ahnung habe und nicht selber schrauben kann. 😉

Mich hat ein Meinungsbild dazu interessiert, weil ich von Club-Kameraden mitunter für meinen W124 oder auch
den W126 belächelt werde, da das so alte Autos sind und man für viel weniger Geld so viel modernere und
komfortablere Autos bekäme, die ja auch halten...

@ W124W126

Belächelt werden für ein altes Auto halte ich hervorragend aus. Solltest Du auch. W 126 und W 124 sind noch solide.

Zitat:

...komfortablere Autos bekäme, die ja auch halten...

Halten definitv nicht!!!

Jetzt würde ich einmal indiskret fragen wollen, was das für ein Club ist. Sicherlich kein Mercedes-Club?! Sonst hätten diese Menschen extrem wenig Ahnung von der Materie. W 126 ist noch Mercedes!!!!
Bei der S-Klasse ging es danach - qualitativ - bergab - erst langsam (W 140) und dann sehr schnell (W 220).

W 124 ist noch Mercedes. W 210 ...Oh jeh, W 211 Oh jeh!!!

Komfortabler? Mehr elektronischer Schnick-Schnack mit teueren und z. T. nicht mehr zu reparierenden Folgen?
Komfortabler? W 220 geht ja noch vom Platzangebot, trotz der geschrupften Außenmaße... Dann hat man jedoch relativ enge S-Klassen mit diesen kleinen Fenstern wie Schießscharten. Da sitzt man z. T. wie eine Ölsardine.

Viele Grüße
Jörg H. und Blau Bär

Hallo Jörg,

es ist der S-Klasse-Club, in dem es auch aktive Mitarbeiter bei MB gibt, die sich - so vermute ich - aufgrund Ihrer
Eingebundenheit im Rahmen Ihres Berufes dazu berufen fühlen, die moderneren Baureihen anzupreisen.

Insbesondere die Motorentechnologie und die Fahrwerke.
Auf die Aussage hin, mir bezüglich neuerer Modelle kein Urteil erlauben zu können, bin ich zu MB und habe einen
S213 zur Probe gefahren. Ich muss sagen; ein objektiv gutes Auto, jedoch völlig emotionslos und mit vielen Dingen
an Bord, die ich gar nicht haben möchte. Zudem wäre mir der Wagen zu teuer; ich muss erst in eine Exklusiv - Ausstattung investieren um aus der Standart - Ford Mondeo - Qualität einen Mercedes erkennen zu können.

Nach dieser Probefahrt beschloss ich, nach einem S124 Ausschau zu halten. 😉
Für mich ist das auch eine Überzeugungsfrage, diese Fahrzeuge zu fahren.

Mich hat interessiert, wie es mit dem Mythos bestellt ist; 15 Jahre alte S-Klasse kaufen und dann nur Ölwechsel und tanken um es mal leicht zu überspitzen. Auch das Luftfahrwerk des W220 sei ja gar nicht so kompliziert.

Ein Clubmitglied fährt einen W140, S320 der späteren Baujahre. Der hat über 250TKM auf der Uhr, laufe super
und brauche an Reparatur nur die ganz normalen Verschleißteile. All diese wären während der Zeit, in der ich in meinen 124er investierte, erheblich günstiger gewesen, weil der 140ziger eben deutlich solider gebaut sei als der 124er...

So wirklich überzeugt hatte mich das nicht... 😉

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Zitat:

@W124W126 schrieb am 25. Februar 2020 um 21:04:34 Uhr:


...
und brauche an Reparatur nur die ganz normalen Verschleißteile. All diese wären während der Zeit, in der ich in meinen 124er investierte, erheblich günstiger gewesen, weil der 140ziger eben deutlich solider gebaut sei als der 124er...

So wirklich überzeugt hatte mich das nicht... 😉

Uhaahahahahahhahahahahahahahahahahhaha! Wo ist der Smiley, der sich vor Lachen am Boden wälzt?

Genau das habe ich auch früher (Besitz 2 x W 124 260E) und vor dem Besitz des W 140 auch geglaubt. [Von reichen Vorbesitzern / Erstbesitzern gefahren, die alles haben machen lassen - haben sie auch i. d. R. - ABER!.. Eine halbe Tonne mehr Material usw.]
Ich wurde härtest und bösest auf den Boden der Tatsachen geholt. Und das nicht nur durch den eigenen W 140. Wenn ich hier sehe was der W 220, der nun eine Generation und ettliche Jahre jünger ist, alles hat...

Viele Grüße
Jörg H. und Blau Bär

W124 und Babybenz W201 waren der qualitative Zenith der Mercedesproduktion, zusammen mit den W126 ab Mitte der Achtziger.
Die Technik eines W126 ist wesentlich robuster und auch ohne IT-Studium zu durchschauen. Natürlich sind die modernen Fahrwerke und Getriebe komfortabler, das wird jedoch mit geringerer Haltbarkeit erkauft da bei den Fahrwerken die ungefederten Massen so klein wie möglich gehalten werden müssen. Ausserdem ist z.B. bei der Konstruktion der Mehrlenkeraufhängung an der Vorderachse eines W220 erhöhter Verschleiß billigend in Kauf genommen worden. Der Achsschenkel dreht sich um 2 eng nebeneinanderliegenden Drehpunkte...das geht voll auf die Gummilager die diese, eigentlich unmögliche, Kinematik ausgleichen müssen.

Zitat:

Genau das habe ich auch früher (Besitz 2 x W 124 260E) und vor dem Besitz des W 140 auch geglaubt. [Von reichen Vorbesitzern / Erstbesitzern gefahren, die alles haben machen lassen - haben sie auch i. d. R. - ABER!.. Eine halbe Tonne mehr Material usw.]

Tenor war von einigen Clubmitglieder;

Hättest du doch 2-3T mehr, also 7-8T€ insgesamt als Kaufpreis für einen W140 gegeben,
dann hättest du ein erheblich komfortableres Auto mit einer erheblich umfangreicheren Serienausstattung...

... und: Motor/Getriebe halten bei Mercedes ja eh sehr lange, also sind hohe Laufleistungen auch kein Problem... nur den Service einhalten...
... beim Kauf auf das Scheckheft und die Garagenunterkunft in der Vergangenheit achten...

... dann mag da ab und an ein Querlenker kommen, weil das Auto ja schwerer ist...
... doch ansonsten; der 140ziger ist doch so stabil gebaut...
... bissel auf Rost und Unverbasteltheit achten, dass die Heckscheibe nicht angelaufen ist...

Ansonsten gäbe kein Mensch mehr als ein paar wenige Tausend Euro im Rahmen der Wartung
eines 124ers aus - im Vergleich zu meinem Aufwand beim 124er wäre der 140ziger günstiger
zu fahren - weil es aufgrund der soliden Bauform des 140 gar nicht nötig wäre, so viel zu machen, vorausgesetzt der Vorbesitzer habe ihn nicht vernachlässigt...

... so hört man es zum Großteil ... und zwar von 140ziger - Fahrern!!

... der W220 wird entweder als "Rostlaube aus der Schremp-Ära" oder als "günstiger Geheimtipp S-Klasse zu fahren" gehandelt.

... ähnliches gelte da, wie vorgenannt... Wartung, Pflege, hält...

Jörg, ich denke auch, wenn man so ein Auto auf einem gewissen Niveau haben/halten/bringen möchte,
wirklich auf alles achtet, richten lässt (bei mir wäre es so), dann die Ersatzteil-Preise...
... dann wird das richtig teuer und zwar nicht zu vergleichen mit einem 126er, in meinem Falle
mit der kleinen Maschine.

Was meine Autos betrifft, bin ich auch sehr penibel, da sollte (beinahe) alles stimmen.

Ich erfreue mich daran, wenn ein Fahrwerk gemacht wird und ich den Unterschied beim
Fahren merke, technisch alles stimmt, die Motoren rund laufen, ich in einen sauberen,
weitgehend abnutzungsfreien Innenraum schaue und auch die Außenhülle neuwertig wirkt. 🙂

Den W140 und auch den R129 mag ich wirklich sehr gern - zum Anschauen, drin sitzen und
mitfahren. Einmal durfte ich auch selbst fahren und ich muss sagen, kein anderes Auto nimmt
mich so positiv in Beschlag, in dem es mich unaufdringlich überzeugt. Es ist einfach angenehm.

Was die Instandhaltung betrifft, habe ich vor allem Möglichen großen Respekt und eben auch Frau + Kind. 😉

... in dem Zusammenhang lobe ich mir BR124 / 126, freue mich jedoch jedes Mal, W140 / R129
in sehr gutem Pflegezustand zu sehen! 🙂

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