Großer Kombi für 10.000€ gesucht
Hallo Forum,
zum gefühlt zweimillionsten Mal stellt jetzt einer hier diese Frage, aber meine Mutter und ihr Freund suchen ein neues Auto. Das Budget beträgt 10.000€ und es soll ein Kombi sein. Benziner. Relativ gute Ausstattung und ab 120 PS.
Eigentlich hatten sie sich schon in den Skoda Octavia verliebt, aber da gibt es für den Preisbereich nur Problemmotoren, soweit ich das recht überblicke.
Was sind also die Alternativen? Ford Mondeo fiel mir ein, nur leider habe ich von den Autos gar keine Ahnung. Dann noch der V70 II, kann man den bedenkenlos weiterempfehlen? Das Auto soll ja auch eine Weile halten.
Passat ist in meinen Augen überbewertet, auch wenn natürlich die VW-Brille ganz weit oben aufm Kopf sitzt.
Welche Modelle übersehe ich noch? 5er BMW und A6 fallen raus, für 10.000€ kriegt man da nix junges, sondern nur alte Autos. Die zu kaufen und zu unterhalten ist in der Familie mein Part 😁
Was könnte ich also empfehlen?
46 Antworten
Zitat:
Eigentlich hatten sie sich schon in den Skoda Octavia verliebt, aber da gibt es für den Preisbereich nur Problemmotoren, soweit ich das recht überblicke.
...und leider auch ein sehr teures Auto, das in Sachen Kosten den Klassenrahmen sehr schnell sprengt.
Ein gebrauchter Skoda ist gut, aber unnatürlich teuer - und deswegen wäre er für mich schon aus dem Rennen, denn gerade ein Kombi erreicht hohe Preise, weil jeder so einen haben will. Besonders zuverlässig sind die Skodas auch nicht, sondern viel eher mit üblichen VW-Konzernproblemen behaftet. Opel, Ford und auch Citroen sind hier deutlich vertrauenswürdiger und haltbarer denn ein Skoda.
Skoda hat den Ruf als "Ostblock-Billigmarke" und "VW zum Sparpreis", also denken viele, die nicht vergleichen, dass man einen Skoda nimmt, kräftig spart und moderne VW-Technik für viel weniger Geld erhält. Das ist Irrglaube und ein Trick, der durch magere Ausstattungen und geschickte Werbung-/Imageplatzierung entsteht. Wer den Skoda auf VW-Niveau bringen will, zahlt unter Umständen schon fast mehr als beim Kauf eines Wolfsburgers oder zumindest nicht viel weniger.
Das mit Skodas Billigpreisen ist ein Märchen, ein Irrglaube.Wirklich preiswert ist ein Skoda eigentlich nicht: Der Trick, warum ein Skoda neu billiger als ein VW wirkt, sind in erster Linie ellenlange Aufpreislisten; die grundsätzlichen Einstandspreise sind schon etwas niedriger als die von Volkswagen-Typen, dafür muss man bei Skoda auch meist so ziemlich alles extra bezahlen, was im kaum teureren VW schon ab Werk dabei ist - am Ende kommt es dann aufs Selbe raus, da schlägt der "billige" Skoda dann doch teurer zu Buche, wenn man ihn auf VW-Ausstattung bringt. Da lieber gleich ein VW! Die Meinung, Skoda sei eine besonders billige Marke, ist ein durch perfekte Werbeinszenierung verbreiteter Irrglaube!
Es sei denn, man wählt etwas, das niemand sucht, wie etwa eine Octavia Limousine mit kleinem Benzinmotor und Automatikgetriebe. Das kann man als Schnäppchen bezeichnen.
Sobald aber ein bisschen mehr Ausstattung als die karge Basislinie, ein TDI-Motor oder ein Kombiheck gewünscht sind, wird ein Skoda arg teuer. Vor allem der gefragte Octavia ist für das, was er kann, in dieser Kombination einfach deutlich zu teuer - da kriegst du ja schon bald eine Mercedes C-Klasse dafür, die in jeder Hinsicht mehr darstellt.
Ein kleinerer Skoda ist zudem durch eben jenes ungerechtfertigtes "Preiswert-Image" als Gebrauchtwagen unnatürlich teuer (Fabia, Octavia, Yeti/Roomster), da sehr gefragt und vor allem mit TDI-Motor und ggf. höherwertiger Ausstattung ein Selbstläufer. Allenfalls ein gebrauchter Superb kann empfohlen werden, wird meist niedrig gehandelt. Skoda ist meiner Ansicht nach eine reine Neuwagenmarke und kann geringe Preisvorteile gegenüber einem identischen VW nur dann ausspielen, wenn man einen Neuwagen oder ein EU-Fahrzeug der Marke kauft und bewusst sehr sparsam nur mit dem wirklich Nötigsten ausstattet. Selbst der eigentlich preiswürdige Superb hat seinen Preisvorteil nur dann, kauft man ein Grundmodell ohne teure Extras in "erweiterter Grundausstattung".
Zitat:
Was sind also die Alternativen? Ford Mondeo fiel mir ein, nur leider habe ich von den Autos gar keine Ahnung. Dann noch der V70 II, kann man den bedenkenlos weiterempfehlen? Das Auto soll ja auch eine Weile halten.
Die halten beide definitiv eine gute Zeit. Der Ford ist ein Preis-Leistungs-Sieger; die Empfehlung mit dem Duratec-HE-Motor unterstreiche ich im Ganzen - die Autos sind unproblematisch, robust und gut ausgestattet. Besser als ein Passat und ein Octavia ist so ein Mondeo auch qualitativ in jedem Fall, vom Preisvorteil und dem Mehrwert ganz zu schweigen. Der Volvo ist ähnlich gut, da ist aber das Thema weniger das Auto, sondern der Kundendienst: Ein Volvo braucht eine Vertragswerkstatt, und die sind nicht eben häufig - wenn es eine gibt, kann man einen Volvo kaufen. Man erhält Qualitätsautos und das nicht eben billig, jedoch immer für reelle Preise.
Zitat:
Passat ist in meinen Augen überbewertet, auch wenn natürlich die VW-Brille ganz weit oben aufm Kopf sitzt.
Sehe ich genauso. Der Passat ist nicht schlecht, aber voller nervtötender Fehler und in Sachen Zuverlässigkeit und Langzeitqualität bestimmt kein schlechter Griff, jedoch gibt es andererseits auch Autos, die bedeutend besser und haltbarer sind, zum Beispiel den Ford Mondeo oder den Volvo V70. Dazu kommt das hohe Preisniveau eines Passat - was man kriegt, ist eigentlich ein durchschnittlicher Mittelklassewagen, der diesen stattlichen Kurs nicht wert wäre.
Zitat:
Was könnte ich also empfehlen?
Ich empfehle noch den Fiat Croma II, gebaut von 2005 bis 2011. Ein eigensinniger Mix aus Oberklasse, Reisekombi und Minivan, der beim deutschen Publikum leider niemals so ganz ankam, aber zahlreiche innere Werte anbietet: In Sachen Platzangebot, Komfort, Zuverlässigkeit und Ausstattung ist der Croma Spitzenklasse – und seine Verarbeitungsqualität sowie die in höheren Ausstattungslinien verwendeten, durchaus edlen Materialien des Innenraums erinnern schon an die Oberklasse. Dafür spielt der große Italiener, der sich die absolut problemlose Technik mit allen möglichen GM-Weltautos wie Opel Vectra C/Signum oder Saab 9-3/9-5 teilt, den Freund der Familie, was Platzangebot und Variabilität angeht. Selten war Oberklasse familienfreundlicher und zugleich alltagstauglicher als im Croma: Mit dem italienisch dezenten, zeitlosen Design des großen Fiat kann man sich sowohl vor dem Opernhaus, als auch vor dem Baumarkt blicken lassen. Der Wagen vermittelt ein schweres und erhabenes Fahrgefühl, ist aber im Unterhalt nicht besonders teuer – und im Kaufpreis auch nicht, zumal die Ausstattung erstklassig ist und der Gegenwert mehr als fair: Für 5.000 Euro kann man Croma-Besitzer werden, sehr gepflegte und junge Autos (2009/2010/2011) sind auch in eurem Budget. Wer mit dem Image eines Fiat auskommt, der kriegt ein Bomben-Auto für einen sehr fairen Preis. Daher: Sehr empfehlenswert!
Gern doch! Und jetzt gibt es noch ein paar weitere Ratschläge - der Blick über den Tellerrand lohnt sich nämlich immer.
Einen schön erhaltenen Opel Vectra C Caravan (ab Mai 2003 gebaut) kriegt man für bis zu 10.000 Euro auch auf jeden Fall, und das in einem wirklich sehr, sehr guten Zustand. Wenn so viel Geld zur Verfügung steht, darf man beim Vectra sehr anspruchsvoll sein! Man erhält zudem ein tolles Fahrzeug: Sehr geräumig, gut verarbeitet, gut ausgestattet, komfortabel - und leider völlig zu Unrecht ewig verkannt. Die Unterhaltskosten liegen niedrig; die Servicepreise sind bei Opel traditionell günstig, und Angebote wie "Servicefit" greifen ebenso für den Vectra C. Also eine echte Option; Rost ist ein Fremdwort. Wieso denn nicht? In diesem preislichen Segment ist der sauber verarbeitete, geräumige und insgesamt zuverlässige Opel eine echte Option!
Auch der Peugeot 406 Break könnte ein ernsthafter Kandidat für die liebe Frau Mama sein - ein robuster, rostresistenter, zeitlos eleganter Franzose mit in der Regel sehr kompletter Ausstattung und einer zuverlässigen, durch die Bank soliden Motorenpalette. Sicher mag deine Mutter die sehr stilvolle Ausstattung des 406 mit Velourspolstern und elegantem Edelholz schon ab Basislinie "Esplanade" (oder Alublenden und Sportsitze aus Teilleder, je nach Ausstattung). Die HDI-Diesel sind besonders gut und ein großer Wurf von PSA, auch alle Benziner sind sehr sstandfeste Gesellen. Der gut verarbeitete 406 gilt als einer der besten Peugeots aller Zeiten, was seine Langzeitqualität angeht. Das spricht sich leider nicht überall herum, weswegen der 406 (bis 2004 gebaut) relativ preiswert zu haben ist. Die letzten Modelle waren besonders ausgereift; nennenswerte Qualitätsprobleme gab es bei diesem Franzosen nie. Schon für 4.000 Euro findet du da bestimmt was Gutes, das dir noch lange Jahre dienen kann; 10.000 sind für einen 406 schon zu viel, so viel kostet keiner, noch nicht mal ein tolles Coupé aus erster Hand mit Vollausstattung.
Noch etwas am Rande:
Zum Fiat Marea Weekend, der fast schon ein Klassiker ist, fiele mir der grinsende Iwan ein, ein Russlanddeutscher, der sich so einen als JTD mit Klimaautomatik erst für 900 Euro plus zwei Jahren TÜV und 120.000 Kilometern mit Scheckheft aus zweiter (Rentner)-Hand beim Fiat-Händler der Kreisstadt gekauft hat (ausgeschrieben waren ursprünglich mal 1.200 Euro). Iwan ist ganz stolz auf den blauen Kombi und winkte mir neulich fröhlich zu, gab Gummi und ließ den Diesel ordentlich zittern.
Ob man den Marea für euch empfehlen kann, weiß ich nicht - eher nicht, da ihr viel Geld ausgeben könnt, aber er ist kein schlechtes Auto. Ich wollte das viel eher schreiben, weil das mit Iwan und dem Marea eine nette Anekdote ist und ggf. noch jemand hier vorbeischaut, der einen billigen Kombi sucht - da ist ein gepflegter Marea immer eine Option.
Was es alles gibt - genau deshalb habe ich diesen Thread eröffnet, weil ich nicht mal auf die Hälfte der Angebote gekommen wäre.
Ich seh schon, das wird ein langes Telefonat morgen 😁
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Ich werf hier mal noch den Toyota Avensis in den Raum, da wir mit unserem mehr als zufrieden sind. Allerdings bekommt man bei eurem Budget bei Opel oder Ford wohl das deutlich neuere Auto (rein aufs Baujahr bezogen).
Bayernlover sagte aber weiter oben das der 3er BMW und der A4 zu klein sind von Kofferraum Hans- dann ist der Marea aber raus,denn der ist nicht größer als der A4
ähnliches Trifft auch auf den Avensis zu-ein sehr schönes Auto-aber auch bei weitem kein Raum Riese wie Vectra C ,Mondeo und Volvo
Wie man es nimmt, wir hatten vor dem Avensis einen 3er Kombi, von daher ist der Avensis für uns mehr als nur ein Raum-Riese 😁
Bieten da die anderen wirklich so viel mehr Platz?
Zitat:
Original geschrieben von neumi87
Wie man es nimmt, wir hatten vor dem Avensis einen 3er Kombi, von daher ist der Avensis für uns mehr als nur ein Raum-Riese 😁
Bieten da die anderen wirklich so viel mehr Platz?
Jup-definitiv-meine Schwester hatte den Avensis 2010 als Neuwagen,gegen meinen MK II ist der wirklich klein(obwohl ich das erst nicht glauben wollte,von außen wirkt der Avensis sehr groß)
allerdings ist hier ein Vergleich auch unfair- von der Größe her spielen Mondeo und V70 Champions league🙂
Dass beste Beispiel sind immer sperrige Gegenstände-packe mal in den Avensis ein 2 Meter langes 3 Sitzersofa mit Armlehnen und mache dann die klappe zu😁
Übrigens sagte mir onkel Autoscout eben das man in der Preisregion von 10k das man natürlich keinen Neueren Avensis bekommt als es ein Mondeo wäre😉
Zitat:
Original geschrieben von Flykai
Übrigens sagte mir onkel Autoscout eben das man in der Preisregion von 10k das man natürlich keinen Neueren Avensis bekommt als es ein Mondeo wäre😉
Jupp, für 10k bekommt man beim Avensis nur den T25, wie wir ihn haben. Wie ich oben schon sagte, beim Ford und auch beim Opel bekommt man für das Geld was deutlich Jüngeres.
Bei uns hatte eigentlich oberste Priorität, dass der Kofferraum nicht voll ist, sobald man den Kinderwagen reinstellt, wie es beim 3er der Fall war. Zum Transport von sperrigen Sachen muss der Firmen-Vito herhalten 🙂
Allerdings waren damals Ford und Opel auch hoch im Kurs bei uns. Bei mir auch der Volvo, nur konnte sich meine Frau damit leider nicht anfreunden.
Also: Man ist jetzt immer noch beim Octavia oder beim V70 II hängengeblieben. Ist letzterer mit dem 140 PS-Benziner eine Wanderdüne, oder geht es? Mein Vater hat ja den V70 I mit dem 140 PS-TDI, und der ist eigentlich nicht zu langsam.
Ein 140PS-Benziner wirkt für jemanden, der immer Turbo-Diesel gefahren ist, schon träge. Man muss nur halt etwas höher drehen... Letztlich nehmen die sich nix. Warum nicht den 170PS?
Denk dran: das ist ein 2,4-Liter grosser Block.
Allerdings ist das Ansprechverhalten nicht ganz so spitz, wie man es in einem BMW erwartet.
Kommt drauf an, was Du unter Wanderdüne verstehst. Verglichen mit dem aktuellen 215PS Diesel ist auch der alte tdi imV70I eine Wanderdüne.... Und verglichen mit einem T6 ist auch der wieder eine Wanderdüne...
Du verwechselt da etwas 😉 Mein Vater hat den 2,5er TDI, nur lebt der schon seit Jahren nicht mehr mit meiner Mutter zusammen 😁
Sie hat nen 69 PS-Panda und ihr Freund als (Noch-)Firmenwagen aktuell einen Octavia in Basisausstattung mit 105 PS-TDI. Also viel schlimmer kann es kaum werden 😁
Wenn es einen schönen mit 170 PS gibt, gar kein Thema. Nur sehe ich fast nur 140-PSer...
Ich würde aus Prinzip kein Auto kaufen (Skoda), das im Bezug auf Zuverlässigkeit und Haltbarkeit eher die untere Garde der Mittelklasse repräsentiert und dessen technische Bestandteile immer wieder Grundlage für bittere Briefe im Autobild-Kummerkasten, Qualitätsreportagen, Kundenbeschwerden, schlechte Gebrauchtwagenbewertungen und sonstige wenig ruhmreiche Geschichten sind - die allgemein bekannten Ausführungen hierzu sind nicht an den Haaren herbeigezogen: Berufs Qualität stellt Skoda wie jedes Produkt aus dem Volkswagen-Konzern allenfalls Mittelmaß dar und ist dafür schlicht erheblich zu teuer.
Von den beiden kann es meiner Ansicht nach nur Volvo heißen, zumal man hier mehr Auto für weniger Geld kriegt.
Ich geb's auf. Er wird seinen ehemaligen Firmenwagen übernehmen. Nackter Skoda Octavia mit 1,6er Diesel mit 105 PS. Aber immerhin kann er beim ersten Turboschaden dann niemand anderem die schuld geben, denn zugrundegerichtet hat er das Auto wenigstens selbst.
Zitat:
Original geschrieben von Bayernlover
Ich geb's auf. Er wird seinen ehemaligen Firmenwagen übernehmen. Nackter Skoda Octavia mit 1,6er Diesel mit 105 PS. Aber immerhin kann er beim ersten Turboschaden dann niemand anderem die schuld geben, denn zugrundegerichtet hat er das Auto wenigstens selbst.
Nun denn, dann sei es so! Danke, dass du uns informiert hast, denn leider erfährt man das im Kaufberatungs-Bereich nicht allzu oft. Auf dich hingegen ist Verlass; danke!