geplanter Verkauf eines Gebrauchtwagen - Unfallschaden ja/nein
Hallo an alle,
aktuell planen wir den Verkauf unseres Seat Leon 5F. Der Wagen ist ~ 4.5 Jahre jung, hat noch gut 7 Monate Neuwagenanschlußgarantie, ist dementsprechend scheckheftgepflegt und absolut problemfrei.
Das Fahrzeug wurde auf dem Parkplatz stehend letztes Jahr durch ein anders Fahrzeug beschädigt. Dabei kam es zur Beschädigung des Lack im Bereich des linken Kotflügel und Stoßstange. Andere Teile wurden nicht beschädigt, die betroffenen Bauteile waren nicht verzogen. Im Ergebnis wurde aufgrund der Tiefe und Beschädigung von Kotflügel und Stoßstange selbige komplett neu lackiert. Smartrepair war nicht möglich. Repariert wurde das ganze direkt über ein Seat-Autohaus. Auf der vorliegenden Rechung sind noch für knapp 50€ Spachtelarbeiten aufgeführt. Inklusive Spurvermessung und Leihwagen für 5 Tage beläuft sich die Gesamtsumme auf 1700€ zzgl. Zahlung von 200€ Wertverlust durch die Versicherung.
In jedem Fall wird der potentielle Käufer über den Schaden vor Kauf informiert und kann gerne die Rechnung einsehen. Im Standardkaufvertrag (ADAC) wird der Schaden auch schriftlich fixiert.
Wir sind nur unsicher, wie man das im Verkaufsportal selber löst. Ist es ratsam, eher "unfallfrei" zu markieren und dadurch mehr potentielle Intressenten anzusprechen und den Schaden dann im Text erwähnen? Oder den Wagen im Inserat gleich als Unfallwagen zu deklarieren aber dadurch bei einigen Intressenten aus dem Raster zu fallen?
Ist es überhaupt ein Unfallwagen? Natürlich habe ich schon viel gelesen, die Unsicherheit bleibt trotzdem.
Aufgrund der Wertminderung gehe ich (leider) von einem Unfallwagen aus. Oder sind wir nur zu übervorsichtig? Es ist übrigens für uns der erste Gebrauchtwagenverkauf.
Nun steht die Frage im Raum, wie man diese Situation am besten meistert.
Vielen Dank!
Beste Antwort im Thema
Ich wollte mal eine kurze Rückmeldung geben:
Ich habe in der Anzeige "unfallfrei" vermerkt aber im Anzeigentext den ursprünglichen Schaden sowie die Instandsetzung in einer Seat Fachwerkstatt kurz beschrieben. Wenn man von den dreisten Anfragen mit sofortiger Preisdrückerei sowie einer dubiosen Anfrage aus Serbien absieht, haben sich die meisten Interessenten erst im weiteren Verlauf für den Schaden interessiert. Letztendlich haben wir das Fahrzeug knapp vierstellig unterhalb unserer Wunschpreises an einen Händler verkauft. Dadurch konnten wir die noch vorhandenen Neuwagenanschlußgarantie kündigen und haben zusätzlich ~300€ zurückerhalten - was die Differenz zum Wunschpreis weiter verkleinert hat.
Das Ganze hat keine 14 Tage nach Einstellen gedauert und alles lief reibungslos ab.
61 Antworten
Ist dann wie mit dem unfallfrei, die Vorstellung was dahinter steckt ist höchst verschieden ... für mich z.B. bedeutet das grob Wartung nach Herstellerplan (Filter und Flüssigkeiten nach Zeitplan/km gewechselt, Sichtkontrollen halt das übliche was bei einer Inspektion halt so geprüft wird).. ... andersrum kann für mich ein Auto auch durchaus als unfallfrei gelten, wenn ein neuer Stoßfänger, Scheinwerfer, Kotflügel oder Tür .... am Auto ist ... für andere wär es dann bereits ein Unfallauto...
Moin,
Das Problem an der Stelle ist aber - was Unfallfrei ist - ist extrem genau geregelt. Da besteht wesentlich weniger Interpretationsspielraum und ausgenommen von dem Umstand, dass es dir als Verkäufer selbst nicht mitgeteilt wurde und du es als Nichtfachmann nicht auch Blind bemerken müsstest - ist DAS auch so ziemlich jedem ersichtlich. Ob du das nun als schlimm oder nicht schlimm interpretierst - das ist wiederum dann Auslegungssache. Das erste wäre, ich warte nicht, behaupte aber z.B. Wie Scheckheftgepflegt. Das andere eben - ich hab es gemacht, aber ob du es gut oder schlecht einstufst ist offen.
Der Ausgangspunkt ist ein wenig anders. In dem einen Fall hast du gelogen, in dem anderen verstehen wir unter dem Begriff etwas anderes.
LG Kester