Gedankenanstoss: 5 Sterne im Crashtest aber nur "ausreichende Bremsen"
Kleiner Gedankenanstoss zur aktuellen Situation im Bereich Fahrzeugsicherheit.
Viele neuere Fahrzeuge erreichen inzwischen 5 Sterne im EuroNCAP-Crashtest, was ja an sich sehr begrüßenswert ist. Die passive Sicherheit ist damit eigentlich kaum noch ein Problem (in den Grenzen des Crashtests und der Physik gesehen), aber was ist mit der aktiven?
Erfährt der Kunde von irgendeiner "offiziellen" Stelle, mit wieviel km/h Restgeschwindigkeit er in ein Hindernis rast, wenn der Bremsweg durch eine moderate Bremsanlage zu lang ist? Was nützen mir 4 Airbags wenn aus Kostengründen kein ESP verbaut wird?
Habe die Quelle jetzt gerade nicht parat, aber meine, mal gehört zu haben, dass bei einer Vollbremsung aus 200 km/h ein Auto mit "normalen" Bremsen noch 100 km/h (was meist schweren bis tödlichen Verletzungen entspricht) drauf hat, während eines mit "sehr guten" Bremsen bereits steht.
Es ist glaube ich unangefochten, dass gute Bremsen das Risiko eines Crashs deutlich verringern bzw. dessen Folgen abmildern, genauso ist es mit ESP und ABS.
Wieso werden also 5*-Kleinwagen mit Trommelbremsen und "angepassten" Scheibenbremsen (ich nenne sie unterdimensioniert, da es für mich unerheblich ist, ob ich mit einem Lupo oder einem Porsche aus 160 km/h abbremsen muss - beide Fahrzeuge erreichen diese Geschwindigkeit und selbst bei 80 km/h können die wenigen Meter Unterschied entscheidend sein) ausgestattet?
Wieso muss ich ein "Sport-Paket" bestellen, um eine bessere Bremsanlage zu erhalten (wenn es überhaupt die werksseitige Möglichkeit gibt)?
Klar, gute Bremsen sind teuer. Aber eine Massenproduktion dürfte den Preis deutlich senken. Seit wann spart man bei der Sicherheit?
Ich denke, hier müsste man das Bewusstsein vieler Autokäufer schärfen, die immer nur auf den Worst-Case achten (Crashtest), anstatt auf die Verhinderungsmöglichkeiten (Bremsen, ESP). Vielleicht wäre ein EuroNCAP gut beraten, in Zukunft Bremstest mit wirklich aussagekräftigen (also auch Bremsungen aus Vmax) Ergebnissen zu veröffentlichen.
168 Antworten
ESP regelt das Auto immer in die Richtung in die der Fahrer lenkt, ist das denn soooo schwer?
Das System ist gar nicht in der Lage gegenzuregeln und Fehler zu verstärken. Es vergleicht nichts weiter als den Lenkwinkel mit der realen Fahrzeugbewegung. Passt das nicht zusammen versucht ESP durch Bremseingriffe das Fahrzeug wieder in die Richtung zu bekommen in die der Fahrer lenkt (und vermutlich auch fahren möchte)
Ziel ist das Auto neutral bis leicht untersteuernd zu halten. Wenn der Fahrer auf den Baum zuhält ... naja, was soll da ESP noch tun? Und ein neutrales Fahrzeug wird niemals einen Baum seitlich treffen können, rein von der Bewegungsrichtung gar nicht möglich.
Gruß Meik
Zitat:
Original geschrieben von Meik´s 190er
ESP regelt das Auto immer in die Richtung in die der Fahrer lenkt, ist das denn soooo schwer?
Das System ist gar nicht in der Lage gegenzuregeln und Fehler zu verstärken. Es vergleicht nichts weiter als den Lenkwinkel mit der realen Fahrzeugbewegung. Passt das nicht zusammen versucht ESP durch Bremseingriffe das Fahrzeug wieder in die Richtung zu bekommen in die der Fahrer lenkt (und vermutlich auch fahren möchte)
In 90% der Fälle geht das auch gut. Wenn der Fahrer aber falsch lenkt, was oft genug passiert, wird dieser Lenkfehler eben verstärkt (Panikreaktion). In Autotest sieht das immer so gut aus, da man ja so lange übt bis es klappt. Setz mal einen 18-jährigen da rein und du wirst dich wundern, wo der mit und ohne ESP landet.
Zitat:
Ziel ist das Auto neutral bis leicht untersteuernd zu halten. Wenn der Fahrer auf den Baum zuhält ... naja, was soll da ESP noch tun? Und ein neutrales Fahrzeug wird niemals einen Baum seitlich treffen können, rein von der Bewegungsrichtung gar nicht möglich.
Gruß Meik
Es gibt kein zu 100% neutrales Fahrzeug. Spätestens, wenn ein Rad die Straße verläßt ist das Fahrzeug alles andere als neutral.
Zitat:
Original geschrieben von Kneipa
In 90% der Fälle geht das auch gut. Wenn der Fahrer aber falsch lenkt, was oft genug passiert, wird dieser Lenkfehler eben verstärkt (Panikreaktion).
interessante theorie (so wie bisher alle in diesem thread), nur stimmts leider nicht mit der realität überein
Zitat:
Original geschrieben von Bucklew2
interessante theorie (so wie bisher alle in diesem thread), nur stimmts leider nicht mit der realität überein
Wie sieht denn dann die Realität aus?
Ähnliche Themen
In der Realität wird sicher nicht in 10% der Schleuderunfälle das ESP negativ eingreifen. Hüchstens in 0,1% wenn überhaupt.
Was verstehst du unter falsch gegenlenken? In die falsche richtung?
Zitat:
Original geschrieben von Kneipa
Wie sieht denn dann die Realität aus?
das die unfallzahlen trotz größerer verkehrsdichte konstant bleiben und sich die unfallzahlen von autos mit esp reduzieren
Zitat:
Original geschrieben von ThePilot
In der Realität wird sicher nicht in 10% der Schleuderunfälle das ESP negativ eingreifen. Hüchstens in 0,1% wenn überhaupt.
Was verstehst du unter falsch gegenlenken? In die falsche richtung?
Über die Prozentzahlen will ich hier mit niemandem streiten, da es sich nur um Annahmen handelt.
Zum falsch gegenlenken:
Nasse Straße, zu schnell und Fahrzeug rutscht in einer Kurve gradeaus. Laut Fahrsicherheitsexperten soll man die Lenkung öffnen, was aber niemand macht, sondern generell wird eher noch mehr eingelenkt. Da das ESP in die Lenkrichtung steuert, landet man ggt. im Gegenverkehr.
@Bucklew2
Quelle?
und wie ich weiter oben schrieb die Anzahl der Verkehrstoten bei uns in CH in den letzten 20 Jahren fast halbiert wurde.
Damit ist zwar noch kein Beweis zum Nutzen von ESP erbracht, aber ein sehr starkes Indiz liefern diese Zahlen trotzdem.
http://www.stuttgarter-zeitung.de/.../artikel_bildlinks_druck_teileZitat:
Original geschrieben von Kneipa
@Bucklew2
Quelle?
senkung der unfallbeteilung von mercedes-fahrzeugen von 14-15% auf ca. 10% - d.h. jeder dritte unfall wird verhindert.
is das kein erfolg?
Zitat:
Original geschrieben von aurian
und wie ich weiter oben schrieb die Anzahl der Verkehrstoten bei uns in CH in den letzten 20 Jahren fast halbiert wurde.
Damit ist zwar noch kein Beweis zum Nutzen von ESP erbracht, aber ein sehr starkes Indiz liefern diese Zahlen trotzdem.
Was hat das mit ESP zu tun?
Das wird wohl eher dem Airbag und der verbesserten Fahrzeugsicherheit zu verdanken sein. Wieviel % der CH Fahrzeuge haben denn ESP? und seit wann?
Zitat:
Original geschrieben von Kneipa
Was hat das mit ESP zu tun?
Das wird wohl eher dem Airbag und der verbesserten Fahrzeugsicherheit zu verdanken sein. Wieviel % der CH Fahrzeuge haben denn ESP? und seit wann?
Meine Antwort schrieb ich schon:
Zitat:
Damit ist zwar noch kein Beweis zum Nutzen von ESP erbracht, aber ein sehr starkes Indiz liefern diese Zahlen trotzdem.
Zitat:
Original geschrieben von Kneipa
Was hat das mit ESP zu tun?
Das wird wohl eher dem Airbag und der verbesserten Fahrzeugsicherheit zu verdanken sein. Wieviel % der CH Fahrzeuge haben denn ESP? und seit wann?
Man kann sich natürlich auch alles so hinbiegen wie man es möchte. Die Wahrheit liegt wohl in der Mitte, ESP, Airbags und bessere Sicherheit werden alle ihren Teil zu beitragen.
Zitat:
Original geschrieben von Kneipa
Über die Prozentzahlen will ich hier mit niemandem streiten, da es sich nur um Annahmen handelt.
Zum falsch gegenlenken:
Nasse Straße, zu schnell und Fahrzeug rutscht in einer Kurve gradeaus. Laut Fahrsicherheitsexperten soll man die Lenkung öffnen, was aber niemand macht, sondern generell wird eher noch mehr eingelenkt. Da das ESP in die Lenkrichtung steuert, landet man ggt. im Gegenverkehr.
In dem Fall wird ESP die Motorleistung wegnehmen und somit das Fahrzeug verlangsamen. ESP kann nicht wie du hier unterstellst aktiv lenken, es kann nur das Auto beim lenken satbilisieren. In den Gegenverkehr wird es das Auto dadurch nicht bringen.
Du verfährst nach dem Motto: Ich hab meine Meinung, verwirr mich nicht mit Tatsachen.
Zitat:
Original geschrieben von Bucklew2
http://www.stuttgarter-zeitung.de/.../artikel_bildlinks_druck_teile
senkung der unfallbeteilung von mercedes-fahrzeugen von 14-15% auf ca. 10% - d.h. jeder dritte unfall wird verhindert.
is das kein erfolg?
Statistiken sollte man auch lesen können!
"Die Unfallzahl ging um 15 Prozent zurück, die Zahl der bei diesen Unfällen schwer Verletzten um zehn Prozent. Dass sich dieser Trend dem serienmäßigen Einsatz des ESP verdankt, belegt der Vergleich der Zulassungsjahre 1997 bis 1999 mit dem Zeitraum 2000/ 2001. Waren Mercedes-Fahrzeuge der Baujahre 1997 bis 1999 zu 14,4 bis 15 Prozent an Fahrunfällen beteiligt, sind es seither - mit vollständiger ESP-Serienausstattung - noch etwa zehn Prozent."
Die Frage ist: ist der Anteil insgesamt an Mercedesfahrzeugen auch zurückgegangen?
Hat Mercedes an den Fahrzeugen noch weitere Verbesserungen vorgenommen...?
Zitat:
Original geschrieben von ThePilot
ESP kann nicht wie du hier unterstellst aktiv lenken, es kann nur das Auto beim lenken satbilisieren. In den Gegenverkehr wird es das Auto dadurch nicht bringen.
Du verfährst nach dem Motto: Ich hab meine Meinung, verwirr mich nicht mit Tatsachen.
Wann habe ich das wem unterstellt? Falls du keine Antwort findest, bitte nicht mehr antworten.
In der Region Stuttgart schwankt der Zulassungsbestand an Mercdes Fahrezuegn nicht so stark, er ist eher noch gestiegen (ohne Beleg) da die ganzen Geschäftsfahrzeueg, Leasingwaen und Jahreswagen der DCAG in S angemeldet sind.
Es sidn doch wohl alles Indizien dafür das ESP nützlich ist. arum willst du ein System das 900 Menschen rettet aber dafür einen anderen evtl. unter Umständen tötet verteufeln?
Zitat:
Original geschrieben von Kneipa
Wann habe ich das wem unterstellt? Falls du keine Antwort findest, bitte nicht mehr antworten.
Dann wenn einer deine These widerlegt soll ihm das Maul verboten werden... ganz toll! Hast du überhaupt ein Auto?