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Gewährleistung

Themenstarteram 1. März 2023 um 10:07

Mahlzeit,

keine Ahnung ob das hier das richtige Sub ist.

Story:

man kauft ein Auto mit Gewährleistung und auf dem Rückweg fällt auf:

Trotz neuen TÜVs Handbremse hält so gut wie gar nicht (260€)

Thermostat defekt (550€)

Motorlager (260€)

An Tag 2 fällt auf:

elektr. Fensterheber geht plötzlich kaputt (200€)

ZV Funk fällt sporadisch aus (???)

Turbo macht sporadisch Nachbarn störende Geräusche (1000-1500€?)

Locker 2500€ wenn sich das mit dem Turbo bewahrheitet und ohne ZV Funk. Ansonsten stabile 1500€.

Bei welchen dieser Baustellen haftet der Händler und zu wie viel %?

Ich habe bisher immer von privat gekauft und sorgfältig selber getestet, diesmal habe ich ein "TÜV Neu ohne Mängel" beim gut bewerteten Händler mit Gewährleistung gekauft und bin wohl etwas zu locker gewesen. Die Gespräche mit dem Händler sind freundlich aber zäh und seine Gewährleistungsvorschläge würden mich mehr kosten als wenn ich es in meiner Stammwerkstatt machen lassen würde. (Hinfahren, reparieren lassen, abholen, Selbstzahler mit Märchensteuer)

Laufleistung 260.000

BJ 2004

MfG

Peter Reschke

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44 Antworten

Du hörst es sicher raus: mit der Durchsetzung von Gewährleistungsansprüchen wird es schwierig, denn man kann die Mängel alle unter Verschleiß subsumieren. Selbst ein Richter würde vermutlich nur sagen "einigt Euch" und einen Vergleich anstreben. Ich würde versuchen, eine Lösung mit nicht gegen den Verkäufer hinzubekommen. Am Ende sind ein paar hundert Euro und ein fahrfähiges Auto besser als ein monatelanger Ärger mit einem nicht nutzbaren Auto.

Themenstarteram 1. März 2023 um 12:41

Zitat:

@HHH1961 schrieb am 1. März 2023 um 12:20:48 Uhr:

Nach meiner laienhaften Einschätzung fällt das alles unter die Gewährleistung, da das keine Verschleissteile sind. Egal wie alt und egal wieviele Kilometer. Das ist halt das Risiko des Händlers.

Gebrauchtwagencheck halte ich für eine gute Idee, um zu wissen, ob da noch mehr defekt ist. Die Handlungsoptionen sind Innung (habe ich gute Erfahrung mit gemacht) und Anwalt (habe ich auch gute Erfahrung gemacht).

Ja das denke ich teilweise ähnlich. Wenn allerdings nach zweidrei Monaten der Turbo sich "anders anhört" hab ich da selbst gesetzlich keine Ansprüche da es Verschleiß ist. Gewährleistung ist keine 100% Werkstattgarantie.

Aber wir reden von Sachen die verschwiegen wurden (Thermostat), Sachen die versprochen wurden (TÜV, siehe Vertrag, Mangel: Handbremse) und Dingen die sofort am nächsten Tag anfielen.

Davon ab ist mir das klar dass man einen Händler nicht zu 100% in die Mangel nehmen kann. Einem Käufer ist ein gewisses Risiko bei einem solchen Wagen bewusst. Auch wenn damit geworben wurde.

Die Frage ist viel mehr was genau zweifelsfrei der Händler zahlen oder reparieren SOLLTE.

Auf Anwaltsstreitereien und böses Blut habe ich schlicht keine Lust. Ich möchte mich einigen, aber meine eigentliche rechtliche Position kennen. Auch wenn mir bewusst ist, dass, obwohl ich den normalen freundlichen Austausch suche und das eh nicht relevant ist, Recht haben und Recht bekommen zwei verschiedene Paar Schuhe sind.

Wenn ich keinen Anspruch habe, werde ich auf Kulanzbasis nix bekommen.

Wenn ich 100% Anspruch habe, kann ich much evtl auf 50% einigen.

MfG

Peter Rechke

Themenstarteram 1. März 2023 um 12:44

Zitat:

@vwpassat99 schrieb am 1. März 2023 um 12:23:32 Uhr:

Bei 260 Tkm hat man vom Prinzip her eine Sammlung von Teilen gekauft, da die Lebenserwartung des Gesamtfahrzeuges bereits überschritten ist.

Wozu gibt es dann eine gesetzliche Gewährleistung die vom Händler beworben wird, vertraglich festgestellt wurde, und einen Aufpreis rechtfertigt?

Bauernfang hin oder her, mich interessiert eigentlich nur die Rechtslage um dann weniger Ansprüche zu stellen und eine freundliche Einigung zu finden.

Sowohl ich als auch der Händler hätten sich das mängelfrei gewünscht.

Wie gesagt, ich bin auf friedlicher Mission. ;)

MfG

Peter Reschke

Themenstarteram 1. März 2023 um 12:48

Zitat:

@Kai R. schrieb am 1. März 2023 um 13:25:06 Uhr:

Du hörst es sicher raus: mit der Durchsetzung von Gewährleistungsansprüchen wird es schwierig, denn man kann die Mängel alle unter Verschleiß subsumieren. Selbst ein Richter würde vermutlich nur sagen "einigt Euch" und einen Vergleich anstreben. Ich würde versuchen, eine Lösung mit nicht gegen den Verkäufer hinzubekommen. Am Ende sind ein paar hundert Euro und ein fahrfähiges Auto besser als ein monatelanger Ärger mit einem nicht nutzbaren Auto.

Absolut richtig, sehe ich genau so, und mit mir kann man über allles reden. Ich will eine faire Abhandlung der Umstände die keiner sich so gewünscht hat.

Ich erfrage nur die THEORETISCHE Position die ich in die Verhandlung mit einfließen lassen würde, da der Händler Stand jetzt wie gesagt einen 50/50 Vorschlag machte, aber dann die Repa die eigtl 1500 kosten sollte plötzlich mich 1800 kostet.

Ich möchte das ausloten, und dann in wenigen Kontakten zu einem Abschluss der Verhandlungen kommen, ohne großes anwaltliches Trara.

MfG

Peter Reschke

Meine Erfahrung mit Anwalt, nach Kauf eines Fahrzeugs von einem Fähnchenhändler im Alter von 11 Jahren mit 155.000 km auf dem Tacho: https://www.motor-talk.de/.../...-bei-gebrauchtwagen-t4562382.html?...

Meine Erfahrung mit Innung beim selben Fahrzeug wegen Thermostat: https://www.motor-talk.de/.../...-kuehlerdichtmittel-t5436460.html?...

Aber hey - kann jeder machen wie er will.

Themenstarteram 1. März 2023 um 12:50

Zitat:

@gummikuh72 schrieb am 1. März 2023 um 12:37:11 Uhr:

 

Da kann es durchaus Sinn machen um solche Autos bei Händlern einen weiten Bogen zu machen und doch lieber bei privat zu kaufen (sofern Zustand, Belege, Historie, ...passen) - sogar wenn's teurer ist.

Wenn das am Ende meiner Reise die Erfahrung ist die bleibt werde ich das in Zukunft so machen, ja.

Mit 260 Tkm gibt es NICHTS mängelfreies!

Ich weiß ja nicht, was Du sonst gefahren bist und was der Händler (wo Du gekauft hast) sonst so für einen Bestand hat, auf jeden Fall hast Du hier völlig falsche Vorstellungen bzw. Erwartungen.

Wenn Du vorher noch keinen Diesel hattest, weißt Du, dass man einen Turbo "warm" und auch wieder "kalt" fährt?

Warum sollte Deiner Meinung nach der Händler vom defekten Thermostat gewusst haben? Geht die Heizung denn oder ist es nur "falsche Anzeige" aufgrund defekten Temperaturfühlers? Oder spinnt die Anzeige im Kombiinstrument und es geht alles sonst einwandfrei?

Der TÜV prüft die Handbremse auf dem Bremsenprüfstand und nicht an irgendeinem 25%-Berg!

Zitat:

@gwrlstng schrieb am 01. März 2023 um 13:44:47 Uhr:

Wozu gibt es dann eine gesetzliche Gewährleistung die vom Händler beworben wird, vertraglich festgestellt wurde, und einen Aufpreis rechtfertigt?

Die Antwort hast du dir mit dem Kauf eigentlich selbst gegeben.

Weil es je nach Fahrzeug lediglich ein Marketing-Gag ist.

Gebrauchtwagenverkäufern ist das durchaus bewusst, und trotzdem schaffen sie es immer wieder damit höhere Preise zu rechtfertigen.

@HH1961 Zwischen 155 Tkm und 260 Tkm ist aber ein himmelweiter Unterschied! Und Du hattest zudem Glück, dass der Händler vor dem Anwaltsbrief eingeknickt ist, wie es vor Gericht ausgegangen wäre, weißt Du nicht!

Also, ich wäre fast bei allem eurer Meinung.

Aber nicht bei Mängeln die sofort am gleichen oder nächsten Tag festgestellt wurden.

Da gehe ich stark von Sachmangel aus.

 

Aber eins weiß ich. Auch beim Gebrauchtkauf darf bei Gefahrübergang der Mangel nicht bestanden haben und dies kann man hier sicher annehmen da ja am gleichen/nächsten Tag festgestellt.

Und da vertraglich diese Mängel nicht ausgeschlossen wurden haftet der VK.

Denn Verschleiß an sich in der Gesetztesdeutung kann es nicht sein denn solange hat der TE den Wagen ja nicht.

 

Bin aber kein Anwalt und daher meine Einschätzung ohne Gewähr;)

Zitat:

@gummikuh72 schrieb am 1. März 2023 um 12:37:11 Uhr:

Da kann es durchaus Sinn machen um solche Autos bei Händlern einen weiten Bogen zu machen und doch lieber bei privat zu kaufen (sofern Zustand, Belege, Historie, ...passen) - sogar wenn's teurer ist.

Und warum sollte man das tun? Damit man ganz sicher keine Gewährleistung hat?

Beim Kauf vom Privaten ist man doch nicht besser gestellt, und Mängel haben die Kisten da in dem Alter auch. Solche Autos kauft man nach Zustand und passendem Preis und erwartet nichts an Service oder Kümmern, völlig egal von wem.

Zitat:

@KapitaenLueck schrieb am 1. März 2023 um 14:12:47 Uhr:

Denn Verschleiß an sich in der Gesetztesdeutung kann es nicht sein denn solange hat der TE den Wagen ja nicht.

Es geht ja nicht um Verschleiß, der beim neuen Besitzer entsteht, sondern um Verschleiß, den ein Auto mit 260.000 km ganz natürlich mitbringt. Dass da z.B. ein Turbo Geräusche macht, ist nicht ungewöhnlich. Für nen Fensterheber, der nach dem Kauf plötzlich kaputt geht, kann der Händler auch nix.

Themenstarteram 1. März 2023 um 13:30

Zitat:

@vwpassat99 schrieb am 1. März 2023 um 13:51:40 Uhr:

Mit 260 Tkm gibt es NICHTS mängelfreies!

Kann ich nach 10 Gebrauchtwagenkäufen nicht bestätigen. Es sei denn du legst mängelfrei weiter aus als "defektes Thermostat" oä

Zitat:

@vwpassat99 schrieb am 1. März 2023 um 13:51:40 Uhr:

 

Wenn Du vorher noch keinen Diesel hattest, weißt Du, dass man einen Turbo "warm" und auch wieder "kalt" fährt?

Guter und wichtiger Hinweis, aber ja, ist mir bekannt.

Zitat:

@vwpassat99 schrieb am 1. März 2023 um 13:51:40 Uhr:

Warum sollte Deiner Meinung nach der Händler vom defekten Thermostat gewusst haben? Geht die Heizung denn oder ist es nur "falsche Anzeige" aufgrund defekten Temperaturfühlers? Oder spinnt die Anzeige im Kombiinstrument und es geht alles sonst einwandfrei?

Da er einen Tag zuvor 300km entfernt das KfZ kaufte und selber zurück fuhr.

Geht die Temperatur laut Fühler runter heizt er kaum noch, steigt die Temperatur heizt er wieder, zudem Verdacht durch Werkstatt bestätigt.

Zitat:

@vwpassat99 schrieb am 1. März 2023 um 13:51:40 Uhr:

 

Der TÜV prüft die Handbremse auf dem Bremsenprüfstand und nicht an irgendeinem 25%-Berg!

Ich werde nicht lügen, der Prüfstand für die HB durch mich steht noch aus.

Wenn das KfZ gerade steht kann ich bei geschätzten 15 Zähnen bis auf die letzten 3 hochziehen und kann ihn einfach wegschubsen.

Es bedarf keines 25% Berges. Ein Hügel reicht und ich kann dort nicht parken ohne Gang, Gegenlenken und Schwitzen.

 

MfG

Das Auto hat bei Gefahrübergang mangelfrei zu sein und das war es außer Ausrücklager lt. Vertrag aber eben nicht.

So schnell würde ich den VK auf keine Fall laufen lassen.

Auch bei der Laufleistung nicht.

RA wäre angesagt.

Oder man einigt sich mit dem VK finanziell und macht es selber.

Aber da hier bin ich jetzt raus.

Für alle anderen einfach mal das Sachmangel Recht durchlesen.

Zitat:

@vwpassat99 schrieb am 1. März 2023 um 13:58:27 Uhr:

@HH1961 Zwischen 155 Tkm und 260 Tkm ist aber ein himmelweiter Unterschied! Und Du hattest zudem Glück, dass der Händler vor dem Anwaltsbrief eingeknickt ist, wie es vor Gericht ausgegangen wäre, weißt Du nicht!

Der Gesetzgeber differenziert bei Gewährleistung nicht zwischen 155 und 260 tkm.

Und wenn ich Glück gehabt hätte, hätte ich keinen Anwalt benötigt.

 

Aber nochmal - kann ja jeder machen wie er will.

 

Themenstarteram 1. März 2023 um 13:39

Zitat:

@gummikuh72 schrieb am 1. März 2023 um 13:55:51 Uhr:

 

Die Antwort hast du dir mit dem Kauf eigentlich selbst gegeben.

Weil es je nach Fahrzeug lediglich ein Marketing-Gag ist.

Gebrauchtwagenverkäufern ist das durchaus bewusst, und trotzdem schaffen sie es immer wieder damit höhere Preise zu rechtfertigen.

Ich rede nicht von Marketinggags. Ich frage nach der gesetzlichen Gewährleistung. Ich hatte mich vor dem Kauf nicht beim Händler sondern bzgl der Gewährleistung grob eingelesen und ua von Urteilen gelesen dass man unabhängig davon dass das Auto alt ist man bei einem "TÜV NEU" KfZ von einem fahrtauglich und verkehrsfähigem KfZ ausgehen muss und der Händler das zu gewährleisten habe.

Jetzt ist das alles keine präzise Wissenschaft und solche Urteile könmen sich im Wesen teilweise deutlich unterscheiden, daher frage ich wie gesagt lediglich nach der allgemeinen Einschätzung um ein erstes Bild zu bekommen.

Auch die Antworten und Erfahrungen hier unterscheiden sich teilweise stark.

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