Gaspedal am Anschlag

Hallo zusammen,

nachdem ich erfahren hatte, dass ich bei meinem 75PS-Seat das Gaspedal zur Beschleunigung immer voll durchtreten kann und angeblich dieser AutodingendsComputer dafür sorgt, dass immer die ideale Menge Benzin zugeführt wird (also nichts verschwendet wird) hole ich alles aus diesem Beschleunigungswunder heraus. Leicht anfahren und dann durchtreten.

Nun habe ich auf Autogas umgestellt und hörte, dass man das nun nicht mehr machen sollte. Also ich müsste mich nicht wundern, wenn ich dann bei einem Mehrverbrauch von +30-40% landen würde. Ist das so? Verpulver ich durchs Pedaldurchtreten (maximale Beschleunigung) das Autogas?

Auto ist ein Seat Ibiza 75PS 12/2005

Ja.. leider finde ich gerade mal so die Fahrertür und bekomme gerade noch Scheibenwischwasser nachfüllen hin. Daher bitte ich um Entschuldigung, dass ich wahrscheinlich sehr leichte Fragen stelle 🙁

Besten Gruß
René

12 Antworten

Hi
Ohne jetzt viel Ahnung von Gas im speziellen zu haben:
Mit dem Pedal steuerst du beim Benziner die Drosselklappe, also die Luft, die der Motor bekommt, nicht das Benzin!
Die optimale Brennstoffmenge wird von der Einspritzanlage berechnet und eingespritzt, da hast du also keinen direkten Einfluß drauf.
Für's beschleunigen ist Vollgas im Grunde eigentlich ideal. Die Drosselklappe ist voll geöffnet und der Motor kann optimal arbeiten.

Beim Gas dürfte das eigentlich genauso sein. Wird halt nur anstatt Benzin Gas eingespritzt, aber da bin ich wie gesagt kein Experte für.

Hallo,

leider hast Du da was mißverstanden: Wenn Du verbrauchsarm fahren willst, mußt Du zwar Vollgas geben, aber extrem früh schalten! Nach dem Anrollen/Einkupeln ab in den zweiten und dann schnell durch alle Gänge, bis Du mit 50 km/h im 5. Gang bist. Da hat es sich ausgebeschleunigungswundert...
Normalfahrer schaffen das aber kaum, weshalb in der Regel der sanfte Gasfuß doch zu geringeren Verbräuchen führt. Zudem ist das motorschonender. Deshalb mein Rat: Übe lieber mal, OHNE Gas zu geben bis in den 5. Gang zu kommen. Das geht nur mit ganz viel Gefühl und dieses Gefühl sollte man verinnerlichen. Und schon fährt man erheblich sparsamer - aber eben auch langsamer.
Und diese Fahrweise ist auch für das Gasauto besser, weil man keine Angst vor zu hohen Verbrennungstemperaturen haben muß - man fährt eben keine Vollast mehr. Simpel, aber oft der Grund, warum ein Motor nach 100.000 km platt ist und ein anderer aus derselben Baureihe nach 300.000 km noch kerngesund.

Gruß Michael

Zitat:

Original geschrieben von Xenophanes


nachdem ich erfahren hatte, dass ich bei meinem 75PS-Seat das Gaspedal zur Beschleunigung immer voll durchtreten kann und angeblich dieser AutodingendsComputer dafür sorgt, dass immer die ideale Menge Benzin zugeführt wird (also nichts verschwendet wird) hole ich alles aus diesem Beschleunigungswunder heraus. Leicht anfahren und dann durchtreten.

Nun, sicher ist es bei einem solchen Fahrzeug nötig, um verhältnismäßig zügig voran zu kommen, das Gaspedal schon ordentlich zu treten. Dies als Grundsatz anzunehmen kann aber alles andere als optimal sein. Der Motor wird sich im kalten Zustand nicht bedanken und Sprit spart es allenfalls dann, wenn du rasch deine Reisegeschwindigkeit erreichst, die du in deinem höchsten Gang (sofern die Strecke es zulässt) , den du zügig erreichen solltest, beibehältst. Am effektivsten ist es zweifelsohne, wenn man im Verkehr locker mitschwimmt, ohne ständige Geschwindigkeitswechsel mit Vollgas wieder auszugleichen. Untertourig in hohen Gängen zu fahren will natürlich auch gelernt sein; man muss halt spüren, ab wann der Motor sich zu sehr abrackert und man lieber einen Gang runterschalten sollte. Grundsätze gibt es dafür kaum, da viele Faktoren eine Rolle spielen. Diesel oder Benziner? Streckenprofil, zulässige Höchstgeschwindigkeit sowie natürlich das Leistungsvermögen des Motors. Das sind immer Erfahrungswerte im Zusammenspiel.

Ich verstehe auch nicht sonderlich viel von Motoren und Kfz-Technik; wenn es dir einfach nicht so liegt und du nur schwer ein Gefühl dafür bekommst, fahr doch einfach mal mit jemandem eine halbe Stunde, der diesbezüglich Tipps gibt.

Bei Autogas würde ich grundsätzlich genau so fahren, wie im Benzinbetrieb. Probleme mit den Verbrennungstemperaturen gibt es meines Wissens oft bei ausgedehnten Vollastfahrten, insbesondere natürlich auf der BAB. Ob die kurzen Beschleunigungspeaks ebenfalls als schadend anzusehen sind, weiß ich nicht. Grundsätzlich hat Michael aber Recht: Wer stets schonend fährt, hat sicher weniger Vergang an seinem Fahrzeug als andere mit dem gleichen Modell. Achtet man über Jahre auf die Fahrweise, macht es sich sicherlich in der Haltbarkeit bemerkbar, wie man gefahren ist. Zumindest auf das Warmfahren solltest du achten, das ist meiner Meinung nach schon die halbe Miete dafür, nicht frühzeitig mit Problemen rechnen zu müssen.
Ansonsten ist es mit deinem natürlich so eine Sache... einmal den Schwung verloren, muss er schon ganz schön ackern, um wieder ran zu kommen, da kann man nichts machen und muss die Gänge auch schon mal ordentlich ziehen.
Dass dies zu übermäßig hohem Gasverbrauch führt, kann ich nicht bestätigen. Sicherlich verbraucht man mehr, wenn man Vollgas gibt, aber das hat mit dem Treibstoff an sich ja nichts zu tun. Benzin würde er dann ja auch mehr verbrauchen. Die kurze Beschleunigungsphase mit Mehrverbrauch zahlt sich wie gesagt aber aus, wenn du zügig hochschaltest und deine Reisegeschwindigkeit im höchsten Gang bei wenig Umdrehungen die Minute locker dauerhaft beibehältst. Dies geht ja in der City meist nicht; Schalten, Beschleunigen, Bremsen, Schalten, Beschleunigen... usw. ... wehalb man dort auch viel höhe Verbräuche hat, obwohl man langsamer fährt, als auf der Landstraße.

Gruß, Michel

Die Mottenkiste ausgepackt? Das kommt noch aus der Zeit der Vergaser und ich hab bei mehreren modernen Einspritzern genau das Gegenteil bewiesen!

Wenn du dein Gaspedal bei einem lambdagesteuerten Auto immer voll durchdrückst, verbrauchst du mehr!

Warum?

Weil unsere Fahrzeuge eine sogenannte Volllastanreicherung haben und die allermeisten die Lambdasonde dabei abschalten und dann so richtig anfetten.

Beim Gas ist dieser Effekt noch stärker spürbar, da der Energiegehalt geringer ist.

Besser ist im unteren Gang bis zur mittleren Drehzahl beschleunigen und dafür Gänge zu überspringen, so dass man schneller auf Geschwindigkeit bei geringerer Drehzahl kommt.

Wer einen Bordcomputer hat, ausprobieren!

Ähnliche Themen

Zitat:

Original geschrieben von DonC


Die Mottenkiste ausgepackt? Das kommt noch aus der Zeit der Vergaser und ich hab bei mehreren modernen Einspritzern genau das Gegenteil bewiesen!

Wenn du dein Gaspedal bei einem lambdagesteuerten Auto immer voll durchdrückst, verbrauchst du mehr!

Warum?

Weil unsere Fahrzeuge eine sogenannte Volllastanreicherung haben und die allermeisten die Lambdasonde dabei abschalten und dann so richtig anfetten.

Beim Gas ist dieser Effekt noch stärker spürbar, da der Energiegehalt geringer ist.

Besser ist im unteren Gang bis zur mittleren Drehzahl beschleunigen und dafür Gänge zu überspringen, so dass man schneller auf Geschwindigkeit bei geringerer Drehzahl kommt.

Wer einen Bordcomputer hat, ausprobieren!

Hallo,

nein, bei einem Vergaser heißt Vollgas auch Vollverbrauch. Die Vollgasmethode funktioniert nur bei modernen Einspritzern mit Kennfeldern. Die Volllastanreicherung ist in den Kennfeldern erst bei höherer Leistung, also bei höheren Drehzahlen vorgesehen. Im unteren Drehzahlbereich wird ein ausgeglichenes Gemisch angestrebt. Die Strömung der Luft ist bei Vollgas optimal, was eine optimale Zylinderfüllung ermöglicht. Das ist im Grunde schon alles. Aber es stimmt natürlich: Sobald man den Motor zu hoch dreht, verkehrt sich der Spareffekt ins Gegenteil - und genau deshalb ist es sehr schwer, auf die Art wirklich sparsam zu fahren. So in etwa habe ich das im Studium vor 15 Jahren gelernt. Überholt ist das schon, wenn man sich z. B. die Motorentechnik von BMW ansieht. Aber für den Seat dürfte das noch zutreffen.
Trotzdem: Sanft fahren und das Gaspedal wenig durchtreten ist im Allgemeinen noch immer die beste Methode!

Gruß Michael

ersteinmal herzlichen dank für die netten ratschläge!!!

fahre einen benziner

leider weiss ich aber nicht, ob mein auto mit kennfeldern arbeitet oder mit sonden agiert.
eigentlich fahre ich (so denke ich) zügig aber sinnig. so schalte ich bei 2500umdrehungen in den nächsten gang und komme auch auf der autobahn selten über 150km/h. sicherlich könnte man früher schalten, aber dann kann man den stadtverkehr von hannover nur noch mit dauerhupen ertragen. ja.. naja..

okay.. also beim beschleunigen das gaspedal ... ganz durchtreten. ach der eine sagt so, der andere so und dann die sonden-zonenregelung. *ich glaube ich lese mal "der kleine kfz-geselle" oder sowas* irgendwie komisch, dass einen die eigene ahnungslosigkeit so aufregen kann *lach* ich gehe nun ins bett und übe mich in selbstkasteiung 😮)

danke für eure geduld!

Zitat:

Hallo,

nein, bei einem Vergaser heißt Vollgas auch Vollverbrauch. Die Vollgasmethode funktioniert nur bei modernen Einspritzern mit Kennfeldern. Die Volllastanreicherung ist in den Kennfeldern erst bei höherer Leistung, also bei höheren Drehzahlen vorgesehen. Im unteren Drehzahlbereich wird ein ausgeglichenes Gemisch angestrebt. Die Strömung der Luft ist bei Vollgas optimal, was eine optimale Zylinderfüllung ermöglicht. Das ist im Grunde schon alles. Aber es stimmt natürlich: Sobald man den Motor zu hoch dreht, verkehrt sich der Spareffekt ins Gegenteil - und genau deshalb ist es sehr schwer, auf die Art wirklich sparsam zu fahren. So in etwa habe ich das im Studium vor 15 Jahren gelernt. Überholt ist das schon, wenn man sich z. B. die Motorentechnik von BMW ansieht. Aber für den Seat dürfte das noch zutreffen.
Trotzdem: Sanft fahren und das Gaspedal wenig durchtreten ist im Allgemeinen noch immer die beste Methode!

Gruß Michael

Das dachte ich auch, bis ich es getestet habe und mit mehreren Fachleuten diskutiert. Wir haben es getestet und die Methode des Gaspedal streichelns ist die Beste 🙂 Bordcomputer lügen seltener als Fachleute... 😁

Zitat:

Original geschrieben von DonC


Das dachte ich auch, bis ich es getestet habe und mit mehreren Fachleuten diskutiert. Wir haben es getestet und die Methode des Gaspedal streichelns ist die Beste 🙂 Bordcomputer lügen seltener als Fachleute... 😁

Kann ich nur bestätigen. Sowohl über Bordcomputer, als auch nachher an den Tanke gemessen.

Zum verbrauchsoptimierten fahren kann ich einen BC nur empfehlen. Habe den seit einem Gebrauchtkauf nur durch Zufall drin, aber es lohnt sich. "Leichtes" Gasgeben kann in Wirklichkeit den Verbrauch von 7,5 auf 15l hochdrücken. Inzwischen fahre ich fast mehr nach Momentanverbrauch.

Im übrigen, egal welcher Gang, wenn es nicht der höchste ist säuft die Kiste. Bei durchgetretenem Pedal und 5. Gang geht bei niedrigen Drehzahlen immer weniger Benzin durch als im 3. oder 4. Gang bei gleicher Geschwindigkeit und gestreicheltem Pedal!

Frühzeitiges zurückschalten am Berg? - Möglicherweise beim Vergasermotor sinnvoll. Solange ich das Tempo im höchsten Gang halten kann oder so schnell bin wie ich möchte. nicht zurückschalten!

Zitat:

"Leichtes" Gasgeben kann in Wirklichkeit den Verbrauch von 7,5 auf 15l hochdrücken.

Öhmm.. wie jetzt. Also doch nicht vorsichtig Gas geben, sondern IMMER Vollgas geben und möglichst schnell hochschalten?

Mal im Forum suchen, was mich ein BC kostet. Evtl. kaufe ich mir auch mal einen. Muss doch rauszufinden sein ,)

Letztendlich ist die Drehzahl in Abhängigkeit der gefahrenen Geschwindigkeit der Indikator für den Verbrauch!

Will heissen:

möglichst wenig Drehzahl bei möglichst hohem Tempo = bester Verbrauch !

Und streicheln ist besser als treten, fragt mal meine Freundin.... 😎

Zitat:

Original geschrieben von Xenophanes



Zitat:

"Leichtes" Gasgeben kann in Wirklichkeit den Verbrauch von 7,5 auf 15l hochdrücken.

Öhmm.. wie jetzt. Also doch nicht vorsichtig Gas geben, sondern IMMER Vollgas geben und möglichst schnell hochschalten?

Mal im Forum suchen, was mich ein BC kostet. Evtl. kaufe ich mir auch mal einen. Muss doch rauszufinden sein ,)

Sorry hatte mich unklar ausgedrück -

leichtest mögliches Gasgeben ist immer am Besten

, nur glauben die meisten, dass das was sie tun, leicht ist, in Wirklichkeit ist es aber schon ganz feste druff.

Wie soll ich es beschreiben - mal am besten so: Wenn du auf leerer Autobahn so fährst, dass du im dichten Verkehr geköpft würdest, dann ist es richtig 😉

Tipp auf der Autobahn frühzeitig vom Gas wenn links alles voll ist, und du rechts auf einen LKW aufläufst. Jeder Kilometer im Schiebebetrieb ist kostenlos (naja fast). Auch bergab leicht vom Gas, so dass man sogar etwas langsamer wird spart bares Geld.

Fakt ist, man ist kaum langsamer unterwegs, habe es mal ausgerechnet, verliere im Schleichgang (115-120km/h )5-7min auf 175km Autobahn, wenn sowieso 130km/h Begrenzung ist. Dafür läuft ca. 1l weniger Benzin durch als mit 130-145km/h. Ein Stau torpediert sowieso jedes bemühen Zeit reinzuholen, deswegen krieche ich privat und im Job hau ich bei 180 den Tempomat rein.

prima! nun hab auch ich es verstanden 🙂
vielen DANK für die hilfe! dann werde ich mir mal ein paar echte Elchleder-Moccasins ins auto legen, damit ich ja das gefühl für das richtige gasgeben bekomme 😉

vielen dank nochmals!

gruß rené

Deine Antwort
Ähnliche Themen