Gastankstelle - unkontrollierter Gasaustritt - Bruchsal
Hallo,
bin auf diesen Beitrag gestoßen, wonach in Bruchsal bei Karlsruhe angeblich Gas unkontrolliert ausgeströmt sei. Ich kann mir das gar nicht vorstellen, denn ich kann theoretisch
a) den Gasschlauch abreißen, ohne dass was passiert (ausser Satz heißer Ohren des Betreibers ;-))
und
b) bei einem Feuer geht das auch nicht unkontrolliert ab
Muss ich mein Technikvertrauen überdenken???
Zumindest bin ich gespannt, was da schief gelaufen ist. Ein User hat im verlinkten Beitrag ja schon Andeutungen gemacht, dass die feuerwehr sich da etwas umständlich angesetllt habe... andererseits, Respekt hat noch nie geschadet.
Beste Antwort im Thema
Wenn das Überdruckventil (technisch übrigens ein Überströmer) tatsächlich angesprochen haben sollte und sich durch einen Defekt/Vereisung NICHT schließt .... dumm gelaufen.
Es wäre sicherlich unzulässig dieses mit einer Absperrarmatur zusätzlich abzusichern. Weil wenn diese Armatur geschlossen wäre, würde die Sicherheitseinrichtung nicht mehr funktionieren und das darf nicht sein.
Übrigens die einzig sinnvolle Konstellation, um ein unkontrolliertes Austreten zu erklären. Der Wassernebel ist trotzdem sinnvoll. Denn wenn es rummst, nimmt dieser Nebel der Verpuffung viel Energie. Zudem verschiebt Wasserdampf die Explosionsgrenzen, womit der Umfang der Verpuffung stark eingeschränkt wird. Richtige Maßnahme, falsche Begründung.
20 Antworten
Wenn die Bilder nicht täuschen, handelt es sich um die Tanke , die steht etwas Abseits zwischen einer Umgehungsstraße und auf der anderen Seite Gerwerbeflächen (Autohäuser / mediamarkt usw.). Ich kann auch nicht verstehen, dass die Feuerwehr über solche Anlagen offenbar keine Informationen hat. Bei jedem "Popelbauantrag" sind doch sonst immer alle mit im Boot un dhaben ihren wichtigen Senf dazuzugeben. Aber vielleicht nimmt sich jetzt die die Landesfeuerwehrschule , die im gleichen Ort beheimatet ist, der Sache an.
Es war ja schonmal vor ca. 1,5 Jahren so, dass die Feuerwehr sich bei uns nicht an ein brennendes Gasauto (LPG) rantraute. Vielleicht ist das jetzt mal Ansporn, die Sache professionell anzugehen.
Zitat:
Original geschrieben von Bommel
Ich kann auch nicht verstehen, dass die Feuerwehr über solche Anlagen offenbar keine Informationen hat.
welche informationen soll die feuerwehr denn da großartig haben? 😕
die feuerwehr kann auch nur - wie jeder andere auch - den not-aus betätigen und gashahn schließen...
Zitat:
Es war ja schonmal vor ca. 1,5 Jahren so, dass die Feuerwehr sich bei uns nicht an ein brennendes Gasauto (LPG) rantraute.
das brennende gasautos genauso wie brennende gastanks und undichte brennende gasleitungen
(kontrolliert)abbrennen gelassen werden, ist "gewollt"!
@ Magirus, bei jedem Popelbauantrag, bei dem nur im Entferntesten eine Gefahr für Dritte entsteht, holt die Baubehörde Stellungnahmen u.a. von der feuerwerh ein (z.B. Umnutzung Wohnung in ein Heimatmuseum). Da gibt es Begehungen / Auflagen / Planübergaben usw. - deshalb bin ich als Feuwehrlaie davon ausgegangen, dass diese Unterlagen haben müßte - aber mindestens bei den Genemhigungsbehörden darauf drängen sollte, diese zu erhalten.
zum Fall vor 1 1/2 Jahren hiess es in der Presse, wegen der nicht abschätzbaren Explosionsgefahr sperrte die Feuerwehr ab... - dann wohl Sensationsjournalismus.
Ich will auch niemanden anprangern, aber wenn die Feuerwehr gut informiert ist, weshalb lässt sie sich dann in solch explosiven Berichten "verheizen"?? Da stimmt etwas in der Fremdwahrnehmung nicht.
Ich finde es nur schade, dass am Ende die feuerwehrkameraden mit "Häme" überschüttet werden, die es gar nicht verdienen. Denn die Leistung der feuerwehr ans sich kann gar nicht hoch genug gelobt und respektiert werden.
Zitat:
Original geschrieben von Bommel
aber mindestens bei den Genemhigungsbehörden darauf drängen sollte, diese zu erhalten.
diese anlagen sind prinzipiell genehmigungspflichtig und gewisse auflagen müssen erfüllt werden - das ändert aber trotzdem nichts an der tatsache, das die feuerwehr auch nicht mehr machen kann, wie den not-aus zu drücken und das absperrventil zuzuschiebern...
Zitat:
zum Fall vor 1 1/2 Jahren hiess es in der Presse, wegen der nicht abschätzbaren Explosionsgefahr sperrte die Feuerwehr ab...
völlig korrekt! 😰
denn solange das auto und damit das gas
(kontrolliert)abbrennt, ist die "gefahr" lokal begrenzt und zudem sichtbar...löscht die feuerwehr das feuer, kann das gas
(das ja schwerer als luft ist)über den straßengulli in die kanalistation fließen und dann irgendwo hunderte meter weiter weg, unkontrolliert abbrennen bzw. explodieren...
Zitat:
weshalb lässt sie sich dann in solch explosiven Berichten "verheizen"??
weil die feuerwehr auch keinen einfluss darauf hat, was irgendein reporter, in seinem käseblatt abtippt....
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Zitat:
Original geschrieben von Bommel
Da gibt es Begehungen / Auflagen / Planübergaben usw.
Es gibt auch ständig Schulungen mit aufgabenbezogenen Schwerpunkten.
Zitat:
- dass diese Unterlagen haben müßte -
Die an der Genehmigug beteiligte Stelle ist nicht unbedingt die lokal zuständige Einsatztruppe. Die Verwaltung hat am Sonntag zu.
Zitat:
... wegen der nicht abschätzbaren Explosionsgefahr sperrte die Feuerwehr ab...
Wenn man es nicht schafft, den Tank zu kühlen, während man das austretende Gas abfackelt, besteht tatsächlich Explosionsgefahr.
Zitat:
Ich will auch niemanden anprangern, aber wenn die Feuerwehr gut informiert ist, weshalb lässt sie sich dann in solch explosiven Berichten "verheizen"?? Da stimmt etwas in der Fremdwahrnehmung nicht.
Die KA-News-Meldung findet man übrigens fast wortgleich auch auf einigen Feuerwehrseiten, im Wesentlichen ergänzt um ein paar Namen.
Auch da fällt auf, dass niemand den für die Tankstelle Verantwortlichen (bzw. dessen verantwortliches Handeln) vermisst zu haben scheint und die Bruchsaler Feuerwehrleute tatsächlich den Unterschied zwischen einer Explosion und einer Verpuffung nicht kennen. Das sollte jemandem, der Gefahrenabwehr in einem großstädtischen Industriegebiet betreiben soll, nicht passieren. Da geht's nämlich nicht bloss um Wortklauberei, sondern um die richtige Einschätzung der Gefahren und der notwendigen Gegenmaßnahmen.
Seltsam ist an den Feuerwehrberichten auch die Betonung des hohen personellen Aufwands bei gleichzeitig fehlenden Angaben zu Massnahmen, mit denen sichergestellt worden wäre, dass sich fernab der Tankstelle keine zündfähigen Gemische ansammeln. Bei uns legt man mehr Wert auf die Darstellung des hohen eigenen Ausbildungsstandes und die Notwendigkeit guter Geräte, als auf die pure Personalstärke.
Spätestens wenn ein Einzelner mit wenigen einfachen Handgriffen die Gefahr beseitigen konnte, sollt jedem klar werden, dass in den Stunden vorher irgendwas gewaltig schief gelaufen ist.
Jetzt weiß ich auch warum diese Tankstellen vorgestern noch außer Betrieb war. Eigentlich tanke ich nur in Ausnahmefällen an solchen Tankautomaten, sondern viel lieber an einer richtigen Tankstelle. Nicht aus Sicherheitsgründen, sondern weil ich es einfach angenehmer finde und viele Tankstellen bereits mit LPG-Zapfsäulen ausgerüstet sind. Auf jeden Fall liegt diese "Tankstelle" etwas abgelegen in einem Gewerbegebiet. Die Feuerwehrschule ist dort übrigens quasi nebenan...🙂