In guten wie in schlechten Zeiten
Hallo liebe Leute,
habe mich in letzter Zeit etwas rar gemacht, weil ich mit vielen Dingen beschäftigt war (bin). Jetzt möchte ich aber mal eine Geschichte erzählen..
W210 zu fahren ist ja manchmal ein emotionales Auf-und-Ab. Manchmal ist es auf-auf-auf-auf-ab, manchmal auf-ab-auf-ab-auf. Das Auto fasziniert irgendwie. Wer als 210er-Liebhaber in einen 212er einsteigt (so wie ich heute mal wieder), mag sich kopfschütteln abwenden (so wie ich heute mal wieder) und sich fragen, wieso man so viel Geld für diesen halben Schritt nach vorn bezahlen sollte. Andererseits locken neue Autos auch mit einer relativen Problemlosigkeit, die für eine entsprechende Sorglosigkeit beim Halter führt. Jedenfalls, so lange das Auto neu ist oder eh nach 36 Monaten wieder abgegeben wird. Abnutzungserscheinungen gibt es bei neuen Autos nun mal nicht. Das verlockt schon.
Bei mir stand jetzt mal wieder allerhand auf dem Plan. Letztes Jahr und im ersten Teil dieses Jahres bin ich recht viel gefahren, etwas über 40.000 km. Anfang letzten Jahres war die Batterie schlapp, sonst gab es zwei oder drei Birnchen, ein Wischerblatt, einen Schlüssel so wie zwei Sätze Reifen (Winter + Sommer). Dazu gab's ne Assyst A und ne Assyst B direkt bei MB, einen Ölwechsel bei McOil. Eigentlich eine sehr gute Bilanz, wie ich finde. Das Auto hat mich ja auch sonst sehr zuverlässig überall hingebracht.
Letztes Jahr bin ich mit dem Auto nach Deutschland gezogen, wofür eine Vollabnahme beim TÜV notwendig war. Nachdem der norwegische TÜV bereits im Frühjahr drübergeschaut hat und der deutsche TÜV dann mit der Vollabnahme noch ein bisschen tiefer eingestiegen ist und ich zudem bei Daimler war zur Assyst B, fühlte ich mich ganz gut kontrolliert. Da beim Fahren nichts aufgefallen ist, bin ich stets von einem technisch einwandfreien Fahrzeug ausgegangen. Da die Korrosion sich bei mir einigermaßen im Zaum hält, habe ich auch von der Seite wenig befürchtet.
Ich bin also sehr glücklich mit meinem Auto!
Jetzt war es mal wieder so weit: Assyst B war an der Reihe. Dafür bin ich direkt zu MB gegangen, weil ich zum Aufsuchen meiner Lieblingswerkstatt, die etwas weit entfernt ist, keine Zeit hatte und mir die Laune nicht nach Experimenten stand. Zudem sind die Herren recht flott und ich hab einen kostenlosen Leihwagen (wahlweise W212 oder W205 - habe ersteren gewählt) bekommen.
Außer der Assyst B waren zuletzt noch ein paar Dinge angefallen, die ich alle in einem Abwasch erledigen wollte. Irgendein Arschloch, möge ihm oder ihr das Auto zerkratzt werden, hat mir eine Delle in den Kofferraum gefahren und dabei ist ein Vormopf-Osterei gebrochen. Außerdem, das schrieb ich bereits einmal, war meine Klimaanlage dieses Jahr nun funktionslos. Seit einigen Wochen habe zudem ich ein leichtes, aber sehr nervenden Jaulen/Zwitschern beim Fahren in bestimmten Geschwindigkeitsbereichen, insbesondere zwischen 30 und 60 km/h, dessen Ursache ich gerne geklärt hätte. Dann ist mir noch ein H7-Lämpchen durchgeknallt und zu guter Letzt wollte ich langsam gern mal wieder auf Sommerreifen fahren 😉. Also Einiges zu tun, aber vermeintlich nix Wildes.
Und dann der Anruf vom Meister: "Herr X, wo soll ich anfangen?" Er hat heute sogar zwei Mal angerufen und wählte für beide Anrufe die gleiche Einleitung. Es folgte dann eine Mischung aus Fragen und Bekenntnissen zum Zustand des Fahrzeugs. Heute Abend habe ich das Auto geholt und wir haben uns unterhalten über die Punkte, die er mir zuvor schon am Telefon nannte.
* Ursache für Funktionslosigkeit der A/C ist ein defekter Klimakompressor; der ist fest. Der kann einfach getauscht werden (ca. 500€, er schaut aber nochmal nach und ruft mich an), wenn er nicht schon Späne geworfen hat. (Ich Depp hätt ja auch mal die Klimaanlage ausmachen können, als ich gemerkt habe, dass sie nicht geht. Aber darauf bin ich nicht gekommen..). Gut, damit hatte ich gerechnet, stand auch so im Fehlerspeicher. Nur die möglichen Späne hatte ich nicht auf dem Radar.
* Servoölverlust Lenkgetriebe
* Ölverlust Motor
* Ölverlust Getriebe
* Wischergetriebe ausgeschlagen (wörtlich: "das wäre der nächste Tausender"😉
* beide Auspuffschellen gerissen
* Feststellbremse einseitig
* hintere Scheibenbremsen waren auch einseitig, hat sich beim zweiten Test aber wohl gelegt..
Der Meister hat sich sehr viel Mühe gegeben, mich nicht zu beleidigen, während er mir erklärt hat, dass sich das alles wohl nicht lohnt. Er zitierte den ökonomischen Restwert; ich zitierte ihm Götz von Berlichingen, wenn auch nicht wörtlich.
Achja, das Highlight war natürlich: Das jaulende Geräusch komme vom Getriebe. Wenn er Gas gibt/hält in dem genannten Geschwindigkeitsbereich, sei das Jaulen da, wenn er den Fuß herunternimmt, sei es weg. Daher eindeutig Antriebsstrang. Und es komme von vorne, nicht von hinten.
Nun ja.. die Spülung des Getriebes ist seit ein paar Tausend KM überfällig; hatte keine Zeit und die KM sind nur so verflogen. Ob das die Strafe ist? Allerdings schaltet das Getriebe, das sagte auch der Meister, tadellos, und so ein Geräusch kenne er vom Getriebe auch nicht. Allerdings ist es nicht so, dass das Geräusch sofort verstummt, wenn ich vom Gas gehe, definitiv nicht. Ich werde aber morgen nochmal probieren. (Ich rede mir Hoffnung ein).
Mal ganz abgesehen davon, dass ich mich freue, wenn ihr mir auch ein bisschen Hoffnung macht - nicht zuletzt wurde das Auto bereits einmal für tot erklärt und ist, seit ein heiliger Meister seines Faches den Motor entkokt hat, noch sehr gut gefahren - frage ich mich doch: Wie kann das alles sein? Wie kann innerhalb von acht oder neun Monaten von einer TÜV-Vollabnahme und großem Kundenservice bei MB (allerdings eine andere Werkstatt) das Fahrzeug von "einwandfrei" auf "ich würd's nicht machen" abgestuft werden? Ich bin ja kein Drag Race gefahren in der Zwischenzeit. Dass ein altes Auto ein paar Wehwehchen hat - einverstanden.
Ein Jahr vor allem auf-auf-auf - und nun aaab. (War im vorherigen Jahr genau so: völlige Problemfreiheit, bis mir der Motor fast abgeraucht ist mit ein paar Händen voll Ölkohle).
Ich fragte den Meister zum Schluss, ob er der Meinung sei, dass ich das Auto noch zwei Jahre fahren kann. (Die Klimaanlage mach ich, die brauch ich, aber der ganze andere Kram?...) Darauf meinte er, die Mechanik sei eigentlich nicht klein zu kriegen. (Immerhin!).
Wenn dieser W212 E220 CDI, den ich als Leihwagen hatte, nicht total die Gurke gewesen wäre, hätte ich heute ja ins Grübeln kommen können. Aber mit der Baureihe komm ich echt nicht klar. Ich sehe keine Alternative. Ich hoffe, ich kann jetzt noch zwei, drei Jahre meinen Glubschi fahren. Dann bekomm ich bestimmt eh nen Skoda Superb als Firmenwagen (schönen Gruß ins 212er-Forum 🙂) und kann mir einen C126 zum Kompensieren in die Garage stellen.
Viele Grüße
ES
Beste Antwort im Thema
Hallo liebe Leute,
habe mich in letzter Zeit etwas rar gemacht, weil ich mit vielen Dingen beschäftigt war (bin). Jetzt möchte ich aber mal eine Geschichte erzählen..
W210 zu fahren ist ja manchmal ein emotionales Auf-und-Ab. Manchmal ist es auf-auf-auf-auf-ab, manchmal auf-ab-auf-ab-auf. Das Auto fasziniert irgendwie. Wer als 210er-Liebhaber in einen 212er einsteigt (so wie ich heute mal wieder), mag sich kopfschütteln abwenden (so wie ich heute mal wieder) und sich fragen, wieso man so viel Geld für diesen halben Schritt nach vorn bezahlen sollte. Andererseits locken neue Autos auch mit einer relativen Problemlosigkeit, die für eine entsprechende Sorglosigkeit beim Halter führt. Jedenfalls, so lange das Auto neu ist oder eh nach 36 Monaten wieder abgegeben wird. Abnutzungserscheinungen gibt es bei neuen Autos nun mal nicht. Das verlockt schon.
Bei mir stand jetzt mal wieder allerhand auf dem Plan. Letztes Jahr und im ersten Teil dieses Jahres bin ich recht viel gefahren, etwas über 40.000 km. Anfang letzten Jahres war die Batterie schlapp, sonst gab es zwei oder drei Birnchen, ein Wischerblatt, einen Schlüssel so wie zwei Sätze Reifen (Winter + Sommer). Dazu gab's ne Assyst A und ne Assyst B direkt bei MB, einen Ölwechsel bei McOil. Eigentlich eine sehr gute Bilanz, wie ich finde. Das Auto hat mich ja auch sonst sehr zuverlässig überall hingebracht.
Letztes Jahr bin ich mit dem Auto nach Deutschland gezogen, wofür eine Vollabnahme beim TÜV notwendig war. Nachdem der norwegische TÜV bereits im Frühjahr drübergeschaut hat und der deutsche TÜV dann mit der Vollabnahme noch ein bisschen tiefer eingestiegen ist und ich zudem bei Daimler war zur Assyst B, fühlte ich mich ganz gut kontrolliert. Da beim Fahren nichts aufgefallen ist, bin ich stets von einem technisch einwandfreien Fahrzeug ausgegangen. Da die Korrosion sich bei mir einigermaßen im Zaum hält, habe ich auch von der Seite wenig befürchtet.
Ich bin also sehr glücklich mit meinem Auto!
Jetzt war es mal wieder so weit: Assyst B war an der Reihe. Dafür bin ich direkt zu MB gegangen, weil ich zum Aufsuchen meiner Lieblingswerkstatt, die etwas weit entfernt ist, keine Zeit hatte und mir die Laune nicht nach Experimenten stand. Zudem sind die Herren recht flott und ich hab einen kostenlosen Leihwagen (wahlweise W212 oder W205 - habe ersteren gewählt) bekommen.
Außer der Assyst B waren zuletzt noch ein paar Dinge angefallen, die ich alle in einem Abwasch erledigen wollte. Irgendein Arschloch, möge ihm oder ihr das Auto zerkratzt werden, hat mir eine Delle in den Kofferraum gefahren und dabei ist ein Vormopf-Osterei gebrochen. Außerdem, das schrieb ich bereits einmal, war meine Klimaanlage dieses Jahr nun funktionslos. Seit einigen Wochen habe zudem ich ein leichtes, aber sehr nervenden Jaulen/Zwitschern beim Fahren in bestimmten Geschwindigkeitsbereichen, insbesondere zwischen 30 und 60 km/h, dessen Ursache ich gerne geklärt hätte. Dann ist mir noch ein H7-Lämpchen durchgeknallt und zu guter Letzt wollte ich langsam gern mal wieder auf Sommerreifen fahren 😉. Also Einiges zu tun, aber vermeintlich nix Wildes.
Und dann der Anruf vom Meister: "Herr X, wo soll ich anfangen?" Er hat heute sogar zwei Mal angerufen und wählte für beide Anrufe die gleiche Einleitung. Es folgte dann eine Mischung aus Fragen und Bekenntnissen zum Zustand des Fahrzeugs. Heute Abend habe ich das Auto geholt und wir haben uns unterhalten über die Punkte, die er mir zuvor schon am Telefon nannte.
* Ursache für Funktionslosigkeit der A/C ist ein defekter Klimakompressor; der ist fest. Der kann einfach getauscht werden (ca. 500€, er schaut aber nochmal nach und ruft mich an), wenn er nicht schon Späne geworfen hat. (Ich Depp hätt ja auch mal die Klimaanlage ausmachen können, als ich gemerkt habe, dass sie nicht geht. Aber darauf bin ich nicht gekommen..). Gut, damit hatte ich gerechnet, stand auch so im Fehlerspeicher. Nur die möglichen Späne hatte ich nicht auf dem Radar.
* Servoölverlust Lenkgetriebe
* Ölverlust Motor
* Ölverlust Getriebe
* Wischergetriebe ausgeschlagen (wörtlich: "das wäre der nächste Tausender"😉
* beide Auspuffschellen gerissen
* Feststellbremse einseitig
* hintere Scheibenbremsen waren auch einseitig, hat sich beim zweiten Test aber wohl gelegt..
Der Meister hat sich sehr viel Mühe gegeben, mich nicht zu beleidigen, während er mir erklärt hat, dass sich das alles wohl nicht lohnt. Er zitierte den ökonomischen Restwert; ich zitierte ihm Götz von Berlichingen, wenn auch nicht wörtlich.
Achja, das Highlight war natürlich: Das jaulende Geräusch komme vom Getriebe. Wenn er Gas gibt/hält in dem genannten Geschwindigkeitsbereich, sei das Jaulen da, wenn er den Fuß herunternimmt, sei es weg. Daher eindeutig Antriebsstrang. Und es komme von vorne, nicht von hinten.
Nun ja.. die Spülung des Getriebes ist seit ein paar Tausend KM überfällig; hatte keine Zeit und die KM sind nur so verflogen. Ob das die Strafe ist? Allerdings schaltet das Getriebe, das sagte auch der Meister, tadellos, und so ein Geräusch kenne er vom Getriebe auch nicht. Allerdings ist es nicht so, dass das Geräusch sofort verstummt, wenn ich vom Gas gehe, definitiv nicht. Ich werde aber morgen nochmal probieren. (Ich rede mir Hoffnung ein).
Mal ganz abgesehen davon, dass ich mich freue, wenn ihr mir auch ein bisschen Hoffnung macht - nicht zuletzt wurde das Auto bereits einmal für tot erklärt und ist, seit ein heiliger Meister seines Faches den Motor entkokt hat, noch sehr gut gefahren - frage ich mich doch: Wie kann das alles sein? Wie kann innerhalb von acht oder neun Monaten von einer TÜV-Vollabnahme und großem Kundenservice bei MB (allerdings eine andere Werkstatt) das Fahrzeug von "einwandfrei" auf "ich würd's nicht machen" abgestuft werden? Ich bin ja kein Drag Race gefahren in der Zwischenzeit. Dass ein altes Auto ein paar Wehwehchen hat - einverstanden.
Ein Jahr vor allem auf-auf-auf - und nun aaab. (War im vorherigen Jahr genau so: völlige Problemfreiheit, bis mir der Motor fast abgeraucht ist mit ein paar Händen voll Ölkohle).
Ich fragte den Meister zum Schluss, ob er der Meinung sei, dass ich das Auto noch zwei Jahre fahren kann. (Die Klimaanlage mach ich, die brauch ich, aber der ganze andere Kram?...) Darauf meinte er, die Mechanik sei eigentlich nicht klein zu kriegen. (Immerhin!).
Wenn dieser W212 E220 CDI, den ich als Leihwagen hatte, nicht total die Gurke gewesen wäre, hätte ich heute ja ins Grübeln kommen können. Aber mit der Baureihe komm ich echt nicht klar. Ich sehe keine Alternative. Ich hoffe, ich kann jetzt noch zwei, drei Jahre meinen Glubschi fahren. Dann bekomm ich bestimmt eh nen Skoda Superb als Firmenwagen (schönen Gruß ins 212er-Forum 🙂) und kann mir einen C126 zum Kompensieren in die Garage stellen.
Viele Grüße
ES
637 Antworten
Habe es nicht persönlich genommen, keine Sorge. ;-)
Die Erfahrung, daß Werkstätten immer irgendwas finden, kann ich sogar unterschreiben. Deshalb fahre ich auch nicht mehr sooo oft hin. :-) Aber ständig Fehlermeldungen wegdrücken oder an der Sicherheit sparen geht gar nicht. Da sind wir uns einig.
Grüße Dirk
Zitat:
@Dirk E. schrieb am 23. März 2016 um 10:09:34 Uhr:
jedes Jahr TÜV? Jedes Jahr 120 Euro dafür, daß so eine überhebliche Pappnase einmal unters Auto schaut und doch nichts erkennen kann ...
Kostet bei uns ja auch nur einen guten Fünfziger. Und ich finde es nicht verkehrt, dass Autos jedes Jahr kontrolliert werden. Wenn ich schau, wie nachlässig viele Besitzer mit ihrem fahrbaren Untersatz umgehen, da kann das nicht ganz verkehrt sein.
So liebe Leute,
eine Rückmeldung von mir scheint überfällig. Da ich zwischen Aggressionen und Verzweiflung schwanke, wenn ich die Geschichte im Detail durchgehe, schildere ich nur kurz die wesentlichen Punkte.
Stand war: Heulen/Jaulen aus dem Bereich Welle war nicht wegzubekommen. Der unfähigen Bosch-Werkstatt gingen die Ideen aus. Eigenes Verschulden schlossen sie aus.
Also entschloss ich mich, nach Köln zu fahren um die Welle bei Elbe, wo sie überholt worden war, nochmals überprüfen und ggf. feinwuchten zu lassen. Weil Elbe keine KFZ-Werkstatt ist, wurde die Welle in einem benachbarten Betrieb ausgebaut und zu Elbe gebracht.
Bei Ausbau und Übergabe der Welle wurde festgestellt, dass die Welle von Bosch VERDREHT montiert worden ist. Die fetten, dicken Pfeile, die Elbe bei Überholung an der Welle angebracht hat, um die korrekte Einbauposition zu markieren, waren völlig versetzt zueinander. Fotos und Zeugen gibt es. Jedenfalls konnte die Welle so gar nicht richtig laufen.
Die Welle wurde dann trotzdem feingewuchtet. Dabei wurde festgestellt, dass das neue (das zweite neue…) Febi-Mittellager sehr stark gebrummt hat. Daraufhin wurde das Kugellager gegen einiges von SKF getauscht. Der Gummikörper blieb.
Spannend, oder?
Fand ich auch. Ich habe ja noch nicht an mein Glück geglaubt, als ich das Auto abholen ging. Und als ich dann losfahre: jault es schlimmer als vorher.
Weiterhin: Bei Abbau der Welle wurden die Halterungen des Auspuffs abgerissen, wodurch auch ein Loch in den Auspuff gerissen wurde. Reparaturversuche mit Dichtmasse schlugen fehl. Also brummte es auch wie blöde. Es wurde dann ein bisschen übergebrutzelt, aber das halt auch wenig.
Statt eines jaulenden Autos hatte ich nun eines, das jaulte und brummte, war aber wenigstens ein paar Euro leichter (Ein- und Ausbau + Feinwuchten bei Elbe natürlich keine Garantieleistung mehr, als man sah, dass die Welle verdreht eingebaut war + Hotel + Fahrt nach Köln + 2 Tage Urlaub…). Hatte bis Februar sowieso noch nicht unnötig Geld ausgegeben, wurde also Zeit.
So ärgerte ich mich ein paar Wochen herum und brachte das Auto schließlich nach Hannover zu meiner Stammwerkstatt. Auftrag: TÜV neu machen (als Investitionssicherheit…), Gestänge von Scheibenwischer reparieren/ersetzen, Auspuff flicken, Jaulen befunden und beseitigen, Stoßdämpfer vorne tauschen (waren kaputt – vor 3 Jahren originale bei MB eingebaut. Neue bekam ich aber immerhin auf 70%-Kulanz zugeschickt, wobei ich die Rechnung noch gar nicht bekommen habe..), Traggelenk hinten, Motorölverlust stoppen… und was halt noch so ist. Dazu hab ich das Auto dort 4 Wochen hingestellt und bin in der Zeit Golf VI gefahren, was mich bestärkt hat, mein Auto zu reparieren..
Das Wichtigste: Werkstatt in Hannover hat das neue Kugellager, das von Elbe zwar eingebaut wurde, aber wohl leider nicht sauber… , nochmal ersetzt. Jaulen war nun weg. DAS JAULEN WAR WEG! Ist da zu fassen? Zwei ganze Mittellager, zwei weitere Kugellager und eine Feinwuchtung später ist das Jaulen endlich weg. Und es kam auch nicht wieder!
Ölverlust war ein Klacks, Gestänge neu (Scheibenwischer war noch nie so gut! ;-)), Auspuff dicht, Stoßdämpfer – Auto fuhr wieder gut! Nen 1000er ärmer und dafür wieder ein fahrbereites, gutes Auto – in Ordnung.
Nur gab es nun deutliche Vibrationen ab rund 50 km/h. Das war nicht gut. Das wollte sich die Werkstatt aber nochmal anschauen. Und es gab auch im Stand Vibrationen. Warm mehr als kalt. Vermutlich Zündsystem. Müsste man durchmessen. Hätte man ja schon mal machen können, Auto stand ja nen Monat da, aber gut… Sollte als nächstes kommen. Jedenfalls bin ich mit dem Auto gleich 2.000 km gefahren und das Auto lief.
Bei der nächsten längeren Fahrt dann stellte ich fest, dass bei 180 km/h bergauf beim Gasgeben nicht so arg viel passierte. Tendenziell wurde ich langsamer, nicht schneller. Ging ich von Vollgas auf Halbgas, schien er manchmal wieder richtig zu ziehen. Problem schien vor allem bergauf aufzutreten. Die A7 von WÜ nach Norden hat bis Göttingen viele Berge, da fiel das schon auf. Sonst lief das Auto aber normal. Auch Zündsystem? LMM?
Am nächsten Tag nochmal nach Hannover zur Werkstatt und davon berichtet: vermutlich sei das der LMM. Auf der Fahrt nach Hannover durchs Flachland war nichts mehr von dem Problem zu spüren. Auto lief zwischenzeitlich > 200 km/h und zog wunderbar, keine Probleme.
Auf der Rückfahrt nach Würzburg durch die bergige A7 dann aber doch wieder. Und die ganze Kiste lief nicht mehr sauber und wabbelte. Ist aber erst aufgefallen, als ich von der Autobahn abgefahren bin. Im Stand hat der Wagen wirklich stark gewabbelt, lief nicht mehr rund (nicht alle Zylinder?). Beim Einfahren in die Garage klang er wie ein Trecker.
Am nächsten Morgen statt zur Arbeit direkt zu MB gerollt: Bitte auslesen. Ich musste weiter zum Flughafen, ließ das Auto also stehen. Nach Landung erhielt ich den Anruf von MB: „Haben Fehler ausgelesen, Zündfehler auf Zylinder 6. Haben Zündspule umgesetzt, Fehler ist nicht mitgewandert. Haben Auspuff abgenommen: Katalysator ist kaputt, lose. Sollen wir weitermachen?“
Nächste Schritte wären: Kerzen raus, Motor mit Endoskop überprüfen (ggf. wurden Teile vom Kat inhaliert und haben Riefen verursacht im Zylinder!), Kat ersetzen: rund 2.200€. Aber nein – jetzt ist gut. Bitte Auto wieder zusammenbauen. Kosten Analyse bis hierher: 460€.
Ich habe jetzt langsam abgeschlossen mit der Idee, das Auto weiter zu fahren. Auto steht bei MB auf dem Hof. Man könnte natürlich den Kat anderswo ersetzen, sicher. Aber was ist, wenn nun der Motorschaden schon da ist? Ein Zylinder (mindestens) läuft nicht mit, die Kiste läuft wie ein Trecker. Kat scheint zugesetzt.
Nun ist guter Rat teuer. Was mach ich mit der Kiste? Wieso ist der verfluchte Kat nun kaputt? Als Folge von Problemen im Zündsystem? Dank zweifacher Auspuffreparatur? Einfach so?
Viele Grüße
ES
PS: Habe mir einen neuen Superb Kombi konfigurieren lassen: 45.000€. (A-D: war auch bei Ford, hab mir nen Mondeo Vignale angesehen: Du machst Scherze, oder?). Viel Geld… und Lieferung frühestens Oktober. Vielleicht kriegt man auch etwas anderes für die Hälfte..
Hallo ES,
tut mir sehr leid zu hören. Aber ich glaube auch, so langsam ist es genug Drama. Gib der Karre den Gnadenschuss. Wenn etwas vorbei ist, ist es vorbei. Es hat nicht sollen sein. Die Liebe war ganz eindeutig einseitig und wurde nicht erwidert. ;-) Auf zu neuen Ufern.
Superb? Mondeo? Mir graust es. :-) Wenn schon keine E-Klasse mehr, dann nimmt lieber nen Japaner. Du hast Dir ein wenig Ruhe von den Werkstattbesuchen verdient.
Grüße Dirk
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Ich würde die finale Entscheidung erst treffen, wenn ich mir im klaren wäre, was auf den 240 folgen kann, bzw. folgen wird. Bis dahin würde ich mir alle Seiten offen lassen und nicht durch "voreilig" getroffene Entschlüsse verbauen.
Danke Dirk,
ich sehe das wie Du.
Man könnte auch viel darüber philosophieren: hätte ich letztes Jahr gleich ne ganze Welle von MB gekauft/zuerset das Diff überholen lassen, dann kein Herumgepfusche über ein Jahr, kein kaputter Auspuff, kein kaputter Kat, alles gut... Aber das hilft nun alles nicht mehr. Ich gebe die Schuld weiterhin den Werkstätten, nicht dem Fahrzeug oder dem Hersteller - die können da relativ wenig zu.
Japaner? Mein Nachbar hat mir seinen Mitsubishi - neu gekauft vor einigen Jahren - im Detail gezeigt: ich habe das nicht für möglich gehalten, was da für Pfusch ab Werk war - erzähl ich mal bei anderer Gelegenheit.
Was für ein Japaner als Kombi soll einem neuen Superb, Passat, etc., geschweige denn einer E-Klasse, das Wasser reichen? Derzeit tendiere ich zu nem Passat als Jahreswagen mit VW-GW-Garantie. Einfach aus Mangel an guten Alternativen.
Viele Grüße
ES
@keksemann, so mache ich das ja auch. Ich lass das Auto nicht erst verschrotten und suche mir dann ein neues 😉. Darauf verlassen, dass man den 210er überhaupt noch richten kann, kann ich mich aber auch nicht, so wie der Motor gelitten haben muss mit zugesetztem Kat auf der Autobahn.
Viele Grüße
ES
Der Kat kann den Motor nicht durch "Inhalation" entgegen dem Abgasdruck zerstören, wohl aber kann ein defektes Zündkabel durch Zylinderaussetzer den Kat zerstören! Ich könnte es bei deiner Vorgeschichte völlig verstehen, wenn du sagen würdest: Das war's, das ist ein Fass ohne Boden! Aber - kann sein, muss nicht sein! Alternative wäre normalerweise: Zündkabel erneuern, wenn dann alles gut ist , neue Kats für 550€.Und dann - hoffen, dass mal wieder eine Weile nichts passiert! Aber, wie ich schon wiederholt gesagt habe - ein alter Mercedes kostet Geld (und Zeit!)
Alternative :Nach einem neuen 210er suchen. Wenn du Glück hast...Worauf es ankommt, weisst du ja!😉
Weitere Alternative: Neuen Skoda kaufen ( Yeti oder Superb) Ich habe meinen neuen Yeti jetzt genau ein Jahr und bisher hatte er gar nichts - nicht das Geringste ! Nur waschen und tanken!Nach einem alten Mercedes wäre das für dich die reinste Erholung.
Andere Alternativen ? Ja, gibt es ! Bentleys könnten mir gefallen! 😉😛 Sonst schweigen wir lieber...
DerTitel hier könnte auch lauten: "Gefangen in der Investitionsspirale".
Wenn Vorkats zerbröseln könnte es sehr wohl zu Motorschäden führen! Bei Hauptkats dagegen nicht.
Bei mir war der Hauptkat im linken Abgasstrang defekt (locker). Da man den Strang mit Hauptkat einzeln tauschen kann, habe ich für um die 250 Euro im Netz einen neuen geordert und selbst eingebaut. Die Investition war also überschaubar.
Der kaputte Kat war übrigens völlig zerbröselt und der Keramikkörper hatte sich mittlerweile durch Vibrationen auf die Größe einer Tempotaschentuchpackung reduziert.
@ES
Ich glaube, Du hast innerlich schon mit dem Wagen abgeschlossen. Tue Dir selbst einen Gefallen und beende das Drama! Du wirst doch nicht mehr glücklich damit...
Hallo ES!
Würde jetzt nicht gleich aufgeben. Hatte auch schon Kat Probleme bei meinem 280 aus 98. Dein Wagen müsste 4 Kats haben, 2 pro Bank, und denke der Vorkat ist lose. Räum auf der defekten Seite beide Kats aus und schau mal ob der Wagen läuft. Evtl haben Teile des Vorkats den Hauptkat zugesetzt, so war es bei mir. Sollte der Wagen anschlißend laufen gibt es im Netz Ersatz für um die 300 Euros. Denke mal bei deinem Leidensweg sollte man das ruhig noch probieren.
Gruß aus Hannover
Markus
P.s.: Könntest du mir mal sagen , welche Werkstatt du hier in Hannover hast. Gibt kaum Werkstätten, denen ich vertraue und versuche möglichst alles selbst zu machen.
Hallo ES,
wenn ich hier mitlese, verstärkt sich das Gefühl, mit der Trennung und dem Zeitpunkt alles richtig gemacht zu haben. Wir mussten jetzt nach 32 tkm den ersten "Ausfall" beklagen. Dank JS hat das Gebläsesteuergerät 118 € gekostet. Ansonsten läuft das Auto einfach und macht noch mehr Spaß als der Vorgänger.
Der S210 war ein tolles Auto, aber der S212 ist einfach besser. 😉
P.S.: Und rostet nicht! 😁 😁 😁
Zitat:
@El Sibiriu schrieb am 16. Mai 2016 um 09:26:07 Uhr:
Ich habe jetzt langsam abgeschlossen mit der Idee, das Auto weiter zu fahren.
Zitat:
PS: Habe mir einen neuen Superb Kombi konfigurieren lassen: 45.000€.
Feines Auto! Aktuelles Design kriegt von mir auch ein "okay".
Zitat:
(A-D: war auch bei Ford, hab mir nen Mondeo Vignale angesehen: Du machst Scherze, oder?).
Warum? Der Vignale ist mir zu "aufgebrezelt", aber ein gut ausgestattetes "mittleres Modell" ist durchaus okay. Er ist günstiger als ein Superb -- bitte Äpfel mit Äpfeln vergleichen! Ich schätze, dass ein Ford Mondeo, der dem Superb so ungefähr entspricht, rund 3.000 bis 5.000 Euro günstiger sein müsste.
Zitat:
Viel Geld… und Lieferung frühestens Oktober. Vielleicht kriegt man auch etwas anderes für die Hälfte.
Das viele Geld relativiert sich, wenn du Nutzungsdauer und Instandhaltungskosten in die Rechnung miteinbeziehst.
Und Nerven kosten auch etwas, halt indirekt (mehr Urlaub, mehr Alkohol, was auch immer).
Zum Thema Japaner: Du, El Sibiriu, bist offenbar ein Mensch mit sehr starker Meinung, mit Erwartung und Vorstellungen. Das ist manchmal so förderlich wie auch mal hinderlich im Leben. Es kann durchaus sein, dass der gute Kauf, das gute Auto eben gar nicht das Auto ist, das man will. Ist doch auch okay!
Zitat:
@Austro-Diesel schrieb am 16. Mai 2016 um 15:28:57 Uhr:
...Zum Thema Japaner: Du, El Sibiriu, bist offenbar ein Mensch mit sehr starker Meinung, mit Erwartung und Vorstellungen. Das ist manchmal so förderlich wie auch mal hinderlich im Leben. Es kann durchaus sein, dass der gute Kauf, das gute Auto eben gar nicht das Auto ist, das man will. Ist doch auch okay!
Meinungsstärke ist eine Tugend, opportunistische Beliebigkeit nicht - egal, ob die eigenen Erwartungen sich im Nachhinein als richtig erweisen oder nicht!😉
Zitat:
@El Sibiriu schrieb am 16. Mai 2016 um 09:56:00 Uhr:
(...) Was für ein Japaner als Kombi soll einem neuen Superb, Passat, etc., geschweige denn einer E-Klasse, das Wasser reichen? (...)
Halte ich für das bessere Auto aus Superb, Passat, Ford und Co.
P.S: Ich bewundere Deinen Durchhaltewillen und Deine Leidensfähigkeit, vor allem weil ich der Meinung bin, dass es in Bezug auf eine Fahrzeug unnötig und fehl am Platz ist.
Bleibt aber dabei, dass ein Skoda oder Passat nichts gleichwertiges ist. Für 45.000 Euro erst recht nicht.
Ich verstehe auch die Rechnung nicht so richtig, gesucht ist doch ein funktionierendes Auto oder?
Ich würde den 210er vernünftig zuende reparieren und keinen Skoda für knapp 50.000 kaufen, davon kann man lange reparieren.
Selbst ein gebrauchter 211er oder 212er kostet eher um 20.000 Euro.
Von der emotionalen Seite nachvollziehbar, aber ich würde schon genau nachdenken und Geld möglichst rational ausgeben.
So viel wie ein Neuwagen, und sei es ein Golf, im ersten Jahr an Wert verliert kannst Du in deinen 240er kaum reinreparieren.