Golf 3 - Welches Baujahr ist empfehlenswert ???

VW Vento 1H

Hallo,

ich werde mir in absehbarer Zeit einen Golf III syncro ( 1.8 oder 2.0 ) kaufen und habe diesbezüglich auch schon mehrere Angebote, aus verschiedenen Baujahren vorliegen.

Da ich hier im Forum bisher keine passende Antwort gefunden habe frage ich hiermit Euch, ab welchem Baujahr qualitätsmäßig ( Bezüglich Technik, Elektronik, Korossion ) ein Golf III empfehlenswert ist ???

Nach der bisherigen Ansicht der Modelle fiel mir besonders auf das bis einschl. Baujahr 1994 viel Korrosion ( Heckklappe, beide vorderen Kotflügel, Schweller ) vorliegt, und angeblich bis zu diesem Baujahr auch viele Elektronikprobleme ( u.a. defekte elektrische Scheibenheber ) festgestellt wurden.

Ich wäre Ihnen für Ihre Tipps sehr dankbar, genauso wie für Ihre Hinweise auf was bei der Besichtigung beachtet werden sollte.

Viele Grüße und einen schönen Tag...Michael.

Beste Antwort im Thema

Das schlimmere Übel ist die schlechte Verarbeitung der Karosserie:

* Kotflügel vorn:
Hier rostet es gerne weil sich hinter der Radhausschale genügend Siff ansammelt. Jährlich Radhausschale entfernen, Dreck entfernen und wenn alles sauber ist den Korrosionsschutz kontrollieren.
* Schweller:
Die mangelhafte Hohlraumkonservierung des Volkswagenwerks sowie das Aufbocken am Schweller (Hebebühne und Rangierwagenheber werden nicht am Schweller angesetzt!) führen bösen Rostausbrüchen am tragenden Teil. Im vorderen Bereich greift der Rost vom Kotflügel auf den Schwellerkopf über, im mittlerem und hinterem liegt es an verdreckten Wasserablauflöchern (Oder sie sind vom Wagenheber/Hebebühne verbogen). In Verbindung mit der unzureichenden Hohlraumkonservierung macht sich dann Rost breit.
* Türen:
Die ersten Serien neigen dazu mitten auf den Türen Rostflecken zu zeigen, offenbar neigen die späteren Serien ab MJ 95 nicht mehr dazu.
Aufpassen sollte man auf die Stelle wo fast alle Autos gammeln: Überall dort wo irgendwelche Löcher sind und etwas reingesteckt wurde.
Das wären dann die Durchbrüche für die Leitungssätze (Gummitülle an Tür und A-, bzw. B-Säule abziehen!), die Stopfen rund um die Türseite sowie der Gummibalg am Türfeststeller.
* Kotflügel hinten:
Die hinteren Radläufe fangen unterhalb der Stossstange an zu gammeln, immer kontrollieren. Wenn sich irgendwann Rost zeigt sollte man einen komplett neuen Radlauf einschweißen, von der Vernunft und der Dauerhaftigkeit die beste Lösung, vom preislichen sicherlich nicht.
Um den Einfüllstutzen beim Tankdeckel wird sicher nach einigen Jahren sicherlich auch ein wenig brauner Wucher zeigen. Um diesen vorzubeugen empfiehlt es sich zweimal jährlich den Gummitopf herauszunehmen (Drahtring aus dem Gummitopf herausfriemeln und einen Lappen in den Einfüllstutzen stopfen!), den Dreck zu entfernen und ggf. den Rostschutz auffrischen. Das optimalste wären natürlich Radhausschalen hinten (Im Zubehörmarkt nachfragen), doch auch hier muss regelmäßig Klarschiff gemacht werden; siehe Kotflügel vorne.
* Blechfalz unter der Türdichtung:
An dem Punkt wo die beiden Enden der Dichtung zusammengesteckt sind zeigt sich mit der Zeit der Gammel, besonders auf der Fahrerseite. Lüpft eure Dichtung an dem Punkt mal nach oben. Nichts zu sehen? Das wäre fein.
* Abschlussblech hinten:
Hinter der Stossstange gammelt bei manchen Serien das Abschlussblech vor sich hin. Irgendwann wird sich der Rost dann bis unter die Heckleuchten vorangemacht haben. Das ist das aufwändig und teuer. Lieber mal den Stossfänger abnehmen (Ein Helfer schont beim Einbau die Nerven), schauen ob alles in Ordnung ist. Das Augenmerk ist rund um die Schweißnähte, um die Entlüftungseinsätze sowie den Führungen der Stoßstange zu richten.
* Kofferraumdeckel: (NUR VENTO!)
Hinter der Nummernschildblende und den Leuchten der Nummerschildbeleuchtung blüht irgendwann das Blech. Meistens merkt man es aber erst wenn sich der Rost schon nach oben (bis unterhalb des VW-Zeichens) vorgedrungen hat.
* Dichtungskanal (Zwischen Seitenwand und dem Scharnier des Kofferraumdeckels): (NUR VENTO!)
Die Nahtabdichtung reißt mit der Zeit auf, somit ist die dichtende Wirkung dahin. Regelmäßig kontrollieren.
* Unterboden / Innenraum:
Rost zeigt sich am Unterboden an den verschiedensten Stellen. Zum einen in der Gegend um die Gummistopfen (Ruhig mal den Stopfen herausdrücken, dann erlebt man seine Überraschung), zum anderen bei der Durchführung für die Handbremsseile und die Kabel des ABS-Systems. Im Laufe der Zeit nutzt sich der Unterbodenschutz ab, hier ist regelmäßige Kontrolle Pflicht! Gefährdet sind die Bereiche bei der Verdickung für die Hebebühne/Wagenheber sowie alle Schleuder/Scheuerbereiche. Unter dem Unterbodenschutz kann es munter rosten, während man es von unten nicht sieht. Falls noch nicht geschehen mal den Bodenbelag herausnehmen und das Blech um die Stopfen prüfen.

17 weitere Antworten
17 Antworten

Das Problem mit den Gummistopfen am Unterboden kenn ich zu gut. Hat der TÜV im April bei meinem G3 auch dran rumgemeckert 🙂
Sonst zeigt er nur an der Beifahrertür nen bisschen Rost an der Seite zum Kötflügel hin.

Motor läuft auch nach über 220000 km noch ohne Probleme. Einfach nicht kaputtzukriegen der kleine 😉

Zitat:

Original geschrieben von rpalmer


Das schlimmere Übel ist die schlechte Verarbeitung der Karosserie:

* Kotflügel vorn:
Hier rostet es gerne weil sich hinter der Radhausschale genügend Siff ansammelt. Jährlich Radhausschale entfernen, Dreck entfernen und wenn alles sauber ist den Korrosionsschutz kontrollieren.
* Schweller:
Die mangelhafte Hohlraumkonservierung des Volkswagenwerks sowie das Aufbocken am Schweller (Hebebühne und Rangierwagenheber werden nicht am Schweller angesetzt!) führen bösen Rostausbrüchen am tragenden Teil. ....

Klasse liste!

Was ich aus anderen Foren noch weis, ist das vorne am dom auch noch gerne gammelt, also besser auch da nachschaun.

Hintern Tankdeckel jährlich ausräumen, kann auch nicht schaden.

lg

Also ich habe einen 1,8L 90PS GL Bj 11.91 und habe kein Problem mit Rost. Läuft super!

Deine Antwort
Ähnliche Themen