ForumW211
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Mercedes
  5. E-Klasse
  6. W211
  7. Gewinnspanne

Gewinnspanne

Themenstarteram 23. August 2006 um 14:12

Hallo Leute,

mich würd mal interessieren, wieviel Gewinnspanne so in etwa ein Mercedes-Händler auf den PKWs hat.

 

Gruss

Snowman

74 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von silver77

Hallo Leutz!

Hier stehen ja wahnsinnige Gerüchte über die Margen der Händler!

Ein MB-Händler hat ca. 13% Marge plus vielleicht einen Bonus von 0,1-4% am Ende des Jahres, wenn seine Kundenbefragung sehr positiv ausgefallen ist.

Also wie wir Kunden bewerten, ob der Freundliche auch wirklich freundlich zu uns war.

Es geht gar nicht um die Margen der Händler, sondern darum was für eine Spanne zwischen dem Preis steht, für den der Wagen zu produzieren ist und zwischen dem, was der Käufer schließlich zahlen muss. Dass ein Händler aber nur 13 % haben soll, wogegen ein Werksangehöriger 22 % bekommt, glaube ich fast nicht. Ich weiß es aber auch nicht besser.

Gruß

andreasstudent

Zitat:

Original geschrieben von andreasstudent

Es geht gar nicht um die Margen der Händler, sondern darum was für eine Spanne zwischen dem Preis steht, für den der Wagen zu produzieren ist und zwischen dem, was der Käufer schließlich zahlen muss.

So hatte ich den Sinn der Diskussion auch verstanden.

Themenstarteram 27. August 2006 um 10:11

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke

So hatte ich den Sinn der Diskussion auch verstanden.

Genau das wr die Intention, als ich den Thread angefangen hatte.

Wieviel Mercedes auf den Preis eines produzierten Fahrzeuges aufschlägt. Da wir ja nun schon erörtert haben, das dies gut und gerne 350 Prozent sein können scheint mir eine Marge für die Händler von 10-13 Prozent auf den Gesamtpreis doch sehr wenig.

Es wundert mich das es da so unterschiedliche Meinungen gibt - oder ist das ein so gut gehütetes Geheimniss ?

Snowman

Zitat:

Original geschrieben von Snowman6969cb

Es wundert mich das es da so unterschiedliche Meinungen gibt - oder ist das ein so gut gehütetes Geheimniss ?

Die unterschiedlichen Ansichten resultieren meines Erachtens daraus, daß jeder von einer unterschiedlichen Basis ausgeht, je nachdem, ob man die reinen Produktionskosten am Band als Grundlage nimmt oder eine Umlage der sonstigen Kosten, die in einem Produktionsbetrieb anfallen, auf den Produktionspreis aufschlägt.

am 27. August 2006 um 11:50

Ich denke, wenn mann von Gewinn spricht, sollte mann davon ausgehen, dass alle Kosten die, bishin zur Abgabe des Fahrzeugs an den Kunden, entstanden sind brücksichtigt, und dann sieht was überbleibt.

Das ist für mich die Marge die für den Händler überbleibt (Abzüglich des Gewährten Rabatts natürlich).

Zitat:

Original geschrieben von Könik

Kommt immer auf die Perspektive an.

Wenn ich sage: 70.000 € sind im Vergleich zu 20.000 € 350% mehr, so habe ich recht. Snowman hat auch garnicht von Gewinnspannen gesprochen...warum man da direkt so blöd angemacht wird, muss mir auch mal einer erklären...

Nein, es kommt nicht auf die Perspektive an.

Lies einfach nochmal den Threadtitel... :rolleyes:

70.000 sind übrigens zu 20.000 nicht 350% mehr - noch ein Standard-Prozentrechungsfelder. Es sind entweder 350% von 20.000 oder 250% mehr im Vergleich zu 20.000... ;)

Im Übrigen mache in niemanden blöd an. :mad:

Themenstarteram 27. August 2006 um 15:58

Zitat:

Original geschrieben von teddy7500

Ich denke, wenn mann von Gewinn spricht, sollte mann davon ausgehen, dass alle Kosten die, bishin zur Abgabe des Fahrzeugs an den Kunden, entstanden sind brücksichtigt, und dann sieht was überbleibt.

Das ist für mich die Marge die für den Händler überbleibt (Abzüglich des Gewährten Rabatts natürlich).

Nein, wenn du alle Kosten zusammen addiert hast, dann bist du bei plus minus 0 für den Hersteller. Jetzt kommt noch der Aufschlag an dem DC verdient. Erst jetzt haben wir den Preis für den DC das Auto an den Händler abgibt. Ich denke und korrigiert mich bitte wenn ich falsch liege, der Händler vereinfacht gesagt kauft das Fahrzeug jetzt zu diesem Preis x bei DC ein, packt seine Marge drauf und verkauft es dem Kunden zum Preis y.

Snowman

Zitat:

Original geschrieben von Snowman6969cb

Ich denke und korrigiert mich bitte wenn ich falsch liege, der Händler vereinfacht gesagt kauft das Fahrzeug jetzt zu diesem Preis x bei DC ein, packt seine Marge drauf und verkauft es dem Kunden zum Preis y.

So einfach ist das nicht.

am 27. August 2006 um 17:43

Hier gehts ja wild zu. Man fragt sich, wie Leute, die von Kostenrechnung nicht die geringste Ahnung haben, einen 211 fahren können. Ach ja - ich vergaß: Kostet ja gebraucht nur noch 20k. Dennoch ein paar Anmerkungen:

Händler bekommen nicht eine Marge. Sondern es gibt Margen, die vermutlich öfter angepasst werden und händlerbezogen, autotypbezogen und verkäuferbezogen sind. Dazu kommen Sonderaktionen für bestimmte Autotypen, Sonderaktionen zu gewissen Jahreszeiten und natürlich der Bonus für eine bestimmte Anzahl im Jahr verkaufter Autos. Das kann sich addieren. So ist es durchaus möglich, zum Jahresende 25% für einen bestimmten, nicht so gefragten Autotyp als Privatkäufer zu bekommen. Im Frühjahr dagegen wird man für einen sehr gefragtes Modell bei einem Juniorverkäufer eines kleinen Händlers keinen Rabatt bekommen können.

Aus Sicht von DC ist die Kalkulation der Verkaufspreise eine klassische Kalkulation, denen Kosten- und Umsatzprognosen zugrunde liegen. Will sagen: erst ab z.B. 200.000 Exemplaren im Jahr rechnet sich der Wagen.

Die Produktionskosten sind dabei incl. Abschreibung des Maschinenparks, Einrichtungskosten und Löhnen sicher nicht der Hauptkostentreiber. Viel teurer wird Forschung und Entwicklung incl. Testung, Anpassung an und Erfüllung von internationalen Normen, die Dokumentation und Verteilung von Information sowie die internationale Bedienung aller Schnittstellen sein (Training, mbatc, Werkstätten, Zulieferer, Zubehörmarkt, etc.). Auch teuer ist das Marketing incl. Werbeetat und Feedbackstrukturen. Zu letzteren gehören ausgefeilte Reportingstrukturen. Dazu kommen Steuerungsstrukturen für Produktion und Bestellung und Verteilung. Auch diese Fachkräfte und ihre Arbeitsmittel kosten richtig Geld. Und natürlich kostet die Mängelbeseitigung das Werk auch Geld.

Forschung, Entwicklung und Marketing sowie die Controllingstrukturen sind personalintensiv - und zwar von teuer bezahlten Kräften. Ob dagegen der Mercedes von Leuten mit einem Stundenlohn von 10€ oder wie jetzt mit absurden 40€ incl. Lohnnebenkosten gebaut wird, macht den Kohl nicht fett. Das sind zwar bei 50 Stunden Montagedauer 2000€ oder 500€ - aber bei 0 Stunden Produktionsdauer von unbezahlten Kräften ließen sich auch maximal 2000€ sparen...

Der Verkaufspreis des Autos ist eine Mischkalkulation. auch dazu muss man prognostizieren, welche Anteile der Produktion mit welcher Ausstattung in welchen Verkaufskanal gehen. Es gibt u.a. Großkunden intern (z.b. DC Leasing) und extern (z.B. Sixt), die irre Rabatte bekommen. Dann gibt es Werksangehörige sowie Niederlassungen und Händler, die geringere Rabatte bekommen. Dann muss man noch schauen, in welchen Ländern der Wagen mit welchen Anteilen vertrieben wird. Also wird ein Auto, das in hoher Anzahl an Großkunden geht, wenig Ergebnis machen. Auch ein Wagen, der viel in den USA bestellt wird, bringt wenig Ergebnis - typische Grenzkostenproblematik.

Mich würde der Ebit nach Modelltyp und Verkaufsjahr der E-Klasse wirklich mal interessieren...

am 27. August 2006 um 19:22

Zitat:

Original geschrieben von boborola

Nein, es kommt nicht auf die Perspektive an.

Lies einfach nochmal den Threadtitel... :rolleyes:

70.000 sind übrigens zu 20.000 nicht 350% mehr - noch ein Standard-Prozentrechungsfelder. Es sind entweder 350% von 20.000 oder 250% mehr im Vergleich zu 20.000... ;)

Im Übrigen mache in niemanden blöd an. :mad:

Das mit dem Anmachen war auf den Vorposter von dir bezogen.

Und ja, es muss heißen, 70.000 ist 3.5 (350%) mal so viel, wie 20.000, aber es ist nur 250% mehr. War schon spät :)

Zitat:

Original geschrieben von mbjadcnein

Vorsicht, klugsch...erei

Tamino, was genau sind "Unkosten" ?

Unmöglich = nicht möglich

Unwahr = nicht wahr

ergo:

Unkosten = Nicht-Kosten ?

Wie bereits geschrieben, nur eine Kleinkrämerei von einem Wirtschaftler.

Und dazu eine Frage: was ist der Unterschied zwischen "wirsch"und "unwirsch"? ;)

Die Frage ist gut ...

Zur Sache: Daumenrgel für die Kostenateile ist, daß die Herstelleinzelkosten etwa 1/3 des Listenverkaufspreises (netto) ausmachen. Ein weiteres Viertel (vom netto) geht für Forschung & Entwicklung und Overhead der Hersteller drauf. Die Werbung und die Abwicklung der Gewährleistung kosten weitere ca. 25 %. Der Rest ist dann die sogenannte "Händlermarge".

Unterstellt man einfach mal ein Auto für 10.000 EUR netto, sieht das also so aus:

1. Herstelleinzelkosten 3333 EUR

2. F & E, V & V 2500 EUR

3. Marketing & Garantie 2500 EUR

4. Händleranteil 1667 EUR

Von den Händleraufschlägen z.B. des Textileinzelhandels ("EK+130 %") ist das Meilen entfernt.

Bei den überwiegend im Direktvertrieb arbeitenden Firmen wie z.B. MB stimmt das Bild so auch nicht unmittelbar. Deswegen ist die Abwicklung einer Neuwagenauslieferung mit Übergabeinspektion, Bereithalten eines Probefahrfuhrparks, Händlerkulanz für die durchschnittlichen PKW-Händler wegen der Rabattschlacht kaum lukrativ: Von den oben genannten 1667 EUR will der Kunde schon schlappe 1000 EUR mindestens, eher will er 1200. Von den restlichen 467 EUR muß dann das ganze "Neuwagenverkaufsbrimborium" bezahlt werden.

Wie ist die Durchschnittsmarge effektiv deswegen (nach Kosten und Rabatten)? 0,5 % im Branchenmittel ...

Kein Wunder, daß die Händler alle auf dem letzten Loch pfeifen und eine Insolvenz nach der anderen kommt.

Markus

Zitat:

Mich würde der Ebit nach Modelltyp und Verkaufsjahr der E-Klasse wirklich mal interessieren...

vielleicht erklärst du als offensichtlicher wirtschafts titan dem gemeinen fußvolk wie mir mal was dich da so interessiert, sprich ebit bedeutet. bin grad zu faul mein halbwissen über google aufzupeppen.

danke vorab, chef!

am 28. August 2006 um 14:55

Ergebnis - Gewinn vor Steuern und Zinsen.

@Mercer-Richie

Es war wirklich grauenvoll zu lesen, was bezüglich Kostenrechnung bisher geschrieben wurde. Danke für die klärenden Worte.

Für alle die von Kostenrechnung keine Ahnung haben:

Die Vollkosten und damit das Ergebnis pro PKW kann man erst dann ausrechnen, wenn die Serie beendet wurde, da z.B. Entwicklungskosten auf die tatsächlich produzierten PKWs verteilt werden müssen. Selbst das hilf nur teilweise, da man aber Gemeinkosten nicht exakt zuordnen kann, sonst wären sie keine Gemeinkosten, wird man nie einen genauen Wert erhalten. Und dann gibt es noch die Geschichte mit den Gleichteilen ... . Genau wird man nur Deckungsbeiträge ermitteln können.

Ich personlich halte aber eine Marge von 20% für realistisch. Einen Anhaltspunkt gibt das Konzernergebnis geteilt durch der Umsatz. Da sieht man, was bei DC durchschnittlich pro PKW hängen bleibt. Das ist dann eher ernüchternd. Die Bruttorendite lag bei DC im Jahr 2005 bei 2,3%.

Deine Antwort