Gedanken zum Motorradkauf
Hallo,
ich beschäftige mich gerade mit dem Gedanken, mir mein erstes eigenes Motorrad zu kaufen. Damit habe ich mich nun schon zwei Abende lang beschäftigt und habe viele Antworten gefunden, aber natürlich gibt es auch noch immer viele Fragezeichen.
Ich wollte hier einmal meine beisherigen Schlussfolgerungen vortragen und euch fragen, ob ihr diese soweit für stimmig und logisch haltet oder ob da noch nachgesteuert werden muss.
Zunächst mal zu meiner Historie: Ich bin männlich, Mitte 40, 1,87 m. Den Motorradführerschein habe ich mit 18 zusammen mit dem Auto gemacht, kostete damals läppische 300 DM mehr (für fünf Fahrstunden + Prüfgebühren). Nach der Führerscheinprüfung habe ich dann aber so ca. 15 Jahre lang kein Motorrad mehr bestiegen. Dann hatte ich einen Nachbarn mit einer Suzuki Bandit 600, der mir seine Maschine hin und wieder mal für Spritztouren geliehen hatte, und etwas später einen Verwandten, der sein Motorrad, eine Yamaha XV 750 Virago (Cruiser) mit 40 kW, zwei Jahre in meiner Garage untergestellt hatte, und dafür durfte ich damit fahren, so viel ich wollte. Insgesamt waren das wohl so 1000 bis 2000 km. Das ist aber nun auch wieder so ca. 8 Jahre her.
Mir hat das Motorradfahren immer viel Spaß gemacht, aber da ich durch Beruf, Haus und Familie immer viel zu tun hatte, habe ich den Drang, mir eine Maschine zuzulegen, jahrelang erfolgreich mit dem rationalen Argument bekämpft, dass ich für die paar Ausfahrten im Jahr dafür viel zu viel Geld hinblättern müsste. Nun sind die Kinder älter und selbständiger und das erste schon aus dem Haus, der Beruf etwas weniger zeitraubend, im Haus gibt es auch nicht mehr so viel zu tun - sprich: Es wird Zeit!
Ich suche ein Gefährt, mit dem ich am Wochenende Schönwettertouren durch umliegende Bergland machen kann, das aber, da wir nur ein Auto haben, mitunter auch als Zweitwagenersatz für Besorgungen usw. gute Dienste leistet. Vielleicht möchte ich irgendwann auch mal eine weitere Tour in die Alpen oder so machen, aber das steht noch in den Sternen, ist also nicht so wichtig.
Obwohl ich eigentlich ein risikofreudiger Mensch bin, reiße ich mich beim Motorradfahren arg zusammen: Mein Fahrstil ist eher sicherheitsbetont - ich fahre zwar gerne schnell, aber nur wo Verkehr und Straße es zulassen, extreme Schräglagen und waghalsige Überholmanöver sind nicht mein Ding.
Nun kam natürlich als erstes die Frage: Was für ein Motorrad will ich eigentlich? Viel Erfahrung mit den Typen habe ich ja nicht. Die Bandit hat mir damals schon Spaß gemacht, agil und trotzdem gutmütig, die Virago war eher schwerfällig in den Kurven, aber was mir viel Spaß gemacht hat war, wie viel Kraft sie im unteren Drehzahlbereich entwickelt hat. Mit der Bandit musste man deutlich hochtouriger fahren, und ihr fiepiges Säuseln spricht mich irgendwie weniger an als das ruhige Geblubber der Virago. Auch mag ich's eher leise. Dennoch - ein(e) Chopper oder Cruiser ist wohl nicht mein Ding, etwas sportlicher soll's schon sein. Aber auch kein Supersportler.
Nach vielem Lesen stehe ich nun irgendwo zwischen Reiseenduro und "normalem" Motorrad wie der Bandit (wie nennt man die Klasse eigentlich? Sporttourer sind doch irgendwie dicker, oder?). Ich bin noch keine Enduro gefahren, aber ich stelle mir die Sitzhaltung etwas entspannter vor, andererseits dürfte die Straßenlage eher gegen diese Kategorie sprechen. Wie groß sind hier die Unterschiede?
Angetan hat es mir die Triumph Tiger 800, nach dem Lesen diverser Fahrberichte scheint das eine Top-Maschine zum attraktiven Preis zu sein, viel Kraft bei wenig Drehzahl, Komfort und Sicherheit, und für meine 1,87 genau richtig. Allerdings wird sie in den einschlägigen Börsen auch gebraucht nicht unter knapp 8000 € gelistet, und da ich noch gar nicht genau wieß, wie viel ich denn nun wirklich damit fahren werde, wollte ich eigentlich eher so im Rahmen bis 5000 € bleiben. Auch könnten die 70 kW für meine geringe Fahrerfahrung etwas viel sein.
Apropos Preise: Ich wollte jetzt im Herbst kaufen, weil ich das Geld herumliegen und Platz in der Garage habe und mir günstige Preise verspreche. Wie viel kann man von den geforderten Preisen auf autoscout und mobile denn wohl so runterhandeln um diese Jahreszeit?
Dann das Thema Zuverlässigkeit: Die wenige Zeit, die ich habe, will ich fahren, nicht schrauben oder das Teil zur Werkstatt fahren. Zuverlässigkeit steht daher ganz oben auf der Wunschliste.
Gedacht hatte ich an Gebrauchtrad so um die drei Jahre alt und bis max. 30 tkm. Ob vom Händler oder privat weiß ich noch nicht.
Summa summarum habe ich mich jetzt auf folgende Modelle eingeschossen:
* Suzuki GSF 650 S Bandit
* Suzuki V-Strom 650
* Kawasaki Versys 650
Die BMW F 650 und die Honda Transalp finde ich auch nicht schlecht, doch scheinen die mir (vor allem die BMW!) gebraucht doch spürbar teurer zu sein, ohne dass ich erkennen könnte, wofür der Mehrpreis verlangt wird - oder bieten die deutlich mehr Qualität? Und die Transalp ist mit 44 kW auch wirklich am unteren Rand meiner Leistungsvorstellung.
Summa summarum: Sind meine Schlussfolgerungen aus eurer Sicht vernünftig? Habt ihr noch zusätzliche Tipps? Gibt es wichtige weitere Modelle, die ich in Erwägung ziehen sollte?
(Oder vielleicht doch die Tiger? Seufz ...)
Beste Antwort im Thema
ältere technik=einfachere technik=problemlosere technik
weil einfach einfach einfach ist😁
bei motorrädern verhält es sich nicht wie bei autos.
die sind auch in dem alter in einem besseren zustand. meistens werden die nur bei schönem wetter gefahren und die km-leistung hält sich auch in grenzen.
die großen motoren gelten als äußerst standfest:
entsprechende pflege und wartung ist immer vorraussetzung, egal bei welchem bike und in welchem alter.
ersatzteile gibt es auch recht günstig.
meine erfahrung ist:
je mehr hubraum und ps, desto gelassener bin ich unterwegs.
am besten mal so eine maschine probefahren.
im unteren drehzahlbereich sind die angenehm wie ein schmusekätzchen.
erst wenn du runterschaltest und den gashahn voll aufdrehst fahren die die krallen aus.
denke mal, daß du in dem alter genug selbstbeherrschung hast mit respekt ein motorad mit 125ps+ zu fahren.
189 Antworten
Und für die, die im Gegensatz zum merkwürdigen deutschen Geschmack das Auto als Hobby haben und täglich lieber Zweiräder benutzen, gibts die entsprechende Wahl.. wenn auch eine sehr eingeschränkte zwischen den ganzen teuren Männerspielzeugen.
Ihr denkt alle so sehr über den Spritverbrauch eurer Möps nach
Mit Spritverbrauch im Hinterkopf macht fahren doch keinen Spaß 😁
Zitat:
Original geschrieben von zaME
Ihr denkt alle so sehr über den Spritverbrauch eurer Möps nachMit Spritverbrauch im Hinterkopf macht fahren doch keinen Spaß 😁
kommt auf den verbrauch an.
wenn die möhre 10l schluckt, hört bei mir der spaß auf....
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Zitat:
Original geschrieben von fate_md
Solange das Ding nur Hobby und nicht zwangsweise Transportmittel ist, ist es doch völlig wumpe.
bei dauertempo 200+ ginge das noch klar.
aber bei normaler, flotter fahrweise......ne, das muß nicht sein
Wenn die Mühle jetzt immer 10Liter und mehr auf 100km braucht, würde ich mir auch Gedanken machen
Aber mit einem Motorrad spritsparend fahren?
Das ist bei mir der absolute Gegensatz zum Auto, im Auto wird drauf geachtet, früh Hochschalten, Ausrollen lassen, nicht untertourig fahren oder ständig hochdrehen, aber beim Motorrad würde mir das viel zu viel vom Fahrspaß nehmen ständig spritsparend zu fahren..
Ich bin mir ja schließlich bewusst das Motorradfahren kein billiges Hobby ist, wenn ich da an den Kaufpreis meiner Maschine, den Anfallenden Kosten der Wartung und an die Unsummen von Versicherung und Steuern denke, dann bringt mich der Mehrverbrauch durch sportlicher Fahrweise auch nicht um..
selber schuld, wenn du so ein teueres teil fährst😛
versicherung? peanuts
steuer? peanuts
wartung? selbst ist der mann
anschaffung? mit 1000€ habe ich auch fahrspaß
fahrweise? wo ich bin, ist vorne😁
spritverbrauch? ca. 6-8l
spritsparend motorrad fahren ? glaub kaum, das sehr viele das tun "müssen".
ist für die meisten heutzutage ja wirklich eher hobby. zum zur arbeit kommen ist m.e eher ein guter "roller" first choice.
butch
irren ist menschlich
So teuer war die gar nicht^^
Versicherung ist vll. für dich Peanuts, in Jungen Jahren zahlt man sich trotz Prozenten leider dumm und dusselig
Wartung magste Recht haben, Austauschteile muss man allerdings auch selbst kaufen,
wobei sich das wirklich in Grenzen hält wenns nicht gerade ein Austauschmotor ist.
Anschaffung fasst aber jeder anders auf, dir würde ein Budget von 1000 Euro vll. ausreichen,
jemand anderes will aber zwingend ne neue Maschine mit ABS, da siehts mit dem benötigten Geld schon ganz anders aus.
Finde den Spritverbrauch trotzdem extrem vernachlässigbar,
musst halt 20km eher zur Tanke, davon geht die Welt nicht unter
Da reg ich mich während der Fahrt lieber über andere Verkehrsteilnehmer auf als mir Gedanken über meinen Verbrauch zu machen
bist ja noch jung....
ich hab mich damals geärgert für meine ts80 fast 1000DM an versicherung bezahlen zu müssen, während ein bekannter von mir für seine offene zx-10 nur 1/3 davon bezahlt hat.
über andere verkehrsteilnehmer rege ich mich gerade auf dem moped nicht auf:
wer stört wird überholt!!!
spritverbrauch paßt-da wird nicht geknausert.
macht eben zuviel spaß dumme autofahrer platt zu machen😁
abs hatte ich noch nie beim moped-also kann ich es auch nicht vermissen...(ist aber durchaus sinnvoll).
Das mit den Versicherungen hat sich zu früher fast nicht geändert
Würde ohne Prozente bei meinem Alter nur für Haftpflicht fürs ganze Jahr fast nen Riesen bezahlen
Zitat:
Original geschrieben von Kawaman1974
über andere verkehrsteilnehmer rege ich mich gerade auf dem moped nicht auf:wer stört wird überholt!!!
spritverbrauch paßt-da wird nicht geknausert.
macht eben zuviel spaß dumme autofahrer platt zu machen😁
Sowas liest man hier selten 🙂 kann ich nur zustimmen
Man fährt ja schließlich Motorrad, da dauert ein Überholvorgang nicht wie im Auto 2 Minuten
sondern eher 2 Sekunden.
Spritverbrauch finde ich bei Motorradfahren vorallem im Hinblick auf die kurzen Intervalle zwischen den Tankstopps unschön. Ansonsten, so lange die Maschine aber noch im mittleren einstelligen Literbereich bleibt finde ich das okay.
Zitat:
Original geschrieben von Sonntagnachtsfahrer
Klar macht es das. Was soll denn sonst Spaß machen bei 48 PS. :>)
Ach, man kann sogar mit 34PS Spass haben, es kommt nur auf die Radien der Kurven an. 😉😁 Geradeaus ist schließlich jeder (mit ausreichend PS) schnell 😉, in den Kurven wird es dann interessant und man kann auch mit 34PS sehr gut mithalten.
Hier zum Beispiel: Vorallem im Teil ab Seeburg Richtung Münsingen, da braucht man nicht unbedingt viel Leistung.
https://maps.google.de/maps?...
Mfg shmerlin
Kurven? Welche Kurven? ;=)
War eh ironisch gemeint. Ich hab ne Menge Spaß mit der Kiste, sogar bei 2°C vorhin auf dem Arbeitsweg.
Das Schöne an der NC ist halt, dass sie vielseitig ist und nicht den einen "passenden" Fahrstil braucht. Man kann über Landstraßen gondeln oder sich durch den Feierabendverkehr schieben und auf dem Weg noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen. Da brauche ich sicher keinen Roller; mag die Teile auch nicht besonders. Bin noch nie einen Großroller gefahren, aber auf D wird das Fahrgefühl vermutlich ähnlich sein. Auf S glaubt man, gerade das Fahrzeug gewechselt zu haben..
Und zum Verbrauch muss ich sagen: einen Säufer hab ich schon, das reicht. Wobei ich den Verbrauch in Ordnung finde, kann ja kein Hersteller was für die dämlichen Steuern. Finanzielle Belastung hält sich auch in Grenzen wenn man nicht das typische absurde Fahrverhalten der Leute hier an den Tag legt, die ohne ihr geliebtes fahrendes Ei unfähig sind, selbst kürzeste Strecken zurückzulegen. Leider haben es die Hersteller geschafft, reihenweise fahrende Spaßbremsen zu produzieren, die solchen Quatsch mit niedrigem Verbrauch fast jedem ermöglichen.
Zitat:
Original geschrieben von Sonntagnachtsfahrer
Das Schöne an der NC ist halt, dass sie vielseitig ist und nicht den einen "passenden" Fahrstil braucht. Man kann über Landstraßen gondeln oder sich durch den Feierabendverkehr schieben und auf dem Weg noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen.
Hast Du die NC 700 S oder die X?
Nebenbei:
Honda hat ja jetzt die 3er Modellpalette der CBR 500.
Zwei davon führen meiner Meinung nach die NC 700 S und auch die X zum ad absurdum.
Die 500er hat ebenfalls 48PS, ist aber etwa 25kg leichter. Verbrauch wird ebenfalls mit 3,7L/100km angegeben.
Und als drittes gibt es jetzt noch die CBR 500 R. Ist eine Sportliche mit Vollverkleidung.
Siehe:
http://www.merkur-online.de/.../...0er-modelle-eicma-2012-2615439.html