Haftpflichtschaden Kürzungsorgie der HUK Coburg
Schadenhergang: Wir standen bei rot schon einige Zeit an der Kreuzungsampel. Von links kam ein Auto, rutschte beim rechts abbiegen durch Glätte so um die Kurve, dass der Unfallgegner fast frontal in unser Auto krachte. Unfallverursacher Alleinschuld gegenüber seiner Versicherung auch bekannt. Von daher macht die Versicherung auch keine Probleme. Wir wählten die Regulierung gemäß Gutachten.
Das Gutachten wurde am Tag nach dem Unfall erstellt und belief sich auf 2212,19 Euro netto. Zuzüglich Wertminderung von 300 Euro. Gutachterkosten nochmal 375,30 Euro netto.
Gekürzt wurde mit Hilfe von DEKRA folgendes:
Lohn von 154,62 auf 108. Nebenkosten von 53,50 auf 45. Lackierung von 967,51 auf 679,23. Ersatzteile von 933,48 auf 791,08, Verbringung von 103,08 auf 0, Wertminderung von 300 auf 0 Euro.
Insgesamt sind es 888,88 Euro Kürzung bei 2512,19 Euro Gesamtschaden.
Die HUK beruft sich auf Urteile vom 23.02.2010 vom BGH (VI ZR 91/09) sog. BMW-Urteil zu den Stundenverechnungssätzen. Zuschläge gegenüber der UPE wurden gekürzt, da diese nur bei Vorlage der Rechnung erstattet werden sollen. Die Wertminderung wäre laut DEKRA nicht gegeben, da nur lösbar verbundene Teile beschädigt waren. Dann wurden noch zwei mit völlig unbekannte Werkstätten genannt in denen die Reparatur entsprechend günstig zu machen wäre. Das Fahrzeug ist Erstzulassung 14.09.2007 Schadentag 25.01.2011. War Neu auf Schwiegermutter zugelassen und ist Juli 2010 auf meine Frau zugelassen worden. Bisher waren wir immer in der OPEL Werkstatt, war allerdings auch noch nichts weiter.
Wir möchten fiktiv abrechnen, haben aber keine Lust uns von der HUK derart runterkürzen zu lassen. Ist nun irgendwas von diesen Kürzungen gerechtfertigt und wie begegnet man diesen Kürzungen am Besten bzw. mit welcher Begründung.
Ja, ich weiß ich kann zum Anwalt, darauf hab ich aber keine Lust, kostet Zeit und ich schreib lieber am Abend zuhause einen entsprechenden Brief an die Versicherung, zum Anwalt kann ich dann immernoch.
Beste Antwort im Thema
Ich dachte, ich schreib mal schnell was, bevor die Anwaltskläffer und einäugigen Möchtegerncaptaine gleich hier auf den Plan treten.
Zum Thema Verrechnungssätze:
Dieses BGH-Urteil dürfte hier auch interessant sein:
-Urteil vom 20. Oktober 2009 – VI ZR 53/09
Ausserdem:
In dem von der gegnerischen Versicherung zitierten Urteil ist doch klar festgestellt:
Zitat:
"Gleichzeitig ergibt sich aus der Entscheidung des Bundesgerichtshofs aber auch, dass der Verweis auf eine günstigere Reparaturwerkstatt für den Geschädigten durchaus auch „unzumutbar“ sein kann. Dies gilt laut BGH insbesondere dann, wenn das Fahrzeug nicht älter als drei Jahre ist und regelmäßig in einer Markenwerkstatt gewartet/gepflegt wurde, also „scheckheftgepflegt“ ist. "
Am besten eine Kopie des Serviceheftes mit Verweis auf das Urteil an die Versicherung schicken und entsprechende Erstattung verlangen.
Thema Verbringungskosten:
Diese Position ist bei fiktiver Abrechnung nach wie vor stark umstritten.
Es gibt jede Menge Amtsgerichtsurteile, die diese Position bei fiktiver Abrechnung zusprechen - und genau so viele Urteile, welche keine Verbringungskosten bei fiktiver Abrechnung zusprechen.
Interessant für diese Frage ist, wie in deinem Amtsgerichtsbezirk hierzu bereits entschieden wurde.
Gleiches gilt für die UPE-Aufschläge!
Thema Wertminderung:
Nach meiner Ansicht ist diese hier zu bezahlen.
Es handelt sich um einen offenbarungspflichtigen Schaden beim Verkauf des Fahrzeuges.
Das Argument, dass ja "nur Teile getauscht" werden, und deshalb keine Wertminderung anfällt ist Blödsinn.
Ich würde hier auf Wertminderung bestehen und gleich mitteilen, dass diese nötigenfalls eingeklagt werden wird.
So: Und jetzt kommen bestimmt gleich die Anwaltskläffer und Einäugigen hier vorbeigeschneit.....
Wenn aber sonst noch Fragen sind: Gern.
100 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von MeisterTuner
Da gibt es nur eines: Klagen, auch wenn man zunächst alles selber Zahlen muss.
Wieso muß man alles selber zahlen? Bis auf wenige Ausnahmen zahlt die Versicherung den RA des Geschädigten.
Zitat:
Original geschrieben von MeisterTuner
Die Erfolgsaussichten sind enorm Groß.
Ein wenig Pauschal. Es gibt genug Fälle in denen die Versicherungen im ersten Zug richtig Abrechnen.Klage mal gegen eine richtige Abrechnung. Die Erfolgsaussichten sind enorm Klein.
Zitat:
Original geschrieben von MeisterTuner
Die wenigsten wehren sich, also wehrt euch.
Quellennachweis?
Zitat:
Original geschrieben von MeisterTuner
Es wäre mal schön es gäbe eine Prozesswelle, d.h., Unfall - nicht schuld - Schadenlage klar - Anwalt und gleich klagen, und das mal 10.000, dann....würde die bestimmt endlich damit aufhören.
Und die Suppe löffeln alle aus. Wichtige Prozesse verzögern sich um Monate, weil die Gerichte überlastet sind.
Und auf die Regulierung deines Schadens wartest du dann 2 Jahre, weil die Versicherungen das Spiel mitmachen und durch alle Instanzen gehen.
Zitat:
Original geschrieben von MeisterTuner
Eines muss man aber auch mal ehrlicher weise sagen: es gibt so viele Betrüger die versuchen, sich auf Versicherungskosten zu bereichern, so das die Versicherung teilweise nicht mehr unterscheiden kann, was ist nun ein echter Schaden, was nicht.
Für diese Fälle arbeiten Profis bei den Versicherungen.
Wenn die Versicherung das nicht unterscheiden kann, haben sie wohl das falsche Personal.
Zitat:
Original geschrieben von MeisterTuner
Die Kürzungen zur Zeit sind in den meisten Fällen völlig zu unrecht und auch falsch.
Die zitierten Urteile -Versicherungsseitig- werden mit absicht falsch zitiert.
Quellennachweis?
Wer macht den diese Urteile publik? Wer sorgt dafür das diese Urteile bei Google auf der ersten Seite stehen?
Wenn du dir genug Zeit nimmst wirst du auch jede Menge Urteile zu Gunsten der Versicherungen finden. Aber diese Urteile will ja meistens keiner finden. Die passen nicht in den Mainstream.
Danke für die Anregungen.
Zitat:
Wieso muß man alles selber zahlen? Bis auf wenige Ausnahmen zahlt die Versicherung den RA des Geschädigten
Wenn Deine Rechtschutzversicherung nicht zahlen will, weil das immer häufiger vorkommt....
Wenn alle Angaben stimmen und alles richtig wiedergegeben ist, bekommt der Geschädigte dann....auch recht. Dann Zahlt alles die Versicherung des Schädigers.
Zitat:
Ein wenig Pauschal. Es gibt genug Fälle in denen die Versicherungen im ersten Zug richtig Abrechnen.Klage mal gegen eine richtige Abrechnung. Die Erfolgsaussichten sind enorm Klein.
Wurde in der Regel vom Anwalt falsch beraten. Leider.
Zitat:
Quellennachweis?
Sehr Witzig....dazu müsste es ein Forum geben in dem Jeder seinen Unfall schildert und dann den prozessualen Ausgang
Zitat:
Original geschrieben von joschi67
Und die Suppe löffeln alle aus. Wichtige Prozesse verzögern sich um Monate, weil die Gerichte überlastet sind.Zitat:
Original geschrieben von MeisterTuner
Es wäre mal schön es gäbe eine Prozesswelle, d.h., Unfall - nicht schuld - Schadenlage klar - Anwalt und gleich klagen, und das mal 10.000, dann....würde die bestimmt endlich damit aufhören.
Und auf die Regulierung deines Schadens wartest du dann 2 Jahre, weil die Versicherungen das Spiel mitmachen und durch alle Instanzen gehen.
Genau dies geschiet zur Zeit. Deswegen ist die Prozesswelle so wichtig. Das dies nicht jeder kapiert ist mir klar.
Zitat:
Original geschrieben von joschi67
Für diese Fälle arbeiten Profis bei den Versicherungen.Zitat:
Original geschrieben von MeisterTuner
Eines muss man aber auch mal ehrlicher weise sagen: es gibt so viele Betrüger die versuchen, sich auf Versicherungskosten zu bereichern, so das die Versicherung teilweise nicht mehr unterscheiden kann, was ist nun ein echter Schaden, was nicht.
Wenn die Versicherung das nicht unterscheiden kann, haben sie wohl das falsche Personal.
Eben nicht. Dort sitzen eben keine Profis sonst würden die sich auch verhalten wie welche, dort sitzen "Kürzer" die den Schaden nicht nach § 249 BGB abwickeln, sondern das Gesetz "beugen".
Zitat:
Original geschrieben von joschi67
Quellennachweis?Zitat:
Original geschrieben von MeisterTuner
Die Kürzungen zur Zeit sind in den meisten Fällen völlig zu unrecht und auch falsch.
Die zitierten Urteile -Versicherungsseitig- werden mit absicht falsch zitiert.
Wer macht den diese Urteile publik? Wer sorgt dafür das diese Urteile bei Google auf der ersten Seite stehen?
Diese Quellen Nachweise haben Versierte Leute, die die dann Nutzen bei Prozessen. Die sind nicht Öffentlich.
Zitat:
Original geschrieben von MeisterTuner
Wenn Deine Rechtschutzversicherung nicht zahlen will, weil das immer häufiger vorkommt....
Wenn meine RSV ablehnt, gibt es 3 Möglichkeiten.
1. Sie haben laut AGB recht.
2. Sie wollen mich abzocken.
3. Die Erfolgsaussichten sind sehr gering.
Zu 1: Thema durch, sie haben Recht
Zu 2: Ist mir noch nicht passiert und im Bekannten/Verwantenkreis habe ich es auch nicht gehört.
Zu 3 : Das würde mir zu denken geben. Ggf würde ich ne zweite Meinung einholen.
Zitat:
Original geschrieben von MeisterTuner
Wenn alle Angaben stimmen und alles richtig wiedergegeben ist, bekommt der Geschädigte dann....auch recht. Dann Zahlt alles die Versicherung des Schädigers.
Akzeptiert 😁
Zitat:
Original geschrieben von MeisterTuner
Wurde in der Regel vom Anwalt falsch beraten. Leider.
Du gibst den pauschalen Rat zu Klagen, und wenn es in die Hose geht war es der Anwalt?
Zitat:
Original geschrieben von MeisterTuner
Sehr Witzig....dazu müsste es ein Forum geben in dem Jeder seinen Unfall schildert und dann den prozessualen Ausgang
Du hast doch geschrieben, das sich die Wenigsten wehren. Ich hatte halt die Hoffnung das du es auch belegen kannst. Irgendwoher muß dein Wissen doch kommen.
Zitat:
Original geschrieben von MeisterTuner
Genau dies geschiet zur Zeit. Deswegen ist die Prozesswelle so wichtig. Das dies nicht jeder kapiert ist mir klar.
Das verstehe ich wirklich nicht. Wenn du eine Revolution starten möchtest, würde es Sinn machen vorher die Justiz lahm zu legen.
Zitat:
Original geschrieben von MeisterTuner
Eben nicht. Dort sitzen eben keine Profis sonst würden die sich auch verhalten wie welche, dort sitzen "Kürzer" die den Schaden nicht nach § 249 BGB abwickeln, sondern das Gesetz "beugen".Zitat:
Original geschrieben von joschi67
Für diese Fälle arbeiten Profis bei den Versicherungen.
Wenn die Versicherung das nicht unterscheiden kann, haben sie wohl das falsche Personal.
Glaube mir dort sitzen Profis.Die Gesellschaften beschäftigen ganze Abteilungen um Betrug aufzudecken.
Zitat:
Original geschrieben von MeisterTuner
Diese Quellen Nachweise haben Versierte Leute, die die dann Nutzen bei Prozessen. Die sind nicht Öffentlich.Zitat:
Original geschrieben von joschi67
Quellennachweis?
Wer macht den diese Urteile publik? Wer sorgt dafür das diese Urteile bei Google auf der ersten Seite stehen?
Lebst du in Deutschland? In Deutschland ist jedes Urteil samt Begründung öffentlich, selbst wenn es die Verhandlung nicht war.
Zitat:
Original geschrieben von Neckarwelle
Du bist echt der Brüller, weißte.Zitat:
Original geschrieben von Sibiria
achso, noch was dazu: als Geschädigter ist es dir nicht zu zumuten eine von der Versicherung vorgeschlagene Werkstatt aufzusuchen und dort reparieren zu lassen
Kramst den Thread hier raus um dann so einen Blödsinn zu verzapfen.
Die Hinweise von twelfe hast du aber gelesen, oder? Von Verstehen will ich hier mal nicht reden.
Als Dienstleister, der in der Kfz-Branche arbeitet und täglich mit Versicherungen zu tun hat, kann ich so etwas nur empfehlen, dies hat nichts mit Stammtischparolen oder anderem zu tun. Auch bei fiktiver Abrechnung geht der Weg zum Anwalt, wenn man HUK oder DEVK Geschädigter ist.
PS: Ich spreche aus 18 Jahren Erfahrung
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😁 Dito😁
Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, wie wichtig es ist sich nicht alles bieten zu lassen. 🙂
Grüße MeisterTuner 😉
Übrigens hat die HUK inzwischen die 300 € Wertminderung nachgereicht. Sieht aber so aus, als ob der Gang zum Anwalt unausweichlich ist.
Zitat:
Original geschrieben von joschi67
Ein wenig Pauschal. Es gibt genug Fälle in denen die Versicherungen im ersten Zug richtig Abrechnen.
Leider werden diese Fälle zunehmend weniger,ersatzweise nehmen die Fälle zu bei denen die Versicherungen erst zahlen wenn der Mann mit dem Kuckuck vorbeikommt.
Quelle dazu ist eine Bekannte die bei einem Anwalt den ganzen Papierkram für die Forderungseintreibung macht. Bei einigen Versicherungen ist sie schon so weit das sie das Mahnverfahren gleich mit vorbereitet wenn der erste Schrieb an die Versicherung rausgeht weil es klar ist das die bis zum letzten Moment zocken. Sind übrigens nicht nur Billigversicherungen sonder auch eine sehr renommierte große Versicherung.
Meine Stammwerkstatt hat übrigens ihr eigenes Rezept gegen Kürzungsorgien,die schreiben für die Versicherungen dieselben Preise auf die Rechnung die auch der normale Kunde zahlt. Es gibt bei ihnen keine "Versicherungstarife". So wurde zumindest noch keine Rechnung von ihnen gekürzt und auch keine Regulierung auf Basis eines Kostenvoranschlags. Bei fikiver Abrechnung nach Gutachten kann das natürlich schon mal vorkommen,wenn der Gutachter einen Stundensatz ansetzt der 60-70% über den regionalen Preisen liegt. Aber irgendwie ist das dann auch noch nachvollziehbar das bei fiktiver Abrechnung keine 100€/Stunde bezahlt werden wenn die Werkstätten im Bereich von 60-70€/Stunde ansetzen.
Zitat:
Original geschrieben von Sir Donald
Aber irgendwie ist das dann auch noch nachvollziehbar das bei fiktiver Abrechnung keine 100€/Stunde bezahlt werden wenn die Werkstätten im Bereich von 60-70€/Stunde ansetzen.
Ich möchte beide Jobs nicht machen. Weder Gutachter noch Versicherungsmensch. Das hat mir zuviel Kopfschmerzpotential.😁
Lustig ist es wenn der Geschädigte fiktiv abrechnet, weil er es selber billiger kann, aber die 100€ Stundensatz haben will.
Bin kein Fan von Versicherungen, aber auf der einen Seite gibt es die Pflicht den Schaden so gering wie möglich zu halten, und auf der anderen Seite will man dann noch "Gewinn" an einem Unfall machen.
Wundert mich nicht, das so manche Versicherung da Amok läuft.😁
Zitat:
Original geschrieben von joschi67
Bin kein Fan von Versicherungen, aber auf der einen Seite gibt es die Pflicht den Schaden so gering wie möglich zu halten, und auf der anderen Seite will man dann noch "Gewinn" an einem Unfall machen.
Wundert mich nicht, das so manche Versicherung da Amok läuft.😁
Wenn die Versicherungen die Schadensregulierung mit Augenmaß durchführen würden anstatt mit dem Ziel der Gewinnmaximierung selbst rechtlich unstrittige Posten zu kürzen/streichen hätten alle was davon, von Anwälten abgesehen.
Aber mittlerweile hat sich die Praxis Abzockversuche der Kunden & Werkstätten zu unterbinden in Abzockversuche der Versicherungen gegenüber der Kundschaft gewandelt.
Aber im Kern liegt das Problem in der Beitragsgestaltung,da die BWL-Gestählten Konzernfinanzfachleute bei gesättigtem Markt meinen Marktanteile zukaufen zu müssen werden Beiträge verlangt die nicht Kostendeckend sind und dann versucht man die Geschädigten übern Tisch zu ziehen um trotzdem wieder kostendeckend zu werden. Auf die Idee mit guten Service zu punkten kommt ja von den Finanzhaien keiner mehr,wird wohl an den Unis nicht mehr gelehrt.
Ja, das mag aus der Sicht eines unbeteiligten Dritten so aussehen. WIrd ja im I-Net auch oft genug so dargestellt.
Allerdings gibt es auch andere Sichtweisen:
Es gibt, trotz inzwischen wieder ansteigender Prämien fast keine Versicherungsgesellschaft in Deutschland, die in der Lage ist, an ihrer KFZ-Sparte Geld zu verdienen.
Im Gegenteil: es wird -gezwungenermaßen- mehr Geld ausgegeben, als an Prämie eingenommen wird.
Das liegt zum einen daran, dass das Preisniveau in den letzten Jahren gesunken ist und die Prämien nicht mehr den tatsächlichen Aufwand wiedergegeben haben.
Zum anderen liegt es aber maßgeblich daran, dass der Aufwand im Bereich KFZ-Schäden seit Jahren kontinuierlich steigt.
Das wiederum liegt zum Teil an der "normalen" Kostensteigerung durch die Inflation (die Prämien müssten tatsächlich ja jedes Jahr schon ein bis zwei Prozent steigen, um nur die Inflation aufzufangen. Das taten sie aber nicht.) und zum anderen folgt es aus genau der Einstellung, dass es ja ruhig ein wenig mehr Kosten darf, wenn eine Versicherung bezahlt.
Mit dem Unfallgeschäft verdienen noch immer ganz schön viele Menschen gutes Geld.
Angefangen beim Geschädigten, der selbst nach der Gesetzesänderung 2002 zur Mehrwertsteuer noch immer den Spaß an der fiktiven Abrechnung nicht verloren hat, obwohl jeder damals davon ausging, dass es sich wirtschaftlich nicht lohnen kann, fiktiv abzurechnen, wenn 19% weniger bezahlt werden. Weit gefehlt...
Und dann sind ganze Berufszweige vom Unfallgeschäft wirtschaftlich abhängig.
Die machen das alle nicht, weil sie bei der Heilsarmee keinen Job bekommen haben, sondern weil es ein auskömmliches Geschäft ist.
Wenn da gar nicht gegengesteuert würde, wäre Autofahren bald noch unbezahlbarer als es heute schon ist.
Und dazu gehört nunmal die vertragliche Pflicht, unberechtigte Ansprüche abzuwehren. Was der eine als "rechtlich unstrittige Position" empfindet, weil er es gerne haben würde, stellt sich für den anderen nämlich durchaus als ungerechtfertigte Forderung dar, die zur Schadensbeseitigung nicht erforderlich ist.
Folge der ganzen Aufwandssteigergungsorgien ist, dass die steigenden Ausgaben zeitverzögert durchgereicht werden.
Das zu verhindern, wäre der wirksamer Verbraucherschutz. Und nicht im Gegenteil noch dafür zu sorgen, dass der Einzelne, der einen Schaden abrechnet, 100 EUR mehr bekommt.
Zitat:
Original geschrieben von Hafi545
Es gibt, trotz inzwischen wieder ansteigender Prämien fast keine Versicherungsgesellschaft in Deutschland, die in der Lage ist, an ihrer KFZ-Sparte Geld zu verdienen.
Hast irgendwer die Versicherer gezwungen Neukunden mittels Kampfangeboten zu ködern bei denen sie draufzahlen?
Kosten hin oder her,ich kann nicht auf der einen Seite beklagen das ich draufzahle wenn ich jedes Jahr auf November mit Kampfpreisen werbe nur um ein paar Kunden zum wechseln zu bewegen.
Dann muß man halt auch mal wieder nach alter kaufmännischer Sitte kalkulieren und nicht nach BWL-Gesichtspunkten bei denen das Denken von 12 -Mittag schon Langfristig ist.
Ebenso könnte man sparen wenn man die Mätzchen bei unstrittigen Abläufen einfach sein lässt da sie ja genau wissen das sie am Ende zahlen werden. Weswegen müßen dann deswegen noch Anwälte und moglicherweise Gerichtsvollzieher mit rein gezogen werden? Treibt doch nur die Kosten in die Höhe.
Das Gutachten und Rechnungen geprüft werden müßen ist kein Thema,aber weswegen muß man dann rumzicken obwohl alles passt und die Unterlagen stimmig sind? Keine Frage das im Interesse aller Ehrlichen schwarze Schafe aussortiert werden müssen,aber muß deswegen alle Kunden unter Generalverdacht stellen?
Wieso meinst Du, dass es der Regelfall sei, dass den Geschädigten etwas abgezogen wird, was ihnen unstreitig zusteht und sie es dann einklagen und bekommen?
Die ganz überwiegende Anzahl aller Schadensregulierungen -egal ob mit oder ohne Anwalt- werden außergerichtlich abgeschlossen.
Nur ein Bruchteil aller Schäden landet überhaupt vor Gericht.
Wenn das in der Kanzlei einer Bekannten so eklatant anders läuft, muss man sich fragen, ob ihr Chef etwas falsch macht...
Die Sachen, die vor Gericht enden, sind wiederum in der großen Überzahl Fälle, bei denen es um den Hergang, also die Haftungsfrage geht. "Der hat mir die Vorfahrt genommen." "Ja, aber die war viel zu schnell!"
Das ist Gerichtsalltag.
Die Frage zur Schadenhöhe, also ob da jetzt Verbringungskosten bezahlt werden müssen oder welcher Stundensatz angefallen ist, ist in der Regel allenfalls Nebenkriegsschauplatz und wird nur in Ausnahmefälle selbständig eingeklagt.
Und gerade bei diesen Kleinpositionen ist es eben keinesfalls so, dass es darauf einen gesicherten Anspruch gibt und man als Geschädigter nur zu klagen braucht, um das Geld im Sack zu haben.
Im Gegenteil. Höher als 50% dürfte die Quote da nach wie vor nicht sein. Warum ist das also Abzocke, wenn der Versicherer mit der gleichen Selbstverständlichkeit, mit der der Geschädigte behauptet, dass ihm dies oder jenes zusteht, sagt, dass dem nicht so ist?
Das ist das Recht jeder Partei im Zivilprozess. Egal ob Versicherer oder Maler und Tapezierer, der einen Prozess führt.
In dem Punkt "Preiskampf" gebe ich Dir allerdings völlig Recht. Damit hat sich die Branche keinen Gefallen getan. Aber das ist jetzt wohl auch wieder zu ende. Die Preise dürften in den nächsten Jahren deutlich anziehen.
Ich finde es schön das sich hier Leute zu Wort melden die auch Teile / Teilbereiche des Unfall-Geschäftes Kennen.
Weiterhin finde ich die Komentare gut, denn da kan man das eine oder andere Herauslesen, was nicht geschrieben wird.
Ich möchte aber eines festhalten: Es gibt Versicherungsgesellschaften die Bediehnen sich Gutachter Organisationen die nach Versicherungs-Anweisung Prüfen und Gutachten erstellen. Das hat nicht mehr im Sinne von Schadensregulierung zu tun. Dabei werden Unfalle nur zur "häfte" erfasst, oder aus einem älteren Fahrzeug sofort ein "Totalschaden" gemacht.
Zweck: millionen einsparungen für die Versicherung, auf dem rücken des Geschädigten.
Inzwischen Rede ich nicht mehr vom "am Rande der Legalität", sondern vielmehr werden hier Gesetze missachtet und Urteile des BGH, der OLG's und Landgerichte missachtet. Man kann in dem Fall von Betrug reden. Ich spreche es an dieser Stelle an, weil sich die Sachverhalte immer mehr dahin entwickelt haben.
.....Und das stammt nicht von mir, sondern aus dem Verhalten der Versicherer.
Eines möchte ich noch zu bedenken geben, was vorher angesprochen wurde: "die Versicherer zahlen bei den Prämieen drauf"......
Mal ganz ehrlich: das wird seit Jahren erzählt. Und das so lange bis es schlussendlich alle glauben. Es werden Zahlen vorgelegt, die Angestellten gebrieft, und, und, und.... Und alle glauben das die dann defizitär Arbeiten.
Mal kurz überlegt: In einem Konzern kann ich wann was verändern: Wenn es Gut läuft 🙄 Oder wenn es schlecht läuft 🙄
Richtig 😕 Wenn es schlecht läuft 🙂 Nur dann kann ich den Leuten angst machen, Stellen streichen, Dienstleistungen auslagern und, und, und......den sonst kommt der Betriebsrat mit dem Zeige finger und sagt: "Aber, aber... Böser Junge".
So, und genau hier setze ich an: 😁 Seit Jahren werden ganze Abteilungen neu kreiert und aus dem Boden gestampft, die nur eines versuchen, Geld einzusparen, sagen wir mal 300,- Euro pro Schaden (das langt heute bei weitem nicht mehr aus).
So nun kommt es....Woher wollen wir den wissen, welche wirklichen Kosten die Abteilung hat 😕 es ist doch durchaus denkbar das ganz andere Positionen zu den Abteilungskosten dazugezählt werden / oder zu einem grösseren Prozentsatz / als es tatsächlich der Fall ist bzw. benötigt wird. 😎😎😎😎😎😎
Ganz ehrlich, ich will es gar nicht nachvollziehen, denn sonst kämen noch ganz andere Dinge an's Tageslicht 😎😎😎😎😎
Für mich, jedenfalls verdiehen die ein schweine Geld mit dem gesamten Packet, egal was auch Angestellte des jeweiligen Versicherers erzählen.
Ich sag's mal gleich vorweg...es werden sich alle, ausnahmslos alle daran Beteiligen, das die Versicherungen mit der KFZ-Schadensparte kein Geld verdiehnen. Die weiteren Kommentare werden genau das bestätigen.
So nun viel Spass beim Grübeln und darüber nachdenken, denn es "könnte" ja wirklich so sein wie ich es beschrieben habe.
Ich empfehle jedem, sauber zu bleiben, vorallem Ehlich, das ist meiner Ansicht nach das wichtigste.
Viele liebe Grüße euer
MeisterTuner 😉
NeinZitat:
Original geschrieben von Hafi545
Die Frage zur Schadenhöhe, also ob da jetzt Verbringungskosten bezahlt werden müssen oder welcher Stundensatz angefallen ist, ist in der Regel allenfalls Nebenkriegsschauplatz und wird nur in Ausnahmefälle selbständig eingeklagt.
ganz klar, hier gibt es eindeutige Rechtssprechung, in der dieses schon lange und völlig unmissverständlich geregelt ist.
Warum wird es denn dann so gemacht, um Geld zu sparen.
Nur so nebenbei: Die - Mittlere Stundenverrechnungssätze - werden seit Jahren falsch angegeben. Somit hat der Geschädigte das nachsehen.
Und Nebenkriegsschauplatz ist das leider schon lange nicht mehr. Da geht es auch nicht darum das die Anwaltskanzlei was falsch macht, sondern der Geschädigte wird gezwungen, diesen Weg einzuschlagen und zwar bis zum bitteren Ende.....Oder Vorher aufhören, und dann wird halt mal nochmal etwas gestrichen. Leider 😰
Grüße MeisterTuner 😉
Zitat:
Original geschrieben von MeisterTuner
Nein ganz klar, hier gibt es eindeutige Rechtssprechung, in der dieses schon lange und völlig unmissverständlich geregelt ist.
es werden sich vmtl ebensoviele urteile finden lassen, die das gegenteil entschieden haben.
afaik ist da nicht von eindeutigkeit zu sprechen.