Gurtmuffel zahlen drauf
"Fast jeder zehnte Autofahrer in Deutschland fährt ohne Gurt, meldet die Versicherung Huk Coburg. Erwischt die Polizei einen Gurtmuffel sind 30€ Bussgeld fällig. Doch das ist noch die vergleichsweise glimpfliche Variante, bei einem Unfall kann es auch finanziell viel schlimmer kommen. Denn wären Verletzungen angegurtet gar nciht aufgetreten oder glimpflicher verlaufen - und das ist meistens der Fall - muss sich das Unfallopfer eine MITSCHULD anrechnen lassen. Die kann bis zu 50% reichen und so zu grossen Kürzungen bei den Versicherungsleistungen führen. Im Zweifelsfall kann sogar der Wagenlenker zur Verantwortung gezogen werden. Denn er ist verpflichtet, darauf zu achten, dass alle Mitfahrer angegurtet sind. "
Zitat Autobild, Ausgabe 51-52 Dezember 2004
Gruß Meik
Beste Antwort im Thema
Ich kann nicht verstehen, wieso sich die Gurtmuffel nicht anschnallen. Als die 3-Punkt-Sicherheitsgurte aufkamen, hatte ich noch nen Uralt-Käfer und hatte mir extra den 3. Punkt unten einschweißen lassen, damit ich diesen neuen Gurt einbauen konnte. Das hatte sich dann auch einige Wochen später bezahlt gemacht, als ich auf plötzlich glatter Fahrbahn ( Ölspur ) auf der Autobahnauffahrt ins Schleudern geriet und mein Wagen Ping-Pong an den Betonbegenzungen spielte. Dabei nahm nur mein Wagen Schaden, denn der 3-Punkt hielt mich sicher auf dem Sitz. Beim 2-Punkt, oder sogar ohne, hätte das übel ausgehen können.
Deshalb:
Für Gurtmuffel 2 Punkte in Flensburg und die Krankenkosten selber bezahlen.
60 Antworten
Bah, mir wird schon unangenehm wenn ich unangeschnallt fahre. Und wenn das mal der Fall ist (aufm Hof also nicht im öffentlichen Verkehr) dann nur ganz langsam. Mir gehts genauso, ich fühl mich dann irgendwie so unverbunden mit dem Wagen. 🙄
Jepp, anschnallen geht ganz instinktiv, noch vor dem Starten. Einzige Ausnahme: Ich komme an, stelle mich vor das Tor, schnalle mich ab, Motor aus, aussteigen, Tor öffnen - und die weiteren 10m in die Einfahrt fahre ich unangeschnallt im Schritttempo (und meistens rückwärts, wo mich der Sitz und nicht der Gurt festhalten würde)
Meine Mitfahrer schnallen sich immer an - wenn das jemand nicht machen würde, würde ich ihn/sie mehrfach deutlich darauf hinweisen, soweit ich weiß, ist damit meine Pflicht als Fahrzeugführer auch erfüllt. Und dann gilt: Wer vorsätzlich dagegen handelt, der hat auch selbst Schuld, wenn ihm was passiert.
MfG, HeRo
Bist du als Fahrer nicht sogar dazu verpflichtet dafür zu sorgen dass alle Insassen angeschnallt sind? Also ich würd mich darauf nciht verlassen. Im Extremfall hast du einen Insassen und einen Unfall, dir fährt einer rein, dein Beifahrer ist nicht angeschnallt verletzt sich so stark das er dich hinterher nicht mehr entlasten kann, dann hast du die A****karte weil derjenige nicht angeschnallt ist und du nicht beweisen kannst das du ihn darauf aufmerksam gemacht hast.
Ich bevorzuge an der nächsten Gelegenheit anzuhalten und zu warten bis alle angeschnallt sind. Sogar im Dienst mach ich das so. Da kriegt man zwar tierisch einen von der Zentrale und Chef auf den Deckel aber ist mir egal. Letzten Endes bin ich der A**** wenn was passiert.
@ Meik:
Das ist klar, ohne Airbag wäre das noch gefährlicher, aber erst beide Systeme (Gurt und Airbag) zusammen entfalten eben eine optimale Schutzwirkung.
Ein Bekannter von mir hat mal seinen Z3 mit 60-70 an nen Baum gesetzt, dem hat auch der Airbag das Leben gerettet, angeschnallt war er nämlich nicht.
Für mich ist auch immer klar, dass erst gegurtet wird und dann losgefahren. Und das gilt natürlich auch für die Mitfahrer... meine Autos haben nämlich alle keinen Airbag 😉
Gruß
Lars
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Zitat:
Original geschrieben von Cerrano13
Also grundsätzlich könnte ich mich ja mit dem oft von den "Nichtgurtern" genannten Begründug anfreunden, daß er mündig sei und selbst entscheiden dürfe, ob er angeschnallt fahre oder nicht. Sehr richtig, aber dann sollten solche Leute, wenn nach einem Unfall verletzt, auch die ganze Behandlung selbst bezahlen. Dann hätten wir auch geringere Versicherungbeiträge, denn die Kosten solcher Behandlungen zahlt die "Solidaritätsgemeinschaft" aller Versicherungsnehmer, die den "Idioten" somit noch den Krankenhausaufenthalt bezahlen.
Da stimme ich dir 100%ig zu.
Zitat:
Original geschrieben von Arn-e-Conda
Bist du als Fahrer nicht sogar dazu verpflichtet dafür zu sorgen dass alle Insassen angeschnallt sind?
Ich bin mir nicht sicher, aber ich meine, ich als Fahrer bin nur dazu verpflichtet, dafür zu sorgen, dass vorhandene Anschnalleinrichtungen benutzt werden können (indem ich z.B. die Anschnaller hervorfummele, wenn ich die Rücksitzbank vorgeklappt hatte)
Ich hatte das Problem bisher noch nicht - alle, die ich mitnehme, schnallen sich an. Ich tendiere aber dazu (auch wenn die allgemeine Tendenz dem entgegen steht) dass der Einzelne wieder mehr Verantwortung für sich selbst übernimmt - und wenn er eben der Meinung ist, unangeschnallt fährt sichs besser, ist das so lange sein Problem, wie er mich damit nicht schädigt.
Beim Fahren ohne Gurt wird es ihm schwerfallen, mich zu schädigen - als mein Unfallgegner jedenfalls, das ist ja schon dargelegt worden. In meinem Auto wird er (als erwachsener Mensch und Führerscheininhaber) ja wohl wissen, das er sich anzuschnallen hat, zumal ich ihn dann auch darauf hinweise, wenn er es nicht macht. Damit sehe ich keine Verantwortung mehr bei mir - keiner kann von mir verlangen, für andere Personen den Vormund zu spielen. Mag gut sein, dass das vor Gericht kritisch werden würde, aber manche Dinge sehe ich einfach nicht ein - ich sage ihm ja auch nicht, dass er zu atmen hat, und trotzdem wird mich keiner verklagen, wenn er in meinem Auto plötzlich spontan aufhört zu atmen und daran stirbt/Schaden nimmt (ich weiß, das ist physiologisch nicht möglich - aber als Beispiel taugt es)
MfG, HeRo
P.S: Beim Thema "atmen": Müsste man nicht eigentlich theoretisch das Endrohr vom Auspuff wegen Gefahr kennzeichnen? Damit da keiner an der Ampel dranfasst, lutscht oder saugt und dadurch Schaden nimmt? Da ist ja keiner da, der denjenigen darauf hinweisen könnte, und wer noch nie ein Auto gesehen hat, weiß ja auch nicht, was da rauskommt... ;-)
Naja wenn es dumm läuft,sagt Dein Mitfahrer vor der Fahrt,ich schnall mich ned an,das ist Mein Problem,mach Dir man keinen Kopp,aber dann vor Gericht behauptet(weil er nach einem Unfall z.B. QL ist),das hab ich nie gesagt,ich glaub dann stehste Dumm da,vor den Roben...... 🙁
Zitat:
Original geschrieben von Jan 72
Naja wenn es dumm läuft,sagt Dein Mitfahrer vor der Fahrt,ich schnall mich ned an,das ist Mein Problem,mach Dir man keinen Kopp,aber dann vor Gericht behauptet(weil er nach einem Unfall z.B. QL ist),das hab ich nie gesagt,ich glaub dann stehste Dumm da,vor den Roben......
Deswegen darf bei mir derjenige der sich nicht anschnallt, gleich wieder aussteigen...
In meinem Auto schnallt sich jeder an, ansonsten darf er gerne wieder aussteigen. Er gefährdet ja nicht nur sich sondern auch mich! Beim Aufprall kann er mich durchaus erschlagen.
Sofern der Unfallgegner seine Behandlungskosten selber tragen müsste wärs mir auch egal ob er sich anschnallt, aber solange die Allgemeinheit größtenteils dafür aufkommen muss nicht.
Wär schön, wenn der Einzelne wieder mehr Verantwortung für sich und sein Handeln übernehmen müsste, da bin ich mit HeRo11k3 vollkommen einer Meinung.
Gruß Meik
Kann man nicht schon als Führerscheininhaber belangt werden wenn man in einem Auto mitfährt ( also nicht selber fährt ) und eine Person nicht angeschnallt ist ?
Zitat:
Original geschrieben von Cerrano13
Also grundsätzlich könnte ich mich ja mit dem oft von den "Nichtgurtern" genannten Begründug anfreunden, daß er mündig sei und selbst entscheiden dürfe, ob er angeschnallt fahre oder nicht. Sein Leben gehört ja ihm...
Das sehe ich nicht so. Ich bin zwar kein "Law-and-Order-Fan", aber es gibt Fälle, in denen der Gesetzgeber die Menschen vor ihrer eigenen Unvernunft schützen muss. Das sollte zwar sehr kritisch gesehen werden und die Ausnahme bleiben --- aber die Gurtpflicht ist mE so ein Fall. (Man sieht das ja auch daran, dass erst nach Einführung des Verwarnungsgeldes in den 80er Jahren die Zahl der "Gurtmuffel" deutlich zurückging.)
Allgemein zum Thema: Diese versicherungsrechtlichen Fragen sind sicherlich nicht zu verachten --- aber darüber mache ich mir eigentlich eher wenige Gedanken, sondern für mich zählt nur maximale Sicherheit. ZB habe ich auch eine Ersatzbrille und neuerdings eine Warnweste im Auto, obwohl es in Deutschland (noch) nicht vorgeschrieben ist.
Wenn immer (zu Recht) der "mündige Bürger" propagiert wird, dann funktioniert das nur mit einer gewissen Vernunft aller Beteiligten.
Zitat:
Original geschrieben von Meik´s 190er
Er nutzt zwar in Verbindung mit dem Gurt mehr, verhindert aber auch ohne den Aufprall aufs Lenkrad. Daher in USA, wo keine Anschnallpflicht herrscht, seit 1989 vorgeschrieben um auch Nichtangegurteten ein Rückhaltesystem zu bieten.
Das ist richtig. Aber man muss auch dazu sagen, dass die Airbags in Autos für den US-Markt anders konstruiert sind als in Europa: Sie sind größer und lösen viel früher aus (schon bei Unfällen mit sehr geringen Geschwindigkeiten). Die "Eurobags" lösen dagegen erst bei höheren Aufprallgeschwindigkeiten (idR um die 30 km/h) aus und sind kleiner --- eben weil sie den Gurt nur UNTERSTÜTZEN, nicht aber (wie in den USA) ERSETZEN müssen. Deswegen kann man die US-Verhältnisse in puncto Gurt und Anschnallpflicht nicht auf Europa übertragen.
Davon ab sind die amerikanischen Verhältnisse keineswegs erstrebenswert:
- Selbst mit den dortigen Airbags wird ohne Gurt Sicherheit verschenkt (weswegen man sich auch in den USA immer anschnallen sollte).
- Die großen Luftsäcke bereiten Probleme für kleine Personen, die nah am Lenkrad sitzen, oder besonders beleibte Personen: Sie können durch den Airbag ungünstig getroffen und verletzt werden, was bei den kleineren Eurobags praktisch ausgeschlossen ist.
- Die Wiederherstellungskosten eines ausgelösten Airbags sind enorm. Wenn der Unfall bei höherer Geschwindigkeit passierte, spielt das meist keine Rolle, weil sowieso Totalschaden. Aber bei einem Unfall mit Schritttempo treibt dies die Reparaturkosten unnötig in die Höhe.
- Durch den extrem sensiblen Auslösemechanismus der US-Bags ist die Gefahr von Fehlauslösungen höher, was ebenfalls äußerst problematisch werden kann.
@ubc: Die Eurobags werden schon seit Ewigkeiten nicht mehr verbaut und dienten in erster Linie der Kostenersparnis. Mittlerweile sind selbst in Kleinwagen fast ausschließlich Full-Size-Bags verbaut.
Die Auslöseschwelle liegt in den USA etwas niedriger, teilweise sogar gekoppelt mit dem Gurtschloss.
Gruß Meik
Sorry, da bin ich überfragt. Mit VW kenne ich mich nicht so aus. Bei BJ95 würde ich eher auf Full-Size tippen.
Der Eurobag hatte den Vorteil, dass er aufgrund der kleineren Größe unritischer war, was Verformungen der Lenksäule, Auslösezeiten etc. betraf. Deswegen konnte man ihn auch in Modelle nachrüsten die ursprünglich noch ohne Airbag konstruiert waren.
Gruß Meik