Hybrid Plug-in Versteuerung - anstehende Änderungen
Hallo,
die Regierung / das Wirtschaftsministerium möchte die Rahmenbedingungen für die Versteuerung ändern. Evtl. wird das nach der Wahl schneller gehen bzw. die Restriktionen noch schärfer.
Vorweg, ich kann das alles auch nachvollziehen.
Ich bin derzeit am Auswählen meines neuen Dienstwagens. Eigentlich sollte es wieder ein Hybrid-Auto als Dienstwagen sein. Rein elektrisch geht leider nicht, da ich familienbedingt - spontan - ab und zu 400 km und mehr am Stück fahren muss und ich dort keine Ladestation habe. Zuhause habe ich nur "normalen" Stromanschluss. das klappt aktuell gut.
Jetzt stellen sich für mich folgende Fragen,
- aufgrund der aktuellen Lieferzeiten bekomme ich den Hybrid erst im 2ten Quartal 2022. Meint Ihr es gibt Übergangsfristen für die Anpassung der Steuer?
- welches Datum (Zulassung?) zählt und gilt die dann vorherrschende Versteuerungslage auch für die Restzeit der Leasing? So in etwa, hat mir das mein netter Ansprechpartner der Autofirma genannt.
Habt Ihr einen Tipp?
Danke!
B.
387 Antworten
Zitat:
@dp80 schrieb am 14. Dezember 2021 um 09:50:22 Uhr:
3. Auch hier, so ist eben die Gesetzeslage. Ist es gerecht, dass Daimler Mitarbeiter einen C63 mit 15l Verbrauch pro 100km ebenso mit 1% versteuern müssen wie jemand der nen Golf mit 4l Verbrauch fährt?
ich sage doch - die Dienstwagenbesteuerung hätte viel mehr Änderungspotential.
[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Neuer Dienstwagen (hybrid) bestellt - jetzt Gefahr die 0,5% Versteuerung zu verpassen!?' überführt.]
Ganz ehrlich bin ich zwar bei euch, dass das Fahrprofil nicht zu dem Fahrzeug passt, aber der TE ist hier nicht der Verantwortliche.
Ich stehe vor exakt der gleichen Herausforderung und mein Fahrprofil passt auch nur bedingt zu einem Hybriden. Dennoch denke ich da ernsthaft drüber nach, einfach weil ein 70.000€ Hybrid günstiger ist, als ein 50.000€ Diesel. Die Fehlplanung liegt beim Gesetzgeber, das war zu kurz gedacht. Warum sollte ich für ein "schlechteres" Auto mehr bezahlen? Der Q3 Diesel kostet euch das gleiche wie der Q5 Hybrid, warum genau sollte ich den Q3 nehmen?
Wenn aber klar wäre, dass die 0,5% Versteuerung nicht über den 31.12.22 verlängert wird, würde ich keinen Hybrid bestellen, wenn dieser erst 2023 geliefert wird. In deinem Fall @TE würde ich mich auch auf einer Lieferung 2023 einstellen und eher die Finger davon lassen. Das war mein Grund Richtung Audi/BMW zu schielen, die sprachen irgendswas von Lieferung Q2 2022. Alternativ ginge E-Klasse hybrid, soll auch schneller sein mit der Lieferung...
[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Neuer Dienstwagen (hybrid) bestellt - jetzt Gefahr die 0,5% Versteuerung zu verpassen!?' überführt.]
Du hast recht, die Fehlplanung liegt beim Gesetzgeber und das wird jetzt korrigiert. Ein ganz normaler Vorgang.
Ich kann verstehen, wenn das jetzt nicht allen in die Planung passt, aber deshalb hat man ja noch über ein Jahr Zeit seine Planung anzupassen.
Wobei ich mir nicht sicher bin wie die Regelung mit den 0,5 % aussieht, soweit ich seh betrifft die geplante Änderung doch erstmal die Innovationsprämie?
Ich nutze meinen Hybrid im Allrag zu 80-90% elektrisch (im Sommer, im Winter durch die geringere Reichweite etwas weniger) weil ich über Nacht laden kann und nur 3 km ins Büro fahr.
Aber auch bei mir würde es eng werden mit den 50 %, weil wir mehrmals im Jahr an den Lago Maggiore fahren, das ist einfach ca. 500 km, und ich im Alltag einfach nicht genug km fahr um das auszugleichen.
Früher sind wir mit dem X5 Achtzylinder meiner Freundin gefahren, mit dem 3-fachen Spritverbrauch gegenüber meinem 330e, weil die Fahrten den Privatanteil meines Fahrtenbuchs "zerschossen" hätte.
Wenn die 50% jetzt schon gelten würden, müssten wir vielleicht wieder öfter mit dem X5 fahren, was ja auch nicht im Sinn der Umwelt wäre.
Also wär die 50 % Regelung auch umwelttechnisch schlechter bei mir, aber so eine Regelung kann nicht auf alle Einzelschicksale Rücksicht nehmen…
Meine Situation ist ähnlich wie deine Hanuse. 29 Tage im Monat rein elektrisch 5-10 km pro Tag, dazu eine Langstrecke hin- und zurück 800-1200 km.
Im Moment ist der Hybrid das ideale System für mich, die ganzen Kurzstrecken die dem Verbrenner nie gefallen haben macht der Elektromotor entspannt und auf der Langstrecke hab ich 5,0L dank Segeln und Rekupieren beim Verbrauch stehen... Aber auf 50% elektrische KM komm ich so natürlich nicht.
Eventuell müssen wir uns dann einfach mit Vollektro befassen - wo kann ich unterwegs laden auf dem Weg zum Lago Maggiore und ins Büro, wie lang dauert´s etc.
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Da haben wir ja Glück, dass wir unseren Hybrid schon haben.
Der nächste wird mit ziemlicher Sicherheit eh ein BEV, aber bis dahin ist hoffentlich die Infrastruktur (auch in Italien abseits der großen Städte) so gut ausgebaut, dass das Laden kein kompliziertes Thema mehr ist…
Zitat:
@danyo68 schrieb am 15. Dezember 2021 um 13:51:12 Uhr:
Meine Situation ist ähnlich wie deine Hanuse. 29 Tage im Monat rein elektrisch 5-10 km pro Tag, dazu eine Langstrecke hin- und zurück 800-1200 km.
Genau das ist glaube bei echt vielen Leuten der Fall. Wir haben hier 5km einfache Wegstrecke zum Büro.
Also 5x2x20 = 200km im Monat Arbeitsweg. Dazu paar Einkaufsfahrten und Freunde im Umkreis, lass es 300 - 400 km im Monat in Summe sein.
Da fällt schon einmal im Monat Familie, weiter entfernte Verwandte oder Freunde besuchen raus. Absurd, da sonst jede Fahrt, gerade hier vor Ort (innerorts/innerstädtisch) mit einem reinen Verbrenner erledigt würde als Alternative.
Zitat:
@Danielson16V schrieb am 15. Dezember 2021 um 15:03:01 Uhr:
Absurd, da sonst jede Fahrt, gerade hier vor Ort (innerorts/innerstädtisch) mit einem reinen Verbrenner erledigt würde als Alternative.
Das ist den Hybrid-Nöglern aber lieber, als Dir die 0,5%-Versteuerung zu gönnen 🙄
Wie immer kann man es nie jedem recht machen... ist halt kompliziert.
Wie sorgt man dafür, dass die vorgesehene Nutzung erreicht wird? Laut Ampel wohl so: PHEV bye bye, lang lebe BEV.
Es gibt noch einen anderen Aspekt bei dem Thema, der etwas vernachlässigt wird. Ich bin einer dieser Hybrid-Fahrer, die nie laden. War nicht so geplant, aber ist so gekommen. Mein Wagen wir nächsten Monat ein Jahr und ausser bei der Übergabe war die Klappe über der Steckdose noch nie auf. Als ich den Wagen letzten Herbst bestellt hatte, war durch die Förderung der Preis für einen "normalen" Passat und den GTE fast gleich. Da habe ich die 0,5 Prozent doch gerne mitgenommen. Der Wagen braucht jetzt etwas mehr als ein normaler Benziner, aber da auch der Sprit durch die Firma übernommen wird, macht das finanziell keinen Unterschied. Ich habe nur durch die Versteuerung ca. 170 Euro netto mehr im Monat. Da wäre ich ja blöd, wenn ich das nicht machen würde. Wenn die versteuerung jetzt geändert wird, dann werde ich den Wagen mal länger als vier Jahre fahren. Da kann ich mit einem neuen Auto erstmal nur verlieren. Wenn die Besteuerung aber bleibt, dann bin ich in drei Jahren wieder beim Händler und hole einen neuen. Und mein Wagen kommt auf den Gebrauchtmarkt und wird von jemanden gefahren, der die ganzen Vorteile zu schätzen weiss. Damit ist diese Besteuerung eine super Maßnahme um einfach eine Menge gebrauchter Hybrids und eAutos in den Markt zu drücken. Das sollte man auf jeden Fall bedenken, bevor man das abschafft.
Disclaimer: Mein Chef möchte keine Ladesäule in der Firma aufstellen und zuhause kann ich als Strassenparker nicht laden. Und mit 3,6kw Ladeleistung stelle ich mich nicht mehrere Stunden irgendwo an eine öffentliche Säule um dann hinterher damit 30km weit zu kommen. Wenn wir in der Firma irgendwann mal eine Säule haben, dann wird bei meinem Fahrprofil wochenlang der Motor nicht angehen. Aktuell ist das aber leider so und bleibt auch so 🙁
Sorry, aber gerade Fälle wie deiner sind doch das Paradebeispiel dafür, dass die PHEV Förderung überarbeitet gehört.
Generell ist nichts Verwerfliches daran, der "Krücke" PHEV langsam Mal mehr auf den Zahn zu fühlen, wenn man diese schon als Dienstwagen besserstellt.
Deine Sicht @Henson2 mag für dich stimmen, ist aber bei weitem nicht die Realität. Da sind, gerade gewerbliche Fahrzeuge fast ausschließlich geleast - sie gehen also nach x Monaten so oder so zurück in den Handel. Ob die Nutzer nun mit 0,5 oder 1 Prozent versteuert haben, interessiert dabei nicht.
Zitat:
@Henson2 schrieb am 15. Dezember 2021 um 17:02:18 Uhr:
Disclaimer: Mein Chef möchte keine Ladesäule in der Firma aufstellen und zuhause kann ich als Strassenparker nicht laden. Und mit 3,6kw Ladeleistung stelle ich mich nicht mehrere Stunden irgendwo an eine öffentliche Säule um dann hinterher damit 30km weit zu kommen. Wenn wir in der Firma irgendwann mal eine Säule haben, dann wird bei meinem Fahrprofil wochenlang der Motor nicht angehen. Aktuell ist das aber leider so und bleibt auch so 🙁
Ist Gesetz. Dein Chef muss also bald bauen, sofern die Firma eine gewisse Größe besitzt.
… wird ja mittlerweile sogar gefördert:
https://www.kfw.de/.../...ionen-f%C3%BCr-Elektrofahrzeuge-Unternehmen-(441)/
@Henson2
Zeig das mal deinem Chef, vielleicht mag er ja mit der Förderung lieber.
Zitat:
@Henson2 schrieb am 15. Dezember 2021 um 17:02:18 Uhr:
Ich habe nur durch die Versteuerung ca. 170 Euro netto mehr im Monat. Da wäre ich ja blöd, wenn ich das nicht machen würde.
Stimmt. Aber der Staat ist blöd, weil er 36*170 Euro=6120 Euro an jemanden verschenkt, der mit dem plug-in kein CO2 einspart.
Da wären die 6120 Euro als Kaufprämie für Privatleute sinnvoller verwendet, damit der plug-in beim Kaufpreis fast auf das Niveau eines reinen Verbrenners kommt.
Dann geht das Geld direkt dort hin, wo es im Sinne des Erfinders wirkt, und nicht erst über einen Umweg, auf dem ein Unbeteiligter davon profitiert.
Nur noch billiger darf der plug-in nicht werden, sonst haben wir bei den Privatkäufern das gleiche Spiel mit dem Nicht-Laden. Als Privatmann habe ich nämlich auch nicht unbedingt edlere Motive als der Firmenwagenfahrer, sondern der plug-in muss in den Gesamtkosten ungefähr das Niveau des Verbrenners erreichen.
Ich weiß nicht wie es bei den anderen Marken ist, aber mein BMW 330e war vor 1 1/2 Jahren ausstattungsbereinigt genau gleich teuer wie ein vergleichbarer 330i - wahrscheinlich von BMW subventioniert um den Flottenverbrauch zu senken. Von daher kann auch jeder Privatkäufer sich nen Hybrid ohne Mehrkosten kaufen und kriegt sogar momentan noch die Umwelt- und Innovationsprämie.
Ich vermute nur das blicken nicht viele…