Ich fahre eine alte Karre weil...

Liebe Freunde,

Dessie und Kleinkubik hatten gerade einen schönen Austausch
darüber, wie man mit Witz und Verstand sein altes Möpp gegen
das süffisante Grinsen von Schnigelbikern und Rolleradepten verteidigt.

Also bitte, à vos plumes:

Ich fahre meinen Oldie, weil...

-der Arzt mir Eisen verordnet hat

-meine Mechaniker gerade die Panigale für Le Mans vorbereiten

-ich gerade einen Film mit Depardieu drehe: "Ural Wolf"

-wieso Oldie? das ist die brandneue Retro-Neo von Yakasunda...

Beste Antwort im Thema

- weil es Diese in neu nicht gibt
-weil ich kein Kunststoffpflegemittel im Schrank habe
-weil die Karre ja nur laut Papieren alt ist
-weil wenn ich draufsitze immer noch Frühling 1988 ist.....aber mittlerweile ohne Sorge um die Frisur unterm Helm.
- weil ich eigentlich noch gar nicht auf die Idee gekommen bin, mir was anderes zu kaufen.
-und weil es ein Bike ohne Kinderkrankheiten ist.

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Zitat:

Original geschrieben von Vulkanistor


Ich fahre neue Karren, damit ihr irgendwann auch alte Karren kaufen könnt 😁

Ich fürchte dazu wird es nicht kommen, neue Technik ist dazu ausgelegt, dass sie nicht lange hält. Können oder wollen ist ein großer Unterschied, und die Hersteller wollen halt Geld verdienen, was dazu führt, dass Produktionen nach Fernost verlegt werden, wo Werkstoffte eine hohe Rost und Elektronik eine hohe Störanfälligkeit hat.

Die Kunst des wirtschaftlichen Aufschwungs, ist im Zusammenhang zu bringen, mit der Kaufkraft des Verbrauchers, die wiederum davon abhängt in welcher Frequenz dieser sich neues Material beschaffen muss, weil das alte den Geist aufgegeben hat.

Ich denke, 30 Jahre wird eine heutige Karre nicht mehr erreichen.

Die Maßstäbe der Qualitätsansprüche haben sich weitestgehend verändert...

Hallo KKB,

Wenn die Maschine von kundiger, liebevoller und und ausreichend begüterter Hand geführt wird,
was beim Vulkanistor wohl der Fall ist, rechne ich für die Versys mit guten Chancen,
auch nach 30 Jahren noch unter den Fahrenden zu weilen.

Ob sie dieses runde Jubiläum unter den harten Daseinsbedingunen meiner CX geschafft hätte,
darüber kann man spekulieren.

Ich stehe neuerdings (wieder) auf ältere Eisen, weil ich mit den immer flotteren jungen Dingern altersbedingt zuletzt nicht mehr so klar kam, die haben mich immer zu Dummheiten verführt und das endete dann mal unschön - da nach war klar die Zeit ist reif für 'ne Reife.

.....und bei meinen Motorrädern war es ganz ähnlich.

Gruß aus EN

Zitat:

Original geschrieben von Kleinkubikgemesch


Ich fürchte dazu wird es nicht kommen, neue Technik ist dazu ausgelegt, dass sie nicht lange hält. Können oder wollen ist ein großer Unterschied, und die Hersteller wollen halt Geld verdienen, was dazu führt, dass Produktionen nach Fernost verlegt werden, wo Werkstoffte eine hohe Rost und Elektronik eine hohe Störanfälligkeit hat.

Ich finde das ist etwas einfach gedacht. Natürlich gibt es, gerade aus dem asiatischen Raum Produkte, die sich als Luftnummer herausstellen. Diese Luftnummern lassen sich gerade im Technikbereich, meiner Erfahrung nach, recht einfach erkennen.

Genauso gibt es aber auch gute Produkte, gerade wenn diese nach westlichen Standards produziert werden. Sowas können die Chinesen und Thailänder nämlich auch, wenn sie denn wollen und die Anleitung dazu haben.

Namhafte Hersteller werden ihren guten Ruf kaum mit Luftnummern gefährden wollen, im hart umkämpften Markt kann man es sich nicht leisten zu billig zu werden.

Zitat:

Die Kunst des wirtschaftlichen Aufschwungs, ist im Zusammenhang zu bringen, mit der Kaufkraft des Verbrauchers, die wiederum davon abhängt in welcher Frequenz dieser sich neues Material beschaffen muss, weil das alte den Geist aufgegeben hat.

Das mag zwar richtig sein, aber auch hier ist von den Herstellern und Zulieferern Augenmaß gefragt. Kein Hersteller kann es sich leisten derjenige zu sein, dessen Produkt als erstes den Geist aufgibt. Gleichsam will keiner der Zulieferer sein, dessen Produkt die meisten Fehler auslöst. Das kann sich keiner leisten.

Zitat:

Ich denke, 30 Jahre wird eine heutige Karre nicht mehr erreichen.

Die Maßstäbe der Qualitätsansprüche haben sich weitestgehend verändert...

Hier muss man unterscheiden. Die meisten alten Karren, gerade im Motorradbereich, sind nun nicht gerade Kilometerschlampen, sondern haben nach ihren 20 bis 30 Jahren nichtmal die 100.000 km gesehen. Da ist es natürlich keine Kunst so alt zu werden. Wenn ich mir heute ein neues Mopped kaufe und das nur an den schönsten Tagen aus der Garage hole, dann wird das bei angemessener Pflege auch 30 Jahre halten.

Wenns um Laufleistungen geht, kann ich mir auch nicht vorstellen, dass alte Kisten mehr schaffen als neue. Bei entsprechender Wartung (die Intervalle sind heute übrigens deutlich länger als früher) und materialschonendem Umgang erreicht so ziemlich jeder halbwegs moderne Motor hohe Laufleistungen. Die Fähigkeiten der Konstrukteure und Materialwissenschaftler haben sich über die Jahre ganz sicher nicht verschlechtert.

Um die Ausgangsfrage zu beantworten, ich fahre ne relativ alte Karre (naja 13 Jahre) weil beim Kauf Optik und Budget bei dem Hobel am besten gepasst haben.

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Früher waren Autos nach 6 Jahren durchgerostet und ein Motor galt als sehr haltbar, wenn er über 100.000km geschafft hat. Nach 8-10 Jahren waren diese Karren total platt und gingen in die Schrottpresse. Allerdings war die Elektrik fast in Ordnung, abgesehen von diversen Kontaktproblemen, die aber mit Kontakspray, Lötkolben und Isoband vom Laien zu flicken waren. Elektronik gab es nicht.
Ach ja, ein 200er Diesel-Benz (mit 60-80PS!) galt als unzerstörbar (Laufleistungen über 200.000km), musste aber an jeder Autobahnsteigung fast hochgeschleppt werden.

Heute sind Autos nach 12 Jahren fast rostfrei, Motor und Getriebe sind ok (hochgezüchtete Mikromotoren), allerdings ist die Klimaanlage defekt, ein Fensterheber geht nicht mehr richtig und die Steuerungselektronik spinnt.
Der Wagen könnte für 2000€ repariert werden und dann locker zwei weitere Jahre fahren. Aber wer will in ein 12 Jahre altes Auto inverstieren, also lieber was Neues kaufen. Das Teil geht dann nach Afrika oder Osteuropa, wo findige Schrauber die Kisten ans laufen kriegen und der Wagen weiterläuft.

Ja, früher war alles viel robuster und besser.

Früher waren Langstreckentests bei Motorrad über 10.000km. Da ist heute die erste Inspektion fällig.
Heute gehen die Tests über 50.000km und die allermeisten Moppeds überstehen das problemlos.

Zitat:

Original geschrieben von Vulkanistor


Früher waren Autos nach 6 Jahren durchgerostet und ein Motor galt als sehr haltbar, wenn er über 100.000km geschafft hat. Nach 8-10 Jahren waren diese Karren total platt und gingen in die Schrottpresse. Allerdings war die Elektrik fast in Ordnung, abgesehen von diversen Kontaktproblemen, die aber mit Kontakspray, Lötkolben und Isoband vom Laien zu flicken waren. Elektronik gab es nicht.
Ach ja, ein 200er Diesel-Benz (mit 60-80PS!) galt als unzerstörbar (Laufleistungen über 200.000km), musste aber an jeder Autobahnsteigung fast hochgeschleppt werden.

Heute sind Autos nach 12 Jahren fast rostfrei, Motor und Getriebe sind ok (hochgezüchtete Mikromotoren), allerdings ist die Klimaanlage defekt, ein Fensterheber geht nicht mehr richtig und die Steuerungselektronik spinnt.
Der Wagen könnte für 2000€ repariert werden und dann locker zwei weitere Jahre fahren. Aber wer will in ein 12 Jahre altes Auto inverstieren, also lieber was Neues kaufen. Das Teil geht dann nach Afrika oder Osteuropa, wo findige Schrauber die Kisten ans laufen kriegen und der Wagen weiterläuft.

Ja, früher war alles viel robuster und besser.

.........viele der guten "Alten" habe ich erst mit (sehr) hohem KM-Stand bekommen....sonst waeren

sie weder alt, nocht richtig guenstig gewesen. (Toyota HJ 60= 370.000 , 450 SE= 270.000, mehrere

123er DB/Benziner alle um/ueber 200.000, US-Fahrzeuge mit unbekannten Tachostaenden .......

Gruss

Jaaa, habe verstanden......nicht alle neuen sind schlecht😉😉😉

Was natürlich sein wird ist, dass die heutigen Autos die "Pflege" wie in afrikanischen Ländern üblich nicht lange mitmachen werden. Und da ist dann auch der Dorfschmied überfordert, weil er einfach nicht die Technik vor Ort hat.

Aber irgendwann ist auch der letzte HJ aus den 80ern verschlissen. Und dann zieht zwangsweise auch die Technik nach Afrika auf die Dörfer oder es gibt keine Autos mehr. Ich tippe auf ersteres.

Zitat:

Original geschrieben von Lewellyn


Was natürlich sein wird ist, dass die heutigen Autos die "Pflege" wie in afrikanischen Ländern üblich nicht lange mitmachen werden. Und da ist dann auch der Dorfschmied überfordert, weil er einfach nicht die Technik vor Ort hat.

Aber irgendwann ist auch der letzte HJ aus den 80ern verschlissen. Und dann zieht zwangsweise auch die Technik nach Afrika auf die Dörfer oder es gibt keine Autos mehr. Ich tippe auf ersteres.

Na, die ziehen schon seit laengerer Zeit in Afrika ein, aber die Buschfahrer haben fast alle noch

ihren alten Patrol, HJ, Isuzu P/U, Land Rover........ Habe viel Zeit und viele Tausend KM "offroad" verbracht, alleine oder mit ein paar anderen Fahrzeugen...... Es faengt schon mit einfachen Dingen

an: Felgen/ Ersatzraeder sind bei aelteren (JPN/ 6-Loch) austauschbar, was im Notfall sehr hilfreich

ist, wenn einer der Mitfahrer seine 2 oder sogar 3 eigenen unrettbar geschlitzt hat.......

Frei nach dem Motto: Mist, ich hab' wieder nen "Platten" ! Der Kumpel: Ja, aber nur unten, oben
ist er noch gut !🙂

Zitat:

Original geschrieben von Lewellyn


Aber irgendwann ist auch der letzte HJ aus den 80ern verschlissen. Und dann zieht zwangsweise auch die Technik nach Afrika auf die Dörfer oder es gibt keine Autos mehr. Ich tippe auf ersteres.

Naja, der Markt ist dort ja auch angepasst. Viele Fahrzeuge die in Europa nicht mer Verkauft werden gibt es noch "neu" in anderen Ländern so lange es noch Bedarf nach einfacher Technik gibt.

Es ist ja nicht so, dass Autohersteller willkürlich Technologie entwickeln.

Dort wo ein einfacher Defender oder Samurai gebraucht wird wird er auch gebaut und geliefert. Aber das ist halt nicht Deutschland.

Toyota baute in den 2000ern von dem ganz grossen Landcruiser (hier mit V8 erhältlich) noch eine Version weitestgehend ohne Elektronik, mit einem 4-Liter-Sechszylinder-Diesel mit turbofreien 130PS. Hab ich mal einen Fahrbericht drüber gelesen. In D nicht zulassungsfähig, aber in Afrika wahrscheinlich auch bei schlechter Pflege 30 Jahre haltbar.

Ich hatte mal geplant, mir einen Land Rover Defender zu kaufen. Bei der Recherche vor dem Kauf hat sich herausgestellt, dass dieser überhaupt nicht zuverlässig ist und häufig repariert werden muss. Trotzdem fahren heute noch ca. 2/3 aller jemals hergestellten Landis herum, die immerhin seit über 50 Jahren gebaut werden und häufig als "Arbeitstiere" hart rangenommen werden.
Wie passt das zusammen?

Ganz einfach:
Ein Landi ist, etwas handwerkliches Geschick, Werkstatt und Werkzeug vorausgesetzt, relativ einfach zu reparieren, was man allerdings auch häufig machen muss. Die mechanischen Teile sind überhaupt nicht für die Ewigkeit gebaut und verschleissen recht stark, aber es gibt Ersatz der einfach zu wechseln ist.
Wer bereit ist, selber Hand an den Landi zu legen, der kann ihn ewig fahren. Wer dafür in die Werkstatt muss, der wird sehr schnell arm mit der Karre.

Da ich selber keine passende eigene Werkstatt habe, habe ich die Idee sehr schnell wieder fallen lassen und mir etwas modernes gekauft.

Zitat:

Original geschrieben von Lewellyn


Toyota baute in den 2000ern von dem ganz grossen Landcruiser (hier mit V8 erhältlich) noch eine Version weitestgehend ohne Elektronik, mit einem 4-Liter-Sechszylinder-Diesel mit turbofreien 130PS. Hab ich mal einen Fahrbericht drüber gelesen. In D nicht zulassungsfähig, aber in Afrika wahrscheinlich auch bei schlechter Pflege 30 Jahre haltbar.

Einige Hersteller bauen spezielle Modelle fuer z.B. Australien, Afrika.... die immer etwas anders ausfallen.

als die entsprechenden Modelle z.B. fuer Japan oder Europa (abgesehen von LHD/RHD). Besonders wegen der Teileversorgung ist es ratsam, in Australien ein Aussi-Modell zu kaufen und kein (RHD)-Modell

aus GB oder Japan. Zumindest nicht, wenn man nicht nur auf der "Durchreise" ist. -----------------------

Der Toyota den du meinst, ist der 100er fuer Afrika und Australien mit dem 4,2 L (Non-Turbo), der 4,0 L

ohne / mit Turbo war in aelteren Modellen. ------------------ Der 100er hat aber schon (teilweise) recht

komplizierte Elektronik (z.B. im Schaltgetriebe !) die ihn gegenueber seinen aelteren "Bruedern" empfindlicher macht. Er faehrt sich "offroad" richtig gut.

Ich seh für die jetztigen Fahrzeuge (Autos und Motorräder) trotzdem schwarz, was eine lange Lebensdauer angeht. Die vielen Sensoren, Chips, BUS-Systeme, Mini-Computer etc. dürften irgendwann mal verrecken - und dann ist es mehr als fraglich, ob es die Dinger in 20 bis 30 Jahren überhaupt noch gibt. Es soll jetzt schon Sportwagen aus den 80ern geben, die zwar im Prinzip einwandfrei sind, aber wegen einem kleinen Elektrobauteil, das es eben nicht mehr gibt, nicht mehr laufen. Die meisten Oldies unter den Bikes laufen noch, weil irgend welche Bastler sie am Leben erhalten. Für Werkstätten wäre das alles viel zu teuer. Bei einem BUS-System o.ä. kann ein kleiner Bastler eher nix mehr ausrichten.

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