Hilfe beim Kauf Hymermobil Mercedes T1 Oldtimer H 580D Diesel
Guten Abend in die Runde,
meine Freundin und ich suchen schon länger nach dem richtigen Wohnmobil für eine ein jährige Reise durch Europa. Nach vielen Monaten der Recherche haben wir uns mehr und mehr in die alten Hymermobile von Mercedes verliebt. Nun wollen wir uns in der kommenden Woche unseren Favoriten anschauen.
Als ich jedoch eben die Motorreihe googeln wollte konnte ich nichts über einen Mercedes mit einem H580D Dieselmotor finden. Zum Verkauf steht ein Mercedes T 1 Hymermobil 580D, BJ. 1980, 4 Zylinder Diesel 2,4l, 65 PS 4 Gang Schaltung, Ca. 175800 Km Laufleistung. Der Wagen steht mit 6800 Euro Verhandlungsbasis im Netz. Da ich mich selber nicht richtig gut mit Autos dieser Klasse auskenne habe ich gehofft das eure Meinung zu diesem Hymermobil meine Kaufentscheidung erleichtert. Wir freuen uns über jeden konstruktiven Beitrag! Danke schon mal im Voraus!
Lieben Gruß!
18 Antworten
Zitat:
@schreyhalz schrieb am 28. März 2018 um 19:47:28 Uhr:
durchaus nicht . Das war eben nur die Billigvariante , für Baustellenfzge und Handwerker gedacht , die 0-20 km zur Einsatzstelle fuhren und abends wieder zurück. Uninteressant , dass die Motore keine 100 tkm durchhielten, die Fzge waren schon lange vorher abgeschrieben.
Für den "richtigen" Einsatz gab es ja auch "richtige" Motore , wie SpyderRider schon schrieb, der OM 314 mit 85 PS zieht ganz anders durch und hat auch ein viel besser abgestimmtes 5 Gang-Getriebe , damit ist man auch heute noch kein Verkehrshindernis. Ausserdem ist der Verbrauch wesentlich niedriger. Und wenn man richtig flott unterwegs sein will , ganz selten gibt es auch den 6-Zyl. motor OM 352 mit 130 PS. Nachteil dieser beiden Motore ist allerdings ein gewisser Ölverbrauch sowie die Geräuschentwicklung , die nahezu unzumutbar ist.Auch ist die VA-Last wesentlich höher , also sind Versionen ohne die seltene Servolenkung bestens dafür geeignet , das Abo in der Muckibude zu sparen.
MfG Volker
Klar gabs diese Motoren.
ABer wir sprechen vom PKW / Kleinbus / Wohnmobilbereich.
Die einzige Formel war damals eben "Mehr Leistung = mehr Hubraum".
Heraus kamen dann riesige Eisenklötze die zwar mehr Leistung hatten, aber dann auch eine halbe Tonne Gewicht auf die Waage brachten (OM 352 = 460kg) und >15l soffen.
Bestimmt super geeignet für Bau- und Zugfahrzeuge, aber eher nichts für den PKW und Wohnmobilgebrauch.
Im PKW / WoMo Segment musste es zwingend halbwegs leicht und halbwegs kompakt sein.
Und das bedeutete zwangsläufig "relativ" klein, und damit eben auch schwach.
War damals eine akzeptierte Konsequenz.
Klein UND stark, das kannte Dieseldeutschland damals noch nicht.
Die die schnell fahren wollten wählten ohnehin keine Diesel.
Ergänzend dazu, WoMo Besitzer sind eher ruhige und gelassene Gesellen.
Da kam es nicht auf 15min an. Und wenn man eine Steigung nur mit 30 nehmen konnte, dann war das eben so. Da wäre keiner auf die Idee gekommen einen knapp 6 ltr. 6 Zyl. in sone Bude zu setzten.
Gruß Jörg.
Zitat:
@Matsches schrieb am 5. April 2018 um 07:55:53 Uhr:
Konnte man das denn wirklich?
Ob ausreichend oder nicht das liegt immer im Auge des Betrachters.
Die "kleinen" Diesel waren damals immerhin die meistverkauften Motoren im W123.
Du siehst ja meine Aussage bestätigt, da "mehrseitige Berichte" dem 200D mit seinen dann 60PS in den Himmel hoben.
Nein, ich sehe deine Aussage nicht bestätigt. Der mehrseitige Testbericht, den ich im Original besitze, kommt zu dem Schluss, dass der Motor immer noch eine lahme Krücke ist. In den Himmel gelobt wurde da das Auto an sich (sicherlich auch zu Recht, der 123 war gut), nicht aber der schwache 60PS-Motor. Der wurde nur als "etwas erträglicher" dargestellt.
Dass es besser ging, habe ich dargelegt und es besteht wohl kein ernsthafter Zweifel daran, dass ein Motor jenseits 100PS für so ein Auto eher als notwendig zu betrachten ist denn als Luxus. Dass die kleinen Diesel-Motoren so erfolgreich waren, lag einfach an den fest in die schlichten Gemüter eingebimsten Annahmen, dass das eben so sein muss, wenn man (scheinbar) sparen will. Dass so ein Auto auf der Autobahn nicht weniger Diesel zu sich nahm als ein vernünftig gefahrener 200er Benziner.... wurde dann halt elegant ausgeblendet.
Zustimmen kann ich nur zu der These, dass Dieseldeutschland zu der Zeit generell nicht bereit war, vermehrt ordentliche Diesel zu fordern und zu fahren. Taxi hatten Diesel, Geschäftswagen Benziner. So war das dann. Wie gesagt, die Kunden GLAUBTEN, dass das eben so sein muss und dass der, der mehr wollte, dafür heftig blechen musste.
Aber was eine Mehrheit denkt und tut, muss ja nicht automatisch objektiv richtig sein. Wie sollte man sonst den Verkaufserfolg eines der schlechtesten Autos der Nachkriegszeit erklären? Ich spreche vom Käfer, der nichts richtig konnte und seit 1950 veraltet war, und trotzdem heiß und innig geliebt wurde.
Zitat:
@SpyderRyder schrieb am 5. April 2018 um 10:35:45 Uhr:
Dass es besser ging, habe ich dargelegt und es besteht wohl kein ernsthafter Zweifel daran, dass ein Motor jenseits 100PS für so ein Auto eher als notwendig zu betrachten ist denn als Luxus. Dass die kleinen Diesel-Motoren so erfolgreich waren, lag einfach an den fest in die schlichten Gemüter eingebimsten Annahmen, dass das eben so sein muss, wenn man (scheinbar) sparen will. Dass so ein Auto auf der Autobahn nicht weniger Diesel zu sich nahm als ein vernünftig gefahrener 200er Benziner.... wurde dann halt elegant ausgeblendet.
Theoretisch möglich, aber bezahlkbare Motorisierungen >100PS gabs halt ganz einfach nicht zu kaufen (das was ich bereits sagte).
Klar war in der Theorie ein Dieselmotor bestellbar, der mehr Leistung hatte.
Dennoch war dieser damals ein absoluter Exot auf dem Markt, was vermutlich auch der Tatsache geschuldet war, dass so ein 300 TD Turbo fast 30% teurer war, als sein Sauger Pendant mit 2,4l.
Zudem hatte er trotz deutlich höherer Kosten eigentlich keine Vorteile gegenüber einem der trinkfreudigen Benziner der gleichen Klasse. Er hatte zwar Fahrleistungen wie ein Benziner, starb aber schnell den Heldentod, wenn er wie ein solcher gefahren wurde.
Für den Preis eines 300TD Turbo gab es bereits eine gut ausgestattete nagelneue Mercedes S-Klasse oder einen 7er BMW (vielleicht um die damalige Preisrelation mal etwas besser zu verdeutlichen)
Zudem gab es ihn nur als T-Modell, und Kombis waren damals im Vergleich zu heute wahrhaft alles andere als "hip".
Fragt sich also, wer die Zielgruppe dieses Fahrzeugs gewesen sein sollte?
Dass damals (ich spreche von den 70er, 80er Jahren, nicht von heute!) Motoren " jenseits 100PS für so ein Auto eher als notwendig zu betrachten" waren sehe ich nicht.
In dieser Zeit war das Leistungsdenken vom Gros der Autokäufer ein vollkommen anderes als heute.
Übliche Familienlimousinen der Mittelklasse hatten damals in der Masse 60-75-90 PS (Opel Ascona, Ford Taunus) im Kompaktbereich (Kadett, Golf, ) waren eher 50 als 75PS üblich.
Lediglich die >2l Benzinmotoren bei Daimler, Opel, Ford, BMW bescherten Leistungen um die 90-100 PS, besonders verbreitet bei Ottonormalverbraucher waren sie nicht.
Mit >160 km/h gehörte man in den 70ern schon zu den ganz schnellen auf der BAB.
Das war der Bereich in dem sich die 2l Ford, die stärkeren Opel Ascona und Rekord, die benzingetriebenen Mercedes und BMWs aufhielten.
Für den braven angestellten Papa aber fast schon eine Nummer zu groß und auch leistungsmäßig weit weg von dem, was sich der Landwirt, der selbständige Handwerker oder der Taxifahrer im W123 wünschte.
Mit dem Leistungsbereich eines Mercedes Diesel war man damals vergleichsweise nicht untermotorisiert unterwegs (heute wäre es freilich anders).
Bei den damaligen Wohnmobilen lag die Sache nicht anders.
Damals verstand man darunter eher selbstfahrende Wohnwagen. Sie basierten in aller Regel auf irgendwelchen Transportern, wie sie üblicherweise von Handwerkern und Händlern verwendet wurden.
Dort wurde um so mehr auf das Kosten - Nutzen - Verhältnis Wert gelegt, so dass es in diesen Fahrzeugen ganz einfach keine Zielgruppe für hubraumstarke Diesel oder leistungsstarke Benziner gab.
Selbst ein 5 oder 7,5 Tonner musste damals mit vergleichsweise bescheidenen 90-100 PS auskommen.
Schau dir an, womit dieses Klientel damals unterwegs war. Bulli, Transit, Henschel. Alle mit eher wenig Leistung. War eben so in den 70ern in Deutschland.
Was anderes gabs nicht, was anderes war auch nicht gefragt.
Es dauerte bis in die 90er, ehe sich das langsam änderte.
Dass es HEUTE anders ist, steht völlig außer Frage.