Großes Glück gehabt, Felge ausgebrochen/zerstört und brauche Rat
Naben liebe Kollegas und 210er-Piloten,
ja der Titel sagt schon Vieles und ich hoffe ihr könnt mir helfen.
Die Hilfe, welche ich benötige geht in Richtung Rechtsberatung/Auskunft und ich weiß,
dass die hier schwierig ist.
Daher nehme ich Infos, Tips und Hilfe auch gern per PN entgegen.
Aber wie man weiß genügt wohl auch ein Disclaimer wie "das ist meine eigene Meinung und stellt keine Rechtsberatung dar."
Ok, was ist passiert?
Gestern Abend bin ich auf der Autobahn nach Hause gefahren.
Aufgrund Nässe, abschnittsweise Schnee und Dunkelheit (20:20) bin ich moderat mit ca. 120 im Tempomat heimgefahren.
Ich war gerade auf der linken Spur und dann ging es sehr schnell.
Ein Teil am linken Fahrbahnrand im Augenwinkel und dann hats fürchterlich geknallt.
Ein Ruck am Lenkrad und blitzschnell merkt man "hier stimmt was nicht!".
Ok, zum Glück war nicht viel los, ausrollen lassen, langsam nach links und dem Ausbrechen gegenlenken.
MIt Warnblinkanlage und Warnweste an ausgestiegen - "OH FUCK" gedacht und wieder rein.
Dank guter Ortskenntnis wusste ich das im ca 1 km ein Parkplatz kommt.
Also im Standgas mit Warnblinker auf dem Standstreifen dorthin gerollt.
Dort den Schaden begutachtet, dann Jürgen ausm Forum hier angerufen der mir sofort geholfen hat in Form zweier Ersatzräder. Meine Freundin hat die bei ihm abgeholt und war dann 90 Minuten später vor Ort.
Hier nochmal ein fettes Danke Jürgen!
Als nächstes die Polizei angerufen und auf die Gefahr hingewiesen.
Eine Streife wäre schon unterwegs ich wäre nicht der Erste der anruft.
Aha dachte ich mir und schon klopft es an der Scheibe.
Eine Familie hat es 10 MInuten vor mir erwischt, wie ich erfuhr.
20:29 habe ich die Polizei angerufen, als meine Freundin mit den 2 Rädern von Jürgen gegen 22 Uhr ankam hatte ich weder Besuch von einer Streife noch einen Rückruf der Polizei erhalten.
Derweil kam auch der Abschlepper für die Familie an.
Dieser hatte Interessantes zu berichten:
Bevor er die Familie ansteuerte hat er ein Fahrzeug abgeschleppt, welches auf der Gegenspur in die Leitplanke geknallt ist, das linke Vorderrad verloren hatte und dessen Antriebswelle wohl zu uns auf die Fahrbahn geschleudert wurde.
Aha, da sind wir also drübergefahren!
Gut dachte ich, ein Schuldiger ist gefunden, der Familie und mir ist nix passiert - puh!
Der Abschlepper meinte auch noch, dass dort noch weiter Unfälle passiert seien und die Polizei auch schon vor Ort war, auch auf der Gegenspur - sprich unsere/meine Fahrtrichtung.
Bei uns jedoch haben sie nicht vorbeigeschaut!
Deswegen habe ich kurz vor der Abfahrt nochmal angerufen wie denn der Stand der Dinge sei.
Sache sei geklärt, er wisse auch nicht mehr, er würde aber nochmal eine Streife schicken.
Ich sagte ich wechsel jetzt meine Reifen und bin dann weg, 2 Stunden warten auf die Polizei, sei mehr als genug. Ich äußerte auch meinen Unmut über keine erfolgte Rückmeldung.
Ok, kurz vor daheim ruft mich der Familienvater an und sagte er hätte mit dem Beamten gesprochen.Jetzt kommts:
Er, der Vater, sei nochmal mit einer mündlichen Verwarnung davongekommen, denn jeder müsse nach dem Gesetz so fahren, jederzeit eine Gefahr erkennen zu können und um dann rechtzeitig bremsen oder ausweichen zu können!
Anstatt der mündlichen Verwarnung wäre (angeblich) ein Punkt samt Geldbuße fällig.
Das nach der Tonlage und Andeutung des Beamten dies die Gesetzeslage sei, es aber auch nicht seiner privaten Ansicht entspricht, ist hierbei ein recht schwacher Trost.
Ok meine ersten Gedanken dazu:
"Das ist ein Scherz?!?"
"Also alles was recht ist..."
"Ok, dann verteile ich morgen auf der Autobahn Backsteine und jeder der drüber fährt ist selbst Schuld???"
"Wenn dem so wäre, dann dürfte man Nachts nicht schneller als 30 fahren!"
Ok, bevor ich am Montag die Polizei kontaktiere würde ich mich gerne informieren und hoffe hier auf euch.
Vielleicht hattet ihr schon mal was Ähnliches oder Vergleichbares und könnt was dazu sagen.
Meine (naive und gutbürgerliche) Meinung ist nach wie vor, dass derjenige der einen Unfall verschuldet und/oder auch dafür haften muss.
Ergo müsste doch der der den Unfall hatte auch die Kosten der Familie und meine Kosten tragen, oder?
Und nicht wir noch eine Verwarnung o.ä. kassieren?!
Ich muss das nochmal nachfragen, aber nach Aussage des Vaters hatte ihm der Polizist bestätigt, dass das Teil über das wir drüber sind definitiv von dem anderen Wagen stammt und das sei auch aktenkundig.
Das äre sehr hilfreich, denn die gegnerische Versicherung könnte behaupten dem sei nicht so und wir wären über was anderes (Stein etc) gefahren.
Ok, dann hoffe ich auf eure Hilfe und hänge noch zwei Bilder anbei.
Zum Schluss noch einmal meinen Dank an Jürgen und meine bessere Hälfte 🙂
Danke und Gruß
Dominic
PS: Was müssen wohl für Kräfte wirken, dass es die Felde so zerschiesst?!
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Sorry, aber da hat der Polizist absolut recht. Was hättest du gemacht wenn du auf einer Strasse unterwegs bist und in ein Kind reinfährst? Gibst du dann auch dessen Eltern schuld das die ihr Kind auf die Strasse laufen?
Wer bei dem von dir beschriebenen Wetter, nachts und dem Tempo unterwegs ist, der darf sich nicht wundern wenn er solche Antworten bekommt.
Allerdings sehe ich hier folgendes Problem. Und zwar ist dies die Aussage des Polizisten, doch die Polizei ist nicht die Versicherung. Was sagt die Versicherung zu der Sache, das wäre das interessante. Und sei froh wenn es die Polizei wirklich bei der Verwarnung sein lässt.
Ist das tatsächlich Dein Ernst??
Demnach dürfte man also nachts auf Autobahnen und auch sonst wo nicht schneller als 30 fahren, denn es könnte ja sonst was unbeleuchtetes auf der Straße liegen.
Zudem gleich einen Vergleich zu ziehen ein Kind übern Haufen zu fahren finde ich mehr als unangemessen.
Ausserdem ist es auch ein Unterschied, ob man einen UNfall verursacht oder nicht.
Was würdest Du sagen wenn ich einen Backstein vor Dir auf die Autobahn schmeisse und Du reinfährst und verunfallst? Gibst Du mir die Schuld oder sagst Du dann auch Du bist selbst dran schuld?
61 Antworten
Moin,
also ich habe hier das Endresultat:
Ich hatte mich bei der Polizei gemeldet und wurde offiziell als Betroffener aufgenommen.
Dann konnte ich mit dem Kennzeichen übder den "Zentralruf der Versicherer" die Versicherung des Unfallverursachers ausfindig machen und habe mich mit denen in verbindung gesetzt.
Obwohl ich krankheitsbedingt 2 Wochen ausfiel, ging doch alles recht flott.
Vielleicht wurde zwischenzeitlich auch die Schuldfrage geklärt, wer weiss.
Also die Versicherung war sehr freundlich und hat um die Rechnungen gebeten.
Diese habe ich per mail zugesandt und schon am nächsten Tag kam ein Brief mit Bestätigung der Kostenübernahme.
Also Versicherungen können auch schnell 😉
Ich habe auch angegeben, dass ich meiner Freundin als Spritgeld und Unkosten 100 € gegeben habe, da sie ja immerhin einfach 109 km herfahren musste um mir die Ersatzreifen zu bringen.
Diese wurden entgegenkommender Weise auch übernommen - einfach top!
Danke für die Rückmeldung.
Glückwunsch zum Erfolg.
Moorteufelchen