Ich sehe immer mehr Opel Vivaros

Opel

Hallo zusammen! Ich bin hier zwar ein wenig fremd, aber trotzdem hätte ich eine Frage: Man hört und liest ja über die Vivaros und Movanos überwiegend nur negative Dinge, insbesondere von der Reparaturanfälligkeit. Warum sieht man dann immer mehr von den Kisten rumfahren wenn die so schlecht sind. Ist es nur der günstige Preis, oder was ist der Grund. Gefühlt, ist zumindest in Augsburg, jeder 2. Transporter ein Opel.

Ich bin sehr Autointeressiert, insbesondere was Opel angeht. Ich weiß natürlich daß der Vivaro bzw. Movano ein Geimeinschaftsprojekt mit Renault und Nissan ist.

Könnt ihr mir das vielleicht beantworten, warum habt ihr euch einen Vivaro bzw. Movano gekauft. Ich bin sehr neugierig.

LG Peter.

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Hallo Peter,

Für mich war es der klare Konstenfaktor, der mich zu einem Vivaro gebracht hat. Wir haben Zwillinge bekommen und waren auf einmal eine fünfköpfige Familie. Da musste irgendwas in der Größe eines Transporters her, allein schon wegen der Platzverhältnisse auf der zweiten Sitzbank. Drei Kindersitze nebeneinander sind kein Spaß, und selbst in großen Vans (Sharan / Grand Voyager, Espace etc.) wird es da eng. Da blieben nur noch die bekannten "Größen". Und da ich gerne drehbare Sitze haben wollte, schränkte sich die Auswahl auf T5, Vivaro/Trafic, Viano/Vito und Transit ein. Und wenn man dann spaßenshalber die Preise für gleichalte Autos mit identischen Kilometern vergleicht, ist der Vivaro deutlich am günstigsten. Da kann man sich schon mal die eine oder andere Reparatur leisten, bevor man die Preislücke geschlossen hat. Oder im Falle des Preises eines T5 kann man sich einfach zwei Viaros kaufen 😉

Ansonten sind die Vivaros nicht störanfälliger als andere Transporter. Wenn man "Probleme VW T5" oder "Probleme Viano" googelt, wird dir schnell klar, was ich meine. Im Bekanntenkreis habe ich auch ein paar Vivaro-Fahrer, größtenteils Handwerker (und die Vivaros werde da nicht geschont, Anhängerbetrieb / Zuladung etc). Und bei keinem traten bisher große Probleme auf. Ja sicher, die Vorderachse macht bei allen Vivaros Probleme, aber ansonsten gibt es da keine Ausreißer, selbst bei Laufleistungen jenseits von 500000km

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Meine beiden Vivaro Kombis sind von 2005 als 1.9 CDTI 100 PS und 2009 als 2.0 DCTI 114 PS, beide jetzt ca. 250 TKm. Meine beiden T5 Kombi lang 2.0 TDI 102 PS sind aus 2011 mit 185 TKm und 2015 mit 126 TKm.
1. Grundsätzlich machen die VW schon einen solideren Eindruck, die Sitze sind besser gepolstert, das Getriebe lässt sich auch bei Kälte leicht schalten, die Lenkung ist präziser, die Heizung erreicht die Füße, die Lüftung sorgt für freie Scheiben, die Schiebetüren sind solider. Der ältere VW wurde zeitweise nicht geschont und hat dennoch bisher nur 2 Antriebsgelenke (je 50 € von NK) und 2 Federn hinten (neue 120 € bei ebay) gebraucht. Beide laufen noch fast wie neu. Bemerkenswert sind die günstigen Marken Ersatzteile auf dem freien Markt auch für Verschleißteile, das Angebot ist groß und vielfältig.
2. Die Vivaros brauchen beide alle 60 TKm neue Traggelenke vorne, oft Bremsscheiben hinten zwangsweise mit Radlager (bis ich auf Brembo umgestiegen bin), bei 170 - 180 TKm kamen beide Kupplungen und auch die hydraulischen Kupplungsgeber beim 2.0. Beim 1.9 hielt ab 130 TKm ein Schaltzug nicht mehr am Getriebehebel, das konnte von Renault durch 2 Kabelbinder glücklicherweise kreativ behoben werden, sonst wäre das sehr teuer geworden, die Kabelbinder hielten immerhin so 8 Jahre. Bei 210 TKm wurden die Klimadruckrohre undicht, bei 220 TKm die Lenkung beim 1.9 (neues Lenkgetriebe 1600 €), bei 234 TKm ist der Motorkabelbaum durch die Motorwärme (ist viel zu dicht geführt) angeschmort und hat das Motorsteuergerät durch Kurzschluss zerstört ( habe ein gebrauchtes gefunden) - der Kabelbaum ist zwar für ca. 900 € bestellbar, wird aber real nicht geliefert, der Hersteller liefert an Renault/Opel wohl nicht mehr .. Nach monatelangem Warten habe ich einen Spezialisten für Kabelbäume gefunden, der die verschmorten Leitungen einzeln ersetzt hat. Vorne an der Motorhaube sammelt sich am Falz das Wasser, Rost ist unvermeidlich.
Der 2.0 hat wohl ein Opel-Getriebe drin, es singt nach 250 TKm in einzelnen Gängen schon bedenklich laut, das ist beim 1.9 nicht der Fall. Jetzt sind beim 2.0 einzelne Injektoren defekt, der Sprit-Rücklauf schließt nicht mehr richtig und so sinkt der Raildruck, bis der Motor schlecht startet, irgendwann beim Fahren ausgeht, letztlich gar nicht mehr startet. Die Injektoren beim 2.0 bis 2010 sind bekanntlich stark dem Regenwasser ausgesetzt und rosten fest - wenn man den Motor noch warm laufen lassen kann, bekommt man die Düsen wohl noch heraus, sonst sind Spezialisten gefragt - oder der Motor muss raus und zumindest ein neuer Zylinderkopf drauf.
Krass finde ich teilweise die Ersatzteilpreise bei Opel, so sollte der einfache Stoff-Bezug der 2er Rücksitzbank-Lehne über 800 € kosten !!! die lange Antriebswelle sollte ebenfalls durchhalten, hier wird ein ähnlicher Preis aufgerufen. Bei Regenwetter beschlagen die Scheiben beim Vivaro trotz warmer Lüftung sehr stark, die Ersatzrad-Halterungen rosten schnell fest, bei der Heckklappe halten die Clipse die Innenverkleidung nicht dauerhaft. Die Seilzüge der Handbremse verrotten recht schnell. Das Gurtsystem ist beim Einstieg hinten etwas hinderlich, der Gurt wird gerne ausgeklinkt und dann von der Schiebetür eingeklemmt. Beim 1.9 geht der weiche Kunststoff der Funkschlüssel viel zu schnell kaputt.
Gut ist grundsätzlich der Einsatz von 6-Gang-Getrieben (außer die Dauerhaltbarkeit beim 2.0), speziell der 1.9 lässt sich damit sehr sparsam fahren. Die H4 Scheinwerfer sind erstaunlich gut, die vielen Ablagen vorne, die stabile Rückseite der hinteren 3er-Bank ist top beim Beladen und Umklappen. Die Motoren sollen sehr haltbar sein, nur die verstellbaren Turbos verkoken leider irgendwann.

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