Geräumiger Benziner bis 5.000 €, wohin orientieren?
Hallo zusammen,
bei uns muss ein Zweitwagen her, der allerdings nur gelegentlich gebraucht und wenig gefahren wird, schätzungsweise vielleicht 5.000 km/Jahr. Daher sollte es ein Benziner sein und nicht viel kosten; angedacht wäre ein Budget bis 5.000 €, was sich aber strecken ließe falls etwas interessantes es rechtfertigt. Marke, Bauform, Ausstattung, Verbrauch etc. spielt nicht die große Rolle, für die Zukunftsplanung sollte nur berücksichtigt werden, dass auch mal ein Kinderwagen in den Kofferraum passt, und min. 100-130 PS (je nach Fahrzeuggewicht) wären wünschenswert.
Wenn ich die einschlägigen Suchportale mit diesen Parametern füttere und mir die Ergebnisse anschaue bin ich ziemlich ratlos, in welche Richtung ich mich orientieren soll:
Zunächst mal die klassische Frage, jüngere Autos mit mehr Kilometern, oder ältere Autos mit weniger auf der Uhr? Alter und Kilometerstand schrecken uns eigentlich beides nicht unbedingt ab; die Folgekosten sind eher das interessante... und da fange ich an zu zweifeln, was ich bevorzugen sollte.
Bei jedem x-ten Suchergebnis frage ich mich auch, "ist der das wert"? Ein schönes Beispiel wäre etwa eine Citroen C5 3.0 V6 Limousine, die uns von einem Citroen Händler angeboten wurde: Aus erster Hand, makellos in Fachwerkstatt gewartet, wohl auch alles präventiv gemacht was langsam nötig wurde, steht vom Erscheinungsbild her top da... aber EZ 2001 bei 145.000 km - für 3.500 €. Ist der Preis für ein 18 Jahre altes Auto gerechtfertigt?
Das Hauptkriterium unserer Suche ließe sich eigentlich perfekt mit "wir sind damit die nächsten paar Jahre glücklich, es frisst uns derweil nicht mit Werkstattkosten die Haare vom Kopf und lässt sich ggf. in 1-3 Jahren ohne allzu großen Verlust verkaufen, falls wir auf Dauer doch kein Zweitauto brauchen sollten" zusammenfassen.
Was meint ihr, was wäre vernünftig unter diesen Gesichtspunkten?
Besten Dank im Voraus für eure Ratschläge!
Beste Antwort im Thema
So, wollte mal vom Endergebnis der Suche berichten:
Der ursprünglich interessant erschienene C5 fiel dann aufgrund doch noch gefundener Mängel, fehlenden Unterlagen zur Vorgeschichte und keinerlei Flexibilität des Verkäufers abrupt raus.
Daraufhin haben wir beschlossen das Suchraster komplett auf den Kopf zu stellen und spaßeshalber die Frage "Ein wie junges, wenig gelaufenes Auto können wir für das Geld auftreiben?" in den Mittelpunkt gestellt. Mit Filter auf <125.000 km, <5.000 €, >110 PS, 4/5 Türen und Sortierung nach EZ haben wir die Autokaufportale abgegrast und sind damit sehr bald über einen totalen Exoten gestolpert: Ein Fiat Linea.
"Nie gehört"? Ging mir auch so. Das war (bzw. ist, in manchen Ländern verkauft sich der richtig gut) Fiats Versuch eine ordentliche Limousine in Größe einer Mercedes C-Klasse auf die Beine zu stellen, die dank viel aus dem Punto entliehener, bewährter Technik kostengünstig zu produzieren aber solide ist. War in Deutschland zum Neupreis viel zu teuer, und wer kauft hierzulande schon eine Limousine, noch dazu von Fiat? Ist entsprechend komplett gefloppt in D, nur wenige hundert Stück pro Jahr wurden verkauft.
Das gefundene Exemplar stand sich seit einem dreiviertel Jahr bei einem Fiat-/Alfa-Händler die Reifen eckig, ursprünglich inseriert für knapp 4.600 €, kürzlich war der Händler auf 4.000 € heruntergegangen, Interessenten gab es trotzdem keine. Verkauf vom Händler selbst, nicht im Kundenauftrag, das ist schon mal vertrauensbildend. Der Linea ist gerade mal 9 Jahre alt, etwas über 100.000 km gelaufen, 120 PS Turbobenziner, Klima, Tempomat, ASR, ESP, Berganfahrhilfe, ein Haufen Airbags, Sprachsteuerung, Bluetooth, USB, erweiterter Bordcomputer, extra schalldämmende Verglasung, schöne weinrote Metalliclackierung, üppiger Kofferraum. Exotische Kiste, nie zuvor gesehen, aber sah gar nicht verkehrt aus und erfüllt prinzipiell alle Kriterien... also Rückenlehnen senkrecht stellen, Markenbrillen und Vorurteile ablegen und mal anschauen!
Ergebnis der Besichtigung und Probefahrt: Sieht in der Realität besser und größer aus als auf Fotos, ganz nett eigentlich. Simple Materialien, aber anstandslos verarbeitet, nichts klappert oder knarzt. Überraschend fix rennt der (damals nagelneue, heute immer noch u. a. im neuen Tipo verbaute) 1.4 T-Jet Motor, alle Achtung, Verbrauch dabei um die 6,7 L/100 km auf unserer ausgedehnten Testfahrt. Fahrwerk sportlich straff, aber nicht zu hart, Sitze bequem, Innengeräusche angenehm leise. Platzverhältnisse sind großzügig, selbst ich mit meinen knapp 2 m kann einwandfrei sitzen und dahinter passt noch ein Erwachsener. Gibt unerwarteterweise ein echt gutes Reiseauto ab.
Der Zustand des Autos war technisch gesehen makellos - Top in Schuss, alles gemacht, keine baldigen Baustellen. Vorbesitz aus erster Hand, wurde gekauft und scheckheftgepflegt beim selben Autohaus das ihn nun verkauft. Besitzer war jemand der selten, aber wenn dann primär Langstrecke fuhr. Optisch wurde der Wagen nicht groß gepflegt: Viele kleine Kratzer, hier und da eine winzige Delle, Radkappen komplett zerschunden, etwas schmutziger Innenraum, aber nichts schlimmes, außerdem kein Krümel Rost irgendwo.
Gefällt, bis auf die Optik im Detail, aber das kann man als Argument verwenden um den Preis zu drücken! Also Butter bei die Fische: Lieber Händler, das Auto muss doch mal runter von deinem Hof... die Scheibendichtungen hatten ohne Übertreibung bereits Moos angesetzt. Entsprechend ging preislich noch einiges - am Ende der Verhandlungen haben wir 3.700 € bezahlt, wobei folgendes inklusive war:
- 1 Jahr Gebrauchtwagengarantie
- eine komplette große Inspektion
- einen passenden Satz guter Winterreifen
- TÜV/AU vorzeitig neu bei Zulassung
- Ausbesserung aller Lackmängel
- neue Radkappen
- neue Fußmatten
... sowie noch ein wenig anderen Kleinkram, plus Abfertigung wie bei einem Neuwagen: Autohaus kümmert sich um die Zulassung und stellt das Auto vollgetankt, frisch gewaschen und auf Hochglanz poliert im Showroom zur Abholung bereit. Letzteres wäre echt nicht nötig gewesen, aber hey, why not, macht zumindest Spaß.
Am Ende fühlte sich das irgendwie fast ein wenig wie Diebstahl an - ich habe für Reparaturrechnungen an meinen bisherigen Autos schon mehr auf einmal ausgegeben, als dieser recht junge Fiat mit Rundum-Sorglos-Paket letztlich kostete - aber mit dem Ergebnis sind wir sehr zufrieden. Fazit nach mehreren Wochen:
a) Es gab keinen übersehenen Haken, weshalb den Linea keiner wollte, läuft tadellos wie ein Neuwagen!
b) Das ist verdammt viel Auto für das kleine Geld, wenn man über etwas billig wirkendes Plastik hinwegsehen kann!
Generell war die Idee, über den eigenen Tellerrand hinaus zu suchen und keine falsche Scheu vor Exoten und Flops zu haben, goldrichtig.
Meines Erachtens ist der Fiat Linea ein absolut unterschätztes Auto, speziell aufgrund des Gegenwerts im Vergleich zum geringen Marktwert. Klare Kaufempfehlung, falls ihr mal in derselben Situation seid und in der Preisklasse ein Auto sucht!
39 Antworten
Hmm, das zum C5 passt eigentlich soweit, nun ja, wenn du partout nichts findest, dann sag einfach dein Limit lag eigentlich bei 3.000€ oder so, evtl. geht dann noch ein klein wenig. Auch weil der Wagen ja eigentlich im Unterhalt etwas teuerer ist und mehr Sprit schluckt als du wolltest. Dazu ist es eben einfach ein Standfahrzeug, bei so einem alten C5 kommen nicht ständig Leute vorbei und wollen den kaufen. Ansonsten noch 8-fache Bereifung raushandeln oder ein paar Services/nächster TÜV?
Ja, der Astra ist innen wirklich ein Graus, das kann ich auch echt nicht anders sagen, der ist einfach total buchhaltermäßig und plastikwüste auf pures Nutzen ausgelegt. Emotional darf man sich damit nicht auseinandersetzen. Dafür sieht dann meist diese Plastikwüste auch nach 10 Jahren noch genauso aus wie ab Werk. 😛
Ja, wenn das Bauchgefühl nicht stimmt oder so, dann lass gut sein, der Honda klingt für mich auch so etwas teuer bzw. leicht verdächtig. Gut nach 182t km kann der Sitz schon mal eingerissen sein, aber das sagt ja auch was über den allgemeinen Pflegezustand aus.
Zitat:
@Gany22 schrieb am 18. Januar 2019 um 10:30:55 Uhr:
Hmm, das zum C5 passt eigentlich soweit, nun ja, wenn du partout nichts findest, dann sag einfach dein Limit lag eigentlich bei 3.000€ oder so, evtl. geht dann noch ein klein wenig. Auch weil der Wagen ja eigentlich im Unterhalt etwas teuerer ist und mehr Sprit schluckt als du wolltest. Dazu ist es eben einfach ein Standfahrzeug, bei so einem alten C5 kommen nicht ständig Leute vorbei und wollen den kaufen. Ansonsten noch 8-fache Bereifung raushandeln oder ein paar Services/nächster TÜV?
Service raushandeln wird schwierig, da Verkauf im Kundenauftrag - wie leider zu erwarten war, welcher Händler gibt schon Gewährleistung auf so ein altes Fahrzeug. Ich würde noch mit dem in knapp 2 Jahren wieder anstehenden Zahnriemenwechsel und dem marktüblichen Preis von eher 1.500-2.500 € argumentieren, glaube ich. Andere Ansatzpunkte fallen mir momentan zumindest keine ein.
Zitat:
@Gany22 schrieb am 18. Januar 2019 um 10:30:55 Uhr:
Ja, der Astra ist innen wirklich ein Graus, das kann ich auch echt nicht anders sagen, der ist einfach total buchhaltermäßig und plastikwüste auf pures Nutzen ausgelegt. Emotional darf man sich damit nicht auseinandersetzen. Dafür sieht dann meist diese Plastikwüste auch nach 10 Jahren noch genauso aus wie ab Werk. 😛
Wenn andere Exemplare ähnlich grausam verarbeitet sind, sehe ich da auch schwarz. So ein klein bisschen Anspruch hat man dann ja doch... andere Hersteller haben es ja auch geschafft.
Zitat:
@Gany22 schrieb am 18. Januar 2019 um 10:30:55 Uhr:
Ja, wenn das Bauchgefühl nicht stimmt oder so, dann lass gut sein, der Honda klingt für mich auch so etwas teuer bzw. leicht verdächtig. Gut nach 182t km kann der Sitz schon mal eingerissen sein, aber das sagt ja auch was über den allgemeinen Pflegezustand aus.
So fertig wie der Sitz war kam bei uns eher die Frage auf, ob die 182.000 km real sind, oder ob da nicht vielleicht gedreht wurde. Weiß nicht, ob das bei Hondas aus der Generation möglich bzw. wahrscheinlich ist, aber irgendwas passte da nicht vom Bauchgefühl her.
Bzgl. der Sitze gibt es aber tatsächlich Exemplare unterschiedlichster Hersteller, welche nicht wirklich durchdacht sind.
Bei meinem Laguna 3 (8 Jahre alt, 90.000 km gelaufen) sind die Teilledersitze auch seitlich aufgerissen, weil der Sitz jedes Mal beim Ein- und Aussteigen am Hebel der Höhenverstellung scheuert.
Ebenso finde ich, dass ein Sitz an sich keinen Aufschluss über die Richtigkeit der gefahrenen Kilometer geben kann. Waren die Vorbesitzer allesamt Spargeltarzans und es wurde nur Langstrecke gefahren, kann ein Sitz nach 300.000 km noch top aussehen. Waren es hingegen eher Menschen kräftigerer Statur und die mussten viel rein und raus, kann ein Sitz nach 150.000 km schon durch sein.
Auch wahr. Trotzdem, irgendwie wollte der Funke nicht überspringen, und aufgrund des sehr deutlich zu sehenden Hagelschadens war der Preis auch einfach viel zu hoch. Ohne Hagelschaden hätte ich ihn aufgrund der Kilometerlaufleistung nur für etwas zu hoch gehalten (gut, dafür hätten das der große Motor und die gute Ausstattung meinetwegen noch aufgewogen) aber so... no way. Allein schon so einen heftigen Hagelschaden nicht richten zu lassen wirft Fragen über die Gemütshaltung des Vorbesitzers auf, finde ich.
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Einerseits kann ich es verstehen, es ist halt ein Gebrauchsobjekt, ist bei den koreanischen/japanischen Autos öfters so. Aber man kauft halt einfach soetwas nicht so gerne, der Verkäufer argumentiert evtl. das es ja keine Rolle für den Gebrauch spielt, vor allem in dem Budget sind große Kombis einfach bei genügend Familien oder Hobby Handwerkern die ein Haus bauen gesucht für wenig Geld, da muss dann die Technik stimmen und der Wagen wird eh bis der TÜV Sie scheidet gefahren, aber bei dir steckt da halt mehr Herzblut drin, da sucht man lieber weiter, wenn nicht schnell was her muss.
Zeitnot haben wir keine, nein. Muss übrigens auch beileibe kein Kombi sein - waren bisher sogar fast alles Limousinen, die wir uns angeschaut haben. Solange der Kofferraum bzw. die Klappe nicht furchtbar eng geschnitten sind tut's das als Zweitwagen absolut.
Ah, okay, mein Fehler, ich habe bei geräumig gleich an einen Kombi gedacht. Ich weiß nicht wie gut der Civic 7th Gen. vom Raumkonzept her schon war, der aktuelle Jazz und Civic sind aber bombastisch, evtl. reicht ja so ein Civic und zumindestens von der Technik her sind das sehr solide Kisten wo es noch ein paar gibt.
So, wollte mal vom Endergebnis der Suche berichten:
Der ursprünglich interessant erschienene C5 fiel dann aufgrund doch noch gefundener Mängel, fehlenden Unterlagen zur Vorgeschichte und keinerlei Flexibilität des Verkäufers abrupt raus.
Daraufhin haben wir beschlossen das Suchraster komplett auf den Kopf zu stellen und spaßeshalber die Frage "Ein wie junges, wenig gelaufenes Auto können wir für das Geld auftreiben?" in den Mittelpunkt gestellt. Mit Filter auf <125.000 km, <5.000 €, >110 PS, 4/5 Türen und Sortierung nach EZ haben wir die Autokaufportale abgegrast und sind damit sehr bald über einen totalen Exoten gestolpert: Ein Fiat Linea.
"Nie gehört"? Ging mir auch so. Das war (bzw. ist, in manchen Ländern verkauft sich der richtig gut) Fiats Versuch eine ordentliche Limousine in Größe einer Mercedes C-Klasse auf die Beine zu stellen, die dank viel aus dem Punto entliehener, bewährter Technik kostengünstig zu produzieren aber solide ist. War in Deutschland zum Neupreis viel zu teuer, und wer kauft hierzulande schon eine Limousine, noch dazu von Fiat? Ist entsprechend komplett gefloppt in D, nur wenige hundert Stück pro Jahr wurden verkauft.
Das gefundene Exemplar stand sich seit einem dreiviertel Jahr bei einem Fiat-/Alfa-Händler die Reifen eckig, ursprünglich inseriert für knapp 4.600 €, kürzlich war der Händler auf 4.000 € heruntergegangen, Interessenten gab es trotzdem keine. Verkauf vom Händler selbst, nicht im Kundenauftrag, das ist schon mal vertrauensbildend. Der Linea ist gerade mal 9 Jahre alt, etwas über 100.000 km gelaufen, 120 PS Turbobenziner, Klima, Tempomat, ASR, ESP, Berganfahrhilfe, ein Haufen Airbags, Sprachsteuerung, Bluetooth, USB, erweiterter Bordcomputer, extra schalldämmende Verglasung, schöne weinrote Metalliclackierung, üppiger Kofferraum. Exotische Kiste, nie zuvor gesehen, aber sah gar nicht verkehrt aus und erfüllt prinzipiell alle Kriterien... also Rückenlehnen senkrecht stellen, Markenbrillen und Vorurteile ablegen und mal anschauen!
Ergebnis der Besichtigung und Probefahrt: Sieht in der Realität besser und größer aus als auf Fotos, ganz nett eigentlich. Simple Materialien, aber anstandslos verarbeitet, nichts klappert oder knarzt. Überraschend fix rennt der (damals nagelneue, heute immer noch u. a. im neuen Tipo verbaute) 1.4 T-Jet Motor, alle Achtung, Verbrauch dabei um die 6,7 L/100 km auf unserer ausgedehnten Testfahrt. Fahrwerk sportlich straff, aber nicht zu hart, Sitze bequem, Innengeräusche angenehm leise. Platzverhältnisse sind großzügig, selbst ich mit meinen knapp 2 m kann einwandfrei sitzen und dahinter passt noch ein Erwachsener. Gibt unerwarteterweise ein echt gutes Reiseauto ab.
Der Zustand des Autos war technisch gesehen makellos - Top in Schuss, alles gemacht, keine baldigen Baustellen. Vorbesitz aus erster Hand, wurde gekauft und scheckheftgepflegt beim selben Autohaus das ihn nun verkauft. Besitzer war jemand der selten, aber wenn dann primär Langstrecke fuhr. Optisch wurde der Wagen nicht groß gepflegt: Viele kleine Kratzer, hier und da eine winzige Delle, Radkappen komplett zerschunden, etwas schmutziger Innenraum, aber nichts schlimmes, außerdem kein Krümel Rost irgendwo.
Gefällt, bis auf die Optik im Detail, aber das kann man als Argument verwenden um den Preis zu drücken! Also Butter bei die Fische: Lieber Händler, das Auto muss doch mal runter von deinem Hof... die Scheibendichtungen hatten ohne Übertreibung bereits Moos angesetzt. Entsprechend ging preislich noch einiges - am Ende der Verhandlungen haben wir 3.700 € bezahlt, wobei folgendes inklusive war:
- 1 Jahr Gebrauchtwagengarantie
- eine komplette große Inspektion
- einen passenden Satz guter Winterreifen
- TÜV/AU vorzeitig neu bei Zulassung
- Ausbesserung aller Lackmängel
- neue Radkappen
- neue Fußmatten
... sowie noch ein wenig anderen Kleinkram, plus Abfertigung wie bei einem Neuwagen: Autohaus kümmert sich um die Zulassung und stellt das Auto vollgetankt, frisch gewaschen und auf Hochglanz poliert im Showroom zur Abholung bereit. Letzteres wäre echt nicht nötig gewesen, aber hey, why not, macht zumindest Spaß.
Am Ende fühlte sich das irgendwie fast ein wenig wie Diebstahl an - ich habe für Reparaturrechnungen an meinen bisherigen Autos schon mehr auf einmal ausgegeben, als dieser recht junge Fiat mit Rundum-Sorglos-Paket letztlich kostete - aber mit dem Ergebnis sind wir sehr zufrieden. Fazit nach mehreren Wochen:
a) Es gab keinen übersehenen Haken, weshalb den Linea keiner wollte, läuft tadellos wie ein Neuwagen!
b) Das ist verdammt viel Auto für das kleine Geld, wenn man über etwas billig wirkendes Plastik hinwegsehen kann!
Generell war die Idee, über den eigenen Tellerrand hinaus zu suchen und keine falsche Scheu vor Exoten und Flops zu haben, goldrichtig.
Meines Erachtens ist der Fiat Linea ein absolut unterschätztes Auto, speziell aufgrund des Gegenwerts im Vergleich zum geringen Marktwert. Klare Kaufempfehlung, falls ihr mal in derselben Situation seid und in der Preisklasse ein Auto sucht!
Das klingt echt geil.
Für 3.700€ nen Jahreswagen gekauft, bzw. zumindestens so behandelt worden. Freut mich sehr für dich. Tja, sowas machste halt nicht bei einem VW/AUDI/SKODA/SEAT/BMW/MERCEDES/MINI/SMART etc. Händler. 😉
Kann dich voll verstehen, für 3.700€ mit dem ganzen Zubehör ist der Wagen ja fast geschenkt, wird bei denen bestimmt etwas miese gemacht haben, kann man nur hoffen die haben damals beim Verkauf etwas plus gemacht und es rechnet sich noch oder Sie haben wenigstens nicht so viel bei der Inzahlungnahme federn lassen, sonst sind die ja bald pleite. 😛
So ging es mir Mal mit einem Mitsubishi Carisma bei einem Mercedes Händler. Erster hand Scheckheft und wie geleckt.
Hatte Mal mit über 6000€ angefangen und ich habe ihn für 2900€
Verkauf war dann nach rund eine Jahr auch Recht kompliziert solche Autos behält man am besten lange.
Soweit ich weiß ist der Fiat Linea eher ein Kleinwagen auf dem Niveau mit dem Dacia Logan vergleichbar.
Der wurde wohl eher für die asiatischen Schwellenländer von Türkei bis Indien produziert und weniger für den europäischen Markt. Deswegen wollte den auch hier niemand haben. Was soll denn so eine Kiste mit neun Jahren und 100.000 km bitte noch kosten?
Für den genannten Preis finde ich den Linea nicht günstig. Technik ist vom Grande Punto (also Kleinwagenplattform).
Wenn der Wartungszustand ok war, geht das schon in Ordnung. Man muss halt auch bedenken, dass man so ein Teil selbst (privat) kaum noch verkauft bekommt. Wenn man das ohnedies nicht mehr vor hat auch ok. Und Wartung sollte man genau beachten. Zahnriemen ist glaub ich bei dem Motor alle 120.000km oder 5 Jahre vorgegeben.
Zitat:
@Schrottkarrn schrieb am 19. März 2019 um 09:46:23 Uhr:
Soweit ich weiß ist der Fiat Linea eher ein Kleinwagen auf dem Niveau mit dem Dacia Logan vergleichbar.
Bei Außen- und Innenmaßen einer C-Klasse von einem Kleinwagen zu sprechen ist Unsinn... und mit dem Dacia Logan ist der Linea nicht zu vergleichen. Die Zielgruppe war eine ähnliche, aber die Verarbeitung, Haltbarkeit und Ausstattung sind auf ganz anderem Niveau.
Zitat:
@Schrottkarrn schrieb am 19. März 2019 um 09:46:23 Uhr:
Der wurde wohl eher für die asiatischen Schwellenländer von Türkei bis Indien produziert und weniger für den europäischen Markt. Deswegen wollte den auch hier niemand haben.
Der Linea wurde als Weltauto konzipiert, in Hinblick auf die Länder, die traditionell gerne solche günstigen Limousinen kaufen, wie z. B. ganz Südamerika, die Mittelmeerländer und auch Indien, ja. Er ist so gar nicht auf den deutschen Geschmack zugeschnitten worden, keine Frage, aber deshalb ist er noch lange kein schlechtes Fahrzeug. Selbst der arg kritische, bekanntlich deutsche Maßstäbe anlegende ADAC war voll des Lobes und hat nur die Ladekante und den Wiederverkaufswert bei seinem Test am Linea zu kritiseren gefunden.
Zitat:
@Schrottkarrn schrieb am 19. März 2019 um 09:46:23 Uhr:
Was soll denn so eine Kiste mit neun Jahren und 100.000 km bitte noch kosten?
Nicht viel? Das war ja genau die Idee dahinter, ihn gebraucht zu kaufen.
Zitat:
@DerDukeX schrieb am 19. März 2019 um 10:21:25 Uhr:
Für den genannten Preis finde ich den Linea nicht günstig.
Warum das? Ja, es gibt günstiger inserierte Lineas, aber die sind entweder von Privat und/oder in weit schlechterem Zustand und nicht mit der Topmotorisierung. Welche anderen Autos in der Größe, dem Alter, mit der Laufleistung, dem Wartungszustand, Motorleistung und der Ausstattung findet man denn schon zu vergleichbaren Preisen?
Zitat:
@DerDukeX schrieb am 19. März 2019 um 10:21:25 Uhr:
Technik ist vom Grande Punto (also Kleinwagenplattform).
Wenn der Wartungszustand ok war, geht das schon in Ordnung. Man muss halt auch bedenken, dass man so ein Teil selbst (privat) kaum noch verkauft bekommt. Wenn man das ohnedies nicht mehr vor hat auch ok. Und Wartung sollte man genau beachten. Zahnriemen ist glaub ich bei dem Motor alle 120.000km oder 5 Jahre vorgegeben.
Dass die Technik vom Grande Punto ist war ehrlich gesagt mit ein Argument für den Kauf, schließlich genießt der (bei guter Wartung) ja keinen schlechten Ruf.
Der Wartungszustand war wie gesagt hervorragend. Ja, der Zahnriemen ist in 2 Jahren fällig, aber bei Fiat erfreulicherweise spottbillig, von daher kein Drama.
Der Restwert spielt für uns eine untergeordnete Rolle. Dass der gering ausfallen wird ist völlig klar. Unser Plan ist das Auto mindestens 2 bis 3 Jahre zu fahren, eher länger - beim dann verbleibenden Restwert landet er wahrscheinlich in der Winter-/Studentenauto-Kategorie, wo ja nahezu alles irgendwann weggeht, wenn nur der Preis stimmt, oder er geht eben in den Export... aber dann hat er trotzdem derweil etwas geleistet für unser Geld. Bei dem Anschaffungspreis fällt über die Jahre gerechnet der Wertverlust trotzdem geringer aus als der eines neueren/teureren Autos, so what.
Also ich habe das Auto auch kleiner in Erinnerung (in Göttingen steht einer) - jedenfalls nicht so groß wie eine C-Klasse. Halt eher wie ein Punto Stufenheck.
Aber Hauptsache, Du bist mit ihm glücklich und zufrieden!!! 🙂 Rost- und Knitterfreie Fahrt!!! 😉
Hatte den Linea auch kleiner erwartet, wie bereits erwähnt - war verblüfft als ich davor stand und drin saß. Liegt wohl an der Punto-Front, aber die trügt: Der Linea steht auf einer anderen, längeren Plattform als der Punto.
Radstand, Länge, Breite und Höhe sind bis auf wenige cm identisch mit der letzten C-Klasse. Innenmaße sind ebenfalls sehr vergleichbar, der Kofferraum des Linea ist sogar etwa 25% größer.