Hinterachsrubbeln bei langsamer Kurvenfahrt
Hallo,
ich bin ganz neu hier und weiß noch nicht so recht Bescheid, also entschuldigt bitte wenn etwas nicht korrekt ist.
Ich habe mir vor kurzem einen ML 320 W163 zugelegt. Der Wagen hat 84000km gelaufen, kommt aus erster Hand, ist Scheckheft gepflegt und kostete 8000,-€.
Nun habe ich das Problem, das er beim Anfahren mit leicht eingeschlagener Lenkung und bei langsamer Fahrt in Kurven an der Hinterachse rubbelt (hört und fühlt sich so an, als wenn man mit Differenzialsperre fährt). Nun hat der Wagen aber keine Sperre und darum meine Frage: Was kann das für eine Ursache haben, oder ist das evtl. Normal. Gibt es Dinge die kontrolliert werden sollten, oder elektronische Helferlein die bei einem Schaden dazu führen können?
Er fahrt sonst völlig normal, macht keine Mucken oder sonstwelche Problem.
Vielen Dank für eure Hilfe
18 Antworten
Hallo.Bis baujahr 1999 haben alle das Problem ab 1999 nicht mehr,das hat was mit dem Kraftverteilung vorderachse zur Hinterachse Zutun so viel ich weiß war das glaube ich 50 % zur 50 %,ab 1999 ist die Kraftverteilung anders.Ich fahre bei eingeschlagene Lenkung langsamer dann ist das Problem fast weg.
Hallo Aktros 40,
vielen Dank für die Auskunft. Mein ML hat die EZ 1.99. Ich denke also, das er in die von Dir erwähnte Kategorie fällt. Bei mir ist es auch so, wenn ich lamgsam anfahre, dann merke ich fast nichts mehr davon. Ein DC Meister hatte mir erzählt, das es doch eine Komforteinschränkung sei und er sich nicht vorstellen könne, das für Mercedes sowas normal ist. Er hatte aber keine Vorstellung oder Idee, was das Problem sein könne.
Gibt es einen Wechselmonat, nachdem das Problem (wenn es denn eins ist) nicht mehr auftritt bzw. wann die Getriebe geändert wurden?
Vielen Dank und schönen Gruß
Kaefer-Klaus
Ab 163. 073 497 wurden veränderte VG mit einer Verteilung von 48% VA und 52% HA eingebaut. Die Info dazu stammt aus 07.1999.
Wenn das Phänomen extrem stark auftritt kann am 1. Planetenradsatz des VG oder am HA-Differential ein Schaden vorliegen, z. B. Fresser am Korb wegen zu geringem Ölstand. Das kannst du leicht selbst überprüfen.
Wenn das Fahrzeug aufgebockt ist und du drehst eine Radseite, dann muss sich die andere leicht festhalten lassen.
Beim VG müssen zu diesem Test die VA- und die HA-Kardanwelle gelöst werden.
Sollte an einem der Aggregate etwas spürbar sein dann lass dort mal das Öl ab. Im HA-Differential sind dort Rotgußbuchsen verbaut, wenn diese gefressen haben hast du deren feinen Abrieb im Öl. Beim VG kann nicht sagen welches Material verbaut wurde.
Hallo Reiner,
ist das die Verteilergetriebe ET Nummer? Fahrgestellnummer kann es ja nicht sein.
Gruß Klaus
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Sorry, 163 ***073 497, hatte die Sternchen vergessen. Das bedeutet dass in allen Typen des W 163 ab der genannten VIN die geänderte Ausführung eingesetzt wurde. Die ET-Nr. ist eine andere und hat sich auch schon mehrfach ersetzt.
Vielen Dank für die Auflösung. Ich habe die 064223, also ein Typ mit dem alten Verteilergetriebe.
Das Rubbeln, wie ich es nenne, ist nicht schlimm, man merkt es nur und macht sich eben Gedanken ob das so richtig ist.
Da es nun normal ist, bin ich auch wieder beruhigt.
Wo kommt das denn nun schlußendlich her? Sind das Verspannungnen in Antriebsstrang oder eingreifende Elektronik?
Ist die Verteilung bei den frühen Getrieben 50/50?
Gruß Klaus
Hallo ,
Ich habe ein ML320 mit 0702470 von Band in USA 9.99 Zulassung 23.11/99 habe kein Rubeln oder so gemerkt bis jetzt fährt Butterweich um die Kurven (auch Kreise mit ganz eingeschlagener Lenkung) oder beim einparken !!!
Gruß M.M
Hallo,
wie soll das mit der Kraftverteilung beim ML funktionieren?
Der ML hat doch 3 Planetengetriebe, welche das Verspannen komplett verhindern. Die Kraft wird somit je nach Lenksituation automatisch auf die einzelnen Räder aufgeteilt (äußere/innere, vordere/hintere Räder). Es sei denn, das Verteilergetriebe "wandelt" da noch irgend etwas.
Grüße
Reiner
Eigentlich ja. Es sind 3 Planetengetriebe verbaut. VA, HA und Verteilergetriebe.
Das Verteilergetriebe selbst besitzt 2 Planetenradsätze, wovon der 2. über eine hohle Zwischenwelle vom 1. angetrieben wird. Der 2. funktioniert ähnlich dem Differential einer Achse, der 1. wird benutzt um die Reduktion zu schalten.
Die im 2. Satz verbauten unterschiedlich großen Sonnenräder können unterschiedliche Drehzahlen zwischen VA und HA ausgleichen. Durch Veränderung der Radpaarung im 2. Satz können sich andere Kraftverteilungen ergeben (50/50 oder 48/52).
Vom 2. Radsatz wird die HA-Abtriebswelle angetrieben.
D. h. es stecken 3 verschiedene Wellen lose ineinander.
Ach so. von der mittleren Hohlwelle wird noch die Ölpumpe angetrieben welche über Bohrungen in den 3 Wellen die Schmierung des 1. und 2. Radsatzes sowie der Stahlgliederkette erfolgt.
Die VA wird permanent von der HA-Abtriebswelle, im konstruktionsbedingt vorgegebenen Verhältnis, über eine Stahlgliederkette angetrieben.
Hallo ,
Die Kette ist mir beim Öl-Wechsel auch aufgefallen die wird ja immer angetrieben zum VA , ist da ein austausch mal vorgesehen ? z.b alle 200.000 oder so meiner hat jetzt 157.000 runter laut MB ist noch nicht mal der ÖL-Wechsel des Verteilergetriebe vorgesehen .
Gruß M.M
An den Achsen und am VG sind keine turnusmäßigen prophylaktischen Wechsel der Verschleißteile vorgesehen.
Die Kette z. B. gibt es nur als Rep.-Satz mit den Rädern für ca. 400 € bei MB.
Ich hab bei mir an den Getrieben und Achsen bei 100000 km das Öl gewechselt. Sollte ich bei 200000 km das Auto noch fahren dann wiederhole ich den Vorgang.
Hallo,
was für Öle kommen in die Achsen und wie viel ?
Braucht man da eine neue Verschlußschraube ?
gruß
Mario
Hallo,
danke Reiner für die Erklärung der Kraftverteilung VA/HA.
Der 2. Planetenradsatz hat also unterschiedlich große Zahnräder in Richtung VA und HA. Hierdurch entstehen dann unterschiedliche Momente und somit die unterschiedliche Kraftverteilung.
Was hat das jetzt aber mit dem Rubbeln in der Kurve zu tun? Wieso soll das Rubbeln weg sein, wenn mein Fahrzeug hinten durch die etwas größere Kraft mehr schiebt?
Wenn der Ausgleich aller 3 Planetengetriebe funktioniert und alle Räder Bodenkontakt haben, kann es doch nie Verspannungen geben. Dann ist doch egal welches Rad mein Auto etwas mehr antreibt.
"M.M" hat ja auch kein rubbeln, obwohl die "50/50" Variante verbaut ist!!??
Gibt es da eine Erklärung?
Grüße
Reiner