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Gehbehinderung ohne Ausweis, Leute unfreundlich

Themenstarteram 22. März 2013 um 21:12

Ich weiß, es hat nicht direkt etwas mit Mobilität oder Parkplätzen etc. zu tun aber ich muss mal eine Frage stellen. Ein Familienmitglied hat sich in einem schweren Motorradunfall beide Beine gebrochen. Leider waren da sehr komplizierte Brüche nahe an den Gelenken sowie Trümmerbruch direkt im Sprunggelenk dabei. Erst mal kann man sich "glücklich" schätzen, dass es "nur" die Beine getroffen hat, worüber ich sehr dankbar bin, es hätte auch sehr viel böser kommen können. Natürlich ist das laut den Ärzten keine dauerhafte Behinderung, die haben in mehreren OPs viel Metall eingesetzt, damit es wieder heilt. Der Unfall ist nun schon 8 Monate her und der Patient konnte nach vielen Wochen Krankenhausbett und Monaten im Rollstuhl zwischenzeitlich wieder geradoso wackelig auf Krücken laufen. Wenn er gefahren wurde, wurde natürlich nie ein Behindertenparkplatz in Anspruch genommen. Ich finde es allerdings sehr schlimm, wie auch mit solchen Personen umgegangen wird. Da ist man vollgepackt mit Einkaufstaschen und der Patient kann eben gerade so mit Krücken laufen und da wird einem von Nachbarn einfach so die Tür vor der Nase zugeknallt. Natürlich ist man darüber nicht sehr erfreut. Wenig später stellt man den Nachbarn zur Rede, warum er denn kein Verständnis für "behinderte" Menschen zeigt und der knallt einem doch glatt an den Kopf, dass er ja Bauingenieur wäre und laut seinen Erfahrungen dauerhaft behinderte Menschen darauf gar keinen Wert legen würden und nicht bevorzugt behandelt werden wollen. Natürlich behandel ich behinderte Menschen ganz normal, aber man kann doch auch etwas unterstützen. Ich kann so ein Verhalten überhaupt gar nicht nachvollziehen und es macht mich sehr wütend, zudem die betroffene Person jetzt wieder im Rollstuhl sitzt, da eine Metallschiene nahe dem Kniegelenk gebrochen ist, was eine erneute Operation nötig machte, welche wieder mindestens 6 Wochen totale Ruhe bedeutet.

Nun bin ich so erzogen, dass ich offensichtlich eingeschränkten Mitmenschen immer die Türen aufhalte, den Vortritt lasse usw. und nicht unterscheide, ob dies leider permanent oder vielleicht nur für einen gewissen Zeitraum ist. Ich sag ja auch nicht, ich halte älteren Menschen nicht die Tür auf, weil sie sich dann alt fühlen. Mich würde mal interessieren wie Leute darüber denken die eine dauerhafte Behinderung haben. Habe ich immer falsch gehandelt? Ich kann das nur sehr schwer verstehen und das Verhalten des Nachbarn macht mich so wütend.

Beste Antwort im Thema
am 9. August 2013 um 17:54

Zitat:

Original geschrieben von BMW-Testfahrer

Im Übrigen solltest Du Dir Deinen beleidigenden Ton besser abgewöhnen, den Du gegenüber Bootsmann22 angeschlagen hast.

Bootsmann22 hat vom Recht der freien Meinungsäußerung Gebrauch gemacht. Ob Dir das nun passt oder nicht.

Na ja, Du scheinst Dich in bester Gesellschaft zu bewegen, denn immerhin haben Dir im Zusammenhang mit Deinen Äußerungen 4 Leute ein „Danke“ gegeben.

Ich oute mich mal als einer von den Vieren :p

Denn wenn ich so einen Unsinn lese

Zitat:

Wenn man die Behinderung NICHT sieht gibt es auch keinen(!) Grund eine B-Platz zu belegen.

kann ich eben auch nicht anders. Da Bootsmann uns seine Quelle leider nicht genannt hat und ich außerdem ebenfalls ein Recht auf freie Meinungsäußerung habe, gebe ich Katzenvater vollumfänglich Recht. Diese Aussage hat weder Hand noch Fuß und beleidigt alle Inhaber eines Parkausweises, die sich gelegentlich über einen guten Tag freuen dürfen, an dem sie einigermaßen beschwerdefrei ein paar Meter zu Fuß zurücklegen können.

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Ab 6Wochen kann man einen GdB beantragen. Warum macht er das nicht????

Schwerbehindertenausweise werden auch zeitlich begrenzt ausgestellt, in seinem Fall mindestens 50G.

Soviel OFFTOPIC, beim Rest stimme ich dir voll zu :)

Gruß Castro

am 23. März 2013 um 12:45

Einen Behindertenparkausweis würde man auch Zeitlich begrenzt bekommen, allerdings sind hierzu GdB 70% notwendig und der Eintrag aG, also außergewöhnlich Gehbehinderung.

Als für mich damals ein Antrag auf Schwerbehinderung gestellt wurde hatten wir das selbe Problem, denn die Bearbeitung dauerte volle 3 Monate und in dieser Zeit war ich nicht weniger auf Hilfe angewiesen. Ein Antrag auf einen Behindertenparkausweis war damals daher auch ohne Schwerbehindertenausweis nicht möglich.

Es gab aber noch mehr Probleme, denn wir wohnten zu dieser Zeit noch im 4 Stock und ich kam nach meinem Unfall ohne Treppensteiger nicht die Treppen runter und für Arztbesuche musste daher eine Transportverordung von der Kasse genehmigt werden. Hier stellte sich aber die Kasse auch quer da man 50% GdB haben muss, bei uns aber der Antrag noch nicht durch war.

Themenstarteram 23. März 2013 um 13:27

Ein Schwerbehindertenausweis wurde und wird nicht beantragt, wir hoffen ja auf schnelle Genesung, auch wenn sich das echt zieht. Hätte ich gar nicht gedacht. Darüber wurde sich also gar kein Kopf gemacht und wenn das so lange dauert, ist das wohl auch nicht sinnvoll, auch wenn die Person momentan an den Rollstuhl gefesselt ist und auch wiederholt später das Laufen lernen an Krücken schon einschränkend ist. Ich bedanke mich trotzdem für die gegebenen Antworten, auch die per PN kamen :). So ein Erlebnis öffnet einem erst mal die Augen, selbst wenn man nicht unmittelbar betroffen ist und ich werde weiterhin jedem die Tür aufhalten und zuvorkommend agieren und werde es auch akzeptieren, wenn jemand keine Unterstützung will, wenn es geäußert wird. Aber einfach so sagen, "die" wollen ja gar nicht "abgestempelt" und zuvorkommend behandelt werden, kommt mir trotzdem nicht in den Sinn. Zudem ich das nicht als abstempeln bezeichnen würde...

Zitat:

Original geschrieben von fruchtzwerg

Ein Schwerbehindertenausweis wurde und wird nicht beantragt, wir hoffen ja auf schnelle Genesung, auch wenn sich das echt zieht. Hätte ich gar nicht gedacht. Darüber wurde sich also gar kein Kopf gemacht und wenn das so lange dauert, ist das wohl auch nicht sinnvoll, auch wenn die Person momentan an den Rollstuhl gefesselt ist und auch wiederholt später das Laufen lernen an Krücken schon einschränkend ist. Ich bedanke mich trotzdem für die gegebenen Antworten, auch die per PN kamen :). So ein Erlebnis öffnet einem erst mal die Augen, selbst wenn man nicht unmittelbar betroffen ist und ich werde weiterhin jedem die Tür aufhalten und zuvorkommend agieren und werde es auch akzeptieren, wenn jemand keine Unterstützung will, wenn es geäußert wird. Aber einfach so sagen, "die" wollen ja gar nicht "abgestempelt" und zuvorkommend behandelt werden, kommt mir trotzdem nicht in den Sinn. Zudem ich das nicht als abstempeln bezeichnen würde...

An den Rollstuhl gefesselt ? www.leidmedien.de.

So gesehen stempelst DU Menschen die auf einen Rollstuhl angewiesen sind auch ab.

Offenbar siehst Du solche Menschen als hilflose Personen an. Aus diesem Grunde wäre die o. g. Seite mal etwas für dich.

Themenstarteram 23. März 2013 um 16:57

Noe Teddy ich stempel niemanden ab, warum legst du jedes Wort auf die Goldwage und unterstellst mir schlechtes? Wenn man zwei gebrochene Beine hat, ist man nunmal auf einen Rollstuhl angewiesen, wenn man sich bewegen will. Klar ist man nicht an diesen gefesselt, man kann auch noch auf dem Sofa oder im Bett liegen.... soviel zum Thema Worte auf die Goldwage legen. Und ich habe bereits geschrieben, dass ich alle Menschen gleich behandel egal ob mit oder ohne Behinderung und ich reduziere Mitmenschen nicht auf ihre Behinderung falls sie eine haben sollten. Aber jetzt erschließt sich mir auch die Meinung des vollidiotischen Nachbarn meines Familienmitglieds. Du willst nicht auf die Behinderung reduziert werden und er hat die Message scheinbar nicht verstanden. Richtig?

Zitat:

Original geschrieben von fruchtzwerg

Noe Teddy ich stempel niemanden ab, warum legst du jedes Wort auf die Goldwage und unterstellst mir schlechtes? Wenn man zwei gebrochene Beine hat, ist man nunmal auf einen Rollstuhl angewiesen, wenn man sich bewegen will. Klar ist man nicht an diesen gefesselt, man kann auch noch auf dem Sofa oder im Bett liegen.... soviel zum Thema Worte auf die Goldwage legen. Und ich habe bereits geschrieben, dass ich alle Menschen gleich behandel egal ob mit oder ohne Behinderung und ich reduziere Mitmenschen nicht auf ihre Behinderung falls sie eine haben sollten. Aber jetzt erschließt sich mir auch die Meinung des vollidiotischen Nachbarn meines Familienmitglieds. Du willst nicht auf die Behinderung reduziert werden und er hat die Message scheinbar nicht verstanden. Richtig?

Ein im Grunde guter Bericht macht allein durch die Aussage ER/SIE ist an den Rollstuhl gefesselt alles kaputt. www.leidmedien.de gibt Tipps wie man einen Bericht besser machen kann, ohne einem Menschen mit Behinderung gewissermaßen ein Leiden zu unterstellen.

Allein durch deine Aussage " An den Rollstuhl gefesselt " erweckst du den Eindruck ( leiden)

Das es bei dir nicht so ist finde ich super. Aber für manch ist im z.B. im Rollstuhl sitzen gleichbedeutend mit Leiden. Das ich nicht leide hier mal 2 Internetseiten. www.teddybehindert.de + www.rollstuhltanzen-wiesbaden.de :)

Themenstarteram 23. März 2013 um 18:09

Meiner Meinung nach macht es die Erfahrung nicht kaputt, aber wenn du dich an Wortklauberei hochziehen willst von mir aus. :( War nett hier, tschüss.

Hallo,

so so Bauingenieur :D

na der muß es doch wissen.

behindert, alt oder beide Hände voll Tüten,

ist doch wurscht, dem mangelt es einfach an Erziehung,

und solche Leute haben dann schnell Ausflüchte parat

und denken noch sie haben recht :confused:

Viele Grüße

Frank

@Teddy

Entspann dich mal. Nicht jeder hat so viel mit Behinderungen zu tun wie du und ich. Da kann man ruhig mal nachsichtig sein wenn sich die Leute nicht optimal ausdrücken....

Du siehst die Welt aus der Sicht eines Behinderten. Ich sehe die Welt als Ehemann einer behinderten Frau. Die TE sieht sie Welt aus der Sicht eines Gesunden... Ich habe auch lange Zeit gedacht meine Frau würde leiden.... Und das obwohl obwohl ich schon einige Erfahrungen in dem Bereich hatte... Ich musste das auch erst lernen zu verstehen, dass Betroffene die Umstände nicht zwangsweise als Leiden empfinden. Aus der Sicht eines Gesunden kann ich die TE schon verstehen. Sie sieht das Ganze aus ihrer Sicht... Wie würde es ihr gehen wenn Sie jetzt nicht mehr laufen könnte... SIE würde leiden.

Hallo Leute,

ich nehme diese Diskussion zum Anlass um etwas klarzustellen.

Ich bin Rolli-Fahrer, nach Motorradunfall querschnittgelähmt und leidenschaftl. Mercedes-Fahrer e500.

Leider hat unsere Gesellschaft zu großen Teilen Worte wie Hilfsbereitschaft, Rücksichtnahme und mal nach Rückfrage helfen nicht mehr im Repertoire.

Zuerst ein paar Worte zu dem leidigen Thema Behindertenparkplatz:

Vorherrschende Meinung, es gibt mehr Behind.-Parkplätze als Behinderte, deshalb kann ich mich schon mal da parken. Seit es für eine solche "Lächerlichkeit" Punkte gibt, hat sich das gebessert.

Das Anrecht da zu parken hat man nicht mit einem Behinderten-Ausweis sondern nur mit einem Parkausweis, der vom Ordnungsamt ausgestellt wird. Für mich am schlimmsten sind die Diskussionen mit Leuten die einen Behindertenausweis aufs Armaturenbrett legen und meinen sie hätten so ein Anrecht auf diesen Sonderparkplatz.

Dazu nur "Gib mir deine Beine und du bekommst meinen Parkplatz."

Achtet auf Rolli-Parker an Tankstellen. Helfe ihnen, sie sind darauf angewiesen. Bitte.

Für heute soviel. Ich melde mich mal wieder. Über ein paar Freundschaftsmails hier würde ich mich freuen.

Gruß Banane11

Zitat:

Original geschrieben von banane11

Zuerst ein paar Worte zu dem leidigen Thema Behindertenparkplatz:

Vorherrschende Meinung, es gibt mehr Behind.-Parkplätze als Behinderte, deshalb kann ich mich schon mal da parken. Seit es für eine solche "Lächerlichkeit" Punkte gibt, hat sich das gebessert.

Seit wann gibt es dafür Punkte? Schön wäre es ja, aber es sind weiterhin nur 35 € fällig und das ist nicht mit Punkten verbunden.. Jedenfalls nicht in Deutschland

Zitat:

Original geschrieben von katzenvater

Zitat:

Original geschrieben von banane11

Zuerst ein paar Worte zu dem leidigen Thema Behindertenparkplatz:

Vorherrschende Meinung, es gibt mehr Behind.-Parkplätze als Behinderte, deshalb kann ich mich schon mal da parken. Seit es für eine solche "Lächerlichkeit" Punkte gibt, hat sich das gebessert.

Seit wann gibt es dafür Punkte? Schön wäre es ja, aber es sind weiterhin nur 35 € fällig und das ist nicht mit Punkten verbunden.. Jedenfalls nicht in Deutschland

Zitat:

Original geschrieben von banane11

Zitat:

Original geschrieben von katzenvater

 

 

Seit wann gibt es dafür Punkte? Schön wäre es ja, aber es sind weiterhin nur 35 € fällig und das ist nicht mit Punkten verbunden.. Jedenfalls nicht in Deutschland

Du hast im Grundsatz recht. Wenn ein Polizist ein Ticket schreibt stimmt dein Tarif, aber wenn du deine Knipse rausholst als Rolli-Fahrer mit Auto und willst da parken ist der Falschparker dran wegen Parkens mit Behinderung und wenn Du es heftig machst, sogar mit Nötigung und dann ist es eine Strafsache und ein Staatsanwalt nimmt diese Sache auf jeden Fall auf. Glaubs mir. Dann ist es keine Ordnungswidrigkeit mehr. Es geht dann in den 3-stelligen Bereich mit dem Ticket. Traurig für den Falschparker!!!!

Gruß Banane11 für Freunde Reinhard

Zitat:

Original geschrieben von banane11

...sogar mit Nötigung....

quelle?

Zitat:

Glaubs mir.

nö!

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