Hartlöten - Naht erkennen. Mit MAG überschweißbar?
Hallo,
bin gerade dabei bei meinem CE eine Durchrostung an der Heckleuchte zu beseitigen.
Eine Naht schimmert messingfarbig...geh ich recht in der Annahme, dass es sich dabei um eine Hartlötung handelt?
An der Stelle treffen 4 Bleche aufeinander. Die Naht soll zum Großteil stehen bleiben und nur ein Blech neu dazukommen. Kann man auf eine Hartlötung mit MAG schweißen?
Im Netz find ich nur "Löten vs Schweißen"- Themen.
Danke.
Grüße
23 Antworten
Zitat:
frall
Zitat:
@k-hm schrieb am 5. September 2022 um 01:34:12 Uhr:
Zitat:
@frall schrieb am 3. September 2022 um 14:04:32 Uhr:
Vermutlich wurde das sog. MIG-Löt-Verfahren durchgeführt. Das ist ähnlich dem MIG Schweißen, wobei als Fülldraht ein (deutlich teurerer) Draht in einer Cusi-Legierung verwendet wird.
CuSi3-Löten ist, wie Du ja schon sagst, ein MIG-Verfahren, arbeitet also mit inertem Schutzgas.
Fülldraht-Löten habe ich noch nie gesehen.... gibts das überhaupt?
Na, jedenfalls braucht mein ein richtiges MIG-MAG-Gerät dafür.
Das Verfahren, das Du beschreibst, meinte ich auch. Also nicht Fülldraht, sondern Lötdraht. Wobei der ja auch den (erforderlichen) Spalt füllt, also wohl auch ein Fülldraht ist
Fülldräht auch Röhrchendrähte genannt, man kann auf das Schutzgas mit gesonderter Flasche und Armaturen verzichten.
Die Drähte sind innen mit einem Schlackebildner und ggf. Legierungszusätzen versehen. Sie dienen dem gleichen Zweck wie die Umhüllungen bei einer Stabelektrode. Sie bilden eine Schlacke auf der Schweißraupe und schützen die Naht vor Oxidation.
Da willst du aber danach mit nem hammer vom Blech entfernen.
Da machst du dir wieder Beulen ins blech bei
Zitat:
Mallnoch
Da willst du aber danach mit nem hammer vom Blech entfernen.
Da machst du dir wieder Beulen ins blech bei
Würde ich auch nicht am Auto damit arbeiten wollen.
Ich wollte nur den Begriff „Fülldraht“ etwas genauer definieren.
Grüßle
Zitat:
@Steven4880 schrieb am 5. September 2022 um 18:54:22 Uhr:
Danke. Das ist hart antrainiert.
Es muss auch bis zu 300 bar halten…Das fertige Teil ist natürlich erkennbar sandgestrahlt.
Ich wollte eigentlich nur k-hm unterstützen dass hartlöten eine klare Alternative zu Schweißen ist.
Jedoch nicht bei tragenden Teilen. Ich denke da fehlt es an Zulassungen.
Aber ganz im Gegenteil 😁
In modernen Autos sind gerade an tragenden Teilen Reparaturen nur mit CuSi3-Löten oder Punktschweißen mit speziellen Punktschweißgeräten erlaubt.
Der Grund ist ganz einfach:
Weniger Hitze. Sonst wird die Metall-Struktur geschwächt, denn die modernen hochfesten Stähle sind alle thermisch behandelt. Glüht man die, werden die weich.
Eine Schwächung des Metalls kann bei tragenden Teilen unkalkulierbare Folgen haben, z.B. knautsch es nicht mehr so, wie es vorgesehen ist.
Das interessiert uns am 124er natürlich wegen der normalen Fein-Bleche nicht so sehr. Da zählt eher die Handhabung.
Beim Löten verzieht sich das Blech nicht so stark. Punktet man damit, verzieht sich da garnichts.
Außerdem brückt das Lot kleine Spalte und zerfließt innen und außen oder auch in Falze hinein, was eine tolle Verbindung ergibt.
Ich löte auch dünne Bleche gerne auf Stoß, um eine schöne Oberfläche zu erhalten. Das ist mit Löten einfach und die Nachbehandlung (Schleifen) weniger aufwändig und sauberer.
Außerdem brennts nicht so leicht Löcher ins Blech, denn man arbeitet mit weniger Power. Das Material wird ja nicht aufgeschmolzen.
Gruß
k-hm
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Zitat:
@Mark-86 schrieb am 7. September 2022 um 08:40:56 Uhr:
Aehm, beim 124er kamen auch schon HV Bleche zum Einsatz, meine ich...
Bin nicht sicher... das wäre ein Argument mehr fürs Löten 😁
Ich weiß nur, dass ich an potentiell tragenden Teilen immer Original-Bleche verarbeiten würde.
Und thermisch sehr vorsichtig wäre.
So ab 2mm Blechdicke schweiße ich auch ganz gerne mit SG2-Ti-Draht.
Habe genau diese Situtaion jetzt aktuell.
Und zwar hat vorne der linke Fronttäger unten vor der Vorderachse an einer Stelle ein großes Rost-Loch, da ist das Material der äußeren Trägerunterseite auf ca. 10cm Länge komplett durchgerottet.
Rundherum ist das Blech gut und ganz. Nur dort, wo sich die Stoßfänger-Haltebleche unterhalb des ABS-Blocks treffen und wegen der bescheuerten Dreieck-Plastik-Verkleidung immer irgendwelche Blätter sammeln, da ist dieses Rostloch.... typisch.
Habe schon eine komplette gesunde Fahrzeugfront, aus der nehme ich die originalen Bleche dafür.
Frage ist nur, wie ich das einfüge. Auch mit Schweißen kann man thermisch vorsichtig sein, man sollte halt an so kritischen Stellen keine Nähte ziehen, sondern Punkt-hier-Punkt-da setzen, um die Hitze gut zu verteilen und das Material nicht zu schädigen. Solange, bis sich eine geschlossene Naht mit guter Wurzel (Innenseite der Naht) ergibt.
Mühsame Sache... 😁
Hinterher wird dann alles mit Hohlraum-Zeug geflutet.
Gruß
k-hm
Grundsätzlich sollte man eh auf durchgehende Nähte verzichten.
Ich passe mir das blech so gut es geht ein und verpunkte das ganze.
Ganz gemütlich so brennt idr nichts durch.
Und falls doch einfach Dicht schweißen.
So habe ich alle Wagenheberaufnahmen und Schwellerendspitzen geschweißt.
Das van wezel blech war relativ passgenau.
Am liebsten gar nicht 😉
Solange man es nicht sofort sieht ist doch alles I. O
Die meiste restaurieren nicht sondern setzen instand.
Und das ist oftmals besser als das Briefmarken kleben für den TÜV