Gebrauchtwagen Kauf: Rücktritt vom Vertrag

Hallöchen,

am 18.2.17 haben wir von einem Händler einen Mazda 6 gekauft.
Wir haben uns das Auto natürlich angesehen, wie man es halt so an sehen kann.
Von außen war etwas Rost zu sehen, die üblichen Stellen (Türen, Radläufe) und von unten (beim drunter legen) sah auch erst einmal alles in Ordnung aus. Also für 181-tausend km. HU wäre auch erst 01/18 fällig.
Letzte HU war am 19.1.16, ohne Mängel.

So 3 Monate später:
Bremsen haben sich bemerkbar gemacht, mussten also komplett gemacht werden.
Also Teile besorgt, ab damit in die Werkstatt die Bremsen machen lassen. Also war die "karre" letzte Woche (Montag - Dienstag) in der Werkstatt.
Beim Abholen dann, wurde mir mitgeteilt, dass das Auto so eigentlich gar nicht mehr auf der Straße sein sollte... sondern auf dem Schrottplatz, da:

- Frontquerträger Durchgerostet / Vorderachse Durchgerostet (Faustgroß)
- Hinterachse Starke Korrosion
- Schweller Rechts Durchgerostet
- linker hinterer Querlenker durchgerostet / rechts auch schon am durchrosten

Die Vorderachse konnte man so leider nicht sehen, da dort noch ne Plastikabdeckung drüber ist.
Musste der Werkstatt, welche das Fotografiert hat, auch unterschreiben, dass wir das Auto auf eigene Verantwortung weiter Fahren.

So weit so gut.
Händer per Email diese Mängel natürlich mitgeteilt. Antwort von Ihm, habe er selbst nichts davon gewusst.
Zu Ihm und zusammen angesehen.
Hatten das Auto dort auf einer Bühne (befreundetet Werkstatt vom Händler), es wurde sich angeschaut... nur die Plastikabdeckung wurde dabei nicht abgenommen um auch die Achse zu sehen.

Uns wurde nun gesagt: Alles halb so schlimm, kann man machen.

Heute hatte der Händler angerufen, um mitzuteilen was es kosten würde...
Er würde machen: Vorderachse Neu, Achsaufhängung Neu, linker hintere Querlänger Neu, Koppelstangen Neu.
Die gesamte Reparatur würde 1300€ kosten, wovon wir selbst 780€ übernehmen sollen, die übrigen 520€ würde er übernehmen. Wir selbst haben das Auto für 2499€ von Ihm gekauft (eigentlich für Schrott, viel zu viel).

Im Kaufvertrag steht "Rost am Fahrzeug"
(Vertrag im Anhang um Fragen zum Vertrag zuvermeiden)
Verkäufer sagt zwar, er hätte am Tag des Kaufes gesagt: Dass das Fahrzeug Rost hat, er aber nicht wisse Wo und Wieviel etc. Im Vertrag sind ja wiederum "mündliche absprachen" ausgeschlossen...

Den ersten Schritt haben wir ja nun bereits getan und die Mängel beim Verkäufer angezeigt, welche auch anerkannt wurden Vorort (Zeugen sind dabei vorhanden).

Wie sieht es mit der Gewährleistung aus? Müsse nicht der Verkäufer für die Reparaturkosten (1300€) aufkommen?
Könnten wir nun den zweiten Schritt gehen und vom Vertrag zurück treten bzw. wie könnten wir weiter vorgehen?
Wir ziehen auch schon in Erwägung, die kostenlose Erstberatung vom ADAC-Anwalt in Anspruch zu nehmen.

Ich such nur Tipps bzw. Ratschläge fürs weitere vorgehen...

Schon mal Danke für eure Antworten.

Beste Antwort im Thema

Ich finde das Entgegenkommen des Verkäufers ausgesprochen großzügig.
Gewährleistungsansprüche sehe ich hier nicht, hier wird dem Anschein nach eher im Sinne der Kundenzufriedenheit gehandelt.

Was wissen wir denn:
Du hast einen (für Rostanfälligkeit bekannten) fast 15 Jahre alten Mazda gekauft.
Er zeigte von außen für dich sichtbaren (und offenbar auch wahrgenommenen) Rost.
Du selbst hast das Fahrzeug von unten besichtigt.
Im Kaufvertrag ist Korrosion am Fahrzeug dokumentiert, und der Verkäufer wies dich zusätzlich mündlich auf die fortgeschrittene Korrosion des Fahrzeugs hin.
Ebenso wurde dies sicher bei der Bepreisung berücksichtigt, sonst hättest Du das Fahrzeug nicht gekauft.

Jetzt Geld zu verlangen weil das als rostig gekaufte Fahrzeug rostig ist finde ich (freundlich gesagt) leicht befremdlich.

Passage editiert - twindance/MT-Moderation

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Moin Moin !

Hier wurde schon viel und vor allem viel unsinniges geschrieben , ein einziger richtiger Satz scheint mir unterzugehen: "Autofahren kostet Geld !"
Das scheint nicht nur dem TE vorher nicht klar gewesen zu sein , sondern auch ist denjenigen nicht klar , die meinen , er müsse nur mehr Geld in die Hand nehmen , dann bekäme er etwas besseres und würde billiger ( !! ) fahren.
Das ist natürlich Quatsch ! Möglicherweise stehen bei einem neueren/teureren Fzg keine teueren Reparaturen in der nächsten Zeit an , sicher ist das natürlich überhaupt nicht. Generell sind Reparaturen an neueren Fzgen teurer und sie sind auch anfälliger. Sicher ist aber eines , neuere / teurere Fzge haben einen höheren Wertverlust.
Den ursprünglichen Kaufpreis des Fzgs vom TE finde ich etwas zu hoch , aber in Verbindung mit dem jetzigen Entgegenkommen des Händlers ist das relativ zu sehen. Unterm Strich würde es passen. Warum nach der Reparatur das Fzg "Schrott" sein soll ,erschliesst sich mir ebenfalls nicht. Nach dem Austausch durchgerosteter Fzg-Teile / Reparaturschweissungen ist das Fzg sowohl verkehrssicher , auch sollte es dann eine neue HU bekommen. Dann muss man eben die Gesamtkosten über eine längere Nutzungsdauer sehen.
Ausserdem können auch Reparaturen durchaus lohnenswert sein , die den Wert eines Fzges deutlich übersteigen, auch wenn das viele nie begreifen werden. Bei einem Fzg wie dem des TE wird das möglicherweise noch öfter der Fall sein .

MfG Volker

Zitat:

@Hyrai schrieb am 24. Mai 2017 um 08:23:41 Uhr:



Zitat:

@Matsches schrieb am 24. Mai 2017 um 07:15:57 Uhr:


Vermeintlich billig kaufen, ohne Ahnung und dann laut nach dem nächsten Anwalt rufen, wenn sie feststellen das sie doch nicht mehr als das bekamen, was sie gekauft und bezahlt haben.

Oder wie man auch sagt:
"Wer billig kauft, kauft zweimal" 😉

Ich hab ein 6jährigen Escort mit 36tkm für 6.000 Mark gekauft. Aus heutiger Sicht scheint mir das extrem billig zu sein und ich habe tatsächlich zweimal gekauft. Das zweite Mal allerdings erst 5 Jahre später...
So wie es in meinem Fall damals abgelaufen ist, hätte mir der Händler alles verkaufen können, ich habe regelrecht die Katze im Sack gekauft und trotzdem Glück gehabt. Wenn sich hinterher herausgestellt hätte, dass wesentliche Teile komplett durchgerostet sind, wäre ich dem Händler auch auf's Dach gestiegen. Ich mein, irgendwo muss man ja ein gewisses Vertrauen seinen Mitmenschen, insbesondere Gewerbetreibenden gegenüber aufbringen, erst Recht wenn man kein Experte ist. Andernfalls kommt der Handel (mit was auch immer) vollständig zum Erliegen. Das Auto bei einer Probefahrt von einer anderen Werkstatt überprüfen zu lassen ist auch nicht immer zielführend. Geht man da zu ATU, glaubt man anschließend bei jedem Fahrzeug einen Schrotthaufen gekauft zu haben - muss jetzt auch nicht sein.
Andererseits, bei so einem alten Auto würde ich mich heute wohl erst im Internet schlau machen, welche bekannten Probleme dieses Modell hat. Allerdings bin ich zwischenzeitlich auch schon lebenserfahrener als früher.

"Wer billig kauft, kauft zweimal" ist ein Sprichwort, das muss man nicht immer wörtlich nehmen.
Wobei das Sprichwort nicht von irgendwo kommt, sondern auch seine Berechtigung hat.
Natürlich kann man auch einen Glücksgriff landen, genauso gut kann man aber eben auch ins Klo greifen.

Mein erstes Auto war ein Citroen C3 (s. Signatur), 9 Jahre alt, 63.000km gelaufen. Kaufpreis: 3.500€
Also auch durchaus ein Schnäppchen.

Habe damit in 4 jahren über 100.000km abgespult, außer 4x Inspektion, 1x neue Bremsen und 1x eine neue Kraftstoffleitung musste nichts dran gemacht werden. Und ich bin mir auch sicher, dass ich ihn noch einige Jahre hätte fahren können, wollte aber einfach was komfortableres.
Hatte also wohl auch Glück bei meinem ersten Auto. Beim 2. wollte ich es aber nicht nochmal aufs Glück ankommen lassen und habe deutlich genauer hingesehen.
Wäre beim Citroen im Nachhinein so viel Rost festgestellt worden wie beim TE hätte ich dem Händler auch mal die Ohren gewaschen, keine Frage.
Spätestens beim Angebot, mir bei den Reparaturkosten entgegen zu kommen, hätte ich es aber gut sein lassen. Erstrecht, wenn Mängelansprüche auf die befallenen Bauteile wie hier ausgeschlossen wurden.

Ich weiss gar nicht was manche hier reininterpretieren, dass der TE den Händler abzocken will. ^^
Was man ihm vorwerfen könnte, dass er vor dem Kauf nicht zu einem Gebrauchtwagencheck gefahren ist.

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Das hilft dem TE zwar nicht weiter, aber..........Wenn man ein 14 Jahre altes Auto, mit 180.000 km kauft und dafür ca. 10% vom ursprünglichen Neupreis bezahlt, kann das - mit extrem großer Wahrscheinlichkeit - doch nur ein Griff ins Klo sein. Grundsätzlich bekommt man einfach das, wofür man bezahlt. Mal ein bisschen mehr, dann wieder etwas weniger.

In der Situation würde ich das Angebot des Händlers vermutlich annehmen und sofort neuen TÜV machen lassen. Wenn man den Wagen nach diesen zwei Jahren tatsächlich entsorgen muss, war man für vergleichsweise kleines Geld zwei Jahre mobil. Mehr kann man in dieser Preisklasse wohl nicht erwarten.

Ich habe hier mal ein paar Beiträge und Passagen entsorgt. Bitte verinnerlicht noch einmal die Beitragsregeln und den Sticky-Thread. Weiterhin erinnere ich noch einmal daran - auch bei sachlichen und fachlichen Differenzen, sollte jegliche persönliche Despektierlichkeit unterlassen werden!

Abschließend noch ein Hinweis in eigener Sache - diese ständigen kleinen boshaften Seitenhiebe gegen die Moderation werde ich nicht mehr tolerieren. Wenn jemand meint, ein moderatives Eingreifen bzw. Bewerten ist erforderlich, dann steht im die Funktion des Alarmes zur Verfügung. Sich zu mokieren, weil um Mitternacht geschriebene unfreundliche Worte noch 30 Minuten später lesbar sind und nicht proaktiv gefunden und entfernt wurden - da unterstelle ich Bosheit und Provokation. Unterlasst derartige Kommentare, ich werde dagegen künftig rigoros einschreiten!

Hi,

darf ich auch noch?

Ich denke dass, eine vernünftige Reparatur der Roststellen vorausgesetzt, der TE dann für wohl ca. 3.500 Eur ein Auto vor der Tür hat, das verkehrssicher ist, neue Bremsen hat und als mechanisch solide gilt, und somit noch für weitere 50-100.000 Km in Deutschland gut sein kann.

Der Händler hat sicherlich beim (wohl sehr billigen) Ankauf nur grob unter das Auto geschaut und fertig.
Der TÜV war mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit ein "Freundschaftsdienst", aber das lässt sich heute nicht mehr gerichtsfest beweisen.

Viele Händler haben von Technik auch deutlich weniger Ahnung als man meinen möchte.

Meines Erachtens ist das Angebot des Händlers recht fair. Der Kaufvertrag birgt wohl einiges an Unsicherheiten für ein Gerichtsverfahren und der Streitwert ist lächerlich.

Weshalb also nicht dem Händler anbieten, den Plastikdeckel vorne abzunehmen und dann bei der Reparatur 50-50 zu machen? Mehr als 1.000 Eur pro Partei werden das wohl nicht sein.
Immer vorausgesetzt, die restliche Mechanik ist erhaltenswert.

Der TE könnte dann noch einen Schleifaufsatz für die Bohrmaschine, Grundierung und eine Lackdose kaufen und den nicht sicherheitsrelevanten Rost eindämmen.
Vielleicht sind dann noch 1-2 erfolgreiche TÜV-Prüfungen drin.

So ein Mazda 6 ist doch ein nettes Auto. Wenn er hier nicht mehr durch den TÜV kommt, kann er in Weißrussland nochmal 5 Jahre als Taxi durchhalten.

Selbst wenn eine Wandlung des Kaufvertrages durchsetzbar wäre, müsste der TE ja den nächsten Schrotthaufen suchen, denn offenbar kann er die 5.000 Eur für ein vernünftiges Fahrzeug nicht aufbringen. In dieser Situation würde ich einen Mazda 6 auch nicht von der Bettkante stoßen.

Viel Glück dem TE,

HC

Moin Moin !

Zitat:

ch denke dass, eine vernünftige Reparatur der Roststellen vorausgesetzt, der TE dann für wohl ca. 3.500 Eur ein Auto vor der Tür hat, das verkehrssicher ist, neue Bremsen hat und als mechanisch solide gilt, und somit noch für weitere 50-100.000 Km in Deutschland gut sein kann.

Das hatte ich schon geschrieben !

Zitat:

Der TÜV war mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit ein "Freundschaftsdienst", aber das lässt sich heute nicht mehr gerichtsfest beweisen.

Wohl eher nicht , anscheinend hat hier noch keiner gemerkt, dass die Hu zum Zeitpunkt, als die Mängel entdeckt wurden , bereits 16 Monate zurück lag. Also fast 1 1/2 Jahre mit 2 Wintern !

Zitat:

Selbst wenn eine Wandlung des Kaufvertrages durchsetzbar wäre, müsste der TE ja den nächsten Schrotthaufen suchen, denn offenbar kann er die 5.000 Eur für ein vernünftiges Fahrzeug nicht aufbringen

Ich schrieb schon , dass ich es für vernünftiger halte , 1000 E in eine Reparatur zu versenken , als 2000 E pro Jahr Wertverlust zu haben , ohne Garantie ,dass keine grösseren Reparaturen auftreten. Wenn man billig fahren will , sucht man sich ein solides Fzg , welches keinen Wertverlust mehr hat. Es gibt genug Fzge im Bereich von gut 1000 E , die noch für etliche km gut sind.

MfG Volker

Ich verstehe nicht wieso man für ein gutes Auto mindestens 5k€ ausgeben muss. Ich habe jetzt die zweite Alltagskarre im Budget des TE gekauft und sie laufen relativ problemlos.

Was man allerdings sagen muss, in der Preisklasse ist viel Müll unterwegs, da muss man schon mal hingucken.

Wenn der Rost schon am Radlauf ist und ich nicht schweißen kann, suche ich weiter.
Habe ich keine Ahnung, so fahre ich halt zu jmd der Ahnung hat. Vorher eine freie Derka, Gtü oder sonst was Station anrufen und fragen ob man vorbeikommen darf.

Man darf oft, einmal Bremsenprüfstand und auf die Bühne und die Jungs kennen die Punkte wo sie hingucken müssen.

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