ICOM - aktueller Stand
Wir haben uns gerade einen günstigen 2007er E500 (W211, 387PS) mit wenig Kilometern auf dem Tacho zugelegt und wollen den natürlich wie auch unser anderes Auto auf LPG umrüsten.
Was auch bei dieser Leistung und gutem Einbau immer funktioniert, ist eine Prins VSI 1 oder 2. Bei anderen Verdampferanlagen und dieser Leistung befürchte ich da schon eher Probleme.
Allerdings bin ich aus Prinzip Anhänger von flüssigeinspritzenden Systemen. Darum fahre ich im anderen Auto auch schon eine Vialle und bin mit der zur Zeit überaus zufrieden. Allerdings wäre mir die dort verbaute Lösung mit zwei parallel betriebenen Tanks um die hohe Leistung des Motors abzudecken, für diesen (Zweit-) Wagen zu aufwändig und zu teuer. Den Kofferraum für den zweiten Tank will ich da auch nicht opfern.
Mit einer einzelnen Pumpe kann die Vialle diese Leistung allerdings nicht völlig abdecken. Dem ließe sich nur mit einer Umschaltung auf Benzin bei Volllast begegnen, wovon ich ebenfalls prinzipiell kein Freund bin.
Daher kommt nun wieder die ICOM ins Spiel. Da gibt es ja seit geraumer Zeit angeblich eine Lösung für deren enormes Problem mit den viel zu früh wegsterbenden Pumpen. Die sogenannte "Bigfoot"-Pumpe. Nun habe ich aber gerade von einem Umrüster gehört, daß es auch von den Bigfoot-Pumpen bereits wieder viele (was immer auch "viele" bedeutet) Ausfälle geben soll. Wenn dem so ist, dann wäre die Bigfoot-Pumpe auch keine Lösung und somit das gesamte Thema ICOM vom Tisch. Das würde bedeuten: Back to the roots und es käme wieder eine Prins rein.
Kann hier jemand aus jüngerer Zeit bestätigen, daß die Bigfoot-Pumpe genauso problembehaftet ist, wie der Vorgänger? Oder auch aus eigener Erfahrung aus einer höheren Kilometerleistung das Gegenteil bezeugen?
Beste Antwort im Thema
Zu der Bigfootpumpe.
Pumpenbrobleme entstehen nicht nur wegen mangelder Qualität für Gas.
Ursachenermittlung ist gefragt, sonst stirbt auch eine neue Pumpe.
Die Gründe zum Verbau einer haltbaren Pumpe ist NICHT Markentreue oder Bezugsquelle.
Die meisten Kunden sind bereits mehrfach über dehn Tisch gezogen worden, es wäre Sauerei wieder etwas zu verbauen was nicht hält , auch wenn dies bedeutet, dass man sich selbst in die Geldbörse spuckt.
Also, entweder vernünftig mit Verantwortung oder halt nicht.
Diese für icom modigfizierte Pumpe habe ich versucht vom Hersteller zu beziehen... geht nicht, Icom hat die Hand drauf. Also original und komplett.
Ich stehe nicht für etwas zu meinem Nutzen... ich muss nicht.. ich bin für vernünftige und haltbare Lösungen, meine Visitenkarte eben .
Die Icom kann man verbauen, allerdings nicht mit reinlegen wie üblich und auch nicht zu den Reinlegpreisen, denn das wäre dann wieder Reingelegt 😉.
57 Antworten
Zumindest mal einen Vergleich. Meine Erfahrungen mit der Prins waren durchaus durchwachsen. Das lag sicher auch zu einem nicht unbeträchtlichen Teil am Umrüster. Allerdings mußten bei der Prins auf der Strecke beide Verdampfer überholt und abgedichtet werden, weil beide Kühlwasser verloren haben. Wenig später mußten sie dann doch komplett ausgetauscht werden. Beide Emulatoren gingen hops, alle Düsen wurden eingeschickt zur Reinigung und Prüfung, der Gasfilter mußte gegen einen größeren getauscht werden und sämtliche Verschlauchungen wurden ersetzt. Am Schluß blieb eigentlich nur noch das original Steuergerät unangetastet. Das alles fing zwar erst nach rund 150.000 damit zurückgelegten Kilometern an. Insgesamt war das dann aber doch schon ein bischen viel.
verstehe ich - aber alle anderen kochen auch nur mit Wasser. Probleme können überall entstehen.
Bei der VSI 2.0 gibts keine externen Emulatoren mehr ausser bei der 2.0 DI. Das mit den Filtern ist so eine Sache und liegt am Gaslieferanten und trifft dich auch bei jedem Hersteller. Man kann ja einen 10€ Filter vor den Prins Filter setzen um Kosten zu sparen 🙂
Zu den KN 9 Düsen kann man noch nichts sagen. Die KN 8 sind relativ zuverlässig. Einzig wenn die Anschlagpuffer sich auflösen ( angeblich durch "schlechtes" Gas ) sind die Düsen hin.
Verdampfer sind aktuell in der Generation ohne Probleme bisher.
Ich habe Reklamationen bei allen Anlagen, sei es Landi, BRC, OMVL oder oder oder...einzig ... die KME NEVO mit HANA aktuell OHNE einen einzigen Bauteiledefekt.
Zitat:
@Diesel-Wiesl schrieb am 5. Dezember 2014 um 15:12:03 Uhr:
Für solche Fahrzeuge nehme ich nur Prins - bei BRC ist der Verdampfer das Problem - die "Videokassette" ist da ein Nadelöhr.Anbei mal Bilder das es immer einen Platz gibt 🙂
Morgen...!
Von welchem Fahrzeug sind die Fotos???
Wenn man "pech" hat und eine Standheizung sein Eigen nennt, ist hinter der Stoßstange der Beifahrerseite diese montiert.
Der E500 hat standardmäßig Airmatic. Dementsprechend ist hinter der Stoßstange auf der Fahrerseite der Kompressor montiert.
Anbei mal zwei Fotos.
Viel Platz ist da wirklich nicht!🙂
MfG André
Zitat:
@Diesel-Wiesl schrieb am 5. Dezember 2014 um 16:53:59 Uhr:
...
Bei der VSI 2.0 gibts keine externen Emulatoren mehr ausser bei der 2.0 DI.
...
Ob es ein Vorteil ist, wenn die Emulatoren im Steuergerät fest verbaut sind, würde ich aufgrund der mit der VSI1 gemachten Erfahrungen eher bezweifeln. Denn dann führt ein defekter Emulator gleich zum Tausch des gesamten Steuergerätes.
"noch190er" hat mir netterweise geantwortet. Bei ihm ist ein Verdampfer oben mittig vor dem Motor und einer unten mittig vor dem Motor. Da kommt man nur auf einer Hebebühne dran. Fotos davon hat er leider keine. Aber ein wartungsfreundlicher Einbau ist sicherlich auch was anderes. Das gilt natürlich auch für den Einbau im AMG63, bei dem der Kotflügel weg muß um an die Verdamper zu kommen.
Das scheint also wirklich knifflig zu werden. Das drängt mich irgendwie wieder mehr in Richtung Flüssigeinspritzer. Naja, kommt Zeit, kommt Rat. Da der 500er für einen Motor mit 5,5l Hubraum und 387PS ausgesprochen sparsam ist (11-13l sind ohne Selbstkasteiung problemlos drin), frißt er uns bis dahin auch nicht Haare vom Kopf.
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Bei den Spritpreisen lohnt sich keine Umrüstung .
Meine Prognose für 2015 wird immer realer 🙂
Solange die Politik duldet, daß die Autohersteller im "passiven LPG-Streik" bleiben, anstatt sich aktiv daran zu beteiligen, diesen alternativen Treibstoff zu verbreiten, indem Sie ihre Motoren dafür tauglich in Verkehr bringen, hast Du wahrscheinlich recht und die Branche wird weiter schrumpfen.
Davon abgesehen, weißt gerade Du am Besten, daß sich ein Gasumbau auch bei den jetzigen Preisen immer amortisiert. Es dauert nur eben länger, bis der Umbau reingefahren ist und das Sparen anfängt. Dadurch, daß auch Benzinmotoren von Hause aus immer sparsamer werden und derzeit die Benzinpreise sinken, kann das gerade für kleine Motoren und relativ geringe Kilometerleistungen den Amortisationspunkt allerdings so weit hinausschieben, daß es für den Kunden nicht mehr interessant ist, da er das Auto sowieso nicht lange genug behalten will. Über die gesamte Laufleistung des Autos gesehen wird sich eine Gasanlage jedoch immer amortisieren. Bei relativ großen Motoren mit hoher Kilometerleistung sieht das nochmal ganz anders aus. Meine Gasanlagen hatte ich bisher in weniger als einem Jahr komplett wieder drin.
Zitat:
@pmboss schrieb am 8. Dezember 2014 um 10:38:57 Uhr:
Solange die Politik duldet, daß die Autohersteller im "passiven LPG-Streik" bleiben, anstatt sich aktiv daran zu beteiligen, diesen alternativen Treibstoff zu verbreiten, indem Sie ihre Motoren dafür tauglich in Verkehr bringen, hast Du wahrscheinlich recht und die Branche wird weiter schrumpfen.
Quizfrage ist halt, ob sich ab Werk LPG-taugliche Motoren WELTWEIT rechnen. Wenn ich mir einen Neuwagen kaufen würde, wären die Ford Flexifuels ganz weit oben auf der Liste. Da kannste reinkippen was du willst, die Kiste lernt/adaptiert sich. Und wird mit fehlendem Additiv (wie bei Bioethanol) auch keine Themen haben.
Eins ist recht sicher: Mit Blick auf die nächsten 20 Jahre wird Benzin sicher nicht billiger. Dass die OPEC gerade spendabel ist und Ölpreise unter 100$ akzeptiert liegt u.a. am Fracking - die Leute verlieren bei zu tiefen Öl/Gaspreisen massiv Geld. Genau wie Zar Putin der Erste und seine Oligarchen deutlich fest geplante Deviseneinnahmen einbüßen. Auf Jahressicht würde ich auf weiter fallende Spritpreise nicht wetten.
Für die Akkuhersteller / Plug-In Hybride sind die fallenden Preise vorübergehend viel hässlicher. Die sind marktreif und brauchen dringend Kundschaft. Die ohne Preis-/Leidensdruck ggf. wegbleibt. Natürlich kann die Politik die Mineralölsteuer erhöhen, nur was passiert dann bei steigenden Spritpreisen? Steuern sind effektiv noch nie gesenkt worden wenn du dir die Haushaltsentwicklung der letzten 40 Jahre ansieht. Der Soli bleibt und auch die Sektsteuer zur Finanzierung der Kaiserlichen Kriegsmarine feierte ihr hundertjähriges Jubiläum.
Die Mindereinnahmen der Steuer durch gesenkte Spritpreise soll ja nun durch die 50% Besteuerung von Cannabis ausgeglichen werden... LOL
Ein Lichtblick .....
Zitat:
@GaryK schrieb am 9. Dezember 2014 um 08:53:35 Uhr:
Quizfrage ist halt, ob sich ab Werk LPG-taugliche Motoren WELTWEIT rechnen.
Wenn sogar ein relativ kleiner Serienhersteller wie Subaru seine DOHC-Motoren komplett auf gastaugliche Zylinderköpfen umstellen kann, egal in welches Land er exportiert wird und egal ob der Motor auf Gas umgerüstet wird, dann wird doch wohl auch andere Massenhersteller dazu in der Lage sein. Aber die wollen einfach nicht. Die wollen hier ihre Diesel-Dreckschleudern verkaufen.
So sehe ich das auch. Eben darum ist eben der Gesetzgeber gefragt. Wenn er die alternativen Kraftstoffe haben will, dann muß er sich auch durchsetzen. Wäre der Gesetzgeber in der Vergangenheit auch immer so passiv geblieben, dann würden wir heute noch ohne Kats durch die Gegend fahren und hätten flächendeckend eine Luftqualität wie in Peking.
Der Gesetzgeber macht es sich relativ einfach. Er gibt vor wieviel Schadtstoffe ein Fahrzeug verpuffen darf (Abgasnormen, CO²-Ausstoss), sagt aber nicht wie sie erreicht werden sollen. Ab morgen darf ein Auto nur noch 95 g CO²/100 km ausspucken. "Seht zu wie ihr es hin bekommt". Welcher Kraftstoff dabei verbrannt wird ist dem Gesetzgeber wurscht. Hauptsache er ist teuer und es kommen dadurch kräftig Steuern in die Kasse.
Tja, und was machen die Hersteller?
Hubraumreduzierung, Kleinschnackenhustermotoren mit 2 oder 3 Zylindern die dann mit Turbos aufgeblasen werden damit sie die schweren Karren noch vom Fleck weg bekommen aber den nächsten Winter nicht überleben.
Das Hauptproblem aber sind die Käufer, denn die wollen ja gar kein Gas. Die wollen entweder einen Motor mit geringem Verbrauch und billigem Kraftstoff (Diesel) oder einen Motor mit der neuesten und vermeintlich besseren Technik (Direkteinspritzer) weil die ja angeblich so schön sparsam ist.
Würden die Käufer sich auf Gasautos stürzen würde es ein deutlich umfangreicheres Angebot ab Werk geben und Motoren die dauerhaft Gas vertragen (ohne sie nachträglich gasfest machen zu müssen).
Wurscht ist das dem Gesetzgeber durchaus nicht. Sonst hätte er ja auch nicht die Steuervergünstigungen für CNG/LPG eingeführt. Das allein reicht aber offensichtlich nicht. LPG wird in dem Moment salonfähig, in dem der Gesetzgeber und die Automobilhersteller auch in diesem Punkt an einem Strang ziehen.
Die Leute mit den dicken Rotstiften bei den Automobilherstellern suchen oftmals nach Cent-Beträgen, die sich durch die große Stückzahl in der Massenfertigung ja auch unter dem Strich durchaus bemerkbar machen. Wenn die nicht von irgendeiner Seite gezwungen werden, ein paar Euro mehr als für den Benzinbetrieb unbedingt notwendig in einen Motor zu stecken, machen sie genaugenommen ja sogar einen schlechten Job.
Der Unterschied zwischen Subaru und Audi sind ein paar Millionen Fahrzeuge:
Subaru hatte etwa 750.000 Autos im Jahr gebaut. Toyota, GM und Volkswagen liegen eine Zehnerpotenz drüber. Jeweils. Wenn also LPG tauglich Subaru 20.000 Kunden beschert, dann rechnet sich das. Bei VW interessiert das gerade keine Sau, die bauen lieber noch nen Chromring an den Schaltknüppel.