Beerdigt VW 2018 den Beetle?
Puebla/Mexiko - Kommt 2018 ein neuer VW Beetle, oder sollten wir zu dem lustigen Retro-VW so langsam „Adios Amigo“ sagen? Das legt uns das US-Fernsehmagazin
„Autoline Daily“ nahe, unter Berufung auf Analysten von "Auto Forecast Solutions".
Klar ist, die Absatzzahlen des VW Beetle sind den den USA stark rückläufig. In anderen Teilen der Welt waren sie noch nie wirklich gut. 2013 produzierte VW im Werk Puebla (Mexiko) noch 109.000 Beetle. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015 waren es 64.000. In zwei Jahren verlor das Retro-Modell mehr als ein Drittel.
In den USA wurden 2015 nach Zahlen von „Autoblog“ noch 22.667 Beetle ausgeliefert. Für US-Autofans keine echte Überraschung: „Der TDI war wichtig im Beetle, und dieser Markt ist jetzt weg“, kommentiert ein Nutzer auf dem Autoline-Portal.
Das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt notierte
12.779 Neuzulassungen im Jahr 2015.Das liegt auf dem Niveau des Kia Ceed – oder des Hochpreis-SUV Touareg, mit dem VW allerdings eine deutlich höhere Marge erzielt.
Neue Chefs, neue Linie
Eine Streichung des Beetle war schon 2015, also vor der Abgaskrise, im Gespräch. Damals begann VW damit, margen- und stückzahlenschwache Modelle aus dem Programm zu nehmen. Erstes Opfer war das Cabrio Eos. Auch eine Streichung des dreitürigen Polo war im Gespräch - und das Ende des Beetle.
Der damalige VW-Vorstand und Entwicklungschef Heinz-Jakob Neußer widersprach den Gerüchten und
kündigte für 2018einen
neuen Beetle auf MQB-Basisan. Dann wäre die zweite Beetle-Generation (seit 2011) sieben Jahre alt. Das aktuelle Modell fährt noch auf der Golf-V-Plattform.
Neußer stolperte im Herbst 2015 gemeinsam mit seinem Vorgesetzten Martin Winterkorn über den Diesel-Skandal.
Haben sich die neuen VW-Bosse, angesichts des
Kostendrucks durch den Dieselskandal,anders entschieden? In der Entwicklung sehen sie große Einsparpotenziale. Und den US-Absatz will VW künftig vor allem mit neuen SUV ankurbeln. Da passt ein nischiger Käfer in modern nur noch begrenzt ins Konzept.
Nach Darstellung von „Autoline Daily“ will VW die Beetle-Ressourcen im riesigen mexikanischen Werk ab 2018 für die
Produktion des SUV Tiguannutzen. Die Produktion innerhalb der NAFTA-Wirtschaftzone (Kanada, Mexiko, USA) würde VWs Ertragslage beim US-Tiguan deutlich verbessern. Denn dadurch könnte der Hersteller Fracht- und Zollkosten umgehen.
Dass das mexikanische Werk künftig eine Langversion des Tiguan bauen soll,
hat VW bereits im März 2015 bestätigt.Stirbt deshalb nun der Beetle? Ein VW-Sprecher sagte auf Nachfrage von MOTOR-TALK, dies sei noch nicht entschieden. VW konzentriere sich derzeit auf das Facelift des VW Beetle. Dies erwarten wir im Sommer 2016.
203 Antworten
Den würde ich nicht einstellen, der Beetle ist Kult. Und geht auch in den USA nicht schlecht.
Lieber weg mit dem Sirocco.
Dachte der wäre schon eingestellt. Der VW Konfigurator sagt jedenfalls das es ihn nur als Lagerfahrzeug gibt.
Der Beetle hat eh nie ins Modellportfolio gepasst...er hat zu viel Charakter
Spaß beiseite: das ist der einzige VW den ich ab und zu mal anschaue. Ist mal was komplett anderes als der Einheitsbrei und wohl der einzige VW den ich je fahren würde.
Meiner Meinung hat man sich mit der Premiumstrategie verzockt. Man hat gesehen wie Mini und Fiat ein kultiges Kleinwagenmodell für ansehnliche Preise verkaufen konnte und wollte das selbe auch beim Beetle durchziehen. Anscheinend hat aber kein Kunde die Premiumpositionierung bemerkt und der Kultpreisaufschlag war einigen wohl zuviel des Guten.
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BMW verkauft in den USA doppelt so viele Minis und auch Fiat setzt vom 500 3Tsd. Stück mehr ab.
VW schafft es einfach nicht den Beetle als Lifestylefahrzeug zu vermarkten. Für den Mini gibt es wesentlich mehr Individualisierungsoptionen und orange aufpreisfrei hinzu. Den Beetle gibt es standardmäßig in schwarz, weiß (Deutschland: Aufpreis) und rot (Aufpreis). Bei grau ist schon Schluss in Deutschland. Euer Ernst?
Der Mini hat auch nicht gerade ,,ansehnliche'' Preise. Und auch die Fiat gibt's nicht zum Discountpreis.
Vielleicht hat ja der Mini mehr ,,Kultstatus'' als ein Beetle - könnte sein.
Und meistens regen sich ja die Leute dann auf, wenn ein wenig erfolgreiches Modell plötzlich eingestellt wird. Da fragt man sich dann, wieso die dann das Auto nicht gekauft haben.
Zitat:
@bermuda.06 schrieb am 15. April 2016 um 17:29:48 Uhr:
Man hat gesehen wie Mini und Fiat ein kultiges Kleinwagenmodell für ansehnliche Preise verkaufen konnte und wollte das selbe auch beim Beetle durchziehen.
Den Beetle gab es schon lange vor Mini Relaunch und Fiat 500!

@topic:
Das fände ich sehr schade (die zweite Generation des Beetle ist optisch gelungen) und gerade auf den amerikanischen Markt bezogen auch eine falsche Entscheidung...bestätigt ist ja noch nichts. Die werden doch in Chattanooga genügend Kapazitäten frei haben für das kommende, große SUV.
Das verstehe ich allerdings auch nicht. Es ist neben dem T5/T6 der einzige VW, den ich mir kaufen würde. Als Cabrio finde ich ihn extrem lässig.
Verkauft der sich wirklich gut?
Als er damals auf dem Markt kam, sah man ihn auch öfters rumfahren aber seitdem die 2. Auflage gebracht wurde, sieht man ihn äußerst selten.
Im Umkreis von 20 Km meines Wohnortes fahren gerade mal 2 aktuelle und 1 älterer Beetle .
Das Violett vom Aufmacherbild ist ja klasse. Im deutschen Konfigurator gibt es das leider nicht.
Überhaupt, im Konfigurator steht längst "Nur noch Lagerfahrzeuge lieferbar". Also ist er doch schon eingestellt. Wäre schade, wenn es keine Neuauflage mehr gäbe. Gerne auch eine Stretch-Beetle mit 4 Türen .
j.
Zitat:
@bermuda.06 schrieb am 15. April 2016 um 17:29:48 Uhr:
Der Beetle hat eh nie ins Modellportfolio gepasst...er hat zu viel Charakter![]()
Spaß beiseite: das ist der einzige VW den ich ab und zu mal anschaue. Ist mal was komplett anderes als der Einheitsbrei und wohl der einzige VW den ich je fahren würde.
Meiner Meinung hat man sich mit der Premiumstrategie verzockt. Man hat gesehen wie Mini und Fiat ein kultiges Kleinwagenmodell für ansehnliche Preise verkaufen konnte und wollte das selbe auch beim Beetle durchziehen. Anscheinend hat aber kein Kunde die Premiumpositionierung bemerkt und der Kultpreisaufschlag war einigen wohl zuviel des Guten.
Nicht zu vergessen der Opel Adam! Der verkauft sich hier auch recht gut, ist stylish, höchst individualisierbar und bringt (vermutlich) Opel eine ganz gute Marge. Und dazu noch echtes "Made in Germany" mit Entwicklung in Rüsselsheim und Produktion in Eisenach...